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Telefunken T 6445 GWK-N mit Gehäuseproblem
#1
Aus dem Keller eines ehemaligen Arbeitskollegen rettete ich einen Telefunken T 6445 GWK-N. Das Gerät kam Ende der 40er Jahre auf den Markt und erinnert sehr stark an die Form einer Schreibmaschine. Das Gerät empfängt auf LW, MW und KW. Dieses besondere Radio war unglaublich verdreckt .... aber seht selbst:

   

   

   

   

   

   

Nach einer ausgiebigen Reinigung , Erneuerung diverser Kondensatoren und Ölen der beweglichen Teile spielte das Gerät sofort recht gut. Alle Röhren (UCH11, UBF11, UCL11) waren noch gut brauchbar.

Leider setzte der Oszillator auf Mittelwelle im oberen Frequenzbereich aus. Die Ursache war ein 50 pF-Scheibenkondensator, der kein Kondensator mehr war. Ihr seht ihn auf dem nachfolgenden Foto unten in der Mitte. Auf dem Schaltplan habe ich ihn mit einem roten Pfeil gekennzeichnet:

   

   

Jetzt kommt mein Problem: Das Gehäuse wurde vom Hersteller in verschiedenen Farben geliefert; meines ist bzw. war blau. Den Originalfarbton sieht man auf dem folgenden Bild. Durch das Loch ragt die Achse für den Wellenbereichsumschalter; eine Blende hat einen Teil abgedeckt und zeigt jetzt die Originalfarbe.

   

Das gesamte Gehäuse ist mit eine Art Stoff bespannt. Er lässt sich mit einem Reinigungsmittel und Zahnbürste gut reinigen, aber die Farbe ist sehr stark ausgeblichen. Hat einer von den Gehäuseexperten einen Rat? Und woher bekomme ich den Originalfarbton?

Ein noch größeres Problem ist (für mich) die Restauration der Abdeckblende für dieses Loch:

   

Hier müsste neu lackiert werden. Aber wie bekomme ich die verschiedenenfarbigen Punkte wieder hin??
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#2
Hallo Werner, Ich würde Lederpflege für blaue Schuhe versuchen. Wenn das nicht geht, würde ich mir nach einem Muster, unter der Abdeckung raus schneiden? Den Originalfarbton an mischen lassen von z.B. dieser Firma: http://www.lederzentrum.de
Gruß aus Bremen

Enno
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#3
Moin Werner,

ein schönes Gerät. Der Bezug wird Kunstleder zu sein, welches bei Dir leider nicht nur ausgeblichen ist, mir scheint, an einigen Stellen ist auch die obere Beschichtung leicht angegriffen. Soll das Gerät wie Neu werden, bleibt wohl nur eine Neubespannung. Darf aber etwas Patina verbleiben und nur der Farbton soll aufgefrischt werden, bietet sich Farbspray für Leder bzw. Kunstleder an.

Zum Farbton. Meist wurden RAL Töne verwendet und diesen herauszufinden ist kein Hexenwerk. Gehe mit der Holzblende in ein Farbgeschäft und frage nach einer RAL Farbkarte. Wichtig, der Vergleich der Farbe sollte zwingend bei Tageslicht ergolgen, nicht bei Kunstlicht! Also ab ans Fenster, oder fragen, ob man mal kurz nach draußen darf. Auch die Farbkarte nie auf die Fläche legen, sondern unter die Kante schieben, oder, bei Dir noch besser, hinter das Loch halten.

Was, wenn es keine RAL Farbe ist und auch keine annähernd passt. Dann bliebe noch der Weg zum Lackierer, diese besitzen ein Gerät, mit welchem der Ton "ausgelesen" werden kann. Danach kann der Lackierer diesen mischen und auch "Weichmacher" hinzufügen, welcher auf nicht starren Untergründen ein abblättern verhindert. Unbedingt fragen, ob noch speziell grundiert werden muss. Der Nachteil, es ist halt keine Sprühdose.

Zu den Punkten auf der Blende, fällt mir im Moment nur eines ein. Bedingt durch den weißen Rand, auf dem Drucker erstellen, ausstantzen, oder notfalls ganz sauber ausschneiden. Dann mit Klarlack überziehen und aufkleben.

Beste Grüße
Peter
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#4
Hallo Werner Smile

Ein interessantes Radio (von der Form her) hast Du da.
Handelt es sich um einen Allströmer? Wegen den U~Röhren?
Ich hoffe, Du bekommst das Farben~Problem in den Griff Thumbs_up

Beste Grüße von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#5
Interessantes Gerät, habe ich auch schon öfter gesehen und es erinnerte mich auch gleich an eine Schreibmaschine.

Ich kann mich erinnern, dass wir so eine Diskussion schon mal im alten Forum hatten. Da war der Tipp, Farbe aus dem KFZ-Zubehör zu kaufen, die es dort speziell für Kunststoffbezüge gibt. Da sollten dies RAL Farbkarten auch vorrätig sein, um den Farbton abzulesen.

Bei den Punkten bin ich mir jetzt nicht sicher wie groß die sind. Mir fallen aber zwei Möglichkeiten ein:

Falls Die Größe mit den Stanzen eines Schreibtischlochers in etwas übereinstimmen, könntest Du aus farbigem Isolier-Klebeband die Teile mit dem Bürolocher herausstanzen. Hab ich auch schon öfter gemacht. Alternativ könntest Du Dir eine Lochschablone mit Locheisen stanzen (-lassen) und die Punkte über die Schablone auf das Blech aufmalen. Dafür kann man die kleinen Plakafarben verwenden.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo, ich besitze das gleiche Gerät in Rot. Auch hier ist die Bespannung stark abgenützt. Ich konnte sie nicht wieder ordentlich herrichten. Neulackieren brachte keinen Erfolg, da die Textilfasern nacher borstengleich hervorstehen. Das Radio funktioniert ganz ordentlich. Allerdings sollte man den Wellenschalter nicht zu schnell drehen. Hier kann es schon mal dazu kommen, dass eine Sicherung fliegt.
Zur Historie: dieses Telefunkengerät war die 2. Auflage. Die erste kam 1945 , ein rückgekoppeltes Audion, Mittel- u. Langwelle mit 2 X P2000 und einer VY1 als Besonderheit ein Spartrafo welcher bei 110 auf 220 V hochtransformierte. Gehäuse baugleich. Es wurde tatsächlich volkstümlich Kofferschreibmaschine genannt. Die 2. Auflage wurde der Kurzwelle wegen gerne von Besatzungssoldaten gekauft.
Gruß Franz
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#7
Das sind doch gute Hinweise ... vielen Dank. Besonders Anton's Vorschlag zur Restaurierung der Farbpunkte ist interessant. Das werde ich wohl so probieren, Anton. Die Locherpunkte sind im Durchmesser fast identisch mit den Originalen Farbtupfern.

Da das Lackieren offenbar nicht problemlos ist, werde ist zunächst man in "Lederpflege" investieren. Ich berichte!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



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#8
.... und so ging es weiter:


   

   


Die Versuche mit entsprechender Schuhcreme verliefen weniger optimal. Es kam mir - wie so oft - der Zufall zu Hilfe. Ein Bekannter, bei dem ich noch was gut hatte, arbeitet in einem Autolackiererbetrieb. Er hat die Originalfarbe bestimmt und das Gehäuse ein wenig aufgearbeitet. Die Metallteile habe ich abgeschmiergelt und mit der Sprühdose lackiert. Die bunten Punkte an dem Drehschalter wurden mit einem Grafikprogramm erstellt und - durch Tesafilm geschützt - aufgeklebt. Sehr mühsam war die Wiederherstellung des Tragegriffs. Hier habe ich mit Nadel und Faden lange dran gearbeitet .... nur drei Nadel habe ich dabei zerbrochen.


   

Das Gerät sieht mittlerweile wie neu aus. Im Nachhinein stellt sich mir aber die Frage, ob ich nicht zu viel des Guten getan habe .... es sieht fast ein wenig überrestauriert aus.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



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#9
Hallo Werner,

... sehr saubere Arbeit. Zuviel? Niemals!

Grüße von Andreas
lass mich, ich kann das,
... oh kaputt.
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#10
Sehr schön aufgearbeitet, Werner. Fast wie neu.
Da kann meine Schreibmaschine (Type 1345, mit 2x RV12P2000 + VY2) nicht mithalten.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#11
Hallo Werner,
wirklich sehr schön geworden, bei dieser Qualität würde ich am liebsten mein ramponiertes zum Aufarbeiten schicken. ( keine Sorge, werd ich natürlich nicht tun )
Grüße Franz
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#12
Hallo Werner,
ein interessantes Gerät, sehr schön restauriert!

Gruß
Wilhelm

PS. Hattest Du früher in der Schule Handarbeitsunterricht?Big Grin
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#13
Hallo Werner,
eine wirklich top Arbeit.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#14
Ich musste erst zweimal schauen, obs auch wirklich das gleiche Gerät ist. Sehr schön geworden, das macht Freude. Smiley20
Viele Grüße 
Philipp
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#15
Ich finde es auch sehr schön so.

Wie es früher "neu" war, hat es schließlich ja auch genau so ausgesehen, deswegen finde ich es nicht überrestauriert.
Grüße
Christoph
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#16
Hallo Werner, ja Klasse Arbeit. Überrestauriert?? Wenn man wie du zum Lackierer gehst und die Farbe betimmen läst meint man immer es ist jetzt zuviel. Siehe meine goldene Philetta, laut Lackierer ist das sehr nahe am Original, sieht aber viel Goldener aus.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#17
Hallo Werner
Auch von mir ein Kompliment!Thumbs_up

Das ist nicht überrestauriert - das ist SPITZE Smiley32
Ein wahrer AugenschmausSmiley53
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#18
Hallo Werner,

es ist perfekt!!

Gruß Günther
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#19
Hallo Werner,

das ist ja kaum noch zu toppen.
Besonders auch die kleinen Details,z.B. die bunten Punkte,hast Du prima hinbekommen.

Herzliche Grüße
Robert
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#20
Oh wow Thumbs_up

Echt total Klasse, Werner, das muß man einfach toll finden Smiley53
Ich bin begeistert Smiley32

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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