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Telefunken Bajazzo 8
#1
Liebe Kollegen,

da ich ja einerseits UKW-Gegentakt Radios mag und andererseits noch kein Röhren-Kofferradio hatte, hab ich mal bei den Kleinanzeigen zugeschlagen und mir ein Bajazzo8 "geschossen".
Für 30€ incl Versand kam es dann wohlbehalten bei mir an und nun traue ich mich nicht, es in Betrieb zu nehmen. Im folgenden beschreibe ich kurz und erkläre mein Problem/Bedenken und hab auch noch die eine oder andere Frage Smile

Das Radio ist in äußerlich brauchbarem Zustand, fehlen tut nur der Knopf einer Antenne sowie der "Bajazzo" Schriftzug auf dem LS-Gitter (schade).
Anodenbatterie war keine mehr drin - auch schade, eigentlich Wink
Im Batteriebereich ist das Radio schon etwas angegammelt, das Holz hat gelitten und ein Scharnier ist ziemlich weggerostet. Nichts, was man nicht mehr hin bekäme. Der Heizakku war noch vorhanden, ich nehme an, der war auch für den Schaden verantwortlich - ein 4,5V ?Bleiakku? - wobei ich mich frage, wie man mit einem Bleiakku auf 4,5V kommt!?

Ausserdem waren mit einem in der Zwischenzeit zerfallenen, nicht original aussehendem Kabelgewirr, zwei Halter für Monozellen verbaut. So sieht das aus (die abgerosteten Halter für die Monozellen müßt Ihr Euch dazudenken Wink), die +1,5V/-1,5V Schildchen irritieren mich zusätzlich:
   

Den Heizakku, der "nur so" im Radio hing, ohne daß ersichtlich wird, wie er jemals angeschlossen war, habe ich gleich mal "entsorgt", so daß "batterietechnisch" vorerst Kahlschlag herrscht.
Frage: Kann ich da auch 4x NiMh nehmen? Damit komme ich aber auf 5 - 5,5V und ich hab mir sagen lassen, Batterieheizfäden sind empfindlich!? Wenn nicht die, was dann? 3x NiMh?

Weiter im Text:
Was ich schon gemacht habe ist alle Röhren prüfen. Laut W20 sind alle im "neuwertigen" Bereich, das gefällt mir schonmal gut.
Den Elko hinterm Heizgleichrichter hab ich auch mal getestet. Statt nominell 250 hat er angeblich 460µF, allerdings auch nur einen Widerstand von ca 250k - denke, den kann man noch retten!? Hätte auch Ersatz da - technisch passend, optisch natürlich nicht.
Weiter hab ich noch nichts gemacht, ein "normales" Radio würde ich jetzt an Lampe+Trennregeltrafo hängen und "mal testen".
Mein Problem ist, daß ich mich nicht traue, das Radio ohne Heizakku in Betrieb zu nehmen. Bin mir nicht sicher, in wieweit der gebraucht wird, um die Heizspannung zu regeln, glätten und konstant zu halten. Wer kann helfen und hat ggfs ein Foto, wie das original im Radio aussehen sollte?

Dann hätte ich noch eine Frage:
Im Radio ist dieser Stecker, versehen mit 'zig Schaltern:
   

Der Netzstecker würde hineinpassen wie man sieht, mein Verdacht ist, daß der bei Batteriebetrieb da hinein MUSS um einerseits auf "Batterie" umzuschalten und damit er andererseits nicht "unmotiviert im Gehäuse rumbaumelt".
Korrekt oder Holzweg?

Für alle weiterführenden Tips und Tricks und Warnungen bin ich natürlich offen und freue mich darüber!
Gruß,
Uli
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#2
Soweit kann ich schonmal bestätigen, dass es oft in solchen Radio so gelöst ist, dass der Netzstecker bei Batteriebetrieb in am Gerät vorhandene Buchsen gesteckt werden muss, um den Batteriestrom zu unterbrechen. Außerdem werden über die Kontakte bei Netzbetrieb beide DL94 gefeuert, während im Batteriebetrieb zur Energieeinsparung nur 1 DL94 beheizt wird. Wenn mich nicht Alles täuscht, wird der Heizakku sowohl im Batterie-, als auch im Netzbetrieb benötigt. Also zuerst ersetzen, bevor Du an Netzstrom anschließt.

Bei Conrad gibts auch Akkupacks mit 4,8V. Das würde wohl eher passen: CONRAD AKKUS.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#3
HalloUli & Anton,
beim dem Akku handelt es sich um einen DAG D4,5 Bleiakku mit 2 Zellen.
So einfach einen anderen Typ einbauen würde ich abraten da auch die Ladeschaltung für Bleiakku ausgelegt ist. Der Akku wird im Netzbetrieb für die Siebung benutzt. Wie ein Elko. Bei RM.Org gibt es noch ein paar nützliche Daten dazu.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#4
Gute Hinweise.
Richard, es ist ein DEAC 4.5 - laut RM ist das ein einfacher NiCd mir 1,2V und 4,5AH - DEN sollte man ja leicht ersetzen können - damit hat sich zumindest eine der zwei Monozellen-Fassungen schon erklärt Smile
Wozu +1,5 und -1,5 weiss ich aber immer noch nicht Sad
Hat schon wer versucht, sich eine Anodenbatterie nachzubauen? aus 10 9V Akkus z.B.?
Gruß,
Uli
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#5
wenn der Akku keine Mittelanzapfung hat, kann ich mir nur vorstellen, dass jemand den - Pol einfach mit -1,5V bezeichnet hat und den Pluspol mit +1,5V.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#6
Hm.
Das 3adrige Kabel, das man in meinem Bild von links kommen sieht, kommt aus den undurchsichtigen Tiefen der Radio-Stromanschlüsse und ging irgendwie an den Akku/die Akkus. Sieht irgendwie nicht ganz original aus aber es ist auch nicht ersichtlich, wie das mal aussehen SOLLTE.
Dieses Kabel mit den auffälligen Klemmen am Ende und der +1,5/-1,5 Bezeichnung hab ich auch auf irgendeinem Bajazzo-Bild im grosse weiten Netz schonmal gesehen, leider vergessen, wo. Evtl. war das das originale Anschlußkabel für den Heizakku?
Hat hier niemand ein Bajazzo aus dieser Zeit? Zwecks "spicken" Wink Bajazzo9 ist glaub ich fast gleich.
Gruß,
Uli
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#7
Ich hatte den Telefunken mal, aber nicht mehr in meinem Besitz. Was ich noch habe ich meine Philips Annette 490. Dafür hatte ch damals die originale 90V Anodenbatterie ausgehöhlt und mit 10 Stück 9V Blockakkus bestückt. Dammit funktioniert die Annette auch im Batteriebetrieb.

Wenn ich recht erinnere besteht bei den NiMh Akkus die Gefahr der Tiefentladung und dadurch irgendwann Versagen. Insbesondere wenn die Geräte nur selten genutzt werden. Wird es dann wieder in Betrieb genommen, können die Röhren Schaden nehmen weil sie mit zu hoher Spannung gefahren werden. Eine Alternative kenne ich aber auch nicht.

Kann es eventuell sein, dass die dritte Leitung im Telefunken vom Ladeschalter kommt und für die Ladung der Batterie zuständig ist? Das müsste sich dann an der Schaltung nachvollziehen lassen.
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#8
Ich antworte mal mit einem Bild - muß mir erst noch selbst Klarheit verschaffen, welche Kabel woher und wohin gehen... Smile
Mit der selbstgebauten Anodenbatterie: Punkt 1 ist klar - bei "unsachgemäßem Betrieb" incl Tiefentladung können die Akkus überdurchschnittlich schnell das Zeitliche segnen. Und da 10 Stück davon schon ein paar Mark kosten wird das auf Dauer ein teurer Spaß. Wie hast Du damals die Akkus geladen? Einzeln entnommen und im Ladegerät oder einfach in Reihe?
Hab jetzt aber auch mal viel im ORG gelesen, da gibt's gefühlte 10000 Threads zu Anodenbatterieen, DC-Wandlern, Selbstbau, ...
Ich werd erstmal versuchen herauszufinden, wie die originale meines Radios aussah, mir dann ein Bild suchen, hübsch buntig ausdrucken und ein entsprechendes Gehäuse bauen. Danach sehe ich dann, ob ich das mit normalen 9V Blockbatterieen bestücke, irgendwo günstige Lithium finde oder nachsuche, wo ich möglichst billige und Kapazitätsstarke Knopfzellen finde. Man hat ja diesbezüglich heutzutage doch ganz andere Möglichkeiten als vor 50 Jahren Smile

   

Ich lese auf dem Schaltplan gerade unten "Beim Akkuladen und Batterie-Regenerierung..."
Ohoh, das muss ich mir dann auch noch ansehen, ob, was und wann die der Anodenbatterie für Fremdspannungen "um die Ohren schlagen" und in wie weit das meinem Eigenbau gefährlich werden könnte.
Gruß,
Uli
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#9
Hi,
ich glaube, das dies Deine Batterie sein könnte!?

http://www.radiomuseum.org/r/kabe_emce_h...anode.html

Sie sitzt auch in einem Bajazzo 56

http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=12864
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#10
Danke, Wolle - ich werde mir was hübsches raussuchen. Hab jetzt einfach mal 10x 9v Block bestellt, das kostet < 10€ und sollte den Betrieb für ETLICHE Stunden gewährleisten.
Wenn man übrigens etwas sucht, dann kann man die Antwort auf dumme Fragen sogar in der Bedienungsanleitung finden.
Hier der entsprechende Ausschnitt für Interessierte:
   

Demnach war das alles original mit den vielen Kabeln, geht leider aus dem Schaltplan nicht hervor. Oder bin ich blind?
Werde das dann genau so wieder bauen, abgesehen von dem Heizakku - der ist schon zu stark erodiert Sad

Nachtrag:
   

Demnach war's NICHT "Deine" Anodenbatterie, Wolle.
Fragen? Keine? Danke, weiter Wink

Noch ein Nachtrag: GENAU wie bei dem DRF-Artikel sieht mein Radio auch aus - incl des fehlenden Schriftzugs. Hab dort mal ein bisschen gelesen und ich glaube, dort werden alle evtl noch offenen Fragen beantwortet Smile
Gruß,
Uli
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#11
(20.10.2013, 16:21)Uli schrieb: Wie hast Du damals die Akkus geladen? Einzeln entnommen und im Ladegerät oder einfach in Reihe?

Ich habe die 9V Blockakkus zuerst in einem modernen Ladegerät voll aufgeladen und dann mit passenden Batterielips in Reihe geschaltet. Bloß nicht versuchen die Akkus zu verlöten, die gehen sofort kaputt! (Lehrgeld, blabla...) Smiley26
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#12
Nee das hätte ich genauso gemacht. Hab ja jetzt auch schon Batterieen + Clips bestellt.
Aber hast/hättest Du der Radioelektronik vertraut, dass die den Selbstbau-Akku wieder auflädt?
Ja, ist mir auch klar, daß das Radio mit einer Akkuladung ne ganze Weile läuft. Aber was ist mit Selbstentladung? Da schätze ich schon, dass alle 1/2-1Jahr mal laden angesagt ist, auch wenn man nicht viel auf Akkubetriebhört mit dem Radio.
Gruß,
Uli
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#13
Versuch macht kluch... Nach dem Motto hab ich die Aufladung mit der entsprechenden Ladetaste im Gerät probiert und es hat funktioniert. Es wird bei der Philips Annette allerdings auch empohlen, den Akku bei längerem Nichtgebrauch abzuklemmen weil das Radio auch im ausgeschalteten Zustand einen geringen Stromverbrauch hat. Allerdings habe ich das Radio auch meist im Netzbetrieb. Kann schon sein, dass die Akkus dann irgendwann auch hin sind. So einen Batteriekoffer hat man (jedenfalls ich) auch nicht ständig in Betrieb. Dafür habe ich einfach zu viele, bessere Radios.
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#14
IRGENDWO hatte ich mal eine Seite gesehen, wo es Scans von Hüllen für die alten Batterien gab.
Wer kann mir auf die Sprünge helfen?
Gruß,
Uli
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#15
Uli, meinst du diese?

http://www.sarganserland-walensee.ch/rad...omann0.htm
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#16
Nee, die war's nicht - aber auch gut Smile
Danke!
Wenn Ihr noch mehr Seiten wißt...
Gruß,
Uli
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#17
Hallo Uli,

schau mal bei Jogi in der Bastelbude nach.

"Druckvorlagen für Anodenbatterien". 2. Eintrag von Oben.

Grüße von Andreas
lass mich, ich kann das,
... oh kaputt.
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#18
Danke Andreas, hab ich schon - der hat leider auch keine für 90V :-(
So langsam verzweifel ich ein bißchen und muß drüber nachdenken, ob ich mir so eine Papphülle käuflich erwerben soll. Lieber wäre mir aber "selfmade".

A Prospos selfmade: Wo nehmt Ihr denn die Anschluß-Druckknöpfe für Eure Anodenbatterien her? Und für den selfmade Heizakku? Bei Heizakku KÖNNTE ich mir ja noch helfen indem ich versuche, die originalen aus dem alten Akku zu pulen. Aber dazu muß ich dann auch im Cadmium "wühlen" und dabei ist mir nie so wohl Sad
Gruß,
Uli
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#19
Ich hatte die originalen Druckknöppe aus der ausgeräumten Batterie zur Verfügung. Aber evtl. kann man sich hier auch mit Druckknöpfen aus dem Textil-/Nähzubehör behelfen?
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#20
Wie da die Chancen sind, was passendes zu finden... Gut, schlimmstenfalls muß der originale Stecker "dran glauben" und das wird mit 2x 9V Clipsen gemacht. Unschön, ja. Aber weiß mir sonst nicht zu helfen.
2 solcher Radios restaurieren und eins mit 9V Clips und das andere mit Hilfe der beiden Anodenbatterie-Anschlüssen machen.
Irgendwie krieg ich's hin Smile
Batteriehüllen-Vorlagen für 90V hat noch keiner gefunden? Ich hab nichtmal die von der DEAC 4.5 Sad Die von der 3.5 hab ich gefunden, liegt schon auf der Festplatte. Nicht ganz original aber ok...
Gruß,
Uli
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