Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Blaupunkt M51W
#1
Hallo Radiofreunde
Ab und zu muß ich auch mal in der Abteilung der Versehrten kramen. Und nachdem nun langsam Ordnung in meine Sammlung kommt, ist das Blaupunkt M51W an der Reihe. Vor 2 Jahren habe ich schon einmal versucht, so einen Empfänger zu neuen leben zu verhelfen.
Technische Daten zu dem Radio

Hersteller:Blaupunkt (Ideal)
Modell:M51W
Baujahr:1951/52
Röhrenbestückung:: ECH42 EF80 EBF15 EF15 EM11 EAA11 EL11 AZ11
Stromversorgung:Wechselstrom
Wellenbereiche:Langwelle, Mittelwelle, mehrere Kurzwellenbänder plus UKW (FM).
Bedienelemente:Front Lautstärke Ein/Aus Klangregler Bandbreitenverstellung Sendereinstellung seitlich Wellenschalter
Gehäuse:Holz
Besonderheiten:3× KW; Pultskala. Die EF 80 ist HF Vorstufe für UKW und NF Vorstufe (Reflex). UKW Demodulation via Ratiodetektor. Bandbreitenschalter mit 3 Stellungen Breit, Schmal und 9kHz Sperre. Eingebaute UKW Antenne.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite:2. Lautsprecher, hier muß man vorsichtig sein, da der Anschluß auf der Primärseite des Ausgangsübertragers sitzt und Hohe Spannung anliegt
Abmessungen:610 x 370 x 280 mm
Gewicht:15,1 Kg
LautsprecherBig Grinynamischer LS, mit Erregerspule (elektrodynamisch) / Ø 21 cm
Neupreis:498,00DM
Das damals zuerst angeschaffte Gerät hatte einen defekten Netztrafo.
Außer der zaghaften Suche nach einem funktionierenden Netztrrafo habe ich aber nichts unternommen. Denn an dem bin ich damals gescheitert.
Nun bin ich ein sehr geduldiger Mensch und irgendwann tauchte da ein weiteres M51W in der Bucht auf. Das kam zwar auch erst mal in die hinterste Ecke , aber nun soll es sein!
Wie es nun bei dem vergleichen der Chassis so ist, läßt man sich schnell von der Optik beeinflussen. Das Gehäuse des ersten M51W war im üblichen Zustand. Das vom zweiten M51W ist vom VK oder einem Bastler aufgehübscht worden. In der Oldtimer Sprache sagt man auch Blender dazu.
Ja, ich habe mich anfangs verleiten lassen und wollte das 2. Chassis mit dem funktionierenden Trafo aufbauen. Mit Tatendrang ging es an das Werk! Doch da steckte sprichwörtlich der Wurm drin. Dermaßen, das ich an mir zweifelte, ob ich noch irgendwie logische Zusammenhänge bei dieser Schaltung erkennen kann. Die einfachsten Zusammenhänge übersieht man bei solchen Fällen. Das ein Kondensator durchgeschlagen war, nämlich der 2500pF zwischen Anode der EL11 und Masse merkte ich dann erst später, als ich beide Chassis auf dem Tisch hatte und Schritt für Schritt die Bauteile überprüfte. Der Kurzschlußverursacher belastete die AZ11, die mit einem Blitzgewitter warnte. Auch die Stromaufnahme stieg rasant auf über 500mA. Ab 150 Volt Netzspannung, wenn man langsam am Stelltrafo hochregelte , sprangen herrliche blaue Funken in der Gleichrichterröhre.
Also besser das andere Chassis aufzubauen. Der Trafo wurde umgebaut und dann nochmals überprüft.. Dazu muß ich vorweg sagen, ich habe bei diesem Trafo nur den Leerlaufstrom gemessen, dieser lag bei etwa 125mA Selbst nach 10 Min. war immer noch keine Erwärmung zu fühlen und auch die Ampere Anzeige blieb ruhig an einem Punkt auf der Skala. Aber was mich verunsicherte, war die Spannung, die er abgab! Zwischen 699 – 703 Volt ! Noch nie hatte ich die Spannung gemessen! Ist dieser Trafo auch defekt? .
Ist das bei anderen Blaupunkt, aus der ähnlichen Bauzeit auch so? Ich besitze noch ein LU760W und ein GU660W Ich habe bei beiden Radios diese Werte auch festgestellt, wobei der GU660W sogar noch etwas mehr Spannung abgibt.
Der GU660W ist Restauriert und funktioniert einwandfrei! Sämtliche Werte sind nahezu identisch mit den Angaben im Schaltplan. Auch beim LU760W fand ich keine Abweichungen, obwohl bei diesem Radio bis jetzt nur UKW funktioniert und AM auf Grund defekter Trimmer nicht geht. Der kommt irgendwann auch noch mal auf den Tisch.
Nun zum M51W! Mit den Erkenntnissen aus den anderen Radios und dem gefunden Fehler habe ich den Trafo nun umgebaut , die Blitzerei hört auf, der Verbrauch ist exakt im Rahmen und nun kann ich endlich den M51W aufbauen. Die zerblitzte Gleichrichterröhre ist zwar Schrott, aber ich habe noch gute Exemplare. Außerdem sind noch einige der Röhren verschlissen und natürlich auch die EM11. Die wird die teuerste Anschaffung. Die bei diesen Modellen verwendeten Kondensatoren sind in den Alu-Hüllen. Der durchgeschlagene Kondensator vom anderen Chassis hat in mir die Konsequenz gestärkt, diese alten Alu-Dinger restlos zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Ich kann nur jedem empfehlen, der vor diesen Alu-Kondensatoren steht – raus damit! Das tarnen erspare ich mir hier. Dieser M51W soll funktionieren und kein Museumsstück werden. Lediglich auf dem Chassis werden die beiden liegenden Elkos in der Pappröhre getarnt. Der Lade und Sieb-Elko wird auch nicht getarnt.
Es folgen Fotos, des ersten Chassis, so wie ich es vorgefunden habe. Dann im nächsten Teil vom zweiten Chassis. Blitzsauber und vermutlich hätte jeder so gehandelt und sich zu allererst um dieses Chassis gekümmert. Das häßliche Entlein wurde dann bevorzugt, nachdem ich reingefallen war.

   
Das war das ursprünglich angestrebte Objekt. Auf den ersten Blick sehr schön. Das Gehäuse aufgehübscht, mit nachträglich eingesetzten Messingleisten, die aber deutlich zu hoch abstehen und nicht mit dem Furnier abschließen.

   
Ein Pultradio mit UKW MW LW und drei gestreckten KW Bändern. Das sind eigentlich die Radios, die ich am liebsten mag. Wellenreiten auf KW in den Abend und Nachtstunden. Ein leistungsstarker UKW Empfänger und natürlich die Sender auf der MW ergänzen dieses gelungene Modell.

   
Alles macht einen gepflegten Eindruck. Das hier mit einem tückischen Fehler gerechnet werden muß, ist noch nicht erkennbar.

   
Der hintere Kondensator ist der Übeltäter. Er ist durchgeschlagen und verursacht die überlastung in der Gleichrichterröhre.

   
Blick auf die Schaltung. Natürlich sind einige Kondensatoren sehr verbaut. Tarnen werde ich ersetzte Bauteile von unten nicht.
   
   
   
Die Trimmer betrachte ich mit Mißtrauen, zu oft habe ich schon vor solchen Bauteilen gesessen und sie dann erneuert.

   
Damit sich jeder von der Schaltung einen Eindruck machen kann, hier der zu diesem Gerät gehörende Plan.

Wie gesagt, alles sah mal wieder nach einem erholsamen Arbeitsgang aus. Man sucht und sucht und irgendwann dreht man sich im Kreis und wie schon geschrieben, man zweifelt an sich.

In die Ecke mit der Kiste, ist der erste Gedanke! Entschuldigt , aber soviel Ecken kann man gar nicht in der Bastelwerkstatt haben und wo kommen wir hin, wenn man bei so einem Radio aufgibt!

Es geht weiter, im nächsten Teil
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#2
Sehr schönes Modell ! Mit gemischter Röhrenbestückung (3 Röhrenserien), das finde ich besonders faszinierend.
Hoffentlich ist die EF15 noch gut; sowas taucht ja seltener auf.

Anhand der Bestückung sollte sich bei UKW, wenn das Gerät fertig ist, tatsächlich was tun, denke ich mal.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


Zitieren
#3
Hallo Radiofreunde
Vielen Dank für das Interesse an dem Blaupunkt. Ja, Klaus, die EF15 ist noch sehr gut und ich habe auch weitere gesunde Exemplare. Alles in allem sind für das Projekt ein guter Satz Röhren vorhanden, wobei ich die EAA11 aber kaum prüfen kann, da mein Funkemessinstrument bis zum Anschlag anzeigt. Das ist aber bei allen dieser Röhrentype so. Warum? Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen, der sich mit den Funke Prüfgeräten besser auskennt.

Nun soll es weitergehen mit dem M51W
So krame ich den zuerst erstandenen Blaupunkt hervor, das häßliche Entlein stammt aus einer Kellerräumung und sah sehr mitgenommen aus.

   
Stumpfer Lack, eine leider herausgerissene Messingleiste, die in Form an eine verdrehte Felge erinnerte – zugegeben, es gibt schönere Radios. Hier habe ich die Leiste schon etwas gerichtet und wieder in die Nut geklemmt. Das wird man leider immer sehen. Aber wie hübsch so ein Radio sein kann , mit dem eingelegten Messing und dem schönen Furnier, kann sich jeder vorstellen. Hat jemand eine Idee, wo man solche Messingleisten her bekommt? Ich habe schon gesucht, aber nichts vergleichbares gefunden.

   
Hier abschabungen, da Lackabplatzer. Ich habe schon schlimmere Radios gesehen. Mal schauen, was man aus so einer Ruine zaubern kann.

   
Unberührt und Komplett, scheinbar! Ein Kondensator ist einseitig abgekniffen, der bei dem 20Kohm 6W Widerstand und ein liegender Elko ist auch bereits getauscht.

   
Das Chassis , was leider nicht sehr schön auszubauen ist. Man benötigt etwas Gefühl beim Ausbau. Und Vorsicht, der Skalenzeiger verhakt sich gern oben an der Skalenhalteleiste. Achtet man nicht daruf zerzaust es einem den Skalenhintergrund. Ist eigentlich jedesmal bei den Pultradios von Blaupunkt der Fall.

   
Leider ist hier der Netztrafo defekt. Sicherungen werden sofort gekillt! Eine Suche hatte ich schon mal im Dampf gestartet, aber nichts gefunden. Es ist auch etwas schwierig solch einen Trafo zu finden, deshalb war ich ja auch froh, als ich den anderen M51W bekam und dieser nun als Teilspender dient.

   
Staub und Schmutz beeinflußten meine Entscheidung. Genauer betrachtet, ist dieses Chassis aber von der Oberfläche her besser erhalten. So kann man getäuscht werden! Schön ist bei diesem Modell der Mix aus Stahlröhren , Rimlock- und Novalröhre.

   
Nun geht das saubere Chassis als Teilspender seinen letzten Gang. Denn der Trafo ist einwandfrei und kommt in das andere Chassis. Aber so einfach trenne ich mich nicht von solchen Radios. Vielleicht findet sich ja doch irgendwo ein Trafo. Dann baue ich dieses Radio auch noch mal auf.

   
Viel ist nicht zu löten, die Kabel vom Netzschalter, die kräftige Leitung für die Röhren Heizung, sowie ein Minuskabel, im Schaltplan auch als Minus A Punkt gekennzeichnet ist. Und natürlich das Kabel Anode von der Gleichrichterröhre. Das Kabel für die Heizung wird mir dann auch noch einen Streich spielen, später mehr dazu.

   
Erster Test. Zunächst ohne Gleichrichterröhre, alles wie gehabt, keine besonderen auffälligkeiten. Zweiter Test mit Gleichrichterröhre aber noch ohne Röhrenbestückung. Auch hier verläuft alles nach Plan. Eigentlich kann hier nichts schief gehen.

   
Bevor es nun weitergeht, werden die wichtigsten Bauteile erneuert, Ich bediente mich beim anderen Chassis, wo ja schon die Teile verbaut sind. Der Lade und Sieb Elko ist taub! Sowie der auf dem Foto zu sehende 4µF Elko und der 50µF Elko dahinter. Unten finden sich nochmals der Ratioelko 10µF und ein weiterer 4µF Elko beide 4µF sind Kathodenelkos. Danach prüfte ich die Röhren und benötigte lediglich eine EF80, da diese völlig schwach war. Natürlich kam auch eine andere Gleichrichterröhre rein. Bei der EM11 muß ich allerdings passen, diese habe ich nicht. Zu schwach zeigt sie an. Von Andreas bekam ich eine EM11, die kommt aber erst zum Einsatz, wenn das Radio fertig ist. Nochmals Vielen Dank für die EM11Smiley58

Nun der große Moment! Darüber mehr im nächsten Teil.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#4
Hallo Detlef.

Ein wirklich schönes Radio, welches ich bisher auch noch nicht kannte.
Diese Blaupunkt-Kondensatoren sind mir bisher immer negativ aufgefallen. Einen Vorteil haben sie, wenn sie durch Kurzschluss heiß werden, schrumpft die Folie und man kann die Übeltäter oft allein schon dadurch entlarven.
Ich würde die alle austauschen.
Gruß,
Daniel
Zitieren
#5
Hallo Detlef, kann du mir mal zeigen wie die Messingleiste ausgesehen hat und wo die fehlt?? Ich hab da nochwas für in eine Nut zu schieben
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#6
Hallo Dietmar, auf dem allerersten Foto sieht man sehr schön diese Leisten, z.B. zwischen den Drehknöpfen vorn. Die Abmessung dieser filigranen Leiste ist ca. 2,1mm breit und 1mm dick. Ich hatte deshalb gefragt, weil ich noch ein Blaupunkt 4W67MK besitze und da sind alles diese Leisten weggegammelt. Grob geschätzt kommen da bestimmt 2m zusammen.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#7
Ich habe solche Leisten schon mit gezogenem Messingdraht (Meterware) in der entsprechenden Stärke ersetzt. Wenn man den Draht kauft, ist der gerollt, lässt sich aber durch ziehen wieder schnurgerade biegen. Wenn dann keine Nut im Holz ist, fräst man eine Nut ein, die schmaler als der Draht ist, so dass Dieser nach dem Einkleben noch halbrund aus der Nut herausschaut.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#8
Ich habe das mit den Leisten Total vergessen.

Also die sind als T-Stück gearbeitet. Obendrauf Rund, in der Mitte einen Steg der alle 2cm eine "Kerbung" hat. Die Leiste ist ca. 1,10m Lang, die dicke der Rundung etwa 2,76mm, die gesammthöhe ist 3,6mm und die Nuttiefe sollte 2,5mm betragen

   

   

die sind aber schwer zu Fotografieren

   

   

Schade das ich keinen Hersteller habe, aber die sind von Hans Stellmacher. Vielleicht Loewe??
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#9
Hallo Dietmar
Vielen Dank für das nachschauen. Die gesuchten Messingleisten sind flach und da habe ich mich mit einigen Metern nun eingedeckt.
Die T-Leiste ist wohl etwas seltenes und hebe die gut auf. Und falls Du mal flache Messingleisten benötigst, ich habe den Lieferanten unter den Bezugsquellen von Ersatzteilen genannt. http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=3935
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#10
Hallo Radiofreunde

Nun wird mancher denken, gestern am 4LWH heute am M51 - der hat langeweile. Hat gleich zwei Radios auf dem Tisch!Smiley47
Eigentlich sind es vier Radios, das 4WLP und dann grinst mich noch ein Graetz an, das hier auf die Wiedergenesung lauert.

Aber nun zu dem M51, der nun langsam wieder funktioniert.

Der erste Test, natürlich behutsam!
Ich war völlig von den Socken, was für ein Radio das ist. So kraftvoll kam UKW durch, die MW in ungeahnter Qualität und bei den KW Bändern verbrachte ich etwas Zeit um zu schauen und zu hören , was da alles an Sendern zu empfangen ist. Alles mit sorgenvollen Blick auf das Meßgerät.
Nach dieser Vorführung hat mich das Chassis überzeugt. Nun wird erstmal sauber gemacht. Die Kontakte vom Wellenbereichsschalter sind etwas kratzig, aber man kommt sehr gut an die Kontaktzungen. Und wahrscheinlich werden etliche der Kondensatoren erneuert, denn bei einer Stichprobe hatte ich schon Abweichler, die mir Werte vorgaukelten, die es gar nicht geben dürfte. Seit den Tests mit dem kleinen Kondensatorprüfer und dem Desaster mit dem durchgeschlagenen Kondensator, werden alle erneuert. Eine Macke, bzw. zwei macken hat aber auch dieses Chassis. Zum einen gibt es manchmal abrupt einen Lautstärkeverlust, dann setzt der Ton wieder ein, als wenn nichts gewesen ist. Das andere ist nicht so schön, die Leitung für die Heizung, ein kräftiger Draht ist leider schlecht isoliert. Außerdem ist der Werkseitig zwischen die Wicklung und dem Eisenkern geschobene Papierschutz spartanisch kurz. So kommt bei geringster biegerei das Heizkabel an Masse und verursacht einen Kurzschluß.

   
Moderne Kondensatoren sehen zwar nicht schön aus, aber sie erfüllen ihre Aufgabe und darauf kommt es mir hier an.

   
Der Koppelkondensator und der Ratioelko, letzteren konnte ich auf Grund seiner Größe direkt in die Nähe seines Arbeitsplatzes verbauen und nicht wir vorher, wo der Kondensator mit einem langen Kabel entfernter montiert war. Die Lötverbindung in der Platine sieht zwar auf den ersten Blick seltsam aus, aber die eigentliche Lötstelle liegt oben.

   
   
   
Hier einige Kandidaten, die sehr verbaut sind. Auf dem letzten Foto sieht man , das der Umgang mit dem Lötkolben nicht immer geglückt ist. Werkseitig sind Kabel angeschmolzen. Wer solche Fehler sieht und nicht kontrolliert, riskiert Störungen beim Betrieb. Also immer sehen, wie ist der Zustand. Ich gehe diese Kabel zum Schluß noch mal durch, was Müll ist, fliegt raus. So wenig angeschmorgelte Kabel wie möglich, zur Not noch ein Gewebeschutzschlauch rüberziehen.

   
Klein und dadurch wesentlich bequemer zu montieren. Der 0,5 µF und der 4µF Elko in der provisorischen Halterung aus Schellenband wird noch verschönt. Beide kommen auf eine nachträglich eingebaute Platine. Für einen ersten Probebetrieb genügt so etwas aber.
Nun wird es auch Zeit erste Probemessung vor zu nehmen. Gemessen vor und hinter der Feldspule. 311 V 247 V

   
Hier sind die oben beschriebenen Kondensatoren schon auf ihren Lötleisten. Sicher, fest und etwas aufgeräumter ist es jetzt. Der Schraubendreher zeigt die kalte Lötstelle, die ich fand.

Hier war die Ursache dann für den Tonausfall gefunden. Bei Blaupunkt hatte man den Draht des Widerstand durch die Lötöse gezogen und das länger herausstehende Ende war Anschlußpunkt für den Glimmer. Nur dort wo der Widerstand verlötet sein müßte ging das nicht, da hier noch Lack auf dem Draht war. Man muß also bei diesem Radio auf der Hut sein um nicht wieder Kopflos Fehler zu suchen.

   
Das Kabel für die Heizung. Alles ist sehr knapp gehalten, viel Platz ist da nicht und das Stück Pappe ist zu kurz. Gelegentlich kam der Draht an den Trafokern und es gab einen Kurzschluß. Den Trafo werde ich auf jeden Fall noch mal ausbauen und diese Schwachstelle überarbeiten, also den Pappstreifen verlängern und das Kabel noch besser isolieren.

   
Hier sieht man noch besser, das die Pappe zu kurz ist. Naja, frische Farbe dürfte dem Trafo auch gut stehen, also noch ein Grund mehr, ihn auszubauen.

Mit zunehmender Anzahl neuer Kondensatoren, veränderte sich auch die Spannung merkbar. Man kann sagen , das nach drei erneuerten Kondensatoren jedesmal ein kleiner Spannungsanstieg zu bemerken ist. 315V 251V wiederum nach drei weiteren 318V 254V dann 320V 255V und nach dem 14. Kondensator 325V 250V Einige sind noch in Verdacht, den Stromverbrauch zu beeinflussen. Diese kommen nach und nach an die Reihe. Spektakuläre Fehler habe ich jedoch nicht mehr gefunden. Es scheint, als wenn bei dem M51 nun die gröbsten Macken behoben sind. Es ist allerdings wieder eine Kondensatorschlacht geworden.

Im nächsten Teil geht es dem Gehäuse ans Holz.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#11
(27.08.2015, 20:46)Radionar schrieb: ....scheint, als wenn bei dem M51 nun die gröbsten Macken behoben sind. Es ist allerdings wieder eine Kondensatorschlacht geworden....

Hallo Detlef,

ich denke, das bleibt einem Gerät dieses Alters und vor allem dieser Lesitungsfähigkeit nicht aus. Man möchte ja insbesondere bei den Spitzengeräten, dass diese auch wieder annähernd 100% ihrer früheren (Spitzen)Leistung erreichen, und ist zugleich neugierig, was damals ging.
Mit Wackelkandidaten (fehlerträchtigen Altkondensatoren) im Gerät wäre genau das aber ein Zufallsprodukt.

Freut mich, dass der M51 aus dem Gröbsten raus ist.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


Zitieren
#12
Hallo Radiofreunde

Zwischenzeitlich habe ich auch das Gehäuse begonnen. Der Klarlack ist zum Teil sehr dick aufgetragen und meine Methode mit der Heißluftpistole machte sich wieder bezahlt. Klinge und Heißluft, alle anderen Dinge habe ich schon ausprobiert und sind mir zu langwierig. Nur man benötigt für die Klinge Gefühl.

   
Die ersten Flächen sind vom Lack befreit. Die Rundungen machen etwas Arbeit, da man hier sehr vorsichtig mit Heißluft und Klinge umgehen muß. Ganz rechts außen ist die beschädigte Messingleiste. Ich versuche nun mal mit U-Profil Leisten mein Glück. Diese werden im Format 2x1 mm angeboten. Für dieses Radio benötige ich die nicht, aber werde bei dem anderen Gehäuse mein Glück versuchen.

   
Bis jetzt keinerlei Furnierbeschädigungen an den Kanten. Oben sind zwei Ringförmige geringe Abdrücke, die sind aber klein und man kann sie mit Holzpaste auffüllen, oder so lassen.

   
Das Gehäuse gewinnt mit jeder Stunde, die man in die Oberflächenpflege investiert.

   
Schon ab Werk wurde mit Beize kaschiert. Wer nach dem Abbeizen oder Lackentfernen helle Stellen entdeckt, muß nicht unbedingt der Verursacher sein. Es scheint, das hier zu kräftig geschliffen wurde.Vermutlich muß ich das komplette Gehäuse etwas nachbeizen. Aber nicht das jetzt vermutet wird, ich gehe da dick mit Beize rüber. Wenn, nur mit einem gering angefeuchteten Schwamm. Das ist sicherer und evtl. kann man bei Bedarf noch mal etwas nachbeizen. Sehen wird man das nicht, dazu sind meine Mischungen der Beize zu sanft und dem Original sehr gut angeglichen. Die Kanten werden mit Konturstift behandelt. Dort findet man Schattierungen, die würden stark auffallen. Einige wenige der hellen Stellen, lassen sich jedoch nicht mehr ändern. Sie sind leider oben auf den eingefaßten Seiten und auch seitlich im oberen Bereich zu finden. Leimdurchschlag nennt der Fachmann solches fehlerhafte Furnier. Der Leim stößt jegliche Kaschierversuche ab.

   
Nun, wo alles an Klarlack entfernt ist, beginnt das Polieren der Messingleisten. Vorsichtig, damit das Furnier nicht beschädigt wird.

   
Zunächst feines Papier. Damit vorsichtig die Leisten vorschleifen.

   
Dann wird mit feinster Stahlwolle poliert. Natürlich in Faserrichtung des Furnier.

   
Ein schönes Ergebnis. So allmählich kann ich mir vorstellen, wie das mal aussieht, wenn das Gehäuse fertig ist. Noch ist etwas von dem alten Lack im Furnier, die schmalen Stellen werden mich noch erheblich beschäftigen und ärgern, da genau dort das Furnier nach dem letzten abwaschen mit Aceton heller ist. Beim abwaschen fällt auch auf, das die obere Fläche nicht einwandfrei glatt ist. Auch eine Naht im Furnier zeichnet sich ab. Dort ist auch von Werk aus schon einiges versucht worden.

   
Damit muß ich leben, die verbogene rausgerissene Leiste, die man nicht mehr gerade biegen konnte und immer etwas verformt wirkt. Es fällt aber nur auf, wenn man genau darauf schaut. Schräg von vorn ist es nicht so schlimm.

Im nächsten Teil wollte ich wieder mit der Technik beginnen, die letzten Kondensatoren. Dann wird gemessen . Exakt nach Plan und alles wieder notiert. Dann sollte auch das Gehäuse so langsam wieder Glanz gewinnen, obwohl es durch die vielen Kanten und Rundungen schwierig ist. Und damit es gleich wieder spannend wird vorweg, der erste Umgang mit Schellack, der mir mißraten ist. Über die Ursache bin ich mir noch nicht im klaren. Entweder es lag an der ungewöhnlich hohen Luftfeuchtigkeit oder an der Schellackmischung. Oder an mir und meiner Vorgehensweise. Es wird also wieder etwas dauern.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#13
Hallo Radiofreunde
Wie ich im vorigen Teil erwähnt habe, ist ja diesmal die Schellackpolitur gründlich in die Hose gegangen. Noch nie habe ich derart Probleme mit diesem Mittel gehabt. Folgende unschöne Probleme traten auf. Zum einen bildeten sich an den Schmalseite, dort wo die Messingleisten sind dickere Schichten, die dadurch im laufe des Fortgangs des Polierens matt wurden. Da hilft es auch nichts, das dort vorsichtig mit Stahlwolle geschliffen wurde, im Gegenteil, sah man dann doch die Schleifspuren, da der Schellack selbst nach tagen nicht ausgehärtet war. Dann veränderte sich auch die polierte Fläche zwischen den Wangen. Es taten sich viele kleine Krater auf, ein äußeres Anzeichen, als wenn etwas ausgast. Ging man dort mit dem Ballen abermals über diese Fläche, so riß die Politur schlagartig auf. Hinzu kommen dort die durch Leimdurchschlag helleren Stellen! Man ahnt, wie man früher mit dem lackieren von Klarlack solche Stellen kaschiert hat. Es war ein Moment, ich kam mir wie ein Dilettant vor. Unfähig überhaupt zu verstehen, was dort vor sich ging. Wäre es das erste Radiogehäuse, könnte ich es verstehen.
Mögliche Ursachen: Waren die helleren Stellen Ursache? oder die in der August Woche hohe Luftfeuchtigkeit, der verwendetet Schellack, der evtl. zu wenig verdünnt wurde und der Ballen, bei dem ich den Trikotstoff von einem früheren Polieren verwendet habe. Was von den aufgezählten Möglichkeiten der Verursacher war?
Ich möchte heute diesen Bericht auch zum Abschluß bringen und füge nun die letzten Fotos mit in den Beitrag.
   
Hier war die Welt noch in Ordnung. Der alte Lack ist runter. Die Leisten sind poliert, beste Voraussetzungen zu beginnen. Was freute ich mich auf diese, zugegebener Weise auch etwas komplizierte Arbeit. Denn die vielen Kanten, die schmalen Seiten mit den Leisten, das ist alles nicht ohne! Die schmalen Kanten werden mit Streichschellack behandelt, üblicherweise mit einem weichen Pinsel.
   
Der erste Grund ist aufgetragen, die Poren sind gut gefüllt, einige wenige Stellen sind noch mit wenigen Poren. Normalerweise gibt sich das mit zunehmenden Poliergängen.
   
Schon hier bahnt sich das Übel an. An den schmalen Außenkanten, die man schlecht polieren kann, da sich durch die Messingleisten an genau diesen beidseitig, zu viel Schellack absetzt. Somit wurde dieser Bereich immer dicker und genau dort brach dann der Glanz ab. Allerdings erst nach 24 Std. Erster Versuch, vorsichtig nachpolieren, aber dadurch veränderte sich nichts. Zunehmend brachen dann auch einzelne Stellen auf, wie kleine Krater. Ich hatte auch das Gefühl, das beim polieren der Schellack von den Messingleisten sehr schnell gelöst wurde und sich dann neben den Leisten als zu zähe Masse absetzt.
   
Mal schauen, wenn es durchgehärtet ist das ganze anschleifen. Auch das ging völlig in die Hose! Bereits beim ansetzen von 400er Paier sah ich, das an den Seiten der Messingleisten der Schellack wie eine Welle angehäuft war und dazwischen wurde er, da er dort sehr dünn auftrug sofort entfernt und die Farbe veränderte sich dort, wo es ohnehin heller war. Ist ja auch klar, da war dann das Furnier wieder in Natur und es waren einige der Stellen, wo es ohnehin schon helle Stellen durch den Leimdurchschlag gab!
Hier hilft nichts mehr, das ganze ist Gründlich daneben gegangen und muß komplett wieder runter.
   
Einige Stunden Arbeit umsonst und mit Aceton wird das ganze abgewaschen. Eine mühselige Arbeit, die ich in der Garage machen muß. Mir scheint, das ich momentan kein glückliches Händchen bei den Radios habe. Erst der 4LWH, der mir zu diesem Zeitpunkt noch im Magen liegt, dann der erste Versuch beim M51W, wo ich ausgebremst wurde durch die defekten Bauteile, nun das Gehäuse.
Für die erneute Schellackpolitur lasse ich mir Zeit. So liegt das Gehäuse jetzt schon über zwei Wochen und die Oberfläche kann sich aushärten.
   
Auf ein neues! Diesmal alle Risiken einkalkulieren. Schellackmischung nun extrem dünn. Neuer Polierballen und Zeit lassen. Mittlerweile habe ich sogar solche Messingleisten bekommen. Die verbogene rausfummeln? Und nachher beschädige ich genau dort die nun besser gelingende Oberfläche? Nein! Sie bleibt und mit Blick auf das andere M51 Gehäuse , das durch Feuchtigkeit sehr gelitten hat und dessen Leisten allesamt beschädigt sind plane ich, dieses Gehäuse mit Klarlack zu lackieren. Das wird mal ein anderes Thema werden.
   
Ich erwarte keine Spitzenoberfläche. Wie bei einigen zum Teil Original erhaltenen Radios in meiner Sammlung sind auch dort Poren, matte Stellen und auch Furnierverfärbungen zu sehen. Und je älter solche Schellack behandelten Oberflächen werden, um so gleichmäßiger wirkt die Patina, die dabei entsteht.
   
Die Messingleisten kommen gut zur Geltung. Vereinzelt sind Poren zu erkennen, hier gehe ich immer wieder mit feiner Stahlwolle rüber. Dann wieder polieren, mit immer weniger Schellack im Ballen und gut angefeuchteten Ballen, wo nur noch Alkohol zugegeben wird.
   
Wirkt etwas verschwommen, ist aber der Lichteinfall. Geduld muß man bei diesem Radio haben. Lieber noch einen Tag aushärten lassen, als irgendwo die Oberfläche durch zuviel des guten, aufreißen und abermals beschädigen. Dieses Gehäuse erinnert mich an ein vor etwa drei Jahren gemachtes Radio, dort war es ähnlich, nicht ganz so schlimm, heute sieht man da gar nichts mehr von. Es wirkt so, als wenn es schon immer so war. Deshalb werde ich es hier auch nicht übertreiben. Es bleibt vorerst so.    
Der Schallwandstoff ist nicht gerissen. Ich werde mich hüten, hier irgendwie Wasser oder Shampoo oder Bleichmittel anzuwenden. Absaugen und so lassen wie es ist. Blaupunktstoffe sind empfindlich und es geht schneller als man gucken kann, dann ist bei zuviel Reinigungswahn der Stoff auseinander gefallen.
   
Nach sehr viel Geduld und immer wieder leichten nach schleifen gelingt es mir nun das Gehäuse fertig zu stellen. Die Oberfläche fühlt sich sehr schön an, der Glanz ist nicht zu aufdringlich , aber wirkungsvoll.
   
Das ist die Schokoladenseite des Radio. Die Front mit den Messingleisten. Es geht nun langsam an die nächsten Arbeiten. Der Lautsprecher mit Schallwand wird wieder eingebaut. Das Skalenglas gereinigt und wieder an seinem Platz angebracht.
   
Glanzvolles Stück. Mal schauen, wie die Technik sich verhält. Die Spannungen müßen noch geprüft werden. Den Abgleich erspare ich mir, da man eigentlich nichts verbessern kann, da alle Bänder in sehr guter Qualität arbeiten, auch UKW ist sehr kräftig zu empfangen.
   
Deutlich sind die hellen Stellen zu sehen. Das war vom Werk gut kaschiert und der lackierte Klarlack verdeckte solche Stellen. Bei dem mittleren Teil fällt das meiner Meinung nicht harmonische Furnier auf. Die schräg verlaufende Maserung wirkt irgendwie störend . Na ja, es ist halt so wie es ist. Vermutlich stören diese Feinheiten in einigen Monaten nicht mehr, wenn das Gesamte langsam Patina bekommt.
   
Der M51W ist nun wieder zusammengebaut und so langsam gefällt mir dieser Empfänger mit seiner für den Hersteller ungewöhnlichen Farbe der Skalenscheibe und den Messingleisten.
   
Dank Andreas besitzt der M51W eine neue EM11
   
Die Überprüfung der Spannungen sind abgeschlossen. Abweichungen zwischen 10 – 15 Volt bringen mich aber nicht zum grübeln.
   
Die gute Tonqualität auf allen Bereichen ist enorm.
   
In solch einer Ausführung baute Blaupunkt nie wieder ein Pultskalenradio. Die für dieses Modell eingebauten Messingleisten sind allerdings auch bei einigen Vorkriegsmodellen verwendet worden.
   
Erneuerte Bauteile, vom Netztrafo bis zu der Skalenlampe war einiges defekt.

Von Zeit zu Zeit poliere ich die Oberflächen etwas nach. Und weil es so schön ist, ist schon wieder ein weiterer Blaupunkt auf dem Werktisch.

Vielen Dank für das Interesse an diesem Blaupunkt-Bericht.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#14
Wow, da sind aber viele Teile "übrig" geblieben - die Elkos alle tot?
Toll ist das Gerät geworden, ein richiger Hingucker!

(23.09.2015, 20:30)Radionar schrieb: Die Überprüfung der Spannungen sind abgeschlossen. Abweichungen zwischen 10 – 15 Volt bringen mich aber nicht zum grübeln.

Schreib lieber 10-15%, dann bin ich bei Dir.
Plusminus 10-15V an Gitter bzw Kathode können doch schon ziemlich störend sein Wink
Gruß,
Uli
Zitieren
#15
Detlef: "Das war ... Spitze" Smiley14

Zwei Fragen hätte ich noch.

1) Welchen "Alkohol" nimmst Du zum Schellackverdünnen? Mit Spiritus wurde ich nicht glücklich und das Polieröl, welches ich kaufte, überzeugt mich auch nicht.

2) Wie hast Du es denn nun geschafft, entlang der Messingleisten keine Schellackanhäufung mehr hinzubekommen. Das stelle ich mir doch extrem schwierig vor.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


Zitieren
#16
Vielen Dank für das Interesse an dem Bericht.
@ Uli mit den 10-15 V muß ich leben. Man beginnt mit dem Überprüfen ja immer nach der Gleichrichterröhre, dort ist alles in einem akzeptablen Rahmen, dort sind geringe Abweichungen von 3 V ab dem g2 der EL11 beginnt die Abweichung und somit überträgt sich das auch auf die restlichen Messpunkte. Sicherlich sind z.T. bei den Röhren EF15 und EBF15 Werte, die mich zu Anfang irritiert haben, aber ich lasse es so. Das manche Radios unterschiedliche Werte haben, sehe ich aktuell bei einem LU760W das eine Radio ist mustergültig bei den Spannungsprüfungen, das andere weicht erheblich ab. Geht man Bauteil für Bauteil durch, also auch Widerstände prüfen, so findet man nichts, was abweicht von den Angaben im Schaltplan. Steckt man die Röhren um, so sieht man auch keine wesentliche Änderung.
Den Schaltplan habe ich ja im Bericht veröffentlicht. Vielleicht hat jemand eine Idee.
Die Elkos sind alle jenseits vom guten. Gerade die in den Pappröhren sind z.T. auch Taub und gehören zusammen mit den Kondensatoren rund um die Endröhre, zu den ersten, die ich erneuere. Dann kann man schon mal wieder das Radio in Betrieb nehmen. Je mehr dieser Alu Dinger erneuert wurden, um so besser wurden die hörbaren Ergebnisse und auch die Stromaufnahme ging enorm zurück. Mit 330mA ist das nun völlig in Ordnung.
Es ist eigentlich Standart bei jeder Reparatur, so vor zu gehen.

@Klaus
Ich verwende Polieralkohol (Isopropanol) habe aber auch schon mit Spiritus gute Ergebnisse gehabt. Das Polieröl habe ich von Hermann Sachse.
Ja, bei den Messingleisten habe ich vorsichtig gearbeitet. Einfacher wäre es, wenn die Leisten mit dem Furnier abschliessen. Hier ist aber ab und zu das Profil der Leisten über dem Furnier und somit hat man Ränder, an denen bei normalen Polierbewegungen, wie ich es Anfangs machte, mehr Schellack verbleibt. Beim zweiten Durchgang habe ich die Seiten nur noch in längsrichtung der Leisten poliert. Dann sieht man zwar die einseitigen Polierspuren , aber nun muß man Geduldig sein und es aushärten lassen. Mit nur leicht Alkohol getränkten Polierballen geht es dann an diese Spuren, hier kommt wieder Polieröl ins Spiel. Eigentlich bin ich immer noch ab und zu beim nacharbeiten dieser Stellen. Ich werde ja sehen, wie es bei einem der weiteren Radios gelingt, das auch noch diese Art Messingleisten hat - dem 4W67K nur hier habe ich es in der Hand die Leisten so einzulegen, das sie bündig mit dem Furnier abschliessen, denn diese müßen alle erneuert werden, da sie regelrecht weggefault sind. ( Andreas hätte seinen Spaß an dem Gehäuse )
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
Zitieren
#17
Tolles Radio und noch besserer Bericht, Danke Detlef.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
Zitieren
#18
Danke, Dietmar,
Genau das wollte ich auch sagen. Smiley53
Gruß,
Ivan
Zitieren


Gehe zu: