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Collins, 51j4
#1
Röhrenradio, Boatanchor

Hersteller: Collins, Cedar Rap, Iowa, USA
Typ: 51j4 (zivil) R388A/URR (MIL)
Empfang: durchgehend von 0,5 bis 30,MHz, unterteilt in 30 Bänder zu 1MHz Breite. AM, CW, sehr sauberes SSB über BFO
Das Gerät arbeitet extrem skalengenau, die eingestellte Frequenz ist auch tatsächlich die auf der er empfängt. Man kann den kalt einstellen und ohne Nachregeln zuhören, d.h. er kann Funkfrequenzen überwachen auf denen nur selten gesendet wird.

Ausstattung:

19 Röhren, überwiegend kleine 7pin
15 über ein Zahnradgetriebe und Kurvenscheiben bewegte Tauchkreise. Beim Umschalten der Bänder legt er alle Startpositionen für seine Ferritkerne passend vor, kurbelt man marschieren sie langsam weiter... wer einen restauriert darf niemals die Kerne vertauschen, alle sind baugleich, es gibt aber drei Sorten Ferrit. Vertauschen ist fatal, das bekommt man nichtmehr abgeglichen.
1 Quarzfilter mit Einstellmöglichkeiten, 4 stufig
3 mechanische Filter (Collinsfilter) 1 - 3 und 6kHz AM Bandbreite
quarzgenauer Eichmarkengeber im 100kHz Raster
Störaustaster, verbessert die AM Qualität
abschaltbares AGC

technischer Aufbau: Er arbeitet je nach Bereich als Doppel oder Dreifachsuper mit Vorstufe.

Erste ZF: variable ZF, durchstimmbar
zweite ZF: fest, 500kHz

Man stelle sich das so vor: Jedes der 30 Bänder wird mit einer Quarzfrequenz angemischt, die ZF dahinter wird komplett durchgestimmt ( + 0 - 500kHz), sodaß er einen Bereich von genau 1MHz abfahren kann. Dahinter schaltet man ins nächste Band...

Chassis: 19 Zoll, 21kg, tropenfeste Bauteile, MIL std
NF: eine 6AQ5 also 2-3w, kein eigener Lautsprecher

Damaliger Katalogpreis: 1000 us$

   

ein mächtiges Radio, mechanisch induktive Abstimmung. Man glaubt wenn man den sieht er hätte ein ziemliches Eigenrauschen aufgrund der Komplexität. Er zeigt das Gegenteil und fischt auch sehr sehr schwache Signale noch gut hörbar auf. Im Gegensatz zu fast allen anderen Radios können alte Colins sogar auf der eigenen ZF Frequenz Empfang machen, so gut sind die Abschirmungen.

   

unter dem Pertinaxdeckelchen sind die Quarze für die 30 Bänder.
In der runden Dose in der Mitte ist der freischwingende durchgestimmte Oszillator der hinter der 1. ZF sitzend gegenläufig arbeitet so daß hinten immer 500kHz gemischt sind. Er ist thermisch isoliert und temperaturstabil, eine Baugruppe die man nie aufmachen sollte.
   

das Relais ist die Stummschaltung für Sendebetrieb zusammen mit einem Sender
das dicke Gasbirnchen zündet wenn die Langdrahtantenne eine elektrostatische Aufladung bekommt, und verbraucht diese einfach zum leuchten

   

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#2
Typisch Collins!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Junge Junge Werner, was für ein tolles Gerät und dann noch aus meinem Baujahr!
Hier noch einmal ein interessanter Link: http://www.armyradio.ch/radio-d/e-629.htm
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#4
hallo Wolfgang,

diese Webseite sagt er ginge erst ab 540kHz wegen seiner ZF. Dieses Problem trat bei Geräten mit dem Tischgehäuse auf. Es läßt sich dadurch beheben daß man ihm seine originale Bodenabdeckplatte, die denen dummerweise fehlt, einbaut. So werden all die Abschirmwände durch Schrauben zum Bodendeckel nochmal gut verbunden, erst dann ist der richtig dicht.
Zum SSB Empfang: das funktioniert großartig, es gibt aber wirklich Einschränkungen: Hätte man ihm noch einen Regler für den BFO-Pegel spendiert wärs nahezu perfekt. Das Einstellen kann etwas fummelig sein je nach Signalstärke

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#5
Herrliches Teil!
Sowas kommt mir auch mal noch ins Haus Smile
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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