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Netzgerät VCD 35.01 von SCHILLER electronic
#1
Hallo,

wie versprochen, möchte ich hier das Netzgerät VCD 35.01 vorstellen.

   
   

Das Gerät habe ich vor langer Zeit ersteigert, weil ich für mein Röhrenprüfgerät ein Heizspannungsnetzteil benötige, das mehr als 30 V abgibt (um auch bestimmte U-Röhren prüfen zu können).
Das Netzteil wurde als defekt verkauft. Grund dafür sind die beiden Meßwerke, bei denen die Zeiger abgebrochen sind. Ursache dürfte ein Fehler in der Ansteuerung sein.
Auf dieser Leiterplatte sind die Schaltungen für beide Meßwerke identisch aufgebaut. Als aktive Bauelemente sind je Anzeigeeinheit 4 St. µA723 und 3 St. 2N3019 verbaut. Vermutlich durch den Ausfall von aktiven BE sind die Meßgeräte überlastet worden. Der Vorbesitzer hat dann einige Bauelemente bei beiden Ansteuerschaltungen entfernt, entweder sind die durchgebrannt oder er hat damit die Funktion der Regelschaltungen ohne Anzeige hergestellt. Beide Regelschaltungen funktionieren, auch die Zusammenschaltung beider ist i.O.
Im nächsten Bild ist die Ansteuerleiterplatte zu sehen, die fehlenden Bauteile habe ich rot gekennzeichnet.

   

Die defekten Meßinstrumente sind auf dem nächsten Bild zu sehen. Die erkennbaren, krummen Zeiger sind der Versuch, aus einem Plastestab durch Erhitzen einen
schmalen Zeiger zu ziehen. Leider war es mir nicht möglich, einen Zeiger völlig gerade zu ziehen. Deshalb schleifen sie auf der Skala, was den Einsatz unmöglich macht.

   

Von der Funktion sind die Instrumente für diesen Anwendungszweck ideal. Neben der kleinteiligen Skala sind auch zwei LEDs eingebaut, die den eingestellten Bereich
anzeigen.

Bei einem Meßinstrument fehlte der Abdeckrahmen mit Glas. In der Hoffnung, die Instrumente wieder einsetzbar zu machen, habe ich aus Leiterplattenmaterial einen neuen Rahmen zusammengelötet und mattschwarz lackiert. Der Rahmen ist im folgenden Bild in der Rückansicht zu sehen.

   

Hier noch einige Daten zum Netzgerät:
Ausgangsspannung :      2 x 35 V
max. Stromstärke:         1A
Beide Netzteilhälften können in Reihe ( dann 70V / 1A) oder parallel ( dann 35V / 2A) geschaltet werden.

   
   

Zur Spannungs- und Stromeinstellung sind jeweils 10-Gang-Potenziometer mit den zugehörigen Einstellknöpfen eingebaut.

In der Rubrik "Suche" habe ich zum VCD eine Anfrage bezüglich Schaltungsunterlagen bzw. Serviceanleitung gestartet. Ich möchte versuchen, dass Gerät zu reparieren und wieder mit Meßwerken zu ergänzen. Wenn jemand helfen kann, wäre ich glücklich.

Zum Schluss noch ein paar Bilder vom Innenleben des Gerätes.

   
   
   

Ja, bevor die große Kritik einsetzt, ich weiß, dass ein Staubtuch dem Regalboden, auf dem das Gerät steht, gut getan hätte. Da sich der Regalboden oberhalb der Augenhöhe befindet, ist mir das aber erst aufgefallen, als ich die Bilder auf dem Rechner gesehen habe. Ich gelobe Besserung, wenn das Gerät demnächst wieder auf dem Basteltisch landet, wird der Staubwedel geschwungen.

Beste Grüße
Jürgen
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#2
Hallo Jürgen,
kannst Du die Insrumente mal von der Rückseite fotografieren?
Vielleicht erkennt man da mehr
Gruß
Hans
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#3
Hallo Hans,


hier eine Aufnahme von der Rückseite. Aber da sieht man nicht viel, weil eine Leiterplatte mit den Korrekturwiderständen, den beiden Leuchtdioden und den Anschlusskontakten angeschraubt ist.

   

Beste Grüße
Jürgen
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#4
schade, hatte gehofft, dass man da etwas erkennen könnte, die Bauform hat mich an die alten Gossen PC-1 erinnert, aber die sehen auf der Rückseite anders aus.
Aber diese da sehen doch etwas "billig" und primitiv aus, war Schneider electronic so eine Cheap-Ware Bude?
Gruß
Hans
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#5
Hallo Hans,

die Firma SCHILLER electronic war kein "Ramsch-Hersteller".


Dazu mal ein Auszug einer Mitteilung im Netz:

"Der Frankfurter Stromversorgungshersteller MTM Power Messtechnik Mellenbach hat die Firma Schiller Electronic in Karlsbad übernommen. Der DC/DC-Wandler-Spezialist mit mehr als 30 Jahren Erfahrung liefert vor allem spezielle Stromversorgungen für die Bahntechnik. Diese Produkte stellen eine gute Ergänzung des Lieferprogramms von MTM Power dar. Schiller fertigt Komponenten unter anderem für Hochgeschwindigkeitszüge wie den ICE1, lCE2 und ICE3. Der Name Schiller Electronic und der Standort Karlsbad sollen auch zukünftig erhalten bleiben."

Wie Du auf die Feststellung kommst, "... diese da sehen doch etwas "billig" und primitiv aus, war Schneider electronic so eine Cheap-Ware Bude?", ist mir nicht klar.
Die Qualität eines Messinstrumentes stellt für mich seine Genauigkeitsklasse dar. Äusserlichkeiten sind für mich da zweitrangig. Das Instrument sollte gestalterisch nur zum Gesamtgerät passen.

Für mich gehören die im VCD 35.01 verbauten Instrumente schon zu den besseren Ausführungen. Die LED-Anzeige kann man sicher auch in anderen Messinstrumenten einbauen, die Zeigernulleinstellung erfolgt aber nicht wie bei anderen Instrumenten unten am Messspulenlager, sondern mit der rechts neben dem Glas befindlichen Stellschraube. Habe ich bei anderen Messgeräten bisher noch nicht gesehen.

Insgesamt ist das VCD für mich ein hochwertigeres Labornetzgerät. Die Spannungs- und Stromeinstellung mittels 10-Gang-Potenziometer ist sehr präzise möglich, m.W. bei Geräten der "Billig-Schiene" aber nicht üblich.

Die Wiederverwendung der vorhandenen Meßwerke ist wegen der abgebrochenen Zeiger ohnehin nicht möglich. Deshalb ist die weitere Beschäftigung mit den Original-Anzeigeinstrumenten nicht sinnvoll.


Beste Grüße
Jürgen

PS: Diese Diskussion hilft mir bezüglich der gesuchten Unterlagen leider nicht weiter.
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#6
Ich vermute mal, da das Gerät ja voll funktionsfähig ist, das externe Spannungsquellen die Anzeigen zerschossen haben. Ist bei meinem NGT 35 genau so.
Wenn ich eine externe Spannungsquelle anschließe wird die Spannung angezeigt, obwohl das Gerät ausgeschalten ist.
Die Elektronik ist davon nicht betroffen.

Schaltungsausschnitt des NGT 35

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
Hallo Jürgen,
ich wollte Dir nicht ans Bein pi..,
aber es sieht für mich halt so aus, aber es ist richtig, das hilft nicht weiter.
Ich wollte halt rausbekommen, welche Instrumente es sind,
weiterhelfen würden allerdings die Abmessungen, denn zu der Zeit (ich vermute mal 199x) hatten sich doch schon fast Normabmessungen etabliert, die Chancen stehen also nicht schlecht mit den Angaben ein passendes Instrument zu finden.
Aber noch eine Frage, bist Du sicher, dass es LED`s und keine Microglühlampen sind?
(spielt zwar auch keine große Rolle, würde mich aber interessieren.
Gruß
Hans
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#8
Hallo Frank und Hans,

@Frank: danke für den Schaltungsauszug. Ich werde mal nachmessen, ob beim VCD die Meßgeräteanschaltung analog ausgeführt ist. Dann wäre ja klar, wie die Zeiger "verbogen" wurden. Vermutlich hätte die Ansteuerschaltungen dann keinen Schaden genommen.

Allerdings geben mir die ausgelöteten bzw. fehlenden Bauteile nach wie vor  zu denken.
Man sieht z.B. auf dem Bild der Ansteuerleiterplatte (im ersten Beitrag) in der rechten Schaltung zwischen dem 1W-R und dem µA723 über dem Transistor 2N3019 in der rechten Reihe einen grünen 150 kOhm-Widerstand. In der linken Schaltung fehlt dieser R eindeutig. In beiden Schaltungen fehlen dann je 2 weitere R. Es wird einen Grund geben, dass diese BT fehlen. Sicher waren die defekt, denn diese auszulöten, weil man sie in einer anderen Schaltung braucht, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wer schlachtet denn so ein Gerät, nur um Bauelemente für eine andere Anwendung zu gewinnen?

@ Hans:
Ich habe Deinen Beitrag nicht als ans Bein pi..eln empfunden. Aber klarstellen wollte ich die Sache schon.

Habe die Meßgeräte nochmals kontrolliert. Es sind tatsächlich LED eingebaut, und zwar die 3mm-Ausführungen.

Zu den Maßen: 
Der Ausschnitt in der Front ist 92 x 60 mm; der Abdeckrahmen, den man von vorn in die Frontplatte einsetzt, hat logischer Weise auch diese Abmessungen.
Der vorn sichtbare Teil vom Meßwerk, das von hinten in den Frontrahmen eingeklickt wird, hat die Anmessungen 86,5 x 65 mm. Insgesamt hat das Meßwerk die Höhe von 78mm.


Beste Grüße
Jürgen
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#9
Hast du einen Schaltplan vom Gerät?
Habe das gleiche,ohne jede Schaltpläne.
Meines spinnt auch,manchmal beim einschalten ist Spannung vorhanden,meistens nicht.
                                                                              Gruss Hans
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#10
Ursache könnte der kleine Umschalter sein. V/A Schalter, das Problem hatte ich auch bei Rohde & Schwarz.
Wenn du Oszilin T6 vorne einsprühst, sollte das Problem behoben sein.
Dabei das Gerät so legen, das es in den Schalter reinlaufen kann. Anschließend den Schalter mehrmals Schalten.
Vorsichtig, danach nicht unter Spannung setzen !! Erst wenn das Treibgas sich aufgelöst hat.
Warte also etwa eine halbe Stunde.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#11
Aber dann müsste eine Spannung kommen aber ohne Instrumentanzeige.Aber bei mir kommt keine Spannung.
Wenn ich einige male einschalte dann schlägt ein Instrument kurz aus.
Mit einem Schaltplan were es viel einfacher.Habe mal an einem Elko Spannung gemessen,waren aber nur 20 Volt.
Meiner Meinung nach müssten es 32-36 Volt sein.Am Anfang als ich das Gerät bekommen habe,ein und ausschalten dann bleibt die Spannung im Rechten Teil da.
                                                             Gruss Hans
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#12
Hallo,

in meinem Beitrag vom 07.03.18 habe ich das Doppelnetzteil vorgestellt und nach Schaltungsunterlagen gefragt. Leider konnte mir niemand helfen. Da ich auch zu den fehlenden Bauteilen auf der Hauptleiterplatte keine Informationen fand, blieb nur der Test aller möglichen Funktionen. Und da waren keine Einschränkungen feststellbar. Lediglich der Betriebsartenschalter (Normal-, Serien- oder Parallelbetrieb) hatte Kontaktprobleme, die aber durch Zerlegung und Reinigung beseitigt werden konnten.

Deshalb wurde der Einbau kleiner, digitaler China-Meßwerke (DSN-VC 288) in Angriff genommen. Um diese auch gestalterisch halbwegs an das Gerät anzupassen, habe ich die Rahmen der defekten Analogmeßgeräte zur Aufnahme der Digitalanzeigen "missbraucht". Die Glasscheibe wurde durch eine Plexiglasscheibe ersetzt, welche die VC 288 trägt.

   
   

Jedes dieser Anzeigemodule benötigt eine unabhängige Stromversorgung - Batterie oder Netzteil. Ich habe auf einer Lochrasterplatte ein kleines Doppelnetzteiles (2 x 9V DC) mit  µA7809 aufgebaut und die Lp hinten neben dem Netztrafo eingebaut. Dazu mußte der Elko und der Brückengleichrichter der linken Netzteilhälfte versetzt werden.

   

Die Strommeßzweige der VC 288 wurde in die Minus-Leitung zur jeweiligen Ausgangsbuchse eingeschleift und die Spannungszweige auf die Ausgangsbuchsen aufgelegt. Bilder zum Anschluss des VC 288 findet man im Netz.
Verschiedene Leitungen für die frühere Anzeige und die Umschalter "Anzeige U / I" konnten entfernt werden.
 
Nach Abschluss der Verdrahtung und dem Wiederzusammenbau erfolgte der Test. Und das Gerät arbeitet mit den Anzeigen zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Werden die im Gerät angezeigten Spannungswerte mit denen eines angeschlossenen DMM verglichen, treten minimale Abweichungen in der ersten Nachkommastelle auf, was auf die Genauigkeitsklasse und das Messverfahren der VC 288 (oder des verwendeten Vergleichs-DMM) zurückzuführen ist. Man kann aber damit gut leben. Auch an einem Analoginstrument ist die Anzeige auch nicht genauer ablesbar.

Die Betriebsarten Serien- und Parallelbetrieb arbeiten so, wie von den Entwicklern vorgesehen.

Beim Umschalten auf Parallelbetrieb werden beide Spannungsausgänge und die -anzeigen auf die höher eingestellte Spannung umgestellt. Es ist dann der doppelte Strom entnehmbar.

   
   

Bei Serienbetrieb zeigt jedes Modul nur die an der Netzteilseite eingestellte Spannung an. Man muss dann nur zusammenzählen, was durchaus machbar sein sollte.

   

Insgesamt erfüllt das Doppelnetzteil wieder seine Funktion, läßt sich dank der 10-Gang-Potis sowohl im Spannungs- als auch im Strombereich sehr präzise einstellen und macht außerdem mit den farbigen Digitalanzeigen noch einen guten Eindruck.

   

Beste Grüße
Jürgen
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#13
Hallo Jürgen,

Deine Bastelei gefällt mir sehr gut.
Allerdings hätte ich entsprechend große Alubleche genommen und den Platz für die Chinateile ausgefräßt.

Aber so hast Du das auch sehr gut gelöst.
Vielleicht gelingt es Dir doch noch, die Anzeige genauer hinzukriegen, wobei man mit dem jetzigen Ergebnis sehr gut leben kann.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#14
Hallo Peter,
 
danke für die anerkennenden Worte.

Sicher hätte man mit einer Aluplatte die Gestaltung anders, u.U. besser ausführen können. Aber, um es professionell aussehen zu lassen, hätte man die gesamte Frontplatte mit Einbeziehung der neuen Anzeigemodule komplett neu mit allen Aussparungen, Lackierung und Beschriftung machen müssen. Das wollte ich mir nicht antun. Jede andere Lösung mit aufgesetztem Blech hätte für mich laienhaft ausgesehen. Die Verwendung der Instrumentenrahmen erschien mir deshalb als optimale Lösung.

Was die Genauigkeit zwischen eingestellter und angezeigter Ausgangsspannung betrifft, so ist die Differenz  < 0,1 Volt. Das ist bei allgemeinen Anwendungen ausreichend. Wird mal eine sehr präzise Einstellung benötigt, kann mit einem externen DMM sehr hoher Genauigkeit eingestellt werden.

Wie bereits bemerkt, ich bin mit dem Ergebnis und dem Gerät zufrieden. Habe für wenig Euros ein als defekt verkauftes Stromversorgungsgerät erstanden und mit vertretbarem Aufwand wieder zum Leben erweckt. Was will man mehr?

Beste Grüße
Jürgen

PS: Habe erst jetzt bemerkt, dass am rechten Instrument bei nur angeschlossenem DMM 60 mA angezeigt werden. Da muss ich mal prüfen, was da nicht stimmt.   
Werde darüber berichten.
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