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Grundig 88
#1
Hallo Kollegen,

jetzt werdet Ihr sagen: Was will er denn jetzt schon wieder. Der 87a und der 88 waren doch fast identische Geräte - von Gehäuse und Knöpfen mal abgesehen. Stimmt, die Elektrik der beiden Geräte ist nahezu identisch. Deshalb spare ich mir auch die elektrischen Daten. Aber diesen Grundig 88 habe ich schon überarbeitet - und dazu gibt es schon etwas zu sagen.

Mod Edit Vagabund:
Querverweis Norbert_w Grundig 87a
Querverweis ergänzend zum 87a von Radioljub01 Grundig 87a


Hier erstmal einige Bilder:
                       

In dem Bild des leeren Gehäuses erahnt man schon, dass die Gehäusefront dreischichtig aufgebaut ist: Der Lautsprechergrill ist zwischen einem äusseren (vorderen) Rahmen und dem eigentlichen Gehäuse eingespannt. Damit er nicht klappert, sind Schaumstoffstreifen als Anti-Dröhnmittel eingelegt. Die zerbröselten Schaumstoffrestchen sieht man noch hervorschauen.
Der äussere Rahmen ist mit Schmelzzapfen versehen, die durch Löcher im Gehäuse nach innen hindurchragen und nach Einlegen des Lautsprechergrills von innen her umgeschmolzen wurden. Die folgenden Bilder sind zwar nicht besonders schön, aber vielleicht erkennt man doch den Aufbau.

Plattgeschmolzener Zapfen in Grossaufnahme:
   
Nun kann man kräftig an dem äusseren Rahmen ziehen, dann reissen die Schmelzzapfen ab. Thumbs_down Falscher Ansatz!Smiley18

Oder man nimmt einen Holzbohrer - der hat nämlich einen Zentrierdorn und bohrt von hinten ein Stückchen in die abgeschmolzenen Zapfen hinein. Nachdem man dann eine Zentrierung hat, nimmt man einen normalen Bohrer und bohrt vorsichtig weiter, bis der umgeschmolzene Teil des Zapfens weggebohrt ist und sich der Zapfen in seinem Führungsloch löst. Dann kann man den äusseren Rahmen abziehen und der Grill liegt lose vor einem - fertig zum reinigen und erneuern der Schaumgummstreifen.
   
Danach setzt man alles wieder zusammen und vergiesst die Zapfen - da ja zum Abschmelzen kein Material mehr da ist (hat man ja vorher weggebohrt) mit schnell härtendem Epoxy. Langsam härtendes ist nicht gut, da es zu viel Zeit hat, durch alle Ritzen wegzulaufen. So sieht ein vergossener Zapfen hinterher aus. Der Zapfen ist das weisse Bootskörper-förmige Teil im Zentrum des Fussballplatz-förmigen Loches im Gehäuse. Der ihn umrandende orangene Saum ist die äussere Blende, durch die Licht scheint.
   

Erfolg: Das Gerät spielt auch bei größerer Lautstärke ohne Dröhnen, und ist porentief sauber, weil man bei demontierten Rahmen mit der Bürste auch in die letzte Ecke vordringt.

Sorgenkind Potis:
Also ich erhitze sie nicht und ich lasse auch kein WD-40 oder Schneidöl in die Achsführung laufen. Ich zerlege sie einfach. Bohre die Köpfchen der 1.6-1.7mm Ms-Nieten mit dem Dremel ab, ziehe alles auseinander, wasche das alte verhärtete Lagerfett aus, fette neu, setze alles wieder zusammen und verschraube das Poti mit M1.8 Stahlschräubchen. Fertig. Funktioniert wie neu.

Poti vorher und nachher und Schräubchen:
           

Ja, und zum Schluss dieselbe Frage wie beim GRUNDIG 87a nach den Buchstaben in den Tasten und an der Front unterhalb der Tasten. Für letztere habe ich mir einen breiten (3mm) goldfarbenen Filzer besorgt... aber ob das wohl der richtige Farbton ist?

Ich freue mich auf Eure Kommentare.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#2
Die Idee, die Kunststoffbolzen in der von Dir beschriebenen Art zu lösen, finde ich sehr gut! Das werde ich bei nächster Gelegenheit auch mal probieren. Die Frage, ob die Farbe für den Schriftzug genau den originalen Ton trifft, kann man wohl vernachlässigen. Die Farben haben über die Jahre auch oft den Farbton geändert durch Alterungseinflüsse. Hauptsache er ist golden und sieht wieder schön aus.

Ich habe das gleiche Gerät auch, weiß aber nicht mehr, ob ich damals das LS-Gitter enfernt habe. Falls nicht, werde ich das nachholen und den Schaumstoff unter dem Gitter mit Tesamoll erneuern.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#3
Genau, bei diesen Goldstiften gibts nicht die große Auswahl, die würde ich auch nehmen Harald. Wieder alles perfekt gelungen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Hallo Kollegen

jetzt fällt mir noch eine Frage ein:
Es gab mal eine Zeit, da hatten GRUNDIG Chassis zwecks optischer Wertsteigerung (?) ein gold-bronzenes Finish. Sie Bild meines 1040W:

   

Dieses Finish wurde ihnen offensichtlich auf die Dauer zu teuer. Schaut man sich die Chassis der späteren Geräte - wie auch des 88, so haben diese mehr oder weniger grosse schwarze Flecke. Aber nur auf der Oberseite! Bekommt man die irgendwie wieder weg?
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#5
Ich meine nicht, Harald. Das ist ja glaube ich Eloxiert oder Verzinkt. Das blüht auch scheinbar aus.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#6
Hallo Kollegen,

inzwischen war ich mal in Karlsruhe im Laden für Künstlerbedarf und habe mir 2 MARABU Brilliant Painter Lackmalstifte Farbton GOLD zugelegt: Einen für 1-2mm Strichstärke, einen für 0.8mm Strichstärke. Mit dem 0.8mm Stift habe ich mal den gesamten GRUNDIG Schriftzug nachgemalt.

   

Mit dem groberen Stift wurde dann das "G" noch einmal übermalt, um zu sehen, ob es im endgültigen Farbeindruck einen Unterschied gibt. Der grobere Stift hat offensichtlich auch die gröberen Pigmente. Aus der Ferne fällt das nicht so sonderlich auf - aus der Nähe schon.

   

Leider habe ich heute entdeckt, dass meine Digicamera einen Schlag hat. Deswegen wurden meine letzten Bilder so wuschig (natürlich auch wegen der zu hohen jpeg-Kompression auf unter 120kB ... d.h. RMorg kompatibel) und hatten so viele dunkle Flecken.

So gibt's erstmal nur noch Fotos vom Handy.

Im Moment breche ich mir gerade die Ohren mit der Tastenbeschriftung. Einer von Euch hatte Abreibebuchstaben vorgeschlagen. Ein paar LETRASET habe ich noch. Leider in schwarz. Früher gab's die in allen möglichen Farben.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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