24.08.2014, 19:01
Nachdem ich vor geraumer Zeit das Glück hatte, ein noch nicht dokumentiertes Modell Rema Trabant T6 mit 2 Kuzwellenbändern (2xKM) in der Bucht zu ergattern, anschließend zu restaurieren und im RM.org zu dokumentieren, bekam ich von Robert die Mitteilung, daß ein weiterer bei ebay versteigert würde. Jetzt packte mich das Jagdfieber und ich bot dem Verkäufer Sofortkauf an (es gab noch kein Gebot). Er akzeptierte und einige Tage später stand das traurige Radio'chen auf meinem Werktisch.
Hier an dieser Stelle sollte jetzt ein Bild vom T6 sein, so wie er mich erreicht hat. Leider habe ich versäumt, den Urzustand aufzunehmen.
Sorry, leider kein Bild
Der äußerliche Zustand von Gehäuse und Bezug war noch ausreichend, das Signet "Trabant" und die Messingkappe auf dem Sendereinstellrad fehlten. Die Skalenscheibe (Papier) war bis zur Unkenntlichkeit verfärbt, der "Kühlergrill" wie üblich eingedrückt und die Schallwandbespannung total fleckig. Keine Funktion, aber ein fast normaler Zustand...
Nach abnehmen der Rückwand sah alles recht gut aus (wie bei einem Potemkinschen Dorf). Etwas später wurden beträchtliche Mängel sichtbar. Ich hätte genügend Gründe gehabt, den Kauf rückgängig zu machen, aber ich brauchte den T6 aus folgenden Gründen zur Dokumentation:
Es war ein T6 2xKM mit rel. niedriger Gerätenummer und gedruckter Schaltung und er hatte mit dem grauen Bezug die zweite, bekannte Farbgebung des Herstellers Rema (es sind nur beige und grau bekannt, andere Bezüge sind Restaurierungen, die den Originalen nicht entsprechen).
Hier ein Bild des T6 mit noch eingebautem Chassis
Stutzig wurde ich zum ersten Mal, als ich bemerkte, daß mehrere Befestigungsmuttern fehlten. Nach Ausbau des Chassis fand ich den Stempel der Güterkontrolle des Gehäuseherstellers: VEB Holzindustrie Eisenberg mit dem Datum März 1962.
Da mein beiger T6 mit der konventionellen Verdrahtung den Datumsstempel August 1962 hat und sehr viel früheren Fertigungsdatums ist, bedeutet das, daß das Gehäuse keinen Aufschluß über den Fertigungszeitpunkt der Firma Rema gibt. Die vorgefertigten Gehäuse wurden von Rema wohl nach Bedarf aus dem Lager genommen oder in Eisenberg abgerufen. Über die Gerätenummern kann man jedoch feststellen, daß zwischen 156803 (beiger T6) und 170317 (grauer T6) die konventionelle Verdrahtung durch die gedruckte Schaltung ersetzt wurde.
Wie schon eingangs bemerkt, war die Skale derart verfärbt, daß sie gewechselt werden mußte
Man konnte sie teilweise mit dem Fingernagel abkratzen, den Rest vollbrachte Wasser
Da es für diesen Typ keine Ersatzteile oder Druckvorlagen gab, habe ich über meinen beigen T6 in mühevoller Scanarbeit und anschließender Retusche einen Farbdruck hergestellt, der dem Alter entsprechend aussieht
Glücklicher Weise war "Arbeitswetter"
Das Signet wurde gerade bei ebay für teures Geld angeboten, aber ich brauchte es. Als Ersatz für die Messingkappe ging ich auf die Suche. In einem Handarbeitsgeschäft konnte ich einen Messingknopf erstehen, der bearbeitet einigermaßen passte. Passende Schallwandbespannung hatte ich noch von Andreas (Arbeitsweise wie bei dem Beigen).
Nachdem ich die Printplatte von Chassis abgenommen hatte, stockte mir der Atem. Ein "Verbastler" hatte von einer Spule Draht abgewickelt und damit wilde Verbindungen hergestellt
Die technischen Unterlagen geben leider keine Daten über die Spulen wieder und der Stromlaufplan ist für den Trabant T6 mit L, M, K. An diesem Tag habe ich daran nicht mehr weiter gearbeitet. In den darauffolgenden Tagen habe ich einen Thread "Spulenreparatur" eingestellt und dadurch auch wertvolle Hinweisen von Euch bekommen. Anfangs übersehen, fand ich noch eine Leiterbahnunterbrechung auf der Printplatte (ganz zum Schluß noch eine zweite)
Nachdenken und probieren führten dann doch noch zum Erfolg. Nachdem ich die Spule nach Verdacht wieder aufgewickelt hatte und die 7 Spulendrähte offensichtlich an die richtigen Stelle angelötet, sowie die Leiterbahnunterbrechungen geflickt hatte, erwachte der Oszillator. Die Abstimmarbeit hebe ich mir auf, bis ich geeigneten Durchblick habe.
Hier ist das fertige Chassis
Das Chassis mit der Gerätenummer
Das fertig montierte Gerät, Frontansicht
Blick auf die Tastatur
Und zum Abschluß, der Beige und der Graue, ein unzertrennliches Paar
Gruß
Wilhelm
Hier an dieser Stelle sollte jetzt ein Bild vom T6 sein, so wie er mich erreicht hat. Leider habe ich versäumt, den Urzustand aufzunehmen.
Sorry, leider kein Bild
Der äußerliche Zustand von Gehäuse und Bezug war noch ausreichend, das Signet "Trabant" und die Messingkappe auf dem Sendereinstellrad fehlten. Die Skalenscheibe (Papier) war bis zur Unkenntlichkeit verfärbt, der "Kühlergrill" wie üblich eingedrückt und die Schallwandbespannung total fleckig. Keine Funktion, aber ein fast normaler Zustand...
Nach abnehmen der Rückwand sah alles recht gut aus (wie bei einem Potemkinschen Dorf). Etwas später wurden beträchtliche Mängel sichtbar. Ich hätte genügend Gründe gehabt, den Kauf rückgängig zu machen, aber ich brauchte den T6 aus folgenden Gründen zur Dokumentation:
Es war ein T6 2xKM mit rel. niedriger Gerätenummer und gedruckter Schaltung und er hatte mit dem grauen Bezug die zweite, bekannte Farbgebung des Herstellers Rema (es sind nur beige und grau bekannt, andere Bezüge sind Restaurierungen, die den Originalen nicht entsprechen).
Hier ein Bild des T6 mit noch eingebautem Chassis
Stutzig wurde ich zum ersten Mal, als ich bemerkte, daß mehrere Befestigungsmuttern fehlten. Nach Ausbau des Chassis fand ich den Stempel der Güterkontrolle des Gehäuseherstellers: VEB Holzindustrie Eisenberg mit dem Datum März 1962.
Da mein beiger T6 mit der konventionellen Verdrahtung den Datumsstempel August 1962 hat und sehr viel früheren Fertigungsdatums ist, bedeutet das, daß das Gehäuse keinen Aufschluß über den Fertigungszeitpunkt der Firma Rema gibt. Die vorgefertigten Gehäuse wurden von Rema wohl nach Bedarf aus dem Lager genommen oder in Eisenberg abgerufen. Über die Gerätenummern kann man jedoch feststellen, daß zwischen 156803 (beiger T6) und 170317 (grauer T6) die konventionelle Verdrahtung durch die gedruckte Schaltung ersetzt wurde.
Wie schon eingangs bemerkt, war die Skale derart verfärbt, daß sie gewechselt werden mußte
Man konnte sie teilweise mit dem Fingernagel abkratzen, den Rest vollbrachte Wasser
Da es für diesen Typ keine Ersatzteile oder Druckvorlagen gab, habe ich über meinen beigen T6 in mühevoller Scanarbeit und anschließender Retusche einen Farbdruck hergestellt, der dem Alter entsprechend aussieht
Glücklicher Weise war "Arbeitswetter"
Das Signet wurde gerade bei ebay für teures Geld angeboten, aber ich brauchte es. Als Ersatz für die Messingkappe ging ich auf die Suche. In einem Handarbeitsgeschäft konnte ich einen Messingknopf erstehen, der bearbeitet einigermaßen passte. Passende Schallwandbespannung hatte ich noch von Andreas (Arbeitsweise wie bei dem Beigen).
Nachdem ich die Printplatte von Chassis abgenommen hatte, stockte mir der Atem. Ein "Verbastler" hatte von einer Spule Draht abgewickelt und damit wilde Verbindungen hergestellt
Die technischen Unterlagen geben leider keine Daten über die Spulen wieder und der Stromlaufplan ist für den Trabant T6 mit L, M, K. An diesem Tag habe ich daran nicht mehr weiter gearbeitet. In den darauffolgenden Tagen habe ich einen Thread "Spulenreparatur" eingestellt und dadurch auch wertvolle Hinweisen von Euch bekommen. Anfangs übersehen, fand ich noch eine Leiterbahnunterbrechung auf der Printplatte (ganz zum Schluß noch eine zweite)
Nachdenken und probieren führten dann doch noch zum Erfolg. Nachdem ich die Spule nach Verdacht wieder aufgewickelt hatte und die 7 Spulendrähte offensichtlich an die richtigen Stelle angelötet, sowie die Leiterbahnunterbrechungen geflickt hatte, erwachte der Oszillator. Die Abstimmarbeit hebe ich mir auf, bis ich geeigneten Durchblick habe.
Hier ist das fertige Chassis
Das Chassis mit der Gerätenummer
Das fertig montierte Gerät, Frontansicht
Blick auf die Tastatur
Und zum Abschluß, der Beige und der Graue, ein unzertrennliches Paar
Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben