27.03.2018, 17:27
Er wurde 1938 vorgestellt, der Einkreisempfänger mit dem heroischen Namen "VE 301Dyn". Der Name Volksempfänger
passte zu den Synonymen "Volkswagen", "Volkswohnung", "Volkskühlschrank". Alles zum Wohl des Volkes, also zum "Volkswohl"...
Der Verkaufspreis war von der Regierung festgesetzt auf 65 Reichsmark (nur der DKE38 war mit 35 RM billiger). Bakelitgehäuse,
beleuchtete Skala, Gleichstrom, Wechselstrom, Allstrom oder Batterie, für jeden Deutschen die richtige Informationsquelle.
Es wurden Millionen solcher und ähnlicher Geräte von allen deutschen und österreichischen Radioherstellern verkauft und
immer dienten sie auch der Information des Volkes im "großdeutschen" Reich.
Hier ein makabres Beispiel:
außer den Wehrmachtsberichten kam aber durch die Radiogeräte auch Freude in deutsche Wohnzimmer
Trotz damaliger millionenfacher Verbreitung hat der VE 301Dyn auch heute seine Faszination nicht eingebüßt. Bei manchen Besitzern
aber auch wegen der Reichsadler mit Hakenkreuz links und rechts der Skala. Tatsache bleibt aber, daß der VE 301Dyn durch seine
schlichte Gefälligkeit und Technik in so mancher Sammlung ein Hingucker ist.
Da ich aus Platzgründen nur noch kleine Radiochen aufnehmen kann, mir aber der VE 301Dyn gut gefällt, habe ich mich an
einer spielbereiten, vorbildähnlichen Miniatur versucht. Hauptsächliche Hilfsmittel waren dabei das CAD-Programm FreeCAD
und der 3D-Drucker CTC Bizer. Da es den VE 301Dyn in braunem und in schwarzem Bakelit gab, habe ich natürlich auch zwei
Modelle gebaut und kann sie hier nebeneinander zeigen. Bildhintergrund ist der zugehörige Schaltplan.
VED1.jpg (Größe: 131,99 KB / Downloads: 879)
VED2.jpg (Größe: 135,81 KB / Downloads: 874)
Bild 1 und 2: VE 301Dyn in braunem und schwarzem Bakelit
Um die Größenverhältnisse zwischen Miniatur und Original (M=1:3) zu verdeutlichen sind auf der Technischen Betriebsanleitung
beide, etwa maßstabsgetreu zu sehen (s. Bild 3)
Bild 3: Miniatur und Original vor dem Hintergrund der Technischen Betriebsanleitung des VE 301Dyn
Bild 4: Der schwarze VE 301Dyn ist fertig und spielbereit (natürlich auf UKW)
Bis es soweit war, bedurfte es einiger Vorarbeit: Vermessen von Fotos, bemaßte Skizzen, Planung der Montageteile,
zeichnen der CAD-Zeichnungen, drucken und fertigen der Teile, Montage und Probebetrieb, Fehler beseitigen und fertig.
Hier ein Bild mit Teilen des braunen VE 301Dyn. Es fehlen darauf die Drehknopfiachsen, die komplette Rückwand mit Batterieaufnahme
und Schalter, die Abdeckung des LCD (durch die LCD-Beleuchtung gab es eine falsche Beleuchtung der Skalenscheibe, also Kappe
drauf und gut ist)
Bild 5: Unvollständiger Montagesatz
Die Skalenscheibe wurde vom Original auf 60 mm Breite verkleinert und hochauflösend und spiegelverkehrt auf glasklare Folie gedruckt.
Die bedruckte Folie wurde auf ein passendes Stück Acrylglas geklebt (also genau so, wie Skalenscheiben in Originalgröße reproduziert
werden). Bei der kleinen Skala kann man mit einem Vergrößerungsglas jedes Wort und jede Zahl lesen.
Bild 6: Vermessung der Skalenscheibe
Bild 7: Schallwand, Skalenscheibe und Bedienelemente sind in die Frontpartie eingebaut. Auf die beiden Reichsadler habe ich verzichtet
Als Receiver wurde wieder der bewährte DSP PLL-Chinese eingesetzt. Da genügend Platz im Gehäuse ist, wurden für die Übertragung der
Drehbewegung von den Drehknöpfen zu den Potiachsen des Receivers zwei Zahnradpaare angefertigt und eingebaut.
Bild 8: Das einbaufertige "Chassis" der Miniatur
Bild 9: Das eingebaute "Chassis". Unten im Bild kann man gut den Eingriff der Zahnräder erkennen. Das mittlere Zahnrad ist nicht belegt
Bild 10: Die Rückwand trägt im oberen Teil die Stromversorgung, unten sind Einschalter und Ausgang für die Wurfantenne
Der Receiver braucht zum Betrieb eine Gleichspannung zwischen 3 und 5 Volt. Da ich keinen Batteriekasten für 3xAAA hatte
und unlustig war, einen solchen zu machen, verwendete ich einen Halter mit einem 9 V-Block. Ein aufgeklebter 7805 regelt
die Spannung auf 5 V herunter (am Batteriehalter befestigt). Erwähnenswert ist auch, daß sowohl "Chassis", als auch Rückwand
ohne ablöten entnommen werden können. Die Rückwand ist mit 4 Holzschrauben 1,4 x 10 mit dem Gehäuse verbunden (Diese
sehr kleinen Schrauben sind Überbleibsel meiner ehemaligen Märklin Miniclub-Anlage).
Die Arbeit ist getan, die Rückwand wird eingesetzt.
Bild 11: Wenn man früher ein solches Radio kaufte, bekam man einen Anhänger dazu, auf dem der o.a. Text stand. Der Anhänger
wäre zu klein geworden, daher habe ich den Text hier auf die Rückwand geschrieben. Glücklicher Weise kennen Radiowellen
keine nationalen Grenzen.
Ich bedanke mich für Euer Interesse an diesem Beitrag.
Gruß
Wilhelm
passte zu den Synonymen "Volkswagen", "Volkswohnung", "Volkskühlschrank". Alles zum Wohl des Volkes, also zum "Volkswohl"...
Der Verkaufspreis war von der Regierung festgesetzt auf 65 Reichsmark (nur der DKE38 war mit 35 RM billiger). Bakelitgehäuse,
beleuchtete Skala, Gleichstrom, Wechselstrom, Allstrom oder Batterie, für jeden Deutschen die richtige Informationsquelle.
Es wurden Millionen solcher und ähnlicher Geräte von allen deutschen und österreichischen Radioherstellern verkauft und
immer dienten sie auch der Information des Volkes im "großdeutschen" Reich.
Hier ein makabres Beispiel:
außer den Wehrmachtsberichten kam aber durch die Radiogeräte auch Freude in deutsche Wohnzimmer
Trotz damaliger millionenfacher Verbreitung hat der VE 301Dyn auch heute seine Faszination nicht eingebüßt. Bei manchen Besitzern
aber auch wegen der Reichsadler mit Hakenkreuz links und rechts der Skala. Tatsache bleibt aber, daß der VE 301Dyn durch seine
schlichte Gefälligkeit und Technik in so mancher Sammlung ein Hingucker ist.
Da ich aus Platzgründen nur noch kleine Radiochen aufnehmen kann, mir aber der VE 301Dyn gut gefällt, habe ich mich an
einer spielbereiten, vorbildähnlichen Miniatur versucht. Hauptsächliche Hilfsmittel waren dabei das CAD-Programm FreeCAD
und der 3D-Drucker CTC Bizer. Da es den VE 301Dyn in braunem und in schwarzem Bakelit gab, habe ich natürlich auch zwei
Modelle gebaut und kann sie hier nebeneinander zeigen. Bildhintergrund ist der zugehörige Schaltplan.
VED1.jpg (Größe: 131,99 KB / Downloads: 879)
VED2.jpg (Größe: 135,81 KB / Downloads: 874)
Bild 1 und 2: VE 301Dyn in braunem und schwarzem Bakelit
Um die Größenverhältnisse zwischen Miniatur und Original (M=1:3) zu verdeutlichen sind auf der Technischen Betriebsanleitung
beide, etwa maßstabsgetreu zu sehen (s. Bild 3)
Bild 3: Miniatur und Original vor dem Hintergrund der Technischen Betriebsanleitung des VE 301Dyn
Bild 4: Der schwarze VE 301Dyn ist fertig und spielbereit (natürlich auf UKW)
Bis es soweit war, bedurfte es einiger Vorarbeit: Vermessen von Fotos, bemaßte Skizzen, Planung der Montageteile,
zeichnen der CAD-Zeichnungen, drucken und fertigen der Teile, Montage und Probebetrieb, Fehler beseitigen und fertig.
Hier ein Bild mit Teilen des braunen VE 301Dyn. Es fehlen darauf die Drehknopfiachsen, die komplette Rückwand mit Batterieaufnahme
und Schalter, die Abdeckung des LCD (durch die LCD-Beleuchtung gab es eine falsche Beleuchtung der Skalenscheibe, also Kappe
drauf und gut ist)
Bild 5: Unvollständiger Montagesatz
Die Skalenscheibe wurde vom Original auf 60 mm Breite verkleinert und hochauflösend und spiegelverkehrt auf glasklare Folie gedruckt.
Die bedruckte Folie wurde auf ein passendes Stück Acrylglas geklebt (also genau so, wie Skalenscheiben in Originalgröße reproduziert
werden). Bei der kleinen Skala kann man mit einem Vergrößerungsglas jedes Wort und jede Zahl lesen.
Bild 6: Vermessung der Skalenscheibe
Bild 7: Schallwand, Skalenscheibe und Bedienelemente sind in die Frontpartie eingebaut. Auf die beiden Reichsadler habe ich verzichtet
Als Receiver wurde wieder der bewährte DSP PLL-Chinese eingesetzt. Da genügend Platz im Gehäuse ist, wurden für die Übertragung der
Drehbewegung von den Drehknöpfen zu den Potiachsen des Receivers zwei Zahnradpaare angefertigt und eingebaut.
Bild 8: Das einbaufertige "Chassis" der Miniatur
Bild 9: Das eingebaute "Chassis". Unten im Bild kann man gut den Eingriff der Zahnräder erkennen. Das mittlere Zahnrad ist nicht belegt
Bild 10: Die Rückwand trägt im oberen Teil die Stromversorgung, unten sind Einschalter und Ausgang für die Wurfantenne
Der Receiver braucht zum Betrieb eine Gleichspannung zwischen 3 und 5 Volt. Da ich keinen Batteriekasten für 3xAAA hatte
und unlustig war, einen solchen zu machen, verwendete ich einen Halter mit einem 9 V-Block. Ein aufgeklebter 7805 regelt
die Spannung auf 5 V herunter (am Batteriehalter befestigt). Erwähnenswert ist auch, daß sowohl "Chassis", als auch Rückwand
ohne ablöten entnommen werden können. Die Rückwand ist mit 4 Holzschrauben 1,4 x 10 mit dem Gehäuse verbunden (Diese
sehr kleinen Schrauben sind Überbleibsel meiner ehemaligen Märklin Miniclub-Anlage).
Die Arbeit ist getan, die Rückwand wird eingesetzt.
Bild 11: Wenn man früher ein solches Radio kaufte, bekam man einen Anhänger dazu, auf dem der o.a. Text stand. Der Anhänger
wäre zu klein geworden, daher habe ich den Text hier auf die Rückwand geschrieben. Glücklicher Weise kennen Radiowellen
keine nationalen Grenzen.
Ich bedanke mich für Euer Interesse an diesem Beitrag.
Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben