15.05.2014, 09:12
Hallo Radiobastler,
ich bin neu in diesem Forum und möchte die Möglichkeit nutzen, alle Mitglieder herzlichst zu begrüßen!
Hier ein kleiner Beitrag:
Unter meinen Radio-Restbeständen hatte ich einen Grundig Boy 186B/GW. Ich hatte ihn einmal vor der Schrottpresse gerettet.
Historisch gesehen ist dies ein wertvolles Modell. Der Grundig Boy 186B/GW ist 1950 der erste "Boy" von Grundig, der unter diesem Namen schon entwickelt wurde.
Der Vorgänger Weltklang 216B hatte 1949 gegenüber der Konkurrenz schon die modernen Batterie-Röhren der 91/92er-Serie und war Deutschlands leichtestes Gerät, aber nur Batterie-Betrieb.
Der Boy 186B/GW beseitigte diesen Nachteil und enthielt eine Widerstands-Gleichrichter-Kombination für den Betrieb auch am Allstrom-Netz.
Da diese Widerstände insbesondere am 220V-Netz eine hohe Verlustleistung, d.h. Wärme abgeben (in einem Thermoplast-Gehäuse sehr kritisch!) wurde der Hauptwiderstand in das Netzkabel integriert.
Gegenüber dem 216 hat der 186 nur 4 Röhren und damit keine HF-Vorstufe. Trotzdem kann dem 186 eine ausgezeichnete Empfindlichkeit bescheinigt werden. Als Antenne wird eine Rahmenantenne in der Gehäuse-Rückwand eingesetzt. Sie hat auch einen Anschluss für eine Außenantenne.
Schaltbild des Grundig Boy 186B/GW
Mein Gerät hatte zwar noch eine ansprechende Vorderseite, aber es fehlten Lautsprecher, Röhren, Rückwand mit Rahmenantenne und es war der Betriebsumschalter zerbrochen.
Von hinten sah man den Schrott
Der Skalentrieb ist noch in Ordnung
Trotzdem wollte ich den Grundig Boy 186 mit seiner ansprechenden Form wieder als Alltagsradio auf dem Schreibtisch, aber mit UKW herrichten.
Dafür waren folgenden Änderungen/Erweiterungen notwendig:
- Es wurde ein modernes, aber modifiziertes UKW-Scan-Radio nach Herrn Gerhard Heigl www.radio-ghe.com, ein Transistor-NF-Verstärker aus einem Akkord Pinguin U61 und ein dazu passender Kofferradio-Lautsprecher eingebaut, weiterhin ein Netzteil dafür.
- Die Abstimmung des Scan-Radios erfolgt mittels Potentiometer, was mechanisch mit der Skalenseilscheibe des Abstimm-Drehkondensators des Röhrenradios so gekoppelt werden musste, dass der gesamte UKW-Bereich überstrichen werden kann.
- Der Lautstärkeregler des Röhrenradios wurde durch ein niederohmiges Bauteil mit Ein/Aus-Schalter ersetzt und regelt die Eingangsspannung des Transistor-NF-Verstärkers.
- Der neue Lautsprecher des Röhrenradios wird vom Transistor-NF-Verstärker angesteuert.
- Das UKW-Scan-Radio, der NF-Verstärker und das Netzteil wurden in eine Batterie-Nachbildung integriert.
- Als Antenne dient das Ohrhörer-Kabel (ca. 40cm lang), Hörer abgeschnitten und innen verlegt.
- Das Röhrenradio ist als solches elektrisch ohne Funktion.
Der NF-Verstärker in einem Akkord Pinguin U61
Der neue Schaltplan, leider in der begrenzten Pixel-Breite etwas undeutlich
Innenansicht mit der neuen Elektronik
Alles schön in einer Batterie-Schachtel
Davor eine Plexiglas-Rückwand
Von vorn sieht auch alles super aus - ein Radioleben gerettet!
Viele Grüße von Georg aus Weimar
ich bin neu in diesem Forum und möchte die Möglichkeit nutzen, alle Mitglieder herzlichst zu begrüßen!
Hier ein kleiner Beitrag:
Unter meinen Radio-Restbeständen hatte ich einen Grundig Boy 186B/GW. Ich hatte ihn einmal vor der Schrottpresse gerettet.
Historisch gesehen ist dies ein wertvolles Modell. Der Grundig Boy 186B/GW ist 1950 der erste "Boy" von Grundig, der unter diesem Namen schon entwickelt wurde.
Der Vorgänger Weltklang 216B hatte 1949 gegenüber der Konkurrenz schon die modernen Batterie-Röhren der 91/92er-Serie und war Deutschlands leichtestes Gerät, aber nur Batterie-Betrieb.
Der Boy 186B/GW beseitigte diesen Nachteil und enthielt eine Widerstands-Gleichrichter-Kombination für den Betrieb auch am Allstrom-Netz.
Da diese Widerstände insbesondere am 220V-Netz eine hohe Verlustleistung, d.h. Wärme abgeben (in einem Thermoplast-Gehäuse sehr kritisch!) wurde der Hauptwiderstand in das Netzkabel integriert.
Gegenüber dem 216 hat der 186 nur 4 Röhren und damit keine HF-Vorstufe. Trotzdem kann dem 186 eine ausgezeichnete Empfindlichkeit bescheinigt werden. Als Antenne wird eine Rahmenantenne in der Gehäuse-Rückwand eingesetzt. Sie hat auch einen Anschluss für eine Außenantenne.
Schaltbild des Grundig Boy 186B/GW
Mein Gerät hatte zwar noch eine ansprechende Vorderseite, aber es fehlten Lautsprecher, Röhren, Rückwand mit Rahmenantenne und es war der Betriebsumschalter zerbrochen.
Von hinten sah man den Schrott
Der Skalentrieb ist noch in Ordnung
Trotzdem wollte ich den Grundig Boy 186 mit seiner ansprechenden Form wieder als Alltagsradio auf dem Schreibtisch, aber mit UKW herrichten.
Dafür waren folgenden Änderungen/Erweiterungen notwendig:
- Es wurde ein modernes, aber modifiziertes UKW-Scan-Radio nach Herrn Gerhard Heigl www.radio-ghe.com, ein Transistor-NF-Verstärker aus einem Akkord Pinguin U61 und ein dazu passender Kofferradio-Lautsprecher eingebaut, weiterhin ein Netzteil dafür.
- Die Abstimmung des Scan-Radios erfolgt mittels Potentiometer, was mechanisch mit der Skalenseilscheibe des Abstimm-Drehkondensators des Röhrenradios so gekoppelt werden musste, dass der gesamte UKW-Bereich überstrichen werden kann.
- Der Lautstärkeregler des Röhrenradios wurde durch ein niederohmiges Bauteil mit Ein/Aus-Schalter ersetzt und regelt die Eingangsspannung des Transistor-NF-Verstärkers.
- Der neue Lautsprecher des Röhrenradios wird vom Transistor-NF-Verstärker angesteuert.
- Das UKW-Scan-Radio, der NF-Verstärker und das Netzteil wurden in eine Batterie-Nachbildung integriert.
- Als Antenne dient das Ohrhörer-Kabel (ca. 40cm lang), Hörer abgeschnitten und innen verlegt.
- Das Röhrenradio ist als solches elektrisch ohne Funktion.
Der NF-Verstärker in einem Akkord Pinguin U61
Der neue Schaltplan, leider in der begrenzten Pixel-Breite etwas undeutlich
Innenansicht mit der neuen Elektronik
Alles schön in einer Batterie-Schachtel
Davor eine Plexiglas-Rückwand
Von vorn sieht auch alles super aus - ein Radioleben gerettet!
Viele Grüße von Georg aus Weimar