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Kuba Symphonetta Musiktruhe
#1
Hallo Radiofreunde

Mein neuer Arbeitsraum ist Auslöser, das ich meine Kuba Truhe vorstellen möchte. Das Musikmöbel hatte ich schon im November 2013 in anderen Foren vorgestellt.
Gekauft hatte ich die Truhe nach reichlicher Überlegungszeit von einem Tag am Wochenende. Dann ging es auch gleich am Montag Früh zum zweiten Markt in Bad Pyrmont, der von einem Paritätischen Verband gegründet wurde.
Dort habe ich schon manches Schnäppchen gemacht.

Da sich nicht jeder hier in anderen Foren informiert, beginne ich die Beschreibung des Möbelstücks noch mal von Anfang an. Ein Foto hatte ich ja im Frühjahr schon eingestellt, aber in Bezug auf einen anderen Bericht.

Die Kuba Symphonetta stand lange im trockenen beheizten Raum und wartete, bis sie einen schönen Platz in meinem Haus bekam. Mein neuer Arbeitsraum für die Radiobastelei ist wie geschaffen für diesen großen Musikschrank.

Es gibt einige Fotos, ältere und auch aktuelle, heute erst gemacht. Also kann es durchaus Qualitätsunterschiede geben.


Die Gerätedaten habe ich zusammengestellt, da die Kuba mit dem Nordmende 400 selten zu finden ist.

Hersteller: Kuba Musikmöbel Wolfenbüttel
Modell: Symphonetta
Baujahr: 1954/55
Gehäuse: Nußbaum hochglanz handpoliert. Seiten seidenmatt.
Besonderheiten: Elektrisch-automatischer Plattenwechslerauszug.
Automatisch indirekt beleuchtete Hausbar.
Automatisch beleuchtete Plattenständerfächer /Plattenständerraum.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Antennen AM und FM
Abmessungen: 1260 x 910 x 500 mm
Gewicht: sehr schwer
Lautsprecher: Dynamischer LS, keine Erregerspule (permanentdynamisch)
und zwei Hochtöner
Chassishersteller: Nordmende Typ 400-10
Röhrenbestückung: EF85 ECH81 ECH81 EF85 EM34 EABC80 EL41
Stromversorgung: Wechselstrom / 110; 125; 150; 220; 240 Volt
Wellenbereiche: Langwelle, Mittelwelle, zwei mal Kurzwelle und UKW (FM).
Plattenspieler : Philips Modell nicht bekannt

   
Verguckt in eine Symphonetta. Da konnte ich nicht anders und mußte zuschlagen.

   
Der Erhaltungszustand ist gut. Zwar der typische Blumenvasen Abdruck aber hier wird das bestimmt auch irgend wie mit irgend was zugestellt.

   
Handwerksarbeit in ordentlichen Zustand. Sie verstanden etwas in Wolfenbüttel, wie man ein Musikmöbel mit Furnier aufhübscht

   
Behält ihre Patina. Hier wird nur poliert und gereinigt, mehr nicht

   
Dahinter sitzt der Lautsprecher mit seinen Kollegen. Die Front ist Klappbar.

   
Von hinten gesehen ist das eine staubige Angelegenheit. Gut zu erkennen die Mechanik zum öffnen der Frontklappe.

   
Ein Elektromotor wirkt über ein Getriebe und drückt mit dem Arm die Klappe auf, oder bei erneuten betätigen zieht der Arm sie mit Unterstützung einer Feder, wieder zu. Wenn es dann mal wieder funktioniert. Denn hier ist etwas defekt, an der Welle des Motors.

   
Klappe auf und der Plattenspieler schwenkt heraus, leider etwas lediert. Der Tonarm ist angebrochen. Da muß ich mal schauen, wo man sowas bekommt.

   
Eigentlich zeigt man ja zum Anfang, was dort für ein Radio montiert ist. Kein Graetz und auch kein AEG , ein Nordmende Super 400 ist das Herzstück des Kubamusikschranks. Das Nordmende von der Rückseite. Übrigens , das Radio funktioniert und versorgte die Wohnung des Vorbesitzers mit Musik, bis zu dem Tag, wo sie dann aufgelöst wurde. Während ich die Fotos machte hörte ich also Radio Das Chassis ist unberührt, hier hat noch niemand gelötet oder geschraubt. Halt, eine Skalenlampe wurde mal ausgetauscht, jedenfalls lag die defekte unten in der Truhe.

   
Linke Tür - der Plattenhalter unten läßt sich raus ziehen. Der Schrank ist innen beleuchtet.

   
Rechte Tür, ein beleuchtetes Barfach bietet sich an.


   
Die Rückwand von der Kuba Truhe

Mit Blick auf die großen Musikmöbel, schneidet die Kuba eher im unteren Drittel ab. Also gemäß meiner Ohren, die von einer Saba Truhe verwöhnt sind. Aber trotzdem mag ich die Kuba. Und sie bekommt einen schönen Platz, bei mir oben unter dem Dach in meiner neuen Bastelwerkstatt.

Für eine Fortsetzung zu dem Bericht muß ich etwas in meinen Dateien kramen. Ich habe etliche Fotos von dem Chassis gemacht, vorher und nachher. Es gibt also noch eine Fortsetzung zu der Technik
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#2
Sehr schöner Musikschrank! Der Plattenwechsler dürfte ein Philips AG1011 mit Pausenschalter sein. Das ist auch schon ein recht seltener Plattenwechsler. Ich werd mal nachschauen, befürchte aber, dass ich für diesen Typ keinen Ersatz-Plattenarm hier habe.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#3
Hallo Radiofreunde

Um das Thema zügig abzuarbeiten, heute gleich der nächste Teil. Diesmal mehr Fotos zum Chassis, das eigentlich wenig Arbeit machte. Außer der üblichen Portion Staub, schien hier alles im Lot zu sein. Eine erholsame Arbeit und eigentlich fehlte hier eine Echte Herausforderung. Nur der Plattenspieler wird mir noch etwas Arbeit machen, aber das hat noch etwas Zeit. Vielleicht läuft mir bei Gelegenheit ein Schlachtegerät über den Weg. Es sind ja doch immer wieder Exotendinge, die ich suche. Meist vergeblich, leider!
Und die Mechanik der Frontklappe, die sich auf Knopfdruck öffenen soll muß ich überholen.

   
Das war die Hauptarbeit. Staub entfernen. Das Netzkabel , ein kurzes Stück, ist porös. Das waren die Optischen Makel.

   
Ob der Gleichrichter noch was taugt? Natürlich nicht, das wäre ja auch zu schön. Anfangs wollte ich die Säule durch eine Originale ersetzen, aber ich entschied mich für eine einfachere Maßnahme. Neuteile habe ich als Säule, oder auch als Flachgleichrichter. Dioden verwende ich Grundsätzlich nicht, ist mir zu viel fummelei.

   
Unberührt? Nicht ganz, jemand hatte das Chassis schon mal ausgebaut. Zu erkennen, da die Haltestifte der Holzplatte, worauf das ganze in der Truhe montiert war, fehlten. Glück für mich, das ich nicht wußte, das eigentlich alles lose zusammengesteckt war. Den Transport erlebte die Truhe auf der Rückseite liegend. Das das Chassis nicht rausfiel, aus der Halterung? Großes Glück gehabt! Der Plattenspieler liegt auch nur lose in seinem Fach.

   
Na wenigstens einige Kondensatoren darf ich erneuern. Es sind viele hochwertige Kondensatoren verbaut. Nordmende halt! die haben für die Ewigkeit gebaut. Das war bei den Mende Vorkriegsradios schon so, davon habe ich auch einige, die sind zum Teil noch im Original und funktionieren tadellos!

   
Die Zähne sind noch gut, nur reinigen ist angesagt. Die Tastatur habe ich gründlich gesäubert, auch innen, weil es fürchterlich krachte beim betätigen.

   
Nun mache ich einen großen Sprung. Die Reinigung ist abgeschloßen. Wie erwartet, ist der Gleichrichter verbraucht. Ein kleiner AEG Gleichrichter sitzt nun seitlich neben ihm und übernimmt die Aufgabe. Einige Kondensatoren sind ersetzt – das war alles! Der Elko ist in bester Verfassung! Alles wird Gut!

   
Kurz vor dem Einbau in die Truhe, so sieht es nun von unten aus. Viel ist nicht erneuert worden, es war ja auch kaum etwas erkennbar und meßbar defekt.

   
Das Mag Auge wird vermutlich irgendwann nochmal durch ein Originales ersetzt. Das Russische ist mit seinem Sockel leider nicht ausrichtbar in der Halterrung. Und die Halterrung umstricken – Nein, dann greif ich tief in die Brieftasche und kaufe mir ein Originales. Bei manchen Radios verläuft ein Umbau Problemlos, hier leider nicht.

   
Beim Skalenglas hatte ich etwas Angst, da es hauptsächlich auf der empfindlichen Rückseite verschmutzt war. Aber, seht selbst, es ist sauber geworden. Trotzdem gebe ich jedem den Rat: Vorsicht bei der Reinigung von der Rückseite, hier ist die Beschriftung sehr Robust.

   
Das ist die Ausbeute an Teilen. Dazu kommt noch das Mag. Auge und der Gleichrichter. Und die Netzzuleitung, die sich zersetzte und drohend ihre blanke Seele zeigte. Ein Widerstand machte noch Kummer, aber das war dann auch alles.

   
Und schon ist die Truhe wieder in Betrieb und ich nehme meine Aussage wegen dem Klang zurück. Es ist einfach beeindruckend , wie satt die Truhe Bässe wiedergibt und das ganze ohne dumpf zu klingen. Es lag wohl daran, das die Truhe bei erster Inbetriebnahme durch die schadhaften Bauteile, Klangeinbußen hatte. Nun wo sie auf dem Boden steht, technisch wieder überholt ist, hört sich das bedeutend besser an. Auf dem Foto ist sie noch auf Möbelrollen, die natürlich auch Einfluß auf den Klang haben. So eine Truhe muß auf dem Boden stehen. Nur so entfaltet sich die Klangfülle.

Einen dritten und letzten Teil gibt es noch, über die Mechanik der elektrisch betriebenen Frontklappe mit dem Plattenspieler und noch schöne Fotos, für die Genießer von Großmusikmöbel
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#4
Ja das wollte ich doch meinen, das die Truhe gut klingt. Ich habe die Kuba Tarantella, die hat einen richtig guten satten Klang, ohne das ich da am Radio was gemacht habe. Also die spielt mit den Originalteilen.
Schöne Truhe tolle Bilder vielen Dank.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo Radiofreunde

Letzter Teil der Kuba Truhe.
Das Gehäuse ist gründlich gesäubert, die vielen kleinen Schäden fallen zwar immer noch auf, aber solch ein Möbel restaurieren? Ich glaube das laß ich lieber! Nur die Mechanik der elektr. betriebenen Frontklappe wollte ich noch reparieren. Der Plattenspieler bleibt auch erst mal so wie er ist. Vielleicht versuche ich den Tonarm zu kleben.
Nun aber Fotos

   
Der Stift ist abgeschert, da dreht der Motor umsonst, hier passiert nichts mehr. Der Motor stammt von Dual, da frage ich mich, warum haben die bei Kuba nicht auch den Plattenspieler von Dual eingebaut, oder gab es damals keine von Dual?

   
Die blanke Stelle stammt von dem Endabschalter, der dort sitzt

   
Der Rest vom Stift, hier steckt ein Teil, das andere in der Achse des Motorgetriebes.

   
Hier der Motor noch mal von oben, gut zu sehen der Nocken, der den Endabschalter betätigt.

   
Glück gehabt! Der Stift war nicht verkeilt und die Reste ließen sich raus drücken.

   
Wieder an seinem Platz. Die Stange ist montiert, die Kugelpfannen sind gefettet. Das macht ein zufriedenes Gesicht. Die Klappe reagiert auf Knopfdruck. Einmal kurz drücken, der Motor arbeitet Selbstständig bis die Klappe geöffnet ist. Wieder einmal kurz drücken, die Klappe schließt sich und der Motor schaltet wie gewünscht ab.

   
Der schwarze Block ist der Endabschalter, der von dem Nocken betätigt wird

   
Das sind noch einige Dinge, die ich beim enstauben fand. Zum einen die Röhren Urkunde der EM34, die ich mir noch kaufen muß und der Nordmende Geräte Aufkleber mit Chassisnummer. Verkauft wurde die Truhe von Kihr-Goebel in Kiel auf der Holstenstr. Gibt es den Händler wohl noch? Da hat die Truhe eine weite Reise gemacht , von Kiel nach Bad Pyrmont und nun zu mir nach Aerzen.

   
Das ist nun ihr neuer Standplatz, in meinem Bastelraum hat sie sich schon mit beeindruckenden Klang vorgestellt. Ergeben sich eines Tages noch andere Möglichkeiten, sie in den Wohnraum zu integrieren, werde ich das machen.

Das sollte genügen , über die Kuba Musiktruhe. Es ist ein ungewöhnliches Musikmöbel, das sich langsam mit seinem Charme bei mir einschmeichelt. Das Nordmende 400-10 ist sicherlich nicht der Spitzensuper der damaligen Zeit, aber ich möchte noch erwähnen, das die zwei Kurzwellenbereiche das ganze wieder gut machen. Der Empfang hier unter dem Dach mit der im First verlegten Antenne ist grandios. Da hat sich der Aufwand gelohnt und da noch Platz ist, überlege ich mir eine elektr. drehbare Rahmenantenne zu bauen, oder eine Pyramidenförmige Antenne, deren höchster Punkt etwa 6m sein wird. Noch habe ich Dachbalken frei und kann dort einen Draht anbringen. Oder ich baue beides, Platz ist da , ohne Ende, der gesamte Spitzboden ist ja Frei.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#6
(22.06.2015, 21:46)Radionar schrieb: Der Motor stammt von Dual, da frage ich mich, warum haben die bei Kuba nicht auch den Plattenspieler von Dual eingebaut, oder gab es damals keine von Dual?

Klar gabs da auch Dual Plattenspieler, die bauten bereits weit vor Philips Plattenspieler! Sicherlich war das Philips Chassis einfach billiger als ein vergleichbarer Dual Wechsler seinerzeit.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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