Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
DUAL HS 37
#1
Der HS 37 ist mit dem Verstärker TV 173 ausgestattet. Gibt es (hat jemand) hierzu eine Abgleichanweisung bzgl. des Ruhestroms und der Gegenkopplung. Laut Schaltplan beträgt der Ruhestrom 4 mA. Er lässt sich mit R20 einstellen. Aber die Einstellung von R11 (25k-Trimmer) ist unklar. Die mir vorliegenden Unterlagen enthalten zwar das Schaltbild, aber keine Aussagen zur Einstellung der Potis.

Das Gerät spielt mittlerweile wieder gut. Trotzdem würde mich die offizielle Abgleichanweisung von DUAL interessieren.

An anderer Stelle hier im Forum habe ich mein Problem mit dem Wechselvorgang beim Dreher 1214 des HS37 erläutert. Hilfe von Anton ist unterwegs. Wenn alles wieder zusammen gebaut ist, gibt's auch Fotos.

   
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#2
Hallo Werner,

von Plattenspielern habe ich nicht so viel Ahnung, von Elektronik schon. Diese Seite kennst Du sicher schon, dort ist zwar nicht das Service Manual zum HS37, aber zum HS36, der auch dieselbe Endstufe zu haben scheint. Zu der Ruhestromaufnahme gibt es dort widersprüchliche Aussagen, im Schaltplan (Seite 2) steht 4 mA, in der technischen Beschreibung (Seite 3) steht 45 mA -- letzterer Wert scheint mir falsch.
Zur Messung: normalerweise wird der Ruhestrom nicht durch Auftrennen eines Kreises gemessen sondern durch Messung des Spannungsabfalles an den Emitterwiderständen, hier also R21 und R22. Darüber müssten also knapp 4 mV zu messen sein.
Der Ruhestrom ist nicht einstellbar, sondern durch D1/R17/R18/R19 fest eingestellt und Temperaturkompensiert!

R20: hiermit wird der Arbeitspunkt der Endstufe eingestellt, also die Spannung die sich ohne Aussteuerung am Pluspol des Koppelkondensator C15 einstellt. Hier sollen es 8,4 V sein. Alternativ kannst Du auch so einstellen, dass bei Aussteuerung bis an die Begrenzung (Clipping) das Clippen symmetrisch bei der positiven und negativen Amplitude auftritt. Sinn des Arbeitspunktes ist es eben, dass zu beiden Seiten genügend Spannungshub möglich ist.

R11: hiermit kann die Verstärkung der Endstufe eingestellt werden, in ziemlich weiten Grenzen. Von V1 = (6800/68)+1 = 101 bis zu V2 = ((6800+25000)/68)+1 = 469. Bezogen auf eine Vollaussteuerung also ungefähr eine Eingangsspannung von 8,5...40 mV. Der Sinn erschließt sich mir nicht so ganz, ich vermute um die Verstärkermodule mit unterschiedlichen Abnehmesystemen betreiben zu können. Ohne Not würde ich also von diesem Trimmer die Finger lassen.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
Zitieren
#3
Ich bekomme die komplette Serviceanleitung zum HS37 demnächst. Wenn ich sie hier habe, scanne ich sie und sende Dir eine Kopie Werner.

Die HS36 hat auf jeden Fall einen anderen Verstärker drin.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#4
Eric: Vielen Dank für deine Ausführungen. Die Wirkung und der Sinn von R20 sind jetzt klar und nachvollziehbar .... hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können. Die Messung des Ruhestroms über die Spannungsabfälle ist auch klar, allerdings muss vorher sicher gestellt sein, dass die Widerstände noch ihren korrekten Wert haben. Dazu muss man sie einseitig auslöten. Im vorliegenden Fall ist die Unterbrechung des Kollektorkreises wesentlich einfacher gewesen. Hier muss man wohl von Fall zu Fall entscheiden, was sinnvoller ist.
Der Sinn von R11 ist mir auch nicht ganz klar .... daher ja auch meine Frage .... vielleicht ergeben sich noch Hinweise in der Service-Anleitung, die Anton in Aussicht gestellt hat.

Anton: Schon mal vielen Dank im voraus, hoffentlich gibt die Serviceanleitung noch einiges her.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#5
Hallo Werner,

bei 0,47 Ohm muss man die nicht einseitig auslöten, die sind niederohmiger als alles andere in der Schaltung und die Messspannung auch so gering dass andere Schaltungsteile die Messung nicht beeinflussen.
Mit R11 wird definitiv die Verstärkung der Endstufe (im Bereich von 101...469) eingestellt, da bin ich mir völlig sicher. Das ist der klassische DC-Gegenkopplungspfad zum spannungsverstärkenden Transistor; genauso wie bei einem nichtinvertierenden Operationsverstärker. Der einstellbare Bereich ist dabei so groß dass es nicht nur um Gleichlauf der beiden Kanäle gehen kann, deswegen besser nicht anfassen.

@Anton: Auf den Bildern des Innenlebens eines HS37 (eines Users im Dual-Board) und aus der Serviceanleitung zum HS36 kann ich aber beim besten Willen keinen Unterschied feststellen, was den Verstärker angeht. Vielleicht kann Werner ja sagen ob die beiden identisch sind.

[Bild: spa1084.jpg]

[Bild: dual721-70.jpg]
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
Zitieren
#6
Hallo Eric,

(30.08.2015, 09:35)tcfkat schrieb: Hallo Werner,

Mit R11 wird definitiv die Verstärkung der Endstufe (im Bereich von 101...469) eingestellt, da bin ich mir völlig sicher. Das ist der klassische DC-Gegenkopplungspfad zum spannungsverstärkenden Transistor; genauso wie bei einem nichtinvertierenden Operationsverstärker.

Du lässt dabei aber außer acht, dass die Leerlaufverstärkung hier nicht wie bei einem OP näherungsweise unendlich ist, sondern lediglich ungefähr 176 (R10/R12). Wenn man das noch in die Rechnung einbezieht, dann kommt man, wenn ich mich nicht verrechnet habe, auf eine einstellbare Verstärkung ungefähr zwischen 64 und 128.

(Übrigens ist T5 im Schaltplan falsch eingezeichnet, der AC180 ist ein PNP-Transistor.)

Gruß,
Bernd
Zitieren
#7
Hallo Bernd,

stimmt, da habe ich mich verrechnet! Angry Aber der Einstellbereich von R11 ist größer als es nur erforderlich wäre um Bauteiletoleranzen auszugleichen.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
Zitieren
#8
Wie schon geschrieben, ist in meinem HS37 der Verstärker TV 173 eingebaut. Er ist auf den ersten Blick wohl elektrisch mit dem TV 73 identisch. Bei meinem Exemplar (TV 173) ist noch ein zusätzliches Abschirmblech an der Vorstufe vorhanden. Die Kühlkörper der Endstufen-Transistoren sind bei mir auch etwas anders geformt als auf dem Foto oben. Weiterhin besteht mein Netzgleichrichter aus vier Einzeldioden; auf dem Foto oben ist ein kompakter Brückengleichrichter erkennbar. Evt. gibt es weitere kleine Unterschiede im Detail, aber ich habe jetzt nicht jeden Widerstandswert verglichen.

Bernd hat das richtig erkannt: Der AC180 ist ein pnp-Typ und ist somit im Plan falsch dargestellt.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#9
@Eric: Tja, wenn die im Schaltplan angegeben Werte alle stimmen...
Das Beispiel von T5 zeigt aber, dass die Sorgfalt beim Erstellen des Schaltplans nicht sehr hoch gewesen zu sein scheint. Möglicherweise hat R11 in Wirklichkeit ja nur 2.5k, oder R13 68k. Ist aber alles nur Spekulation. Confused
Zitieren
#10
Möglich, aber in der Stückliste (Seite 6) steht alles richtig: Komplementäre Transistoren; R10 = 12k; R11 = 25k Trimmer lin.; R12 = 68Ohm; R13 = 6,8k; R20 = 500k Trimmer lin.
Ich denke bei dem Transistorsymbol hat nur der Zeichner geschlampt...

[Bild: dual721-71.jpg]

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
Zitieren
#11
Ja, ich habe auch nochmal darüber nachgedacht.
Es stimmt zwar, dass der Einstellungsbereich größer als notwendig ist und dadurch die Einstellung nur verhältnismäßig grob erfolgen kann, aber andererseits - was solls? Es handelt sich ja hier nicht um ein Messgerät, dass auf 1% oder noch genauer abgeglichen werden muss. Angenommen der Sollwert der Verstärkung wäre 100 und bedingt durch die Ungenauigkeit der Einstellung läge er nur bei 95 oder 105. Ich denke, den Unterschied würde kein Mensch hören.

Gruß,
Bernd
Zitieren
#12
(30.08.2015, 09:35)tcfkat schrieb: @Anton: Auf den Bildern des Innenlebens eines HS37 (eines Users im Dual-Board) und aus der Serviceanleitung zum HS36 kann ich aber beim besten Willen keinen Unterschied feststellen, was den Verstärker angeht. Vielleicht kann Werner ja sagen ob die beiden identisch sind.

Diese Möglichkeit will ich auch nicht in Abrede stellen. Aber bei den beiden Modellen sind eben unterschiedliche Verstärkerbezeichnungen angegeben. Ob die Unterschiede wesentlich sind, kann dann die passende Serviceanleitung Aufschluss geben. Wenn man die Möglichkeit zum Vergleich hat, ist man auf der sicheren Seite.

Falsche Angaben in Schaltdokumenten müssen nicht zwangsläufig Fehler des Erstellers sein. Bei Dual wurden bei Schaltungsänderungen (die häufig vorkamen), nicht jedesmal komplette neue Servicedokumente erstellt, sondern nur Ergänzungsblätter an die Fachhändler, bzw. Vertragswerkstätten geschickt. Diese sind selten erhalten, weil lose Blätter.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
Zitieren
#13
Anton hat mir dankenswerterweise eine Kopie der Original-Serviceanleitung zukommen lassen. Hieraus ergibt sich nun die Einstellung der beiden Trimmpotis, so, wie DUAL das gerne hätte:

Mit R11 wird danach die Verstärkung eingestellt; in diesem Punkt hatte Eric recht: Es sollen 1kHz mit 310 mV eingespeist werden. Mit R11 wird dann 3,1 V an 4 Ohm eingestellt. Evt. Übersteuerungen bzw. Verzerrungen sollen dann mit R20 korrigiert werden.

In den Serviceunterlagen wird der Ruhestrom der Endstufe mit max. 45 mA angegeben. Dies kann aber wohl nicht sein. Im Schaltbild stehen 4 mA ... dies ist ein realistischer Wert.

Leider ist ein leichter Netzbrumm im Lautsprecher zu hören. Das Netzteil ist ja auch sehr einfach ausgelegt. Da keine weiteren Bauteile defekt sind, wird dies wohl normal gewesen sein. Hier werde ich heute (es regnet!) weitere Siebmaßnahmen ergreifen und danach einen Stapel Platten hören.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#14
Morgen Werner,

ich mache schon etwas länger Elektronik... Wink
An der Verstärkung (R11) würde ich nichts drehen, die hängt nur vom Widerstandsverhältnis ab und die Wahrscheinlichkeit dass sich die stark verstellt hat ist nicht so groß. Allerdings würde ich den Arbeitspunkt der Endstufe (R20) überprüfen, sprich ob die 8,4 V am Pluspol des Koppelkondensator C15 stimmen bzw. nachregeln. Hier ist schon eher die Möglichkeit dass der nicht mehr stimmt.
Auf die widersprüchlichen Angaben zum Ruhestrom wies ich ja schon in der Anleitung zum HS36 hin, offensichtlich wurden diese in die Anleitung zum HS37 kopiert -- einstellbar ist er eh nicht.
Das Brummen sollte nicht sein, ist das auch vorhanden wenn das Lautstärkepoti am linken Anschlag ist? Bitte die Elkos C16 und C10 (für jeden Kanal) prüfen und ggfs. tauschen.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
Zitieren
#15
Hallo Eric,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Die Einstellung der Potis ist soweit klar, aber mich interessierte ja vor allem die offizielle DUAL-Version; dies hatte ich ja oben auch geschrieben.

Der Restbrumm ist grenzwertig, d.h. mir ist er zu groß. Er kommt eindeutig aus dem Netzteil. Bei mittleren und großen Lautstärken wird er vom Nutzsignal überdeckt. Meine Frau würden die 100 Hz nicht stören.

Wie ich ja schon schrieb, sind keine Bauteile fehlerhaft ... also auch nicht die erwähnten Kondensatoren .... ich mache zwar erst seit 45 Jahren Elektronik, aber danach habe ich natürlich zuerst geschaut. Smiley53

Ein niederohmiger Widerstand (passende Drosseln habe ich nicht und wären mir auch zu groß) und 470 uF in den Plusleitung müssten reichen. Es ist - wie immer - ein Grenzgang zwischen Originalität und vernünftiger Funktion. Mal sehn, was daraus wird.

..... ich freue mich immer auf Anregungen und Ideen.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Dual Motor Nr. 20 & Dual 50E/55E PeeS60 15 13.067 10.03.2024, 20:50
Letzter Beitrag: Headlong

Gehe zu: