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Stern Radio Berlin - Berolina K
#1
(31.08.2014, 10:08)Uli schrieb: Dieser Anton! Fährt auf die Flohmärkte und kauft alles rot-braune, was nicht bei 3 auf dem Baum ist Big Grin

...schrieb Uli in einem anderen Thread. Stimmt, aber nicht immer, wie mein heutiger Trödelmarktfund zeigt:

Hersteller: VEB Stern Radio Berlin
Typ: Berolina K
Baujahr: 1956
Röhrenbestückung: ECC85, ECH81, EF89, EBF80, EM80, EABC80, EL84, EZ80
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 127; 220; 240V umschaltbar
Wellenbereiche: LW, MW, KW, UKW
Bedienelemente: Lautstärkepoti, Je ein Poti für Bass und Höhen, Tasten für Sprache, TB, TA und Wellenbereiche
Gehäuse: Holz, sehr stabil gebaut, Besonderheit: Das Design wurde vom Institut für Bildende Kunst in Berlin-Weißensee entworfen. Dafür steht auch das "K" bei der Modellbezeichnung. Berolina gab es in verschiedenen Ausführungen von Stern Radio Berlin.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Tonband, Plattenspieler entweder über Bananenbuchsen für Kristalltonabnehmer oder über Diodenbuchse für Magnettonabnehmer, Externer Lautsprecher mit-, oder ohne automatische Abschaltung der Innenlautsprecher wählbar, Drahtantenne, Dipolantenne, Erde.
Abmessungen: 69,4 x 50,0 x 28,8cm
Gewicht: 19KG !!
Lautsprecher: 1 Frontlautsprecher, 2 Hochtöner seitlich
Neupreis: 690,00 DDR-Mark!

Ich habe das Radio beim Trödelmarkt von 50 auf 30 Euronen runtergehandelt und mitgenommen weil es so ein besonderes Design hat. Eigentlich ein total unpraktisches Teil weil es so riesig und so schwer ist. Aber die optische Gestaltung hat es mir angetan und erinnert an Heli oder an Braun Geräte, die jeweils auch in den 50iger Jahren bereits Vorreiter im neuen Design waren. Das Radio hätte auch gut im Raumschiff Orion stehen können. Sixties-Science-Fiction eben, aber aus den Fifties. Smile

Was hab ich mich abgeschleppt, als ich das Teil vom Auto ins Haus und dann noch 3 Altbaustockwerke hochgebuckelt hab. Aber ich finde, es hat sich gelohnt! Der Verkäufer meinte natürlich, das Radio spielt sogar noch! Jaja, sagte ich, das Licht brennt, gell Smile So war es natürlich auch. Die Skalenseile lagen als Salat im Radio, aber immerhin alles komplett, keine Lautsprecher geräubert, alle Röhren an ihrem Platz, Keine Schraube als Sicherungsersatz... Also an der Vorschaltlampe ans Netz gehängt und die Skalenbeleuchtung ging an Wink
Außer ein bischen Rauschen und Brummen kam aber erstmal weiter nix. Also erstmal bischen saubergemacht (war ziemlich verdreckt), alle Röhren gezogen und Kontakte gereinigt und dann... Hmh, auf UKW immer noch nix, nur Rauschen. Aber immerhin: AM spielte schon mal Lautstark auf nur der Lautstärkepoti lässt sich bis nach Nimmerland drehen. Der ist also hin! Mit viel Feingefühl lässt sich die Lautstärke noch etwas regeln. Mir fiel dann auch irgendwann noch so ein Schleifkontakt entgegen, der wird wohl aus dem LS-Poti stammen.

Nungut, soweit ist Leben da und die wichtigen Funktionen sind gegeben. Dann habe ich die ECC85 getauscht und, nee. Immer noch Rauschen. Eigentlich wollte ich jetzt das Gerät noch gar nicht reparieren, aber das hat mich nun doch so interessiert und ich hab mal das UKW Teil geöffnet und was sehe ich da nach einigen Untersuchungen? - Da hat mal Jemand die ECC mit Gewalt reingedrückt und dabei einen Sockelstift durch das Pertinax gebohrt, so dass die Röhre verdreht eingesetzt werden konnte (dummerweise kann man die Fassung nicht sehen, wenn das Chassis nicht ausgebaut ist). So hab ich die neue ECC auch falsch eingesetzt weil ich blind die richtige Lage suchen musste. Also originale ECC wieder rein und zwar mit Lampe die Fassung durchleuchtet so dass ich von hinten die richtige Stellung sehen konnte, dann wieder eingeschaltet und schon brüllte der Berolina auch auf UKW los.

Ergebnis: Alle Röhren sind noch einwandfrei in Funktion nur die EM80 ist schon recht schwach in der Leuchtkraft. Das Gerät spielt auch sehr schön mit viel Volumen. Wenn erstmal die aufgequollenen Teeries und der spuckende Netzelko (der hat tatsächlich nach unten an den Lötfahnen gespuckt, das hab ich auch noch nicht gesehen...) getauscht sind, wird der bestimmt noch besser klingen. Da bin ich schon gespannt drauf. Also ist noch Einiges zu tun am Gerät, aber überschaubar. So, nun genug Geschreibsel, ein richtiger Reparaturbericht kommt dann wenn es soweit ist, hier die Bilder vom Gerät:

Das Gehäuse ist noch recht gut erhalten, paar kleine Furnierschäden aber nicht sehr auffällig. Auch die Skala ist noch sehr schön. Der Stoff hat ein paar Löcher. Den werde ich wohl mal erneuern. Ist noch alles im Originalzustand.

   

    .........    

Die Rückwand ist aus massivem Holz. Im Grunde ist das Gerät somit frei im Raum aufstellbar, weil auch die Rückseite dekorativ gestaltet ist:

   

   

Der Basslautsprecher und danach einer von zwei Hochtönern:

   

   

Die geöffnete Unterseite: Viel Platz und übersichtlich angeordnete Elemente:

   

Die Anschlussplatte auf der Rückseite ist aus einem dicken Kunststoff:

   

Die Skala hat zwei getrennte Anzeigen für LW/MW und KW/UKW die automatisch mit der Bereichstaste umgeschaltet werden (mech. Kupplung).

   

Leider fehlt der Schriftzug "Berolina" vorn am Gehäuse, unter der Tastatur.

Zum Schluß die Schaltung:

   
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
Hallo Anton Smile

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Errungenschaft Thumbs_up Dieses besondere Berolina
hab ich schon oft auf Bildern angeschaut, weil ich auch die Gehäuse~Art irgendwie besonders finde.
Schön, daß Du solch ein Radio nun in Echt bei Dir hast, und es scheint ja gut erhalten zu sein.

Das mit mit der ECC85 ist ja doll! Erstaunlich, daß die Röhre nicht beschädigt wurde, wenn jemand
in der Vergangenheit mit zu viel Kraft gewaltmäßig versucht hat reinzudrücken, sodaß ein Pin durch
das Pertinax gedrückt wurde => da kann ich nur den Kopf schütteln Smiley26
Derjenige müßte doch hinterher gemerkt haben, daß da was nicht stimmt (?).

Na, zum Glück hast Du die Sache erkannt. Viel Erfolg bei der Wiederherstellung dieses schönen Radios Smile

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
Da hast du ein wenig Geschichte geordert. Das Gehäuse wurde nämlich von der damaligen Kunsthochschule Berlin-Weißensee entworfen. Ein Hinweis darauf ist das K. Ähnliches gibt es für den Potsdam K. Leider habe ich keins der Geräte im Original bei mir stehen. Das dürfte so um 1958 gewesen sein.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#4
Glückwunsch! Für den Preis hätte ich das auch mitgenommen!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#5
Ein tolles Design-Gerät.
Hergestellt wurde das Berolina K sogar schon 1956.
Über einen Monatslohn für einen Empfänger! Aber das war noch Qualität.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#6
Hallo Anton!

Glückwunsch zu dem Berolina!! Der ist ja mal in einem guten Erhaltungszustand! Da hast du wirklich Glück! Meist ist der Stoff fleckig und die blaue Farbe von der Skale blättert schnell ab wenn das Radio mal feucht stand. Muß der Stoff wirklich ersetzt werden? Hier auf dem Foto sieht er doch ganz gut aus! Ja der Schriftzug fehlt leider oft oder es sind nur noch Fragmente vorhanden. Ich hab leider nur den Schriftzug aus Metall von der konservativen Ausführung. Ich schau mal ob ich den aus Kunststoff nicht vielleicht doch habe. Versprechen kann ich es nicht!

Mir persönlich gefällt die konservative Ausführung besser! So ist eben mit den Designergeräten. Der eine mag es der andere nicht. Hier mal ein Paar Fotos von meinem Radio! Sind nur ein Paar Schnappschüsse.

       

Zum Klang von dem Radio kann ich nur sagen! Fantastisch!!
Der Lautsprecher vorn hätte ruhig größer ausfallen können das hätte die Endstufe auch noch gepackt! Auf UKW empfängt er wirklich bombig wenn alles in Ordnung ist. Ich höre gern mit dem "Berolina"!

Übrigens ist die Schaltung bei beiden Ausführungen gleich!

Falls du irgendwelche Teile brauchst hab da manches da! Wie Knöpfe, Tasten oder auch Potis! Eine Skala hab ich sogar noch dafür.

Gruß Chris
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#7
(01.09.2014, 13:08)Chris B. schrieb: Muß der Stoff wirklich ersetzt werden? Hier auf dem Foto sieht er doch ganz gut aus! Ja der Schriftzug fehlt leider oft oder es sind nur noch Fragmente vorhanden. Ich hab leider nur den Schriftzug aus Metall von der konservativen Ausführung. Ich schau mal ob ich den aus Kunststoff nicht vielleicht doch habe. Versprechen kann ich es nicht!
Falls du irgendwelche Teile brauchst hab da manches da! Wie Knöpfe, Tasten oder auch Potis! Eine Skala hab ich sogar noch dafür.


Ja Chris, leider sind mehrere Löcher im Stoff, sieht man auf den Fotos nicht so. Schmutzig ist er auch. Aber wenn ich mal bei der Restauration bin, werd ich mal schauen ob ich den Stoff doch erhalten kann.

Der Schriftzug aus Metall an Deinem Gerät sieht auch etwas anders aus, sonst hätte man vielleicht ein Replikat davon fertigen können in Kunststoff. Wenn Du noch so ein Teil finden würdest, wäre das natürlich toll! Da der Lautstärkepoti hin ist, werde ich mich gegebenenfalls nochmal bei Dir melden ob Du Ersatz hast. Ich weiß noch nicht was damit genau ist. Vielleicht ist er ja auch reparabel.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#8
Ein Radio mit Ohren :-) Sieht sehr hochwertig verarbeitet aus. Kann man den Schriftzug nicht mit einem 3D Drucker herstellen?
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#9
Der Stoff sieht auf den Fotos in der Tat nicht so schlimm aus. Die paar Löcher könnte man evtl. mit einem Leinenfaden wieder flicken. Die Verschmutzungen und Flecken gehen auch wieder raus, entweder schamponieren oder mit Javel bleichen. Auf jeden Fall würde ich versuchen die Originalität weitestgehend zu erhalten.
Viele Grüße 
Philipp
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#10
Einem alten Radio kann man u.U. schon sein Alter ansehen.

Ist immer komisch, wenn ein Uraltgerät aussieht, wie gerade aus dem Laden. Aber man ist dann wohl gerade stolz.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#11
Hallo Miteinander -
sicher ein außergewöhnlicher Apparat - hat nicht Jeder - Design - na ja - zugegeben: Nicht mein Fall - eben Geschmackssache - für mich sieht dieses sicher hochwertige Gerät eher aus wie der obere Teil eines Kinder-Hochstuhles der späten 60-ziger Jahre (Späßlein)
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#12
Ich glaube das Radio ist etwas jünger wie oben angegeben. Laut LP Stempel, 9.57, ist es Ende 1957 oder Anfang 1958 hergestellt worden. Schau mal auf die Elkos, dann wird es eindeutiger.
Hatte mir gerade deine schönen Bilder angeschaut.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
Hallo Anton!

Habe mal nachgesehen. Diesen Schriftzug aus Kunststoff habe leider nicht! Tut mir Leid! Sad
Der Schriftzug sieht so aus wie auf der Kunststoffblende auf der Rückseite nur ohne das"K"!

Gruß Chris
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#14
Stimmt Frank, auf einem der Lautsprecher steht September 1957. Mein oben angegebenes Datum (1956) bezieht sich auf den Beginn der Fertigung dieses Typs, nicht auf das einzelne Gerät. Nach meiner Kenntnis wurde das Gerät von 1956 bis 1957 gebaut.

Danke fürs Nachschauen Chris. Ich werde wohl mal schauen, ob ich einen Abdruck von einem Original irgendwoher bekomme und davon ein Replikat anfertigen (Irgendwann). So eilig ist da nun nicht. Der Apparat steht erstmal mit den (vielen) Anderen in der Warteschleife. Aber vergleiche mal die folgenden Fotos:


.jpg   Beroliina Schritzeichen.jpg (Größe: 41,26 KB / Downloads: 419)
.jpg   Berolina RMO.jpg (Größe: 42,08 KB / Downloads: 481)

Das Erste von Deinem Gerät, das Zweite ist von einem Berolina K. Die sehen schon unterschiedlich aus. Du hast Recht mit der Kunststoffblende, da sieht man auch den richtigen Schriftzug.

Was den Schallwandstoff angeht: Ja, ich meine auch die alten Geräte dürfen auch alt aussehen, leider ist es aber doch immer wieder der Stoff der Geräte so richtig schäbig aussehen lassen kann, während Alles Andere gut erhalten aussieht. So auch hier. Der Stoff stört den Gesamteindruck schon erheblich, hauptsächlich wegen der Verschmutzungen. Die sieht man auf den Fotos wegen des Blitz wirklich nicht so wie sie Real aussehen. Shamponieren... naja. Die meiste Fläche ist mit Holz unterlegt und der Stoff direkt darauf geklebt. Das Allerwenigste ist vor dem Lautsprecher. Wenn man Pech hat, wird es dadurch schlimmer weil Schmutz und Kleber unter dem Stoff und auf dem Holz sich lösen und beim Trocknen in den Stoff einziehen. Alles schon gehabt.. Ist halt schon eine richtig große Fläche. Und wenn ich mir Fotos von anderen Geräten gleichen Typs im Netz ansehe, sind da wohl auch schon vom Werk aus verschiedene Stoffe verwendet worden, wie es bei DDR Geräten oft der Fall war, wg. Materialknappheit. Aber mein Bestreben ist schon, den Stoff zu erhalten. Mal sehen, wie es wird.

Ich freue mich schon auf die Restauration weil ich mir davon ein wirklich klangstarkes Gerät verspreche. Und Chris bestätigt das ja auch von seinem Gerät.

Was mir noch einfällt: Das Gerät hat auch eine eingebaute Dipolantenne die sehr wirksam ist. Ich bekomme sehr viele Sender in guter Qualität auf UKW rein.
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#15
Schönes Teil Anton, und dann noch von der Kunsthochschule.

Ich habe vor Jahren den Potsdam KII für meinen Freund zum 50igsten gemacht. Der war aus Potsdam daher passte das prima. Leider ist er inzwischen verstorben und die Kinder von ihm Streiten was das Zeug hält. Was aus dem Gerät geworden ist, vermutlich in der Bucht gelandet.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#16
Klar Anton, ab 1956 wurde das Gerät hergestellt. War ja auch nur als Anmerkung für dich gedacht. das Potsdam K habe ich auch und das KII ist Ähnlich in der Gehäuseform nur etwas kleiner.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#17
(02.09.2014, 07:55)Dietmar schrieb: Ich habe vor Jahren den Potsdam KII für meinen Freund zum 50igsten gemacht. Der war aus Potsdam daher passte das prima. Leider ist er inzwischen verstorben und die Kinder von ihm Streiten was das Zeug hält. Was aus dem Gerät geworden ist, vermutlich in der Bucht gelandet.....

Sowas ist traurig, wenn sich die Erben zerstreiten.
Wenn das Gerät in der Bucht gelandet ist, freut sich zumindest Jemand darüber, der es auch haben wollte. Hoffentlich haben die Erben es nicht einfach "entsorgt", was viel schlimmer wäre.
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#18
(02.09.2014, 09:49)Morningstar schrieb: Klar Anton, ab 1956 wurde das Gerät hergestellt. War ja auch nur als Anmerkung für dich gedacht. das Potsdam K habe ich auch und das KII ist Ähnlich in der Gehäuseform nur etwas kleiner.

Wenn ich das Gerät mal auf dem Werktisch habe, schaue ich nach den Elkos und den Datumsangaben darauf.
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#19
Durch Jahre langen Erbstreit sind schon Häuser verfallen weil sie nicht mehr in Schuss gehalten wurden. So entstehen viele Lost Places mit der gesamten Einrichtung und den persönlichen Gegenständen. Das ist schon sehr traurig.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#20
Hallo Leute!

Seit dem letzten Sammlertreffen ist das Radio nun in meinem Besitz. Meine Güte, es ist absolut riesig und passt von der Höhe in keines meiner Regale. Sowas habe ich auch noch nicht erlebt!

Ich hatte es erst mal an die Seite gestellt, aber letztlich siegte wie immer die Neugier.

Chassis ausgebaut und los geht's. Da fiel zunächst mal der Skalenseilsalat auf. Keine dankbare Aufgabe und führt bei mir leider regelmässig zu Wutanfällen. Das Skalenseil für die AM Bereiche lässt sich eigentlich recht gut verlegen und es konnte originales Material weiterverwendet werden. Für UKW blieb nur noch Stückwerk übrig, was dann durch Nylonsehne ersetzt wurde. Die Verlegung ist nicht so komfortabel wie bei Textilschnur, aber mit stückweise Panzertape geht es dann auch irgendwie. Es gibt wie gesagt schönere Arbeiten, aber nach einer gewissen Zeit liefen beide Skalenantriebe wieder wie am Schnürchen.

Der Doppelelko hatte zwar noch Funktion, ist aber unterhalb ausgelaufen und somit ein definitiver Kandidat für einen Wechsel. Er durfte als Statist stehen bleiben und zwei moderne 47uF Elkos wurden sinnvoll unter dem Chassis angebracht. Entstörkondensatoren gab es konstruktiv und auch tatsächlich keine. 

Flugs die wichtigsten C im NF-Teil getauscht und einen Probelauf gemacht. An sich ein sehr guter Sound. Allerdings fiel der rechte Hochtöner durch Arbeitsverweigerung auf. Da war leider die dünne Zuleitung zur Schwingspule irgendwo durchgegammelt. Evtl. kann man ihn noch reparieren, ich muss mal schauen. Bis dahin arbeiten jetzt zwei etwas niederohmigere HT mit angepasstem Elko im Gehäuse, die ihren Job recht gut machen. Vielleicht taucht ja irgendwann noch mal ein originaler HT auf.

Nun ging es noch an die restlichen Teerkondensatoren, die allesamt gegen moderne FolienC getauscht wurden. Ein C befand sich unter einem kleinen Abschirmhäuschen, sehr pittoresk gelöst. 

Für mich gibt es mittlerweile nur noch zwei Alternativen. Entweder das Radio bleibt original - was einen tadellosen und absolut unverbastelten Zustand voraussetzt - oder es wird repariert und das mit modernen Bauelementen. Das Befüllen alter Teerkondensatoren mache ich nicht (mehr).

Der UKW Empfang war ok, aber noch verbesserungswürdig. Dazu das Kästchen mit der EABC80 geöffnet, worin sich der versteckte Ratioelko befindet. Nach dem Tausch wurde UKW wesentlich empfindlicher und weiter entferntere Sender konnten recht gut empfangen werden.

Nun gab es noch ein weiteres Problem mit dem Lautstärkeregler, den irgendjemand gewaltsam geöffnet hat. Knappe Zimmerlautstärke konnte man damit - mit viiiiiiel Gefühl - noch einstellen, aber das war es schon. Da gab es nichts mehr zu reparieren und in meinem Fundus befand sich noch ein anderes RFT Chassis, welches noch einen passenden Regler beherbergte. Also Achse etwas gekürzt und eingebaut. Passt in Form und Funktion.

Der Tastensatz ist völlig in Ordnung, nur der Klangschalter brauchte etwas Ballistol an der Schaltmimik.

Der Schallwandstoff ist mMn noch tolerabel und als original immer noch besser als ein neues Derivat. Das Gehäuse hat an den Kanten einige Kampfspuren, die jedoch mit Funierstückchen in den Griff zu bekommen sind. Plastikteile wurden bereits wieder mit Pattex angeklebt. 

Vielen Dank an Anton, dass ich dieses ungewöhnliche Radio von ihm erwerben konnte! 


Dank Frank (Tubefan) hat das Radio nun auch ein nachgefertigtes "berolina" Schildchen! Auch hier vielen Dank!

Nun noch ein abschließendes Foto von fertigen Radio. Na, fast fertig, ich muss rechts unten noch ein Funierstückchen einfügen.

   
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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