Hallo Freunde,
ja, Peter's Grundig Fernseher. Ich habe ja alles aufmerksam mit verfolgt, weil ich das Gerät ja seinerzeit ausgegraben hatte. Nun hat der Peter das Gerät fast fertig..... und eines Tages zum Ende des letzten Jahres bekomme ich seine PN: Hole Dir das Gerät von meinem ehemaligen Arbeitgeber ab und gib ihm ein schönes Zuhause in Deiner Sammlung. Ich war zunächst baff. Fragte bei Peter an, ist das denn so richtig? Soll ich es für Dich holen? Nein, es ist für mich.
Nun stand in der Ecke meines Radiozimmers immer die große Clivia Truhe. Die hat mich doch sehr blockiert. Waren doch einige Radios im Nebenregal nicht erreichbar. Ebenso mußte ich Geräte für die Bildzuführung, einen DVD-Spieler und einen Video-Recorder unter einem kleinen Radioschrank betätigen. Auch war es immer dumm an die Clivia selbst zu kommen. Ich mußte sie jedes Mal aus ihrer Ecke wuppen.
Also schrieb ich Peter, ich nehme den Fernseher. Die Clivia ist auch nicht weit weg. Die hat der Detlef (radionar) gerne übernommen. Der hat mehr Platz, um die Truhe besser aufstellen zu können.
Nun dachte ich mir das einfach. Peter's ehemaliger Arbeitgeber ist nicht weit von uns entfernt. Also hin. Bei ihm wütete nach Umbauarbeiten das Chaos. Den Fernseher habe ich noch nicht mal sehen können. 2. Termin klappte es auch nicht. Dann war Peter vor Ort, wir verabredeten uns. Da stand er nun der Fernseher. Peter sagte nochmal, es funktioniert soweit alles, Du mußt nur die Anschlüsse wieder her stellen.
Zu Hause habe ich dann natürlich sämtliche Stecker in das Chassis getan und wollte mal "Probe-sehen". Nichts. Bildschirm blieb dunkel. Es ist in dem Gerät sehr schwer zu sehen, ob die DY86 beheizt wird. Ein Indiz, dass die Hochspannung arbeitet. Aber es gibt ja noch Wege. Man nimmt den Hochspannungsstecker von der Bildröhre und führt ihn nahe zum Chassis. Hier sollte sich ein Lichtbogen ergeben. Dem war nicht so. Es konnte nur ein Kontaktfehler o. Ä. sein. Tatsächlich fand ich nach Überprüfung des Chassis am Stecker der Ablenkeinheit ein abgebrochenes Kabel. Das war sehr kurz gehalten und brach beim Abziehen oder neuerlichen Einstecken ab. Außerdem war der Isolierschlauch hier sehr verhärtet. Ich habe ein Stück Draht angelötet.
Tatsächlich, jetzt hatte ich einen Leuchtbogen. Nach Einstöpseln des Hochspannungssteckers in die Bildröhre hatte ich natürlich ein tolles Bild erwartet. Tja, nur ein weißer Streifen wurde sichtbar. Naja, die Horizontalablenkung ging schon mal. Warum nicht die Vertikalablenkung? Leute, so was von Eselei! Die Spule der Vertikalablenkung wird über das Gehäuse der Ablenkeinheit an Masse geführt. Das Massekabel hing hinter dem Gitter des Zeilentrafo's. Ich hatte es einfach übersehen. Dran gelötet. Nun wurde ich mit einem Fernsehbild belohnt.
Wo war der Ton? Hier mußte ich auch schauen. Da hatte aber der Fernseher keine Schuld. Die Tonstecker vom Tonausgang von DVD und Videorecorder gingen nicht in den Konverter. Sie hingen nur lose rum. Bei der Clivia hatte ich den Ton nämlich direkt in das Chassis vom Beethoven geleitet. Nun hatte wir auch einen Ton! Das Gerät funktioniert schön.
Allerdings sieht man in vorherigen Bildern, dass das Gerät seines originalen Grundig-Lautsprechers in ovaler Form beraubt wurde. Verbaut wurde ein runder Telefunken-Lautsprecher. Gehalten mit zwei Holzschrauben. Das kam nicht vom Peter. So wurde das Gerät ausgegraben.
Nun sammle ich ja alles zum Thema Radio im Keller. Ich finde eine alte Grundig-Schallwand. Die Einbaumaße des Lautsprechers stimmen. Der Magnet des Lautsprechers ist von einer Eisenhülle umgeben. Wohl um im Radio nicht die Ferritantenne zu beeinflussen. Also besitze ich einen originalen Grundig-Lautsprecher mit Schirmung am Magneten. Perfekt.
Allerdings muss ich den Grundig-Lautsprecher noch vor dem Einbau überholen. Die Chassis der Grundig-Lautsprecher wurden mit Schaumgummi abgedichtet. Das ist auch hier bröckelig. Muss also vorsichtig entfernt werden. Dann kommt dort Filz rein. Dann sind wir schon einen Meilenstein weiter.
Ich muss dann nur noch mal nach einen Hochtonlautsprecher schauen. Sicher finde ich da auch noch etwas.
Allerdings hat der Fernseher einen "Lupeneffekt". Die Ursache vermutet man immer erst mal in der Hochspannungsdiode DY86. Leider hier Fehlanzeige.
Hier habe ich meinen guten Freund Hardy Miersch angesprochen. Er schaut bei sich nach den Originalunterlagen und hilft mir dann bei der Überprüfung des Hochspannungsteils. Dann wird wohl auch dieser Fehler beseitigt sein.
Für die Interessierten, die es nicht wissen: Der Lupeneffekt tritt in Erscheinung, wenn man das Bild heller stellt. Dann wird es plötzlich von der Mitte her größer (wie mit einer Lupe betrachtet) bis es dann im dunkel verschwindet.
Ursachen hierfür A) verbrauchte Bildröhre. Das ist aber hier nicht der Fall. Bei einer verbrauchten Bildröhre erscheinen die weißen Konturen silbern. Hier scheint die Bildröhre eher gut zu sein. B) wie gesagt, die Hochspannungsdiode ist verbraucht. Scheidet hier auch aus, weil eine neue im Gerät ist. C) Ein Fehler im Netzteil. Naja, das ermittle ich dann mit Hardy.
Auf alle Fälle habe ich ein kleines, altes Fernsehgerät, das jetzt auf einem kleinen Tisch steht und Platz für meine 2 Bildgeber habe ich auch noch.
Ja, hier mal die Bilder.
Schaut mal, was ich jetzt für Platz habe. Besucher wissen, dass es in der Ecke vorher sehr gedrängt war.
Dieser Telefunken Lautsprecher war im Gerät verbaut. Auch er kommt wieder in die Bestände. Wer weiß, wer den mal benötigt.
Diesen schönen Grundig-Lautsprecher habe ich ausgegraben. Paßt haargenau.
Hier seht ihr den Ablenkeinheit-Stecker. Der gelötete Draht war abgebrochen. Bitte entschuldigt die Bildqualität.
Und hier der Masseanschluß, der sich versteckt hatte.
Übrigens hat der Peter MV mir einen schon sehr lange gesuchten Film auf DVD gebrannt.
Also, Peter, Dir vielen Dank für den schönen Fernseher. Ich werde ihn in Ehren halten und damit ab und zu auch mal einen alten Film sehen.
Und dann noch vielen Dank an Peter MV für die tolle gebrannte DVD
Natürlich wird hier weiter berichtet.