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Nordmende Carmen: Frustreparatur nebenher
#1
So... Smiley18

Ich hab schon lange ein richtig schrottiges Nordmende Carmen stehen. Nachdem ich selbst eher lieber herrichte, als ausschlachte, hab ich es immer stehen gelassen, dann jedes Mal dachte ich mir "nächste Woche wirste geschlachtet". Der Trafo war extrem dunkel, das Schutzpapier schon verkohlt. Ein Zettel an der Rückwand brachte schon beim Abholen die Erkenntnis "Netztrafo defekt". Die Kiste war also immer kurz vor Absch(l)uss. Nun...

Irgendwann bekam ich für paar 10 Mäuse n passenden neuen Netztrafo...macht die Baracke aber net besser. Joa...

Jedenfalls bin ich dann während der Fehlersuche des LO 3737W immer über den verflixten Netztrafo gestolpert. Nun denn Kamerad, nu biste dran. Nachdem ich dann aus lauter Frust was zum Abreagieren gesucht habe, DU kommst mir gerade recht. Also Foto raus, dokumentieren. Gehäuse zuerst in die Wanne gestellt, mann bist Du fertig, das braucht neu. Da wurde schon mal gebessert. Das werde ich womöglich hell machen. Aber gut, warten wir es ab. Das Chassis ist noch schlimmer. Von Fett oder was kann man nicht mehr sprechen, Staub war schon gut drauf, aber den Belag will man nicht auf den Zähnen haben. Netztrafo und Übertrager runter...und ab in die Wanne. Boh, geht da Zeug runter. Ich halte normal nix davon, aber mir ist das egal, ob es nochmal wird, oder nicht, ich brauch abreagieren. Wenns wird, ist gut, wenn nicht, wird jeschlachtet. Basta!
Hmm, scheint aber zu helfen...seht selbst.

   

   

So, das Chassis wird jetzt erstmal ein paar Tage auf dem Balkon verbringen zum Trocknen.
Viele Grüße 
Philipp
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#2
Hallo Philipp Smile

Vielleicht brauchst Du auch sicherheitshalber bißchen frische Luft um Deine Nase? Ich meine, weil Du so frustriert schreibst.
Auf jeden Fall finde ich es gut von Dir, daß Du Dein Nordmende Carmen nicht gleich aufgibst, sondern mutig daran gehst Thumbs_up
Nun ja, und rein optisch sieht Dein Chassis nach der Wäsche doch schon viiieeel besser aus als vorher Blush

Ich wünsch Dir Ruhe & Gelassenheit, und demfolgend gutes Gelingen bei der weiteren Restauration Cool

Bin gespannt, wie's weitergeht, beste Grüße von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
Das scheint mir der erste Carmen von Nordmende zu sein?? 1953. Bei mir wartet auch ein Carmen 56, welches aus dem Nachbarhaus meines Elternhauses kommt und ich letzte Woche bekam, ca. 25 Jahre auf dem Speicher! Es stand früher dort in der Küche.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Hi Peter, hi Dietmar,

Peter, nein frustriert bin ich nicht über dieses Radio, sondern über andere Geschichten. Diese Reparatur ist nur dazu da, Dampf abzulassen. Es wird einfach rabiat probiert, was geht und was nicht. Sozusagen Erfahrung sammeln und wenn dabei was kaputt geht, ist es auch nicht schlimm.

Dietmar, ja, sollte ein 53er sein. Zustand schlecht. Wenn ich das Gehäuse mal gebeizt habe, dann sieht es bestimmt schon besser aus. Wird auch mein erstes Projekt mit Beige sein und womöglich werde ich die Dame hell lassen.
Viele Grüße 
Philipp
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#5
So liebe Kollegen Big Grin
Mir ist heute mal wieder nix blöderes eingefallen, als abzubeizen. Also Hopp oder Top, rüber mit dem Gel.
Hätte es mir schlimmer vorgestellt, das Abbeizen stinkt ja fast gar nicht. Ich habe gedacht, ich könne mir gleich ne Packung Nasenklammern mitnehmen und abends hätte ich dann ne riesen Birne auf, aber ich glaube nicht. Es stinkt nix.
Der erste Durchgang (mein erstes Mal Abbeizen) war etwas dünn aufgetragen, der Abbeizer ist wohl zu schnell weggetrocknet, als er den Lack anlösen konnte. Macht nix, im zweiten Durchgang hab ich das ganze jetzt nochmal dick eingestrichen. Jetzt bleibt es eine Stunde drauf, dann kommt alles runter und wird nochmal gründlich abgewaschen. Wenn alles trocken ist, sehen wir weiter.

Übrigens, auf dem Foto links ist der Carmen 53, rechts ein Elektra 56, das auch noch auf die technische Überholung wartet. Dieses Gehäuse sollte eigentlich als schönes Gehäuse für meinen schon restaurierten Elektra 56 her halten, aber vielleicht mach ich den kaputten auch wieder schön.
Leider passen nur zwei Geräte in die Wanne, ich hätte noch einen Elektra, einen Freiburg W10 (ja, der schönste von allen) und ein Jubilate abzubeizen, aber das ist ein anderes Thema.

   
Viele Grüße 
Philipp
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#6
Hop oder Top, 150V drauf nachdem die Kondensatoren überholt wurden. Kurzes Brutzeln, ich vermutete schon den Gleich'riecht'er, der wars dann auch, hat auf Masse nicht mehr getrennt und der Strom war zu hoch, DMM meckerte (tut es immer über 400mA).
GL abgeklemmt, Trafo im Leerlauf 32 mA... Heizung wieder ran, nicht viel Unterschied. Hmm... komisch. Heizt aber und Skalenlampen gehen. Gut...
Meinen Test-GL aus Sand ran und die Bude wieder eingeschaltet. Iges geht auf ca 120 mA, steigt dann an auf 180 mA. Aus dem LS kommt nix ausser Knacken. Auf TA kommt leichtes Brummen beim Berühren selbiger Buchse.
Egal... Feierabend...vorerst. Mal sehen, ob das Wrack bald nicht doch wieder spielt. Mich würds freuen, aber sehen wir erst mal, wo der Fehler steckt.
Viele Grüße 
Philipp
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#7
Ich weiss, wo der Fehler liegt:

(02.05.2014, 14:27)Vagabund schrieb: So, das Chassis wird jetzt erstmal ein paar Tage auf dem Balkon verbringen zum Trocknen.

Da hat sich letzte Woche beim "trocknen" ein Swimmingpool drin angesammelt Wink

Ok, davon gehe ich mal nicht aus.
Aber wenn das Ding nicht (oder nur mit mords Aufwand) wieder wird, dann ist das für mich eine neue Warnung gegen das baden von Radios.
Gruß,
Uli
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#8
Nö, der GL ist die schwarze Säule, die sind wenn, dann bei mir immer unproblematisch gewesen. Bei dem Radio war der Trafo schon durch bzw. schwarz, ich schätze, dass der vorher schon fertig war. Der Fehler liegt irgendwo hinter dem GL, da der Iges schon ziemlich hoch war gestern.
Wenn Chassis baden, dann alle Trafos, Übertrager und evtl. der GL runter. Ich bade aber nicht, sondern sprühe ein, lasse einwirken und dusche fix ab. Zu Baden oder Spühlmaschine würde ich jetzt auch nicht raten.
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Kurze Zwischeninfo, alles noch etwas provisorisch.
Das ganze Ding hat geschwiegen, dann hab ich mir mal die Stromversorgung vorgenommen. Mit dem Sand-GL war das gewährleistet, Strom etwas hoch, aber ok. Dann hab ich mal grob die Anoden durchgemessen. Alle soweit im Rahmen bis auf Pin6 ECH... statt 220V hatte ich hier nur 60V. Dann mal über den Filter und dessen Fußpunkt weiter verfolgt zum R14, Bingo, 1k hochohmig. Neuen 1k eingelötet, Carmen singt wieder auf AM, zwar leise, aber er lebt wieder.
Wow... Smiley34
Ich sag Euch was, das ist ein geniales Gefühl. Ich hatte den schon aufgegeben, weil der so grottig war und jetzt hat er wieder ein Lebenszeichen. Toll, deswegen mag ich dieses Hobby so gern.
Nun, jetzt erstmal ne Nacht drüber schlafen, den Rest findet sich noch und morgen fahr ich ein olles Saba holen.

...Aber das ist ein anderes Thema. Smiley63

N8 Johnboy...
Viele Grüße 
Philipp
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#10
Wie Philipp du kommst zu mir, olle Sabas habe ich auch. Smiley58

Das sind die Momente die ich auch so liebe, nach langem hin und her dann ein Zeichen im Lautsprecher, auch wenns manchmal erstmal nur Rauschen ist...ein Lebenszeichen. Weiterso Smiley20
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#11
So, aus der Frustreparatur nach dem Motto Hop oder Top ist eigentlich momentan mein Hauptprojekt geworden.
Der Carmen speist mich häppchenweise. Nachdem gestern nur AM lief, hab ich mir heute ettliche bröselige Widerstände angeschaut bzw. gleich ausgetauscht. Nun kommt FM schon gaaanz leise rein.
Au mann, das macht Spaß und das ist genau das, auf das ich scharf bin. Fehlersuche mit Fortschritten.
Leider habe ich nun keine EC92 mehr, damit ich die ausschliessen kann, mir bleibt also nur, die Spannungen zu messen und zu hoffen, dass die beiden EC92 intakt sind. Nachdem aber gaaanz leise was kommt und so viele Widerstände schon defekt waren, tippe ich auf noch einen hochohmigen Lump irgendwo.
Es heisst also weiter Spannungen messen und hoffen, dass ich irgendwo mal den Übeltäter erwische.
Übrigens, nachdem Wechsel der Widerstände kommt AM so extrem. Wundert mich bei dem "Billigheimer".
Naja, wird schon werden.
Viele Grüße 
Philipp
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#12
Freut mich sehr, Philipp, daß Dein Nordmende nach & nach Fortschritte zeigt Blush
Die verbliebenen "Übeltäter" findest Du bestimmt auch noch => Toi toi toi Thumbs_up

und beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#13
Im Stromlosen Zustand die Widerstände der Reihe nach durchmessen, wäre mein Vorschlag. EC 92 habe ich noch da, da könnte ich dir gemessene Senden.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#14
Was mich grad definitiv wundert sind 225V am G2/G4 Pin 1 ECH. Da sollten normalerweise nur 70V anliegen.
Der Widerstand R11 ist neu und der C43 ist gemessen mit 5,4nF
Der Schaltplan...


.pdf   Carmen_Scha.pdf (Größe: 706,19 KB / Downloads: 50)

Vielleicht kann mir mal jemand von Euch helfen. Also AM geht ganz gut, FM nur sehr leise. Kondensator-Kur ist gemacht. Viele Widerstände im Ratio und um die EABC waren hochohmig oder kaputt. Der Detektor gibt mir -14V bei einem guten Sender.
Viele Grüße 
Philipp
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#15
Hallo Philipp,

hast Du die ECH 81 mal probehalber getauscht und dann an Pin 1 gemessen? Wenn ja, brücke mal an der Tastatur b 7 und 8, könnte einen Übergangswiderstand haben. Zu den EC 92. Diese werden unterschiedlich stark belastet und insofern verschleißt eine schneller. Hier hilft es oft, die Beiden einfach mal untereinander zu tauschen.

Beste Grüße
Peter
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#16
Hi Peter, danke für die Hilfe.
ECH wechseln brachte keine Verbesserung, genau wie die beiden EC tauschen.
Die beiden Kontakte brücken half auch nix.
Ich suche weiter und bin für Tipps dankbar.
Viele Grüße 
Philipp
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#17
Hast du den R11 mit 50K OHM erneuert Philipp??? oder bist du beim Messen an Pin 3 gekommen???
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#18
(24.05.2014, 09:15)Vagabund schrieb: Was mich grad definitiv wundert sind 225V am G2/G4 Pin 1 ECH. Da sollten normalerweise nur 70V anliegen.

Hallo Philipp,

gilt das immer noch? Wenn am Schirmgitter-Vorwiderstand keine oder nur wenig Spannung abfällt, so heisst das doch, dass das Schirmgitter keinen oder nur wenig Strom zieht. Das bedeutet, dass die Röhre durch jemand gesperrt wird.
Das kann eigentlich nicht so viele Gründe haben.

1. Durch das Steuergitter g1. Bekommt es eine zu hohe negative Spannung, sperrt die Röhre - nicht zwangsläufig total - aber doch so, dass zu wenig Strom fliesst.
Der Grund für das Sperren kann sein, dass das Steuergitter in der Luft hängt und das Potential auf die Gitter-Anlaufspannung hochläuft. Nun sagst Du ja, dass Du die Tastenkontakte a5/a6 bei MW bzw. a6/a7 bei UKW gebrückt hast, ohne dass sich etwas ändert.
Ein 2. Grund wäre ein Fehler im Verzögerungsnetzwerk der Schwundregelleitung R19 - C54 - R10. Wenn z.B. C54 seine Kapazität verliert kann der ZF-Verstärker schwingen. Auch wilde Schwingungen könnten die ECH81 zustopfen. Da Du die Widerstände/Kondensatoren überprüft hast, kanns das auch nicht sein.
Auch g3 (Pin 7) kann natürlich die Röhre sperren. Also das Gitter über das bei AM die Oszillatorspannung vom C-System an das H-System der Röhre übergeben wird. Komischerweise funktioniert AM aber.

Merkwürdig - oder hat sich das Problem mit der zu hohen Schirmgitterspannung inzwischen erledigt?

Wegen des schwachen UKW-Empfangs würde ich auf jeden Fall mal folgendes überprüfen: bei UKW sollte das Gitter g3 der ECH81 ja auf Masse gelegt werden. Schliesst der Tastensatz die Kontakte b7 / b8 nicht, so kann das dazu führen, dass UKW nicht richtig läuft. Einfach bei UKW mit einem Schraubenzieher Pin 7 auf Masse legen.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#19
Dietmar und Harald,

erstmal danke für die Vorschläge, ich häng da jetzt wieder mal mit dem Kopf im Chassis, da ist mir jeder Vorschlag recht. Mittlerweile bin ich jeden meiner Kondensatoren und Widerstände nochmals durchgegangen, um nicht einem von mir gemachten Fehler hinterher zu jagen. Entweder es ist alles soweit fehlerfrei, oder ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Im LS- und Klangregelnetzwerk komme ich immer durcheinander, nachdem aber AM geht, vermute ich hier den Fehler nicht.

@Dietmar
Den Widerstand habe ich gemessen...der passt.

@Harald
Ich habe jetzt nochmal die alte und die Referenz-ECH gemessen. Sowohl bei AM, als auch bei FM passt die Anodenspannung, wie im Plan angegeben.
1. b7/8 wurde von mir gebrückt, a5/6 und a6/7 denke ich, ist nicht korrekt, eher a4/5 und a5/6, da ändert sich jeweils nichts.
2. R19, sowie R10 waren völlig defekt und sind neu, genau wie C54.

Die Schirmgitterspannung liegt bei 125V bei FM und im Soll von 54V bei AM. Den Unterschied kann ich mir nicht erklären. Vor R10 verhält es sich anders rum. Bei FM haben wir dort 225V, bei AM 240V.

So, ich hoffe, ich habe jetzt keine Messfehler gemacht.
Ich bin, auch hier mal wieder, völlig ratlos.
Viele Grüße 
Philipp
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#20
Seufz,

so aus der Ferne ist's immer garnicht so einfach einen guten Ratschlag zu geben.
Doch, einen. Du schraubst jetzt einfach an einem anderen Radio und nach einer Weile wird die göttliche Eingebung kommen. Idea

Immerhin habe ich für Dich einen ganz supertollen schwarzen Säulengleichrichter gefunden B250C75. Den habe ich gerade ein paar Stunden bei den Nennparametern getestet und er wurde knuffig warm, hat sich aber ansonsten anständig benommen. Hilft Dir zwar im Moment nicht weiter, aber es ist gut für die Seele, auch mal etwas positives zu hören. Thumbs_up
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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