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Zwischenstand s/w-TV-Basteleien
#21
Guten Morgen und Dank Euch für die Kommentare Wink

Das WARUM könnte ich Euch schon erklären, das wär aber auf der Tonspur schon lang genug Wink)
Eigentlich reicht es, wenn man nur das Wort "Leidenschaft" hernimmt. Irgendwie hat mich die ET/Elektronik "schon immer" fasziniert, als 3-Jähriger oder so beim Zubettgehen die Straßenlaternen, dann eine Batterie+Glühlampe, es gab nix besseres, ein teures Geschenk ohne Lampe/Motor/Batterie war für mich NIX wert...
In der 2. Klasse fiel mir das POLYTRONIK in die Hände (ET-Grundkasten), wir hatten in der Schule eine nagelneues Spielzimmer mit einigen Baukästen, bevor das dem allg. Vandalismus zum Opfer fiel, hielt ich fast als 1. das System in den Händen. Später bekam ich POLYTRONIK ABC und alles andere ist Geschichte, es ging ab wie ne e-Funktion, natürlich mit Hürden, Elko an 16V~, Transistoren Schrott (vom TV_Mech ersetzt) usw. der erste "Rundfunkempfänger"...
Leider zu viel "Respekt" vor theoretischen Zusammenhängen und Aussagen in Bastelbüchern, der Anblick eines TV-Chassis löste erfurchtsvollen Respekt aus.... "Das muß alles 100%ig stimmen, sonst kommt nix", alles Quatsch wie sich später herausstellen sollte ! Leider muß ich sagen war die Unterstützung der in Stassfurt natürlich hohen Fachleutedichte auch nicht gerade berauschend (mit Ausnahmen natürlich wie immer), immer nur "das und das geht nicht, hast Du das überhaupt verstanden... da bekommst Du die Teile nicht... zu gefährlich" usw., selbst im E-Zirkel war das später so... natürlich war die Realität im DDR-Alltag eine gewichtige Ursache, auch hier war wenig Raum für die "Hirngespinste" eines einzelnen 12...14jährigen. ...

Bevor es zu lang wird: Das POLYTRONIC, so seh ich es heute, ist Fluch und Segen zugleich gewesen !!! (ich halte es aber bis heute für das mit Abstand beste Baukastensystem, man müßte es nur hier und da anders machen).
Warum "Fluch" ?? Die Suboptimalitäten des "real existierenden" Systems führten dazu, daß selbst einfachste Schaltungen mitunter ziemliche Probleme machten, zudem waren die Beschreibungen der Zusammenhänge aus meiner heutigen Sicht nicht die Besten um es vorsichtig zu sagen. Der Funke, weiterzumachen, konnte da erlöschen und man hat eben noch nicht den Biß oder das feeling, wo man weitermachen muß, damits klappt.
Schon so eine schöne Schaltung (KW-Audion), wie sie Heiner (Segula) mal vorstellte, hätte da einiges reißen können.
Wieso gab es keine KW-Experimente im Polytronik ? Das wär viel besser gegangen als die MW-Schaltungen mit suboptimalen Spulen geringer Güte...
Wichtig: Die nichtfunktionierenden, einfachen Schaltungen sagen nun dem Unterbewußtsein, daß es mit den komplizierteren Schaltungen nun noch viel schwieriger wird, bevor die ws machen (jedenfalls  wars bei mir so)! Wenn schon der Einspulendetektor nicht richtig geht, aber die Bandfilter-ZF-Schaltung in einem kommerz. Gerät super geht, kann man zu dem Trugschluß kommen, daß hier gefühltes "Weltraumforschungsniveau" am Start ist... Daß eine komplizierte Schaltung, wenn sie halbwegs richtig aufgebaut ist, viel weniger (!!!) Probleme machen kann als ein Ein-Transistor-Audion, hatte ich nicht auf dem Film, zugegeben...

Die Leh(E)re war dann nochmal ein Thema für sich, auch hier viel Schatten und wenig Licht: 1. Lehrjahr: nur Metallfeilen, Ansage am ersten Tag "Im ersten Jahr bekommt ihr keinen Fernseher von Innen zu sehen!" man stelle sich einen 16-Jährigen vor, dessen Traum vom "werdenden Farbfernsehtechniker" ja eigentlich in Erfüllung gegangen ist und der in einem Laden gelandet ist, wo sowas gesagt werden darf...
2. Lehrjahr: u.a. 3 Wochen am Band Rückwände dranschrauben... aber auch ein geniales Farbpraktikum, Dekoder PAL-, SECAM-Dekoder, Video, sehr guter Theorieunterricht RF-/Fernsehtechnik...

Die Tücken bestimmter Schaltungen hat man dann im Lauf der Jahre eben doch irgendwann weich, hinzu kommen natürlich auch theoretische Zugewinne, als Bub beschäftigt man sich halt eher mit Blinkschaltungen als mit Leitungstheorie und trockenen Betrachtungen über Anpassung, Eingangs- und Ausgangswiderstände von Vierpolen, aber GENAU DAS hätte viel Verdruß "einfach zusammenstöpseln, Ergebnis: "geht nicht", erspart...
Beispiele hierfür hab ich OHNE ENDE.

Ausbeute dieser Freizeitbastelei: 0% Kommerz, 100% Leidenschaft Wink

Hoffe das ist nicht allzu OT,

Gruß IngoZ

...achso, die Zeilentrafos bekommt man zuweilen noch, wie gesagt, hätte ich die Entwicklung und den Bedarf geahnt, hätte ich damals beim OPPERMANN mehr eingekauft, die waren aber nicht so billig, glaube 8 Euro das Stück und ich dachte auch nicht, daß ich außerhalb viell. mal einer Nostalgierep. sowas nchmal brauch. (hätte...hätte... Wink
Man müßte aber mal schauen, bei EBAY gibts ab und zu geeignete Rö-Zeilentrafos aus anderen Geräten, die Preise sind aber auch manchmal ganz schön happig.
Im RFT-shop gibts ab und zu auch etwas.

p.s.2) ...noch was Kleines Fachliches: Eine Sache, die mir nebenbei aufgefallen ist, im TV-Bild im Beitrag #11 sieht man eine Verzerrung der vertikalen Linien, ich dachte erst, es liegt an der Glättung der B+ für die Zeilenendstufe, aber die ist mit 200µF ausreichend, es liegt an der "zu weichen" Spannung, da bricht nämlich die Betriebsspannung bei hohen Weißwerten ein und das Bild wird in dieser Zeit etwas größer, weil die 16kV etwas absacken... Also keine netzverbrummte Spannung.
Es kann aber auch sein, daß durch die zu weiche Spannung die Bildbreitenautomatik nicht mehr ausregeln konnte (was aufs Gleiche herauskommt), jetzt hab ich eine viel härtere Spannung dran (2 CHROMAT-Netztrafos 230V~...70V~...230V~ am Stelltrafo, an der jetzigen B+ (200V) könnte ein kleiner Toaster betrieben werden Wink, aber bei bestimmter Stellung des Potis in der Zeilenendstufe ist der Fehler auch da, wahrscheinlich an dem Punkt, wo der Arbeitspunkt für die Regelung ungünstig ist...
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#22
Hallo,
so, ich war auch etwas fleißig die Tage, hier der aktuelle Stand zum Experimentierfernseher, nicht auf ganz großem level (halt aufwandsoptimiertWink , aber der "TV-Baukasten" ist nun fast fertig und es gibt nun nur noch die Hürde, das selbst(nach)gebaute Empfangsteil mit Transistortuner und EF183/184-ZF-Amp. (so der erste Plan) an die Schose anzukoppeln.

Seit der letzten Meldung durchgeführt:
- Einfügen einer anderen Bildbreitenspule mit positiven Auswirkungen auf die Arbeit der Zeilenendstufe, offenbar war die Gesamtinduktivität im Ablenkkreis zu gering,

- Realisierung der Dunkeltastung Horizontal/Vertikal, also die VK-Impulse in den Spannungsteiler des Helligkeitsstellers
eingekoppelt und die H-Impulse nach Aufbereitung auch

- Schließlich der Aufbau der Stufen Amplitudensieb/Impulstrennung und Horizontalphasenvergleich, Reaktanzstufe und Horizontalgenerator mit Röhren, die Reaktanzröhre PC(F)82 simuliert eine veränderliche Induktivität oder Kapazität (Zeigerbild hab ich jetzt noch nicht aufgemalt), die dem Schwingkreis des Sinusgenerators P(C]F82 parallel geschaltet ist, damit kann man mit einer Regelspannung die Frequenz nachstimmen ("VCO"); Das Amplitudensieb mit ECC82 ist an INES/STELLA angelehnt, die nachfolgenden Stufen (PCF82) an SYBILLE II, also die Vorgängerkonzeption, noch mit manueller Nachstellung der H-Frequenz, also ohne Fangautomatik wie bei INES/STELLA oder SYBILLE 104/108 (wer diese Geräte kennt).
Später sollen dann wie gesagt auch andere Konzepte, auch trafolose, ausprobiert werden. Bei der Vertikalablenkstufe gibt es ja auch interessante Konzepte, wo die PCL85 als astabiler Multivibrator geschaltet wird, im Extremfall ginge das sogar vielleicht auch mit der Pentode im Triodenbetrieb (shango066-Resurrectionvideo aus dem anderen Beitrag)...


Es scheint alles recht unkritisch zu sein, alles funktionierte quasi im Groben auf Anhieb, nach dem Beseitigen von Schusselfehlern wie vergessene Drahtbrücke hier und vertauschte Trafoanschlüsse da (durch Spiegelung des Impulsübertragers liegen bei meinem "Baukastenaufbau" die Anschlüsse umgekehrt...) machte alles das was es soll. Bei den Widerständen hab ich nicht so genau auf Werttreue geachtet, die Dioden sind einfach schnelle Si-Gleichrichterdioden, offenbar stört das weder im Phasenvergleich noch in der Dunkeltastung.
Die gute Funktion liegt wahrscheinlich z.T. auch an Verwendung rel. hochwertiger Kondensatoren, meine früheren Probleme mit den alten TV-Geräten scheinen einmal mehr fast ausschließlich mit diesen alten Problem-Kondensatoren verbunden gewesen zu sein.

Aufbau der neuen Baustufen in gewohnter Weise (Baukastensystem)

.jpg   k-IMAG0875.jpg (Größe: 244,59 KB / Downloads: 587)

Das erreichte Fernsehbild, schon ganz gut, aber noch mit gewissen Schwächen

.jpg   k-IMAG0877.jpg (Größe: 173,51 KB / Downloads: 595)

Gesamteindruck des heutigen Standes, ungeschöntes chaos Wink

.jpg   k-IMAG0879.jpg (Größe: 260,26 KB / Downloads: 594)

Manche Funktion könnte noch etwas mehr "Betriebssicherheit" erhalten, z.B. Vertikalsynchronisation ist trotz Ansteuerung aus der Röhrenschaltung noch recht instabil, Linearitäten noch nicht so gut wie es ginge (bei Vertikal auf Anschlag und stark abhängig von der Bildhöhe, was glaubich normal ist), aber das sind alles Dinge für späteres Feintuning.

Gruß IngoZ
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#23
Hallo Ingo

Respekt für Deine Mühe, ich meine aber das die vielen Kabeln und ihre längen auch einige Probleme machen werden, sie bilden bestimmt ungewollte Widerstände, Schleifen und Kapazitäten !

mfG
erst Denken dann Arbeiten

Josef
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#24
Hallo,

das ist richtig ! Bei früheren Transistor-TV-Basteleien mit Freiverdrahtung waren die Verkopplungen deutlich schlimmer, denn hier waren höhere Ströme, besonders der Ablenkstufen, im Spiel.

Aktuell treten solche Verkopplungen z.B. an den verlängerten Bildröhrenzuführungen auf, hier koppelt es von den Ablenkzuleitungen (die aber schön nebeneinanderherlaufen) neben der Katode vor allem auch auf das g1, das kann ich auch nicht abblocken, denn da liegen auch Signale der Dunkeltastung an, könnte man die in die Videoendstufe einkoppeln, könnte man das g1 mit 100nF abblocken...

Erstaunlicherweise ist an anderen Stellen die schädliche Koppelei nicht ganz so wild, aber vielleicht hängt die labile Synchronisation damit zusammen. Wenn jede Signalleitung ihren definierten Rückleiter (extra-Massleitung) neben sich hat und man sich nicht so auf die "Masse" als Null-Volt-Punkt verläßt, kriegt man das in den Griff. Aber es ist ein wichtiger Punkt bei solchen Aufbauten, keine Frage !

Gruß IngoZ
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#25
Hallo IngoZ,
bei dir komme ich vor Bewunderung aus dem Staunen nicht heraus!
So richtig von der Pike auf hergestellt.
Und ein Fernsehbild, was sich sehen lassen kann. Thumbs_up Thumbs_up Thumbs_up 
Bitte mehr davon, lieber Ingo!

Man lernt nie aus!  Smiley47 

Freundliche Grüße von Heiner.
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#26
Nabend und Dankeschön für die Reaktionen !

Hier nun "quick & dirty" der vorläufige Abschluß des Projektes: Das Anfrickeln des Eigenbau-Empfangsteiles (siehe Beitrag von 2016) funktionierte problemloser als gedacht. Ich wollte es halt heute mal zu Ende bringen Wink
Einmal mehr die Bitte um Nachsicht für den recht rustikalen Aufbau, aber der ist als Bestandteil des Projektes zu verstehen in dem Sinn, daß alles "baukastenmäßig" naiv zusammengestöpselt werden kann.


Damit funktioniert der Fernsehempfänger zu 100% aus selbst zusammengebauten Baugruppen, mit Ausnahme des einen Stromversorgungsteiles (Schaltnetzteil für VK). Ebenso fehlt noch der Tonteil, aber auch der ist für die spätere "Kür".

Die schlechte VK-Synchronisation wurde durch Erhöhung der Koppelkapazität für die Vertikal-Sy-Impulse gelöst, jetzt rastet es sofort nach Anliegen des Signals, auch bei verrauschtem Signal funktioniert die Sy recht gut.

Der bekannte Empfangsteil mit Eigenbau-Tuner (Lothar König, Rundfunk und Fernsehen-selbst erlebt, Transistorvariante) und Bild-ZF-Verstärker mit EF183/EF184 vom INES/STELLA:

.jpg   k-DSC06843.JPG (Größe: 315,83 KB / Downloads: 514)

Das erreichte Fernsehbild, noch nicht optimal, ZF grob hingekurbelt, so daß die 4MHz-Auflösung einigermaßen rüberkommt, da geht noch was...:

.jpg   k-DSC06845.JPG (Größe: 214,2 KB / Downloads: 511)

Nochmal der Gesamteindruck des Aufbaus:

.jpg   k-DSC06846.JPG (Größe: 328,25 KB / Downloads: 513)

ich hab fast den Eindruck, mit dem Händi werden die stark komprimierten Bilder besser, höhere Auflösung wär schon wünschenswert, aber es geht einigermaßen...

Damit funktioniert das Ganze also grob, jetzt werde ich versuchen, den Gesamtaufbau zu optimieren und auch an der einen oder anderen Baugruppe noch Verbesserungen, auch in der Übersichtlichkeit, vorzunehmen.
Ein Traum von 1985 ist damit in 2018 wahrgeworden, 1985 hatte ich angefangen, einen Röhrenfernseher (Sybille) komplett selbst zu verdrahten, mit den fertigen Industrieplatinen, um dabei zu lernen.
Ganz so pathetisch muß man es nicht sehen, denn ich hatte schon halbleiterbestückte Schaltungen/Industrieleiterplatten in verschiedenster Weise zu einem funktionierenden Gebilde zusammengefrickelt, so z.B. hier (2008):



.jpg   k-EMV-01 025.jpg (Größe: 272,09 KB / Downloads: 502)

Hier war aber der Empfangsteil incl. Tonteil komplett aus einem Industriegerät, die Vertikalablenkung und Horizontalansteuerung ebenso, nur die Zeilenendstufe war Eigenbau, mit Transistoren. Kurios war bei diesem Projekt, daß 2 Zeilenendstufen gebaut wurden, eine für die Ablenkung, eine für die Hochspannung (mit Dummy-AblenkeinheitWink. Ich hatte damals mit selbgewickelten Zeilentrafos gearbeitet und die Sache nicht in den Griff bekommen, das kam dann erst in 2009... damals war die Zeilenendstufe sehr von Interesse Wink da hab ich auch noch ganz coole Projekte liegen..., aber ich schweife ab !
Jedenfalls konnten diese Projekte nie zu dem richtigen "Eigenbau-feeling" führen, weil ja doch das FBAS-Signal aus Fertigbaugruppen kam. Die zu beleben erfordert zwar auch einiges an Überlegungen, aber dennoch...

...Also ein komplett aus diskreten EInzelbauteilen aufgebauter Fernseher, das ist schon eine Premiere für mich Wink)
...ok, noch ohne Ton...

Schönen Abend, Gruß Ingo
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#27
Ich finde es einfach fetzig! Smiley32 
Ich wünschte, ich könnte das auch.

Man lernt nie aus!  Smiley47 

Freundliche Grüße von Heiner.
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#28
Hallo,

hier nochmal eine kleine Ergänzung dazu, wie ich an manche Schaltungsdetails herangegangen bin und nicht einfach nur nachgebaut hab.
Zunächst alles auf's Wesentliche reduzieren, dann schrittweise Notwendigkeiten erkennen und einbauen, halt "spielen" mit den Dingen, möglichst ohne was kaupttzumachen...
...und nebenher noch "beweisen" (is ja eigtl. klar...), das funktionierende Schaltungen keineswegs "schön" aussehen müssen, also einfach mal ein bischchen bluesmäßig rumbraten, um die untere Toleranzgrenze auszutesten. In der Zeilenendstufe sollte man sowas dann vielleicht doch lieber seinlassen, die Videoendstufe ist da ein besseres Opfer:

Thema "aggro-ugly-constructions", die Videoendstufe des Grauens:

.jpg   k-IMAG0890.jpg (Größe: 234,72 KB / Downloads: 439)

der blaue Draht geht zur Bildröhrenkatode, die gelbe Krokostrippe über 2k2 an das Ampltudensieb, ohne die 2k2 wird die Auflösung durch die C-Belastung der Videoendstufe deutlich schlechter. Oben rechts der Spannungsteiler für Helligkeit/Einspeisung Dunkeltastung, Kontrassteller unten, der verändert die Ug2 der Endstufenpentode (Steilheit der Röhre, ziemlich coole Konstruktion, schon damals gabs "Gleichspannungsreglung" von Analogwerten, manche Audion-Empfänger mit Pentode nutzen ebenso diese Möglichkeit, siehe K.H.Schubert, "Das große Radiobastelbuch")
Beim Einstellen des oberen Helligkeits-Reglers muß man aufpassen, denn an der Diode liegen H-Impulse, die etwas beißen (ungefährlich). Wird noch ein bischen schöner gebaut Wink

Die geänderte Schaltung, ohne Taststufe und jegliche Frequenzgangkorrekturglieder:

.png   k-ViEnd-1.png (Größe: 318,31 KB / Downloads: 457)

Die durchgestrichenen LC-Korrekturglieder sind überbrückt.

Das Bild zeigt eigentlich schon mit der Grundschaltung eine ganz gute Auflösung, ich hätte erwartet, daß das Bild total "schmierig" ist mit schlechter Auflösung:
   

Also alles auf die Essenz reduziert um zu sehen, was geht. Jetzt könnte man hier anfangen, den Frequenzgang zu analysieren (punktuelle Aufnahme der Kurve) und dann schrittweise Korrekturen vorzunehmen, vielleicht auch erstmal ohne Schielen auf die Industrieschaltung.
In der Serienfertigung muß eine große Stückzahl von gefertigten Baugruppen mit hoher Wahrscheinlichkeit ordentlich spielen, der Basteltisch bietet ganz andere Möglichkeiten.

Gruß IngoZ
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#29
Nabend,

so, hab nun die Videoendstufe nochmal ein wenig verschönert und nur im Katodenzweig noch einen Elko hinzugefügt (das entspricht der maximalen Verstärkung), das Bild hat deutlich an Kontrast gewonnen und die Auflösung ist auch noch deutlich besser geworden, wobei mir der Grund noch nicht ganz einleuchtet, da am Frequenzgang im Prinzip nichts geändert wurde. Wahrscheinlich wirken sich ohne Wechselstromgegenkopplung parasitäre Kapazitäten nicht so stark aus.

Nachteil ist aber nun eine Verschlechterung der Einstellbereiche Helligleit und Kontrast, d.h. ich muß die entsprechenden Teiler noch anpassen, hab ja bisher alles nur nach groben Vorstellungen zusammengebraten. Der Gleichstromarbeitspunkt der ersten Versuche paßt nicht mehr zu den jetzigen Pegeln. Ich verstehe jetzt aber die auf den ersten Blick unlogische Verschaltung der Spannungsteiler im Industriegerät, die Grundspannung für die "Helligkeit" (Ug1 der BR) wird aus der Anodenspannung der P©L84 (und damit der Katodenspannung der BR) abgeleitet, das BAS-Signal wird mit (El)kos weggebügelt, das stört mich etwas, weil es die Anode mit dem Signal belastet (wahrscheinlich paßt deshalb bei mir die Auflösung, ich hab einfach aus der Betriebsspannung abgeleitet...). Malschauen...

Die verschönerte Video-Endstufe, erkennbar ist der dicke schwarze Elko 470µF links unten, parallel zum Katodenwiderstand:
   

Das Fernsehbild:
   
Die Grobzeiligkeit liegt an der Fotografie, es ist nicht so einfach, das Fernsehbild zu fotografieren (Abtastinterferrenzen), in Wirklichkeit ist das Bild bis auf die schlechte Gradation (zu viel Kontrast, zu wenig Helligkeit) schön gleichmäßig und sieht sehr gut aus.

Soweit dazu, ich melde mich erst wieder, wenn es etwas wesentlich Neues gibt.

Gruß IngoZ
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#30
Guten Abend,

nach einiger Zeit hier nun noch der Ton-DF-Verstärker (5,5MHz FM-ZF-Verstärker) zunächst als Versuchsaufbau.
Da hier eine Anzahl SF225 (vergleichbar mit BF224) herumfliegt, fiel die Entscheidung zunächst auf die Transistorvariante. Diese Transistoren sind Spezialisten für (455kHz)/10,7MHz UKW-ZF-Verstärker.

