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Restauration RFT 5 E 63 UKW (1952)
#1
Meine Lieben,

heute möchte ich über jenes Radio schreiben, eine Restauration mit der ich alles andere als glücklich bin, weil das Ziel nicht erreicht wurde. Dieses Gerät ist bereits wieder in Händen des Besitzers.

       

Zu dem Gerät kam ich durch eine Ausschreibung in einem anderen Forum. Da ich ja noch learner bin und immer Geld brauche, habe ich mich an dieses Gerät gewagt. Die Vorgabe war: Es soll funktionieren also keine Kondis befüllen und so und der Besitzer möchte UKW hören.

Als weitere Information bekam ich, dass das Gerät schon ein Jahr bei einem "Radioheini" gestanden hat, der es nur vermochte überhaupt eine Funktion herzustellen. Lt. Aussage des Überbringers hatte dieser auch keine wirkliche Affinität zur Röhrentechnik.
Beim Anblick der Rückwand und des Netzkabels hatte ich arge Zweifel an der ganzen Geschichte...ein Gerät mit einem solchen Kabel hätte ein "Radioheini" doch keinem Kunden in die Hand geben dürfen.

   

Erstaunlich war im Inneren ein Bakellitchassis - sehr interessant. Da war erstmal Pinsel und Staubsauger angesagt. Danach ein "Probiernetzkabel". Interessant ist auch die auf der Bodenplatte aufgezeigte Möglichkeit zum Wechsel der Skalenbeleuchtung.

       

2 Elkos waren gewechselt worden, alles andere war Original. Da war klar, bevor das nicht gemacht ist, brauche ich gar nicht an die anderen Probleme gehen. Soweit möglich wurde die Kondensatorkur jetzt schonmal gemacht. Speziell war diese bleigraue Büchse, die einen RC Glied enthält und vor dem LS Regler liegt. Die aufzumachen und wieder zu schließen ist wirklich ein Akt.

   

Dann erstmal raus mit dem Gerät. Ein abgerissenes Schnurende, so etwas sagt immer: da wartet Arbeit.
Der Elko vom April 61 sollte mal gemessen werden.

               

Demnächst: Elko wechsel dich

Thommi
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#2
Hallo Thommi Smile

Ein interessantes Radio, erstaunlich schon 1951/52 mit UKW Smiley20 Ich bin gespannt wie Dein Bericht weiter geht.
Schade daß es schon wieder woanders ist, als bei Dir...

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
...und das ganze mit nur 3 Röhren. Ok, Kombiröhren aber trotzdem...
Bietet bestimmt einen Mörderempfang auf UKW Wink
Hübsch isses aber und ohne "Gebiss".
Gruß,
Uli
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#4
Hallo Thommi.

Dass Du dieses an Schlichtheit nicht zu überbietende UKW_Teil nichtzu spielen gebracht hast, sollte dich nicht aergern
Ich hatte das beruflich gemacht, aber auch ich haette den Freund nicht bedienen können.
Ostssender, Dachantenne dann geht was.
Trabbi war auch ein Auto, dies auch ein UKW-Radio.

Gruss mike
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#5
Hi Thommi,
ich bin zwar kein Profi, aber wenn Hans das schon sagt... Ich hätte anhand der Röhrenbestückung und des Schaltplans auch gesagt, dass es nicht gerade empfindlich ist. Wäre jetzt nur noch interessant, wie UNempfindlich es ist (µV) und warum.
Viele Grüße 
Philipp
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#6
Moin,

da herrscht ja einiges an Intresse vor. Uli: die Gebisse kamen kurz später in der DDR meine ich um 1955.

nun also weiter:

Eine meiner ersten Handlungen ist immer: Skala raus und gut wegpacken!

   

Die Skala zu entnehmen ist ein ganz schöner Akt bei diesem Gerät. Man muß diese 3 Schnellspannscheiben der Drehkos lösen, diesen nach hinten kippen und dann kann man gerade so die Scheibe herausnehmen.

   

Die Milchglasscheibe wurde auch entfernt. Sehr schön zu sehen das System mit den Schwenkarmen der Skalenbeleuchtung.

   

Und schon kam der Saubstauger nochmal zum Einsatz. und auf der Scheibe der Fettlöser. Nachdem das soweit war machte ich mich an den Seilzug des Wellenbereichzeigers, auch ein interessantes Süstem.

           

Als nächstes hängte ich den Kondensator am Netzschalter ab.

       

Nächster Punkt: Der Strunk von Netzkabel. An dem Stück direkt am Trafo konnte man sehen, dass das mal ein schwarzes stoffumanteltes Kabel war. Mit dem Anlöt-, verkleb- und durchziehtrick war dann ratzfatz das Kabel an Ort und Stelle.

           

Nun mußte noch ein neuer Elko her 10µ / 12V hat der alte, der neue hat 10µ 40V. Da der Elko aus meinen Beständen stammt, wurde er über Nacht bei seiner max. Spannung formiert. Kein Leckstrom, kann also rein. Wie man hier sieht, war ich schon beim Kondensatorwechsel, gute MKT Typen aus der letzten RFT Fertigung.

           

Demnächst: Elkos (Teil2), Potis und Skalen


Thommi
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#7
Hallo Philipp.
z. K. Thommi
Frage war: Wäre jetzt nur noch interessant, wie UNempfindlich es ist (µV) und warum.

Wahrscheinlich versteht man wieder nur „Bahnhof“
Die Angabe, wie die Rückwand befestigt wird, ist einfacher zu geben.

Die Frage welche UKW-Empfindlichkeit diese Radio ( RFT 5E63 UKW) hatte, kann ich nur theoretisch bearbeiten. Ein Modell welches nicht einmal den Antennen- Eingang abstimmt, hat ganz sicher den Wert den ich hier einbringe nur in einem engem Frequenz –Bereich.

Bei Start von UKW-Rundfunk gab es nur wenige Sender die aus diesem Grund in Bandmitte +/- 2 Mhz hatten. ( ca. 90 bis 94Mhz )

Es hat einen Flanken- Gleichrichter, der hat keinerlei Rausch- und Stör –Unterdrückung,
Was das bedeutet kennt heute jeder, wenn nämlich der Ratioelko eingetrocknet ist, wird aus dem FM –Gleichrichter ein AM.-Gleichrichter mit alle Eigenarten einer FM –Modulation, aber als AM Demoduliert. .
Ausserdem muss das Radio auf eine der ZF-Flanken eingestellt werden, womit die Verstärkung auf ca. 50 bis 60% reduziert wird.
siehe Bild in der Anlage.

Eine Mischstufe mit ECH11 hat fuer eine multiplikative Mischstufe ein Eingangsrauschen welches einem Rauschfreien Widerstand bei 25°C von 65 Kohm (ECH42 =75Kohm) entspricht. Bei einer NF –Bandbreite von angenommen 12,5 Khz sind das 3,6 uVolt bezogen auf den Eingang. Angenommen es wird auf die Flanke bei 60% abgestimmt,
3,6 * 14,6 (AM zu FM Rauschen am Demodulator) entspricht einem Rauschabstand
von 1: 52,2.
Der international übliche Rausch/ Signal- Abstand (usable sensitivity) wird mit S/N = 26db oder 1:20 definiert . Das Nutzsignal muss demnach am NF- Abnahmepunkt mit einem 20mal grösseren HF-Signal erzeugt werden, was (20* 52,2) =1044 Mikrovolt ergibt. . An der Flanke koennen nur 50% abgenommen werden, somit kommt man auf ca. 2,0 Millivolt. Für ein S/N von 26 dB. Das Rauschen geht an der Flanke weniger zurück als das NF- Signal

Die Anwort: das Radio hat eine vom Rauschen begrenzte Empfindlichkeit von bestenfalls= 1044 Mikrovolt an 240Ohm. Wenn es mehr Rauschen darf mit weniger Signal was sich jetzt leicht aus dem Text ermitteln lässt.

Die Norm fuer Gem. Antennen nennt 1 bis 2 mV als typischen Pegel.

Ein Modell von 1954 mit ECC85 und Ratio, bringt es auf 30 bis 50uVolt.
Was davon am Lautsprecher ankommt, kann ohne Daten der Bandfilter und der NF –Stufe -komplett, nicht gesagt werden. Der Rausch-Signalabstand beibt ja erhalten, es bleibt ja gleich ob ich den Lautstaekesteller auf oder zu drehe, die Lautheit ändert sich jedoch.
Das menschliche Ohr und seine Charakteristik , bleibt dabei unberücksichtigt. Nur der Ordnung halber angefügt.

Copyright by Hans M. Knoll 2014

[attachment=4211]
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#8
Entschuldigung für Off Topic (ausserhalb des Themas)

Wow, danke Hans, ich versuche zu folgen. 1000µV ist 1mV, das ist in dem Fall extrem wenig Empfindlichkeit. Ich habe einen BP NU640UN und der ist ja mit seiner UCH11 und der UF11 so bei 30µV (hab ich gelesen, ob es so stimmt?) schon recht schwach, das belegt sich auch in der Praxis, der Empfang ist zwar möglich, aber doch recht "grob". Soweit ich weiss, liegen die Super so in den unteren einstelligen µV-Bereich so bei 3 - 1.x, wenn nicht sogar weniger? Bin ich da richtig?
Von den UKW-Empfängerschaltungen sind doch qualitativ von unten nach oben folgende Reihenfolge: Pendler, Flanken-Gleichrichter, Reflex (Schaltung mit Ratio-Elko)?
Bin ich da so richtig?
Entschuldige die für dich wohl langweiligen Standard-Einfach-Fragen, aber es interessiert mich halt brennend.

Hans, Bahnhof net wirklich, ich sauge das gerade förmlich auf und will es verstehen. Es ist ein sehr interessantes Thema. Ich glaube, ich muss mir mal ein Buch über die UKW-Schaltungen suchen.
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Da kann ich dir einen guten Tipp geben. Suche mal in Netz nach dem Autor " Morgenroth Bücher UKW " . Da wirst du fündig werden. Sind nicht teuer ber sehr verständlich aufgebaut.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#10
Ja Philip. Das waren 3 1/2 Std. Arbeit und schon bekam die Frage Junge!
Ich bin doch nicht die VHs.

Mit 1 mV an 240 ohm macht der RFT ein Rauschen zu Signal von 1:20.
Eine GA liefert genau das, ein Stück Draht nicht

Das ein modernes Radio 1 uVolt hat, O.K. Aber fuer was?
Muss ich ein Hörgerät benutzen, Rauscht es noch? Oder was sonst!

"Empfindlichkeit" ist wie "Spritverbrauch" wie oder wann?
Im Stand? Oder ???

Gruss mike
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#11
(17.03.2014, 17:55)mike jordan schrieb: Ja Philip. Das waren 3 1/2 Std. Arbeit und schon bekam die Frage Junge!
Ich bin doch nicht die VHs.

Sorry Hans,
wollte Dir nicht mit irgendwas zu Nahe treten. Mich interessiert das Thema halt, entschuldige bitte, wenn ich zu viel gefragt haben sollte.
Ich werde mich da in Zukunft etwas zügeln. Smiley43
Das Thema ist sehr umfangreich, das weiss ich und da ich da noch nicht so fit bin, habe ich mir nichts dabei gedacht, nach zu fragen. Smiley57
Nachdem das ganze hier doch etwas vom Thema abkommt, werde ich lieber Franks Tip befolgen und mal nach dessen Buchtip Ausschau halten.
Da trete ich niemandem auf die Füsse.
Bitte zurück zum Thema.
Viele Grüße 
Philipp
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#12
Hallo Philip.
Du hattest nach der Empfindlichkeit gefragt, das habe ich beantwortet.
Wenn Du nicht weisst was das bedeutet. mach` was der Kollege sagt.
Lesen und dann Fragen.

gruss mike der dann hier aussteigt.
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#13
Hans,
genauso wirds gemacht. Smiley43
Danke trotzdem Smiley20
Viele Grüße 
Philipp
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#14
Hallo Freunde,

ach, der Hans ist immer so freundlich zu uns!

