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Hallo Freunde des Tanzes,
letzte Woche schrieb Felix in einem anderen Forum von einer Kammermusik-Kombination Z59, zuerst wusste ich nichts damit anzufangen, ich dachte zuerst mal wieder an Vorkriegs-Hochformat, doch mit der Zeit liess sich doch anderes erahnen.
Felix schrieb dann einen Hilferuf in München, ich war arlamiert und bot meine Hilfe an.
Recherchen im RMO brachten nicht viele Infos, ausser einer riesen Box mit 10 Lautsprechern und daß das ganze Teil doch mal einen halben VW Käfer gekostet hat. Dementsprechend selten sind diese Geräte. Jedoch hat Felix aus Unwissenheit und mit dem Ziel, einen Beamer darin unter zu bringen, dieses Gerät samt originaler Box erworben. Nun erzählte er, es lief 1 Stunde und stoppte abrupt seinen Dienst. Ich wollte das nun mit Hilfe unterstützen und fuhr in die Innenstadt ins sog. Dönerviertel (Darf man das so schreiben?). Mich erwartete folgendes in extrem gutem Zustand...
Viele Grüße
Philipp
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Das musste man jetzt erstmal wirken lassen. Ein prachtvolles und wunderschönes Gerät, was Felix da erwischt hat. Mittlerweile haben sich seine Pläne auch geändert. Das Gerät wird keinem Beamer zum Opfer fallen, sondern wird weiterhin als MP3-Basis genutzt.
Nun, ich war alsbald auch neugierig auf die Technik, doch wie kommt man da ran. Also das Gerät auf die Vorderseite gelegt und gesucht, wie man ans Chassis kommt. Dies folgt einem ausgeklügeltem System. Jedenfalls kann man am Schluss das Chassis einfach ausklappen.
Nun liegt der Blick auf die Dreherunterseite und die Chassisoberseite frei. Diese Chassisoberseite beherbergt nur die Röhren und Filter für die HF-Baugruppe.
Hier die Unterseite...
und die Unterseite des Elac Miracord 8M
Der Blick auf den Endverstärker mit zwei EL34 im Gegentakt liegt nach Öffnen einer Abdeckung frei.
Viele Grüße
Philipp
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Das Modell mit TB-gerät gibt es im RMorg
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_kam...ion_z.html
Edit: Mod Vagabund: Danke Hans, das ohne ist hier zu sehen:
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_kam...n_z_1.html
Bilder hab ich schon hinzugefügt, werden in den nächsten Stunden da sein.
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Doch kommen wir nun zu den technischen Daten, um einen Überblick über das Gerät zu bekommen...
Hersteller: Siemens & Halske
Typ: Rundfunkempfänger
Modell: Kammermusik-Kombination Z59
Baujahr: 1955/66
Röhrenbestückung: noch unbekannt
Stromversorgung: Wechselstrom, 110; 150; 220; 250 umschaltbar
Wellenbereiche: Nur UKW
Bedienelemente: Lautstärkepoti, zwei Poti für Klang und Bass, Tasten für TA (Kombination) und 4 UKW-Stationstasten
Gehäuse: Holz, Besonderheiten: Bauform Sesselsuper mit externer Lautsprecherbox und Messinggriffen, Gehäuse auf Rollen.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: keine
Anschlussmöglichkeiten Oberseite: TB Ein- und Ausgang
Abmessungen: o.A.
Gewicht: o.A.
Lautsprecher: 10 Lautsprecher!
Neupreis: 2950,- D-Mark
Viele Grüße
Philipp
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Nun zum Fehler weswegen Felix um Hilfe rief:
Das Gerät versagte abrupt den Dienst...
Der Fehler war sofort gefunden, eine der 3 Sicherungen war defekt. Nach dem Tausch selbiger habe ich dann versucht, das Gerät an der VSL und TT langsam hochzufahren, jedoch leuchtete die 60W-Birne so hell sie konnte. Ich tippte dann noch auf die beiden 5nF-Entstörer auf der Primärseite und kniff sie ab, da das Gerät nur UKW besitzt. Auch das lies die Lampe nicht erlöschen. Ich vermutete, dass die 60W einfach nicht ausreichten und fuhr das Gerät direkt am TT langsam hoch. Alles war normal, ich konnte dann auch nichts ungewöhnliches feststellen. Auf TA hatten wir auch sofort einen schönen Brumm per Brummprobe und ich beschloss, auf UKW zu schalten, doch nur Rauschen. Ich stellte nun fest, dass das Gerät nicht über einen Sendersuchlauf verfügte, sondern nur über 4 UKW-Stationstasten. Alsbald fand ich heraus, dass diese per Ableich des Oszillator- und Vorkreises auf der Unterseite des Chassis belegt werden können. Der orginale Stift zum Einstellen ist vorhanden, sowie jede Bedienungs- und Service-Anleitung. Selbige noch in gutem Zustand. Nur die originale Rechnung fehlt, was aber zu verschmerzen ist.
Leider liegt der Blick auf die beiden EL34 nicht frei, sodass man immer schräg von unten in einem bestimmten Winkel betrachten muss. Hier fiel mir sehr schnell folgendes auf...
Dies war mit bloßem Auge lange nicht so offensichtlich, da meine Kamera nicht über einen IR-Filter verfügt, nimmt sie selbiges auch mit auf. Die Anode sah man aber leuchten in Bezug auf die rechte EL34. Das veranlaßte mich, sofort abzuschalten und die Kondensatoren im Verstärker zu wechseln. Das waren je die Koppelkondensatoren, die ich auch in Verdacht hatte für das Alpen- ähh Anodenglühen, je die Kathodenelkos, der 8µF-Elko des Netzteils und zwei Kondensatoren an der Vorverstärker-ECC83. Beim Funktionstest danach gab uns aber der Sieb-Widerstand Rauchzeichen, wodurch ich auf einen Fehler meinerseits beim 8µF-Elko des Netzteils aufmerksam wurde. Diesen hatte ich fälschlicherweise in der Spannungsfestigkeit zu gering gewählt. Nach Berichtigung und Auswechseln des Siebwiderstandes war dann auch die Funktion des Verstärkers wieder hergestellt.
Nach Erstellen und Anlöten eines 3,5 mm Klinke Stereo zu Mono Adapters und anschliessender Cappuccino-Einladung von Felix beendete ich die Reparatur für diesen Tag. Noch zu Machen sind der Plattenspieler bzw. dessen Nadel und die HF-Baugruppe, die aber nicht heikel zu sein scheint.
Ich hoffe, ich kann Euch mit diesen Fotos und der Beschreibung etwas an der Faszination teilhaben lassen und hoffe, die kleine Vorstellung gefällt Euch.
Viele Grüße
Philipp
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tolles Gerät und tolle Geschichte, danke
Alles ist gut
Andrea
Röhren(Radios,Verstärker) - ich brauch sie nicht, so sprach der Rabe,
es ist nur schön wenn ich sie habe.
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Haue haue, was für ein Kawenzmann!
Herzlichen Glückwunsch Felix zu dem Fund, sowas hat man nicht alle Tage!
Na, DAS wäre ein teures Beamergehäuse...
Gruß,
Uli
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Donnerwetter, ein tolles Gerät
Vielen Dank für den interessanten Bericht. Hoffe Ihr kriegt alles wieder gut ingang
Bin auf die Fortsetzung gespannt
Beste Grüße, von Peter
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Ja das ist wieder so ein Hammerteil, mit will ich haben effekt
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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Ne, Ne, will ich nicht haben, sind schon genug Möbel in der Wohnung vorhanden!
Ist aber ein Mordsteil und ein schöner Reparaturbericht mit selbst eingebauten Fehlern.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang
Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.
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Respekt! Was für ein Ungetüm. Ich bekomme gerade drohende Blicke meiner Frau " Du wirst doch wohl nicht...... "
Tolles Teil und ich würde, wenn ich vor sowas stehe, TROTZDEM ZUSCHLAGEN
Radiogrüße Detlef
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(17.12.2014, 22:56)Radionar schrieb: ich würde, wenn ich vor sowas stehe, TROTZDEM ZUSCHLAGEN
Das ist aber nur etwas für die SEHR gut bestückte Kaffeekasse... Oder für einen riesen Schnäppchen-Glücksfall. SOOO dicht sind die Dinger nicht gesät.
Gruß,
Uli
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Über den Preis reden wir hier mal lieber nicht. Es würde jeder so ein Gesicht machen, welches ich gemacht habe und DAS will ich Euren Frauen ersparen. Diesen Preis hätte absolut jeder von uns bezahlt. Mehr möchte ich nicht zum Preis sagen, das ist Felix' Sache, da bin ich diskret.
Viele Grüße
Philipp
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Wow!
Das Teil ist wunderschön!
Gruß aus Bremen
Enno
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Ja das ist schon ein schönes Teil. Auch schön, das es noch Leute gibt die nicht nur aufs Geld aus sind.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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(18.12.2014, 00:44)Morningstar schrieb: Auch schön, das es noch Leute gibt die nicht nur aufs Geld aus sind.
Evtl eher Leute, die nicht wissen, was welchen Preis erzielen kann.
Die wenigsten werden fremden Menschen Dinge für 20€ geben, für die sie anderweitig etliche 100€ erzielen könnten...
Gruß,
Uli
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Das ist eine tolle Anlage und noch dazu in dieser Vollständigkeit mit der Lautsprecherbox! Echt klasse. Der Plattenspieler ELAC Miracord 8M hat das seltene und wertvolle! Magnetsystem MST2. Bei einer ebay Auktion wurden satte 425 Dollar für so ein System bezahlt, in einer anderen Aukton 530 Euro! Also bitte sanft behandeln.
Nadeln sind noch als Nachbau erhältich. Original waren beim MST 2D je eine Diamantnadel für Vinyl und eine Saphirnadel für Schellack-, und beim MST 2A 2x 1 Saphirnadel montiert. Siehe auch anhängende Katalog- und Prospektbilder:
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Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht
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Vielen Dank Anton für die Infos, damit kann man schon was anfangen und sich auf die Lauer legen.
Kann mir jemand von Euch sagen, was das für Buchsen sind und welche Stecker ich für Felix brauche? Das erinnert mich an die alten Bananen-Antennenstecker der früheren Autoradios.
Achso, noch was zu Felix, sollte jemand mal in der Münchner Innenstadt um den Hauptbahnhof Lust auf einen Kaffee oder Tee haben, Felix ist Besitzer eines kleinen Café's in einem Hinterhof nicht weit vom Hauptbahnhof. Ich denke, er wird Euch auch sicher mal gegen Kauf eines Kaffees oder Tees probehören lassen.
Hier das Bild vom Stecker...
Viele Grüße
Philipp
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18.12.2014, 16:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.12.2014, 16:28 von Christoph.)
Ein wirklich sehr, sehr schönes Teil, für das ich auch immer noch Platz hätte, egal wie...
Der Stecker könnte HF4/13 sein. 4mm Bananenstift und 13mm für den Massekontakt.
Leider werden die oft unter den verschiedensten Namen angeboten, was das finden nicht erleichtert.
Außerdem gibt es noch zwei Versionen. Bei der einen schließt der Stift bündig mit dem Schirm ab, bei der anderen, die hier gebraucht wird, steht der Stift hervor. Ich hätte leider nur bündige Stecker.
Grüße
Christoph
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Hallo,
vielen Dank Philipp. für die Vorstellung dieses aussergewöhnlichen Gerätes; einen früheren "Sesselsuper" (noch mit A-Röhren) hatte ich auch mal, aber dieser hier ist wirklich cool; da verschwimmen die Grenzen zwischen Phonokombination, Jukebox und Beschallungsanlage.
Viele Grüsse,
Jean
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