Malsehen ob es ohne Schaltungsvorlage geht:

- Aufbau als Manhattan...ugly construction wie gewohnt das Beste wo gibt...

- zunächst einen Transistor gleichspannungsmäßig versorgen, Arbeitspunkt mit Einsteller ermitteln (Größenordnung von Standardschaltung abgeschielt)

- Überlegen Schwingkreiskonzept: Bandfilter ? Ach quatsch, fürs Erste tun es Einzelkreise:

- Nun dynamische Prüfung: Probieren ob PAL-Dekoderfilter (Einzelspule) 4,4MHz sich auf die 5,5MHz umtrimmen läßt, Drehko 330pF parallel, löppt... SECAM-Filterspule geht auch bequem umzutrimmen, Kondensator hier gleich mit an Bord (Testaufbau: Einspeisung der DF vom Eigenbaufernseher in die Transistorstufe, Ausgang an den empfindlichen Ton-ZF-Verstärker mit TBA120, sehr gut als Indikator geeignet !

- Ergänzung der zweiten Transistorstufe, Aufbau wie die erste... Nachweis der statischen Arbeitspunkte, Einbau zweiter Filter: verstärkt prinzipiell, also dann mal Butter bei die Fische:

- Ratiofilter vom START...SYBILLE (STASSFURT) nehmen (noch zu faul selbst zu wickeln, rel. kompliziert ^^), 2 GE-Dioden anstatt PABC80, Primärwicklung an die zweite DF-Stufe, Sekundärbeschaltung vom SYBILLE übernommen, gebe zu, die Funktion hab ich nicht mehr 100% drauf, Gegentaktfilter mit 2 Resonanzkurven, die sich zur S-Kurve ergänzen is schon klar, Besonderheit Ratio... Kopplung teils Kapazitiv, teils induktiv, dadurch die Phasenverschiebung bei f-Änderung... muß ich mal repitieren (gibt genug Fachliteratur dazu, aber wenige können es verständlich erklären), wenns nach Verstehen geht, dürfte ich erstmal nur Flankendetektor bauen ^^

- Einschalten, versuchen, den Ratio-Filter abzugleichen: NIX NULL ! Woran liegts ? Mehrere kleine Fehler, Koppelkondensatoren zu klein (der empfindliche Industrie-ZF-Verstärker mit TBA120 war mit dem Pegel zufrieden, der fängt die DF aber schon über 20cm Strippe in Nähe des Bild-ZF-Amps ein) und noch vergessen, die Emitterwiderstände mit 10nF zu überbrücken, jetzt kommt langsam Ton durch, Abgleich Ratiofilter rel. kritisch

Ergebnis: geht grundlegend, aber deutlich kritischere Reaktionen auf Fehlverstimmungen (Feinabstimmung, Tontreppe Bild-ZF...), starkes Brummen und Verzerrungen...
Die TBA120-Schaltung ist dagegen sowas von tolerant.

Testaufbau: (dünner Leiterstreifen als 12V-Schiene, besser und schneller gehts nicht...)
   

NF-Signal:
   

Ziel erreicht, im Kurzurlaub wollte ich das Ding endlich mal bauen, Aufwand ca. 3h, geht so, daß man zuhören kann.
Verbesserungen sind natürlich in jede Richtung möglich... Auch selbstgewickelter Ratiofilter und schließlich ein echter Bandfilter zwischen den Stufen bringt sicher noch Verbesserungen.

Schaltung liefere ich nach, wenn das Ding verbessert wurde, bisher rel. simpel: 2 Emitterstufen, Basisspannungsteiler 33kOhm, 10k nach Masse, Emitterwiderstand: 2,7kOhm wie im Bild-ZF-Amp, überbrückt mit mind. 2n2, Filter zwischen Betriebsspannung und Kollektor, EInzelkreis 5,5MHz und Ratiofilter vom SYBILLE.


Gruß Ingo
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#31
Hallo Ingo,

ich habe immer mal wieder in diesen Thread reingeschaut und mich über jeden neuen Beitrag gefreut. Als Energieelektroniker, der eher mit Klappertechnik (Schützschaltungen) groß wurde und als jemand, der sich über die Reparatur von Radios und Fernsehern etwas in das Thema eingearbeitet hat, staune ich jedes Mal über Deine Lösungen und Herangehensweisen.

Ich würde auch gerne mal sowas machen, allerdings mit einem Universum FK100R, den ich schaltungstechnisch teilweise auf ICs umstricken würde, um mehr Platz im Gehäuse für einen DVBT2 Empfänger zu haben. Ich würde gerne damit einen tragbaren Fernseher mit Bildröhre und DVBT2 bauen.

Es freut mich, dass Du mit dem Tonteil weitergekommen bist und bin schon gespannt, wie es weitergeht! Big Grin
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#32
Hallo Daniel,

Danke für Deine Antwort ! Ja, mir macht das immer wieder irrsinnigen Spaß, ganz Simples oder auch unkonventionelles auszuprobieren, auch dann, wenn die bessere Lösung praktisch für nichts verfügbar ist und es auch keinen Sender mehr gibt... aber bevor ich mich wiedermal wiederhole (wenn ich ins Schreiben komme ... ):

So einen kleinen UNIVERSUM hab ich auch, da gibts doch das riesige Batteriefach, wo man zusätzliche Technik unterbringen könnte ? Natürlich könnte man da auch schöne moderne Lithiumakkus integrieren, aber vielleicht ist es besser, die Stromversorgung extern mitzuführen (Art Fahrradakku) und die Empfangstechnik ins Batteriefach als Einschub einzubauen ?
Der FK100 ist natürlich ganz schön klein, aber für unterwegs vielleicht besser als einer mit 23cm-BiRö, der wieder für den Umbau besser geeignet wär, da mehr Platz im Gehäuse...

Was mir spontan einfällt, man könnte doch wenn eh ein neuer Empfänger reinsoll, den konventionellen Empfangsteil aus Tuner und ZF-Amp vorsichtig rausbauen. Wenn die konventionelle analoge Empfangstechnik aus bestimmten Gründen bleiben soll, wär das auch möglich, in bestimmten Videorecordern gab es ziemlich kleine ZF-Module mit IC, die bei weitem weniger Platz benötigen würden als die konventionelle diskrete Technik. Die Ablenkteile würde ich so belassen ... oder man könnte versuchen, die Vertikalablenkung auch mit IC zu machen (z.B. TBA810 = A210E), ich könnte mir vorstellen, damit auch eine Verbesserung zu erreichen. Ebenso die Horizontalansteuerung mit TDA2593, Videoansteuerung auf "hochwertig" umstricken, also z.B. stromsparende Videoendstufe (aus 2 MPSA42 z.B.) mit IC-Ansteuerung (die braucht dann den SC-Impuls vom TDA2593, Schwarzwertklemmung!), dadurch würde auch das Bild an Qualität gewinnen... bei der kleinen Bildgröße etwas fraglich, aber ggf eine sportliche Aufgabe.

Alles nur erste Gedanken, das ist auch sowas, was hier halbfertig rumliegt (Betrieb von kleinen s/w-Bildröhren an moderner Farbfernsehelektronik im "overdressed mode") , aber schonmal irgendwie funktioniert hatte. ich kann nur sagen, daß diese IC-Schaltungen in seinerzeit "moderneren" Fernsehgeräten (späte 70-er, bei uns in der DDR noch bis 89) vor der I²C-Ära, das ist eigene schwierige Geschichte, jedenfalls für mich als "Analoger") sehr unkompliziert funktionieren, Fehlfunktionen gab es bei mir durch falsche Masseführung und sonstiges zu undurchdachtes Verdrahtungskonzept, was man ja auch im aktuellen Versuchsaufbau sieht ^^ aber das zu lösen gehört mit zum Weg dazu, es geht jabwei mir nicht mehr so vordergründig ums Fernsehkucken bei solchen Basteleien, da war ich vor ca 30 Jahren ganz anders drauf, da ging es NUR ums hochwertige Kucken, nur Farbe, s/w ist alt und rückschrittlich, weg damit... ^^

Wenn Du da loslegen willst, mach einfach einen Beitrag auf, bestimmt geht da was..

Gruß Ingo
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#33
Hallo Ingo,
danke für die zahlreichen Tipps.
Das Projekt wird eher was für den Winter werden.
Die originalen Tuner des FK100R würde ich vielleicht auch ausbauen, da diese mobil sowieso nichts mehr bringen.
Das Problem mit dem DVBT2 Receiver ist seine Größe, Die Platinen sind zwar recht klein, aber zu breit, um sie ins Batteriefach zu intergrieren. Eine andere Überlegung wäre die verwendung eines Raspberry-Pis mit einem Stick und einem Neubau der Elektronik, die das Composite Signal entsprechend verwurstet und der Bildröhre anbietet.
Ich denke, ein Stufenweises Umrüsten des Geräts bis zur technischen Reife könnte die günstigste Lösung sein...
Aber der Winer kommt ja bestimmt... Wink
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#34
Passt in den Universum FK100R wirklich kein kleiner DVB-T2/SCART-Adapter zerlegt und ohne SCART-Stecker rein? Die sind doch wirklich klein und liefern ein CVBS-Signal, was man verwenden kann.

Gruß

(Reflex-)Kalle
(aus dem Urlaub in den Niederlanden mit einem Enkelkind)
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#35
Mensch Ingo, ich bewundere dich.
Ich bin nur ein Reparateur, also Teile Austauscher, wenn´s funtz ist gut, wenn nicht frage ich nach.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#36
Kalle, um ehrlich zu sein habe ich noch nicht nach klein bauenden DVBT2-Empfängern gesucht.
Andererseits würde ich dem Gerät einfach aus experimentellem Interesse modernere Innereien anbieten. Vor allem der NF-Teil entspricht nicht viel mehr als der NF-Bandbreite eines Analogtelefons.
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#37
Hallo Frank,

ich würd mich garnicht in eine Schublade stecken (lassen) "ich bin nur Reparateur". Damit man das ist, muß man schon gehörig Ahnung haben, Fehler"bild" (auch beim Radio) beurteilen, anhand der Schaltungstechnik und -kenntnisse mögliche Ursachen ergrunden, messen usw. usw. ... Bei Eigenbau ist das prinzipiell nicht anders, nur schwerer, weil mehrere Fehler in Reihe geschaltet sein können und man wie bei einer dunklen Lichterkette nicht sofort sieht, was der kritische Hauptfehler ist.
So viel "Kunst" ist da aber nicht dabei, nur ein bischen "einen Weg gehen".
Mir gings als Jugendlicher so, vor jeder komplizierteren Schaltung, Superhetschaltung, TV-Chassis o.ä. hatte ich einen tierischen Respekt, weil ich immer dachte "das schafft man nie", zum Teil auch durch frustrierende Erlebnisse bei sturem Nachbau und natürlich Einschalten ... "geht nicht" - Erlebnissen...

Das Zauberwort heißt Schritt für Schritt und dann etwas Beharrlichkeit und auch Frusttoleranz, letzteres gelingt mir auch nicht immer... aber wenn man sich einen Abend geärgert hat und erstmal schlafen gehen muß, dann beflügelt das auch die Gedanken und umsomehr Freude stellt sich dann ein, wenn mans "geknackt" hat. Wenn etwas auf Anhieb geht, bekommt man unbewußt immer mehr Respektlosigkeit ohne das 100% negativ zu meinen. Es baut sich im Unterbewußtsein nur ein Vorurteil auf, so nach dem Motto "is ja alles ganz einfach " und damit langweilig. Ganz anders, wenn etwas nicht geht, rumzickt und rumschwingt usw. Dann ist man erstmal wieder "geerdet", denn wenn man zu viel in Foren schreibt ^^ DENKT man, "ist doch alles schön systematisch und klar", erst das eigene Lösten holt einen wieder runter...

Versuch doch einfach mal, z.B. einen UKW-Teil ab Tuner selbst zu bauen ^^ will ich in Kürze auch mal machen, also alles diskret und mit Spulen (wobei Schummeln mit Industrieempfängern und Fertigbaugruppen natürlich "erlaubt" ist).

Man wird sehen, das geht einfacher als gedacht, z.B. mit dieser Aufbautechnik, siehe Fernsehkaskodetuner, wo ich ja auch anfangs Fehler gemacht hatte und dieser Ton-DF-verstärker, der jetzt mit Eingangsfilter und geteilter Kapazität schon viel besser geht als die oben gezeigte Variante...

Der Weg ist also das Ziel, hier paßt der abgelatschte Spruch ^^ aber wir können ja dann in Kürze nochmal life drüber philosophieren, ich freu mich schon auf das Treffen.
Man freut sich über eine mühevoll zum Funktionieren gebrachte eigene Schaltung (also alles selbst gebaut und ggf. -gewickelt viel mehr als über eine Fertigbaugruppe, die aber wieder legitim ist, wenn man nicht zu viel Kraft in jede "Nebenbaugruppe" stecken will, deshalb auch der Tonteil erst jetzt, das war zum Zeitpunkt der Bildprobleme (die aber auch noch nicht gelöst sind ^^) bei dem Fernseher zunächst Nebensache, deshalb DF/NF fertig vom CHROMAT als Tonverstärker.
Die Schaltung muß dabei nicht unbedingt selbst entwickelt sein, das wär dann die Königsdisziplin, siehe Semir's level ^^ als Beispiel.

Gruß Ingo
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