Aber es stimmt wirklich, diese Geräte, ob Ost oder West hatten noch keinen zufriedenstellenden UKW-Empfang. Thommi, das haben wir alle hinter uns. Wenn man das Gerät an eine gute Hausantenne anschließt kommt zumindest der Ortssender, schreibt der Hans und so ist es. Ich habe das in jungen Jahren auch nicht verstanden. Heute haben wir dafür ja unsere Fachleute, wie den Hans, die dann vermitteln, woran es liegt. Auch mir haben Sammler öfter solche ähnlichen Geräte zur Reparatur gebracht. Immer kam dasselbe: "Hauptsache es spielt auf UKW". Diesen Wunsch kann man kaum erfüllen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Huhu,

der Hans ist wohl zickig? Also die Empfindlichkeit in µV bei solchen Geräten ist mir schnurz. Ich wüßte auch nicht, wie ich sie messen sollte.

Also nun weiter:

Der Widerstand schien mir bissel groß
       
und der Elko sollte laut Plan 16µ haben, nicht 10. Flog also auch raus. Der neue guggte gleich mal durchs Chassis.

       

Bemerkenswert ist auch die Aufhängung des Zeigers.

   

Da ich bei Umbauten durch andere lieber nochmal nachmesse, tat ich das auch bei dem Selenturm, vielleicht war der ja doch noch ok... Lt. Plan sollen an dieser Stelle 345V anliegen. Schon das Einstecken der ECL 11 machte daraus weniger als die Hälfte... Also waren die grob reingezwirbelten Dioden berechtigt.

   

Als nächstes kam der Lautstärke-/ Klangregler an die Reihe. Der ging mir schon lange auf den Keks jede Berührung löste ein fürchterliches Krachen aus. Einer meiner uralten Forenkollegen schwört in dem Falle auf Tuner 600. Ein kleines Loch, dann reinsprüchen und 50 mal hin und her drehen war die Anweisung. Erfolg = 0

   

Nun mußten also doch die Nieten abgepopelt werden und der Glasfaserpinsel ran...
Alles schön reinigen und etwas nachbiegen...
Gerne verschwinden bei sowas die Schleifkohlen. Für die Schrauben hieß es: ab in den Modellbauladen und Schrauben M1 gekauft. Am Ende sah das Poti zwar etwas derangiert aus, aber war wieder zusammen. Und das Krachen war weg. Das kleine Loch wurde mit einem Tröpfchen Sekundenkleber wieder abgedichtet.

       

Demnächst: Alles Skalar?


Thommi
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#16
(17.03.2014, 16:59)Vagabund schrieb: Wow, danke Hans, ich versuche zu folgen. 1000µV ist 1mV, das ist in dem Fall extrem wenig Empfindlichkeit. Ich habe einen BP NU640UN und der ist ja mit seiner UCH11 und der UF11 so bei 30µV (hab ich gelesen, ob es so stimmt?) schon recht schwach, das belegt sich auch in der Praxis, der Empfang ist zwar möglich, aber doch recht "grob". Soweit ich weiss, liegen die Super so in den unteren einstelligen µV-Bereich so bei 3 - 1.x, wenn nicht sogar weniger? Bin ich da richtig?
Von den UKW-Empfängerschaltungen sind doch qualitativ von unten nach oben folgende Reihenfolge: Pendler, Flanken-Gleichrichter, Reflex (Schaltung mit Ratio-Elko)?
Bin ich da so richtig?
Entschuldige die für dich wohl langweiligen Standard-Einfach-Fragen, aber es interessiert mich halt brennend.

Hans, Bahnhof net wirklich, ich sauge das gerade förmlich auf und will es verstehen. Es ist ein sehr interessantes Thema. Ich glaube, ich muss mir mal ein Buch über die UKW-Schaltungen suchen.



