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Transportable ELA- Anlage "TELA74"
#1
Hallo,
von meinem Arbeitskollegen habe ich den Einschubträger, sowie einen Verstärkereinschub LV50 und einen Netzteileinschub der im militärischen Bereich der DDR eingesetzten transportablen ELA- Anlage "TELA74" bekommen.
Die TELA74 ist eine Gemeinschaftsproduktion von verschiedenen Nachrichtentechnikfirmen der DDR. Der Rundfunkeinschub "RK5" wurde z.B. im VEB Nachrichtenelektronik Berlin, das Gestell vom Funkwerk Kölleda hergestellt. Die Netzkassette "NK24/8", die Mischverstärkerkassette "MV4" und der Verstärkereinschub "LV50" kamen vom VEB Ultraschalltechnik Halle/Saale.
Dieses ELA- System ist deswegen sehr interessant, da es eine 100V- Beschallungsanlage ist, die sowohl am 220V- Netz, als auch mit 12V- oder 24V- Akkumulatoren betrieben werden konnte. Die zwei im Kassettenrahmen eingeklinkten LV50 liefern bei 24V- und Netzbetrieb je 50W bei 100V, also an 200Ohm, bei 12V werden die zwei Teile der Primärwicklungen des Ausgangsübertragers parallel geschaltet, und es können immerhin noch jeweils 25W pro Verstärker geliefert werden.
In der "Feldversion" war im Kassettenrahmen eine Spannungsumschaltautomatik integriert, die selbständig die gerade anliegende Spannung und Spannungsart erkannt und die Anlage entsprechend umgeschaltet hat.
Das Entwicklungsjahr ist 1974, wie auch unschwer aus der Typenbezeichnung zu ersehen ist. Es kommen durchgängig Transistoren zum Einsatz. Röhren wurden nicht mehr, Integrierte Schaltkreise noch nicht verwendet.
Da ich für unseren Karnevalsverein eine Beschallungsanlage für Umzüge (montiert auf KFz) bereitstellen will und ich außerdem fast 10 Jahre im VEB Ultraschalltechnik Halle gearbeitet habe, möchte ich so eine Anlage wieder rekonstruieren.
Den Gestellrahmen, eine Netzteilkassette für die Versorgung von 2 LV50- Kassetten und einer Mischkassette, sowie ein LV50 habe ich, wie schon gesagt, geschenkt bekommen. Die Netzautomatik werde ich anhand der Schaltung nachbauen. Einen weiteren defekten LV50 konnte ich in der Bucht auftreiben. Leider haben die alten weißen DDR- Plastikelkos so viele Kurzschlüsse produziert, daß in diesem Verstärker die Treiberplatine toll verbrannt ist. Also blieb mir nichts anderes Übrig, die Treiberplatine unter Verwendung der gleichen Schaltung, aber mit teilweise modernen Bauelementen (Kondensatoren, Elkos, Spulen) neu zu entwickeln.

Hier die Frontansicht einer LV50- Kassette, danach die Seitenansicht.

   

   

Eine unversehrte originale Treiberplatine

   

Hier die verbrannte Platine (ohne Bauelemente)

   

Nun die neu entwickelte Platine mit den gleichen mechanischen Abmessungen und der gleichen Schaltung. Da auch hier eine 8W- Leistungs- Z- Diode verwendet wurde, die ich auch nicht mehr bekommen kann, habe ich die schon mal vorgestellte Ersatzschaltung mit Leistungstransistor eingesetzt.

   

Abschließend noch die Schaltung des Verstärkers und das neue Layout der Treiberplatine.

   

   

Wenn Interesse besteht, kann ich über den weiteren Aufbau der Anlage weiter berichten.
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#2
Ja klar GROßES Interessen habe ich. Ich habe die Komponenten LV-50 sowie RK-5 und ein Netzteil dazu. Alles einzeln ohne Beschaltung und keine Unterlagen. ich suche da schon seit Jahren nach Unterlagen.
das Gerät möchte ich auch noch mal in Gang setzen. Zudem ja das RK-5 ein utes Radioteil für UKW beinhaltet.
Das ist doch Geschichte ein Teil der auch nicht vernachlässigt werden darf.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Siehste Frank,
da ich das mit den Plänen wußte, habe ich die gesamten greifbaren Unterlagen, auch für Deine Kassetten, bei einem DDR- Technik Freak gekauft und würde sie auch Dir als Kopie zukommen lassen.
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#4
Mann - o - Mann - was da noch alles an "alter" Technik übrig ist - und die wird wieder zum funktionieren gebracht ! Zwar verstehe ich nur ca. 20% der interessanten Ausführungen - aber schon allein das mitlesen macht Freude - und:
45 bis 18000 Hz Übertragungsbereich genügt für Karneval - hier kommts mehr auf den Bumms an ! Viel Erfolg weiterhin damit - vielleicht dürfen wir ja mal die Anlage im rollenden Einsatz hören (?)
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#5
Guten Morgen, Wolfram Smile

Donnerwetter, das ist ja aus meiner Sicht echt eine dolle Sache, Respekt Thumbs_up
Was für Lautsprecher wirst Du dann späterhin dafür benutzen?

(22.06.2014, 20:23)scotty schrieb: ..... Wenn Interesse besteht, kann ich über den weiteren Aufbau der Anlage weiter berichten. .....

=> Allein schon wegen der Technik, aber auch weil ich meine ersten Lebensjahre in diesem mittlerweile nicht mehr
existenten Staat gelebt hab, würde mich schon interessieren, was aus der Sache wird, und was Du berichten kannst Thumbs_up

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#6
Ja Lautsprecher kann man ja viel dran hängen, aber zuerst muss ein 100V ELA Übertrager ran, der die 100V runternimmt, sonst knallt es mächtig einmal im LP. So wie bei meiner Kölleda Anlage. der AÜ ensteidet dann wieviel und welche LP drangehängt werden können.

   

So was zum Beispiel, für je einen LP einen AÜ.
Also bei 50 Watt Ausgangsleistung des Verstärkers, kann man 5 AÜ mit LP anschließen die auf 10 Watt geschalten werden.
Der Vorteil solcher Anlagen ist, man braucht keine Dicke kabel zu LP. So wie manche im Auto verbauen, fast "Daumen dicke Zuleitung" zum LP. Hier reicht fast Klingeldraht das auch einige Meter lang sein darf, da der AÜ direkt am LP verbaut wird.Smiley20
Deshalb liebe ich solche Anlagen. Smiley14
Aber scotty kann das besser erklären, denke aber das man dazu einen eigenen Beitrag dazu aufmachen sollte. Oder scotty ist das so richtig erklärt ?
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
Frank,
ist genau richtig erklärt. Bei 100W NF- Ausgangsleistung fließen auf der 100V- Seite des Verstärkers gerade mal 1A!
Wenn ein 10W- Lautsprecher mit dem entsprechenden 10W- Übertrager drangehängt wird, dann sind es nur 100mA, bei 3W entsprechend 30mA.
In festverkabelten ELA- Anlagen, wie z.B. zur Betriebsbeschallung, werden sogar nur die normalen Telefonkabel mit einem Aderdurchmesser von 0,6 oder 0,8mm verwendet. die auch einige ..zig Meter lang sein können. Diese Telefonkabel müssen bis zu 100V spannungsfest sein, was aber Telefonkabel, z.B. vom Typ J(Y)St. Y ... x 0,6 , von Hause aus mitbringen.
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#8
Schickes Teil Wolfram!
Wenn jemand diese dicken braunen Widerstände braucht, die hat Oppermann.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#9
Hallo scotty hast du jetzt alle Teile der Anlage da ? auch das Radio?
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#10
Leider nicht, Frank.
Die Rundfunkkassette hätte ich gern auch noch, aber die war nicht mit dabei. Vielleicht bietet sich mal die Chance, eine zu ersteigern, auch eine defekte würde ich nehmen!
Die Mischkassette, die mir ebenfalls noch fehlt, ist nicht so wichtig, da ja auch die RK5 die Möglichkeit bietet, die Tonquellen umzuschalten.
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#11
Dann werde ich hier auch mal ein paar Bilder machen. Bei RMB hätte ich ja vor Jahren welche eingestellt. Denke mal, das es nicht verkehrt ist.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#12
Die Treiberplatine ist ja ne Wucht. Meine ist sicherlich noch in Ordnung. Dort sind schon alle Elkos mal gewechselt worden.
Mus ich mal ausbauen und schauen. Die Z - Diode ist bei mir eine SZ600/5,1, leider habe ich diese auch nicht da.
Prüfen kann ich das Teil aber nicht, da mir die Anschluss Belegung fehlt. Am RK-5 sind ja sogar zwei der großen Messerleisten dran. Nun muss ich mal sehen wo ich die Gegenstücke herbekomme. Vor Jahrzehnten alles mal weggeschmissen, leider, jetzt suche ich es wieder.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
Eine SZ600/5,6 M4 könnte ich haben, jedenfalls habe ich vor einiger Zeit mal welche gekauft.
LG
Andrea
Alles ist gut
Andrea

Röhren(Radios,Verstärker) - ich brauch sie nicht, so sprach der Rabe,
es ist nur schön wenn ich sie habe.
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#14
Hier nun die Einschubkassette dieser Anlage, RK-5.
Aufgebaut in Modulen mit 5 Platinen, die einzeln herausgenommen werden können. Viele Elkos sind zu wechseln, alles die berühmten " Schneemänner", die teils auch schon ausgelaufen sind.
Laut Elko, könnte das Gerät zwischen 1977 und 1978 gebaut worden sein.

   

   

   

   

   

Der Tuner ist mit Variometerabstimmung, der wiederum in ein Alu-Zinkpressguß Gehäuse untergebracht ist.

   

Die Mischkassette habe ich leider nicht.
Auch fehlt mir das Gestell mit den Messerbuchsen der Anschlüsse.

Ich suche daher die Messerbuchsen 2x16 polig. Scotty hat ja die Unterlagen, vielleicht werden wir uns einig, sodass ich das Gerät auch in Betrieb nehmen kann.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#15
Ich habe mal Pläne geschaut und einen RK5 gefunden, dort ist Baujahr 6/71 angegeben. Ich weiß aber nicht ob der richtig ist. Frank in den Unterlagen die ich dir gesendet habe sind die drinn.
Ja die Messerleisten hatte ich jetzt auch für Wolfram und Richard gesucht, leider vergebens. Wir es nicht gehen die auf heutige Standard umzurüsten?
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#16
Nein Dietmar, da ist nur ein RK5-Senit dabei, ein ganz anderes Gerät.
Na dann muß das Gerät eben warten bis ich die Messerleisten habe. Ein Umbau kommt nicht in Frage, da das doch sehr kompliziert wäre. Im Oktober ist ja wieder die AREB in Dresden und die Radiobörse in Garitz, vielleicht finde ich dort sowas.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#17
Frank,
die Unterlagen für die RK-5 kopiere ich Dir bei Gelegenheit. Weil ich da einen A3- Kopierer brauche und ich die Blätter nicht zerstückeln will, kann es ein paar Tage dauern, bis ich da ran komme. Die Pläne kriegst Du sicher. Wegen der 26- poligen Federleisten schaue ich mal in meine Ausbaukiste. Ich hatte ja für die Restaurierung der großen Kölleda- ELA einen Verstärker von 26- polig auf 16- polig umgebaut. Die Federleisten müßten noch irgendwo rumliegen. Wenn ich sie finde, bekommst Du 2 Stück für Deine RK-5.
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#18
Danke scotty, rennt ja nicht weg. Die vom Netzteil und dem LV-50 brauche ich auch. Wichtig sind erst einmal die Messerleisten Anschlüsse wie die belegt sind. dann kann ich ja mal durchtesten ob die Komponenten funktionieren. Vielleicht bekommst du diese auf ein A4 Blatt drauf.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#19
Bitte Frank schau dir den mal hier an, leider ein Ausschnitt, die PDF ist 900KB

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#20
Hallo Dietmar,
wie Frank schon geschrieben hat: Das ist die Schaltung der HiFi- Anlage "RK5 sensit" von Heli- Radio Limbach.
Das Gerät (Stereo- Receiver im "professionellen" Technik- Design) hat außer der gleichen Bezeichnung nicht das geringste mit der (Mono-) Rundfunkkassette "RK-5 TELA74" zu tun!
Die Schaltung für die Rundfunkkassette habe ich, muß sie für Frank nur noch kopieren und ihm zuschicken.
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