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REMA 1200II
#1
Hallo Freunde,

ja, der Mark wollte zu unserem Treffen ja bekanntlich zu Hause etwas an Radios und Zubehör abbauen. So fragte er im Sommer, ob er seinen REMA1200 II jemanden schenken könnte. Seine einzige Option war das Gerät zerlegen und die Ersatzteile zu vermarkten. Er wies aber auch darauf hin, dass das Radio schon demontiert wäre. Nun habe ich mir erst das Angebot noch mal rausgesucht. Ich wollte vor diesem Bericht wissen, war es der Mark, oder ein anderer. Ganz klar, hätte der Mark so zu reparieren angefangen, hätte ich ihn unter 4 Augen darauf angesprochen. Aber nein, es war jemand anders. Also können wir mal auf die Demontagen und Reparaturversuche eingehen. Der Mark hatte mir das Radio so mitgebracht, wie es zerlegt war. Das Chassis, das Gehäuse, die Skala und die Rückwand. Achja und eine große Tüte mit Anbauteilen. Als ich mir das Gerät ansah, schwankte ich kurz zwischen Teileträger und Reparaturfall. Naja, Reparaturfall war mir lieber. Interessant bei dem Gerät ist, wenn man eine Bereichstaste drückt, dann wird der Tastendruck in eine Drehbewegung verwandelt. Hier in dem Chassis befinden sich mehrere runde Bereichsschalter, wie wir sie aus den tastenlosen Radios kennen. Auch hat das Radio 3 Lautsprecher, das muss also einen tollen Klang haben.
Bei der vorläufigen Schadenaufnahme stellte ich fest: Das AM-Skalenrad war gebrochen. Der Lautstärkenregler war auseinander, der Ratio Elko war von der Röhrenfassung der EABC 80 entfernt. Die Anschlußdrähte waren noch vorhanden. Sämtliche Elkos wurden abgelötet und es wurden axiale Elkos eingelötet. Diese Arbeit wurde recht gut verrichtet. die Seilzüge der beiden Tonblenden waren durchschnitten. Aber die Anzeigeblenden waren vorhanden. Als Plus wurde das Alu-Chassis gesehen. Der Vorbesitzer hatte alles schön gereinigt. Im Gerät sind schon viele Styroflex-Kondensatoren verbaut. Augenmerk noch mal auf die 3 Lautsprecher. Die sind vom Tastensatz aus abschaltbar. Ich ging als daran, für den Lautstärkenregler einen Ersatz einzubauen. Einen Ratio-Elko gab es auch wieder. Die alten Pappkondensatoren wurden ersetzt. Sämtliche Röhren getestet. Die Kontakte der Wellenschalter wurden vorsichtig gereinigt. Belag mit dem Glasfaserstift abgetragen. Bei einer Kontrolle gingen die AM-Bereiche ganz leise, kaum hörbar. UKW Fehlanzeige. Die ECC85 war nur Handwarm. Man weiß dann immer, daß die Spannungsversorgung geprüft werden muss. Und - zu meiner Verblüffung - der runde Wellenschalter für UKW war von der drehbaren Welle gerutscht und wurde beim Umschalten nicht mehr betätigt. Er brauchte nur wieder auf die Achse geschoben werden. Schon war nach Betätigung die Betriebsspannung für den UKW-Tuner wieder da. Aber auch hier konnte man den Ton nur erahnen, so leise war er. Aber es konnten mehrere Sender abgestimmt werden. Die Enstufe war vom Steuergitter der EABC80 intakt. Sie konnte mächtig brummen bei Berührung. Die Röhren hatte ich ja vorher alle geprüft. Die waren noch erstaunlich gut. Nur die Endröhre war etwas schwach, hier waren an der Röhrenfassung zeitweise die Kontakte zusammen gekommen. Dies war wohl bei der "Wüterei" unter dem Chassis passiert. Nee, nicht von mir! Ich prüfte jetzt sämtliche Spannungsversorgungen der HF-Röhren. Siehe da, die Hauptanode der ECH81 hatte keine Spannung. Wie das. Nun sah ich, dass am Bandfiltereingang ein gebrochener Widerstandsrest war. Der Widerstand ist wohl beim Elkoersatz zerbrochen und wurde teilweise abgeknipst. Das sah man natürlich nicht. Und tatsächlich, das Radio erfreute mit kräftigen tönen und sauberem Empfang. Lediglich im UKW-Bereich mußte etwas nachabgeglichen werden. Von jetzt ab, glasklarer, empfindlicher Empfang. Die Lautsprecher wurden am Tontrafo nach Plan verdrahtet. Der Ton, einfach genial! Skala auf das Chassis und... Der Lautstärkenpoti ist zu kurz. Links befindet sich für den hinteren Knopf eine taube Achse. Die zentriert die Achse des Lautstärkenreglers. Ich habe sie als Verbindungsachse umgewidmet. Einen kleinen Achsstummel eingeschraubt. Paßt. Alles in allem ein sehr leistungsfähiges, wenn auch recht schlichtes Radio. Das Gerät ist mein neues Werkstattradio. Keine Angst, wir machen da ja nur Technik. Das steht auf dem Regal sehr gut. Und wird mich fortan erfreuen. Also, Mark, hier vielen Dank für das hochwertige Gerät. Es hat mir viel Mühe gemacht. Aber es hat sich gelohnt. Achja, die beiden Seilzüge von den Tonreglern habe ich ersetzt. Die blenden zeigen wieder an. Für das AM-Seilrad habe ich Ersatz verwendet. Nun aber noch ein paar Bilder.

   

   

   

   

   

   

   

Tja, meine Loewe-Opta Truxa hatte ich letzten Sonntag schon dem Peter für seine Gartenlaube geschenkt. Das Radio ist natürlich kein Vergleich zu diesem tollen REMA-Radio. Ich habe noch eine Version vom Frank mitgebracht. Aber dazu demnächst mehr.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#2
Hallo Andreas,

so eine großes Radio ist eine dankbare Sache und wenn man soviel Zeit und Geschick wie Du aufbringt, dann hat man dann auch Spaß dara!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#3
Ja REMA hat schon was, drei Lautsprecher, da muss auch was rauskommen.
Gut das du es genommen hast.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#4
Hallo Andreas Smile

Aha, ein Rema 1200 II ist also der Nachfolger geworden Blush Der Vorgänger (das Loewe~Opta Truxa 2731W)
bleibt über den Winter bei mir zu Haus und darf ab und zu spielen.

Das Rema 1200 II ist ja auch ein schönes Radio, und klingt mit den 3 Lautsprechern bestimmt prima,
und unterhält Dich dann künftig beim Basteln in Deiner interessanten Werkstatt.

Eine Frage hab ich mal: im Org steht, es wiegt fast 20 kg (!), hat das Rema ein Massivholz~Gehäuse (wie mein Erfurt)?

Interessierte Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#5
Na Peter, vergiss nicht die drei großen Trafos und die 3 Lautsprecher, die machen schon ein enormes Gewicht.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
Hallo Frank Smile

Das kann natürlich auch sein. Mein Gedanke kam nur daher, weil mein schönes Erfurt 6118/57WU3D auch ein
"Mords~" Gewicht hat. Es hat auch 3 Lautsprecher und einen SEHR großen Ausgangs~Übertrager, und unser Andreas
verriet mir, daß das Gewicht (bei meinem Erfurt) daher kommt, daß das Gehäuse Massiv~Holz ist, und nicht "nur" Furnier.

(Der Klang des Erfurt ist übrigens SEEEHR gut.)

Na, vielleicht kann uns Andreas aufklären, was es mit dem Gewicht seines Rema 1200 II auf sich hat.

Viele Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#7
Hallo Andreas!

Schön dass du den Rema wieder hingekriegt hast! Ich hab den und den 1200 auch gehabt. Es sind gute Geräte mit hoher UKW Empfindlichkeit! Die AM Bereiche sind auch nicht zu verachten.
Der Rema hat sogar 4 Lautsprecher!! Es befindet sich noch ein Elektrostat direkt vor dem großen Lautsprecher in der Mitte! Wenn du über den Stoffe streichst müsstest du es merken.

Ja Peter die Rema Radios sind alle ziemlich schwer! Der 1800 wiegt sogar 26 Kg!! Es ist auch einer der größten und schönsten von Rema mit immerhin 5 Lautsprecher und Gegentaktendstufe!

Gruß Chris
Rettet den analogen Rundfunk!! Kauft UKW Radio's!!!
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#8
Hallo Chris Smile

(08.11.2015, 02:12)Chris B. schrieb: ..... Ja Peter die Rema Radios sind alle ziemlich schwer! .....

=> Ich weiß. Einst hatte ich mal ein REMA 2003 >>> KLiCK <<<.

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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