Also ich verstehe das so:
Jedes Radio, jeder Verstäker etc. rauscht irgendwie etwas. Das Rauschen wird in der Regel von der ersten Stufe bestimmt.
Dieses Grundrauschen verursacht am NF Ausgang des Demodulators (wurde hier als Messpunkt angegeben) einen gewissen Siganlpegel.
Stellt man jetzt einen Sender ein hat man an diesem Punkt Rauschen + Sendersignal.
Damit das Rauschen aber nicht stört und die Klangqualität ausreichend ist, sagt man, das dass Nutzsignal 20 mal größer sein soll als das Rauschen (Faktor 20 = 26dB).

Soweit meine Rauschkenntnisse reichen, hat Hans zuerst vorgerechnet, welche Rauschspannung die ECH11 verursacht.
Mit dem Faktor 20 kann man dann die für ordentlichen Empfang erforderliche Spannung errechnen.

Jetzt zu den 30µV und dem Spritverbrauch.
Im Grunde ist das mit wie mit der Leistungsangabe bei den Verstärkeren, man kann die Leistung realistisch in Watt Sinus angeben, oder in PMPO. Genauso beim Spritverbrauch: man kann in realistisch bei "normaler" Nutzung angeben, oder bei perfekten Bedingungen auf dem Testand.
Bei allen genannten Beispielen wird, zumindest bei manchen Herstellern, eben solange gedreht bis ein toller Wert rauskommt.

Bei dem genannten Blaupunkt würde ich vermuten, dass es sich um das Eingangsrauschen handelt. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es auch die Faustformel, dass man ein Signal noch gerade so "erkennen" kann wenn es genau so groß ist wie das Rauschen. Möglicherweise kann man bei dem Blaupunkt also bei 30µV gerade noch erahnen, das da ein Sender ist.
Soweit ich der Rechnung von Hans folgen konnte, hat er 52µV Rauschen errechnet. Da der Blaupunkt von der Röhrenbestückung her recht änhlich ist, könnte das vielleicht passen (30µV Rauschen).


Allerding würde ich das Rauschen nichtmehr zu den standart Fragen zählen.
Das ist im einzelnen wirklich nicht einfach und auch ganz sicher nicht "mal eben nebenbei" erklärt!
Daher wohl auch die eher "knappen" Antworten von Hans.
Grüße
Christoph
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#17
Danke Christoph für den Versuch es nochmal anschaulich zu erklären. Ich bin aber so eingeschüchtert, dass ich mir das Wissen lieber aus Büchern sauge. Ich traue mich nicht mehr, irgendwen zu fragen, oder zu belästigen.

Zurück zum Thema, auch wenn das RFT einen recht mageren UKW Empfang hat, so hat es doch seine Daseinsberechtigung. Bei solchen hartnäckigen Potis nehme ich als letzte Instanz vor der Demontage Kontakt 60, bevor nun einige die Nase rümpfen, es ist herrlich oxid- und fettlösend... mit reichlich Kontakt WL ausgespült und durch Glasreiniger gezogen gibts keine Probleme. So ist mir schon so manche Demontage eines Potis erspart geblieben, funktioniert aber auch nicht immer.
Viele Grüße 
Philipp
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#18
Das mit den DEFEKTEN Widerständen in dieser Baufirma von RFT ist bekannt. Oft haben die solche Fehler. Ich sehe bei deinem die zwei weißen Flecken drauf, Farbabplatzungen, dabei wird auch die Kohleschlcht mit beschädigt. Das passiert meist mechanisch, die Oberfläche dieser Widerstände ist da sehr Empfindlich. Da ich ja nur RFT bastele, kann ich ein “ Lied “ davon SINGEN. Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#19
Hallo Kollegen,

wo ich gerade das zerlegte Poti von Tommies RFT sehe, fällt mir ein, dass ich immer die PREH Potis mit M1.8 Schräubchen wieder zusammen schraube. Die Ms-Nieten, mit denen die zusammengesetzt sind, haben nämlich so ca.1.7mm Durchmesser. Nimmt man eine M1.8 Schraube, so schneidet sich diese ihr Gewinde selbst in den Spritzgusskörper... und das hält super! Versucht man es mit einer M2 Schraube, verflucht man sich kurze Zeit später Angry.

   

Wahrscheinlich ist dieser Trick schon bekannt ?!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#20
Ich fand die Beitragsfolge zu dem 5E63, und da ich einige solcher Geräte wiedererweckt habe, sowie einige besitze, möchte ich einige Ausführungen zu diesen machen.

Die Geräte dieser Klasse, wie 5E63, sind Geräte der ersten UKW- Generation.
Bei dieser Konzeption hier bediente man sich der Röhrenbestückung, die schon seit den 30er Jahren verwendet wurde- die Stahlröhren (in der DDR mit Glaskolben) und ihre Beschaltung waren nämlich ohne gravierende Schaltungsänderungen bis ins UKW-Gebiet verwendbar, es wurden (hauptsächlich) nur zusätzliche Spulen, 2 Filter und die UKW- Schalterebene hinzugefügt.

Die einfache "Flankendemodulation" erforderte eine Abstimmung kurz vor oder nach dem eigentlichen Senderfeldstärke- Maximum, es gab also zwei sehr dicht nebeneinanderliegende Stellen mit guter Empfangsqualität, dazwischen jedoch, beim Maximum der Feldstärke, schlechter Klang !
Gewählt wurde die Flanke, die besser klang. Für uns heute merkwürdig. Damals nahm niemand Anstoß daran.

Die Empfindlichkeit hatte Hans (wir kennen uns aus vielen Foren) überschläglich angegeben- ja, kommt hin, diese Geräte waren auf jeden Fall herzlich unempfindlich.
Wie mir erinnerlich, war die Empfindlichkeit mit 500µV beziffert. Kriterium war damals nicht der Signal/ Rausch- Abstand, sondern die Ausgangsleistung für Zimmerlautstärke (50 mW).
Für den Nahbereich (Orts/ Bezirkssender) reichte -mit guter Antenne- die Empfangsleistung jedoch vollkommen aus.
Vielerorts waren wenigstens 3 Sender empfangbar.

Voraussetzung ist aber- und das sollten Besitzer alter Röhrengeräte immer beachten: Eine gute Antenne.
Eine Gehäuseantenne bingt gar nichts, eine Wurfantenne mit viel Glück, ein Ringdipol auf dem Dach ist jedoch eine preiswerte und gute Lösung.

Obwohl zu jener Zeit auch in der DDR bessere Lösungen schon bekannt und kaufbar waren, wurden solche Geräte einige Jahre vertrieben, und stückzahlmäßig gar nicht so wenig.
Sogar ein Truhengerät mit Tonbandgerät und Plattenspieler, sowie ein Musikschrank mit Plattenspieler wurden mit dieser Konzeption gebaut !

Auch die Qualität war nicht unbedingt schlecht. Wer sich überzeugen möchte... ich renoviere gerade ein Zimmer, da steht ein (technisch) ähnliches Gerät (4U65, eine Röhre weniger, ohne magisches Auge) und dudelt vor sich hin, ich habe mal schnell den Laptop und ein Mikrofon hingestellt, und einen Schnipsel Sendung aufgenommen.
3 Sender sind empfangbar, dieser ist der stärkste Sender. Entfernung zum Sendeturm etwa 50 Km.

Audiodatei hier (MP3, 320 Kb/sec)

Für ein "Dudelradio" ausreichend, die Lautstärke gerade ausreichend, etwas mehr als Zimmerlautstärke ist drin, das hängt eben sehr von der Sendernähe ab.

[Bild: 4E65_Aufnahme_500.jpg]
Aufnahme vom 4U65

[Bild: Stern_4U65_450.jpg]
4U64, mit einem ähnlichen Chassis

[Bild: Carmen_450.jpg]
Truhe "Carmen" 5E6.10, mit einem solchen Chassis

[Bild: 5E63_Schrank.jpg]
Schrank "Tosca" 5E63, mit einem solchen Chassis
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