22.03.2014, 21:24
Hallo Kollegen,
jetzt werdet Ihr sagen: Was will er denn jetzt schon wieder. Der 87a und der 88 waren doch fast identische Geräte - von Gehäuse und Knöpfen mal abgesehen. Stimmt, die Elektrik der beiden Geräte ist nahezu identisch. Deshalb spare ich mir auch die elektrischen Daten. Aber diesen Grundig 88 habe ich schon überarbeitet - und dazu gibt es schon etwas zu sagen.
Mod Edit Vagabund:
Querverweis Norbert_w Grundig 87a
Querverweis ergänzend zum 87a von Radioljub01 Grundig 87a
Hier erstmal einige Bilder:
In dem Bild des leeren Gehäuses erahnt man schon, dass die Gehäusefront dreischichtig aufgebaut ist: Der Lautsprechergrill ist zwischen einem äusseren (vorderen) Rahmen und dem eigentlichen Gehäuse eingespannt. Damit er nicht klappert, sind Schaumstoffstreifen als Anti-Dröhnmittel eingelegt. Die zerbröselten Schaumstoffrestchen sieht man noch hervorschauen.
Der äussere Rahmen ist mit Schmelzzapfen versehen, die durch Löcher im Gehäuse nach innen hindurchragen und nach Einlegen des Lautsprechergrills von innen her umgeschmolzen wurden. Die folgenden Bilder sind zwar nicht besonders schön, aber vielleicht erkennt man doch den Aufbau.
Plattgeschmolzener Zapfen in Grossaufnahme:
Nun kann man kräftig an dem äusseren Rahmen ziehen, dann reissen die Schmelzzapfen ab. Falscher Ansatz!
Oder man nimmt einen Holzbohrer - der hat nämlich einen Zentrierdorn und bohrt von hinten ein Stückchen in die abgeschmolzenen Zapfen hinein. Nachdem man dann eine Zentrierung hat, nimmt man einen normalen Bohrer und bohrt vorsichtig weiter, bis der umgeschmolzene Teil des Zapfens weggebohrt ist und sich der Zapfen in seinem Führungsloch löst. Dann kann man den äusseren Rahmen abziehen und der Grill liegt lose vor einem - fertig zum reinigen und erneuern der Schaumgummstreifen.
Danach setzt man alles wieder zusammen und vergiesst die Zapfen - da ja zum Abschmelzen kein Material mehr da ist (hat man ja vorher weggebohrt) mit schnell härtendem Epoxy. Langsam härtendes ist nicht gut, da es zu viel Zeit hat, durch alle Ritzen wegzulaufen. So sieht ein vergossener Zapfen hinterher aus. Der Zapfen ist das weisse Bootskörper-förmige Teil im Zentrum des Fussballplatz-förmigen Loches im Gehäuse. Der ihn umrandende orangene Saum ist die äussere Blende, durch die Licht scheint.
Erfolg: Das Gerät spielt auch bei größerer Lautstärke ohne Dröhnen, und ist porentief sauber, weil man bei demontierten Rahmen mit der Bürste auch in die letzte Ecke vordringt.
Sorgenkind Potis:
Also ich erhitze sie nicht und ich lasse auch kein WD-40 oder Schneidöl in die Achsführung laufen. Ich zerlege sie einfach. Bohre die Köpfchen der 1.6-1.7mm Ms-Nieten mit dem Dremel ab, ziehe alles auseinander, wasche das alte verhärtete Lagerfett aus, fette neu, setze alles wieder zusammen und verschraube das Poti mit M1.8 Stahlschräubchen. Fertig. Funktioniert wie neu.
Poti vorher und nachher und Schräubchen:
Ja, und zum Schluss dieselbe Frage wie beim GRUNDIG 87a nach den Buchstaben in den Tasten und an der Front unterhalb der Tasten. Für letztere habe ich mir einen breiten (3mm) goldfarbenen Filzer besorgt... aber ob das wohl der richtige Farbton ist?
Ich freue mich auf Eure Kommentare.
jetzt werdet Ihr sagen: Was will er denn jetzt schon wieder. Der 87a und der 88 waren doch fast identische Geräte - von Gehäuse und Knöpfen mal abgesehen. Stimmt, die Elektrik der beiden Geräte ist nahezu identisch. Deshalb spare ich mir auch die elektrischen Daten. Aber diesen Grundig 88 habe ich schon überarbeitet - und dazu gibt es schon etwas zu sagen.
Mod Edit Vagabund:
Querverweis Norbert_w Grundig 87a
Querverweis ergänzend zum 87a von Radioljub01 Grundig 87a
Hier erstmal einige Bilder:
In dem Bild des leeren Gehäuses erahnt man schon, dass die Gehäusefront dreischichtig aufgebaut ist: Der Lautsprechergrill ist zwischen einem äusseren (vorderen) Rahmen und dem eigentlichen Gehäuse eingespannt. Damit er nicht klappert, sind Schaumstoffstreifen als Anti-Dröhnmittel eingelegt. Die zerbröselten Schaumstoffrestchen sieht man noch hervorschauen.
Der äussere Rahmen ist mit Schmelzzapfen versehen, die durch Löcher im Gehäuse nach innen hindurchragen und nach Einlegen des Lautsprechergrills von innen her umgeschmolzen wurden. Die folgenden Bilder sind zwar nicht besonders schön, aber vielleicht erkennt man doch den Aufbau.
Plattgeschmolzener Zapfen in Grossaufnahme:
Nun kann man kräftig an dem äusseren Rahmen ziehen, dann reissen die Schmelzzapfen ab. Falscher Ansatz!
Oder man nimmt einen Holzbohrer - der hat nämlich einen Zentrierdorn und bohrt von hinten ein Stückchen in die abgeschmolzenen Zapfen hinein. Nachdem man dann eine Zentrierung hat, nimmt man einen normalen Bohrer und bohrt vorsichtig weiter, bis der umgeschmolzene Teil des Zapfens weggebohrt ist und sich der Zapfen in seinem Führungsloch löst. Dann kann man den äusseren Rahmen abziehen und der Grill liegt lose vor einem - fertig zum reinigen und erneuern der Schaumgummstreifen.
Danach setzt man alles wieder zusammen und vergiesst die Zapfen - da ja zum Abschmelzen kein Material mehr da ist (hat man ja vorher weggebohrt) mit schnell härtendem Epoxy. Langsam härtendes ist nicht gut, da es zu viel Zeit hat, durch alle Ritzen wegzulaufen. So sieht ein vergossener Zapfen hinterher aus. Der Zapfen ist das weisse Bootskörper-förmige Teil im Zentrum des Fussballplatz-förmigen Loches im Gehäuse. Der ihn umrandende orangene Saum ist die äussere Blende, durch die Licht scheint.
Erfolg: Das Gerät spielt auch bei größerer Lautstärke ohne Dröhnen, und ist porentief sauber, weil man bei demontierten Rahmen mit der Bürste auch in die letzte Ecke vordringt.
Sorgenkind Potis:
Also ich erhitze sie nicht und ich lasse auch kein WD-40 oder Schneidöl in die Achsführung laufen. Ich zerlege sie einfach. Bohre die Köpfchen der 1.6-1.7mm Ms-Nieten mit dem Dremel ab, ziehe alles auseinander, wasche das alte verhärtete Lagerfett aus, fette neu, setze alles wieder zusammen und verschraube das Poti mit M1.8 Stahlschräubchen. Fertig. Funktioniert wie neu.
Poti vorher und nachher und Schräubchen:
Ja, und zum Schluss dieselbe Frage wie beim GRUNDIG 87a nach den Buchstaben in den Tasten und an der Front unterhalb der Tasten. Für letztere habe ich mir einen breiten (3mm) goldfarbenen Filzer besorgt... aber ob das wohl der richtige Farbton ist?
Ich freue mich auf Eure Kommentare.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Harald