07.11.2015, 19:58
Hallo Freunde,
ja, der Mark wollte zu unserem Treffen ja bekanntlich zu Hause etwas an Radios und Zubehör abbauen. So fragte er im Sommer, ob er seinen REMA1200 II jemanden schenken könnte. Seine einzige Option war das Gerät zerlegen und die Ersatzteile zu vermarkten. Er wies aber auch darauf hin, dass das Radio schon demontiert wäre. Nun habe ich mir erst das Angebot noch mal rausgesucht. Ich wollte vor diesem Bericht wissen, war es der Mark, oder ein anderer. Ganz klar, hätte der Mark so zu reparieren angefangen, hätte ich ihn unter 4 Augen darauf angesprochen. Aber nein, es war jemand anders. Also können wir mal auf die Demontagen und Reparaturversuche eingehen. Der Mark hatte mir das Radio so mitgebracht, wie es zerlegt war. Das Chassis, das Gehäuse, die Skala und die Rückwand. Achja und eine große Tüte mit Anbauteilen. Als ich mir das Gerät ansah, schwankte ich kurz zwischen Teileträger und Reparaturfall. Naja, Reparaturfall war mir lieber. Interessant bei dem Gerät ist, wenn man eine Bereichstaste drückt, dann wird der Tastendruck in eine Drehbewegung verwandelt. Hier in dem Chassis befinden sich mehrere runde Bereichsschalter, wie wir sie aus den tastenlosen Radios kennen. Auch hat das Radio 3 Lautsprecher, das muss also einen tollen Klang haben.
Bei der vorläufigen Schadenaufnahme stellte ich fest: Das AM-Skalenrad war gebrochen. Der Lautstärkenregler war auseinander, der Ratio Elko war von der Röhrenfassung der EABC 80 entfernt. Die Anschlußdrähte waren noch vorhanden. Sämtliche Elkos wurden abgelötet und es wurden axiale Elkos eingelötet. Diese Arbeit wurde recht gut verrichtet. die Seilzüge der beiden Tonblenden waren durchschnitten. Aber die Anzeigeblenden waren vorhanden. Als Plus wurde das Alu-Chassis gesehen. Der Vorbesitzer hatte alles schön gereinigt. Im Gerät sind schon viele Styroflex-Kondensatoren verbaut. Augenmerk noch mal auf die 3 Lautsprecher. Die sind vom Tastensatz aus abschaltbar. Ich ging als daran, für den Lautstärkenregler einen Ersatz einzubauen. Einen Ratio-Elko gab es auch wieder. Die alten Pappkondensatoren wurden ersetzt. Sämtliche Röhren getestet. Die Kontakte der Wellenschalter wurden vorsichtig gereinigt. Belag mit dem Glasfaserstift abgetragen. Bei einer Kontrolle gingen die AM-Bereiche ganz leise, kaum hörbar. UKW Fehlanzeige. Die ECC85 war nur Handwarm. Man weiß dann immer, daß die Spannungsversorgung geprüft werden muss. Und - zu meiner Verblüffung - der runde Wellenschalter für UKW war von der drehbaren Welle gerutscht und wurde beim Umschalten nicht mehr betätigt. Er brauchte nur wieder auf die Achse geschoben werden. Schon war nach Betätigung die Betriebsspannung für den UKW-Tuner wieder da. Aber auch hier konnte man den Ton nur erahnen, so leise war er. Aber es konnten mehrere Sender abgestimmt werden. Die Enstufe war vom Steuergitter der EABC80 intakt. Sie konnte mächtig brummen bei Berührung. Die Röhren hatte ich ja vorher alle geprüft. Die waren noch erstaunlich gut. Nur die Endröhre war etwas schwach, hier waren an der Röhrenfassung zeitweise die Kontakte zusammen gekommen. Dies war wohl bei der "Wüterei" unter dem Chassis passiert. Nee, nicht von mir! Ich prüfte jetzt sämtliche Spannungsversorgungen der HF-Röhren. Siehe da, die Hauptanode der ECH81 hatte keine Spannung. Wie das. Nun sah ich, dass am Bandfiltereingang ein gebrochener Widerstandsrest war. Der Widerstand ist wohl beim Elkoersatz zerbrochen und wurde teilweise abgeknipst. Das sah man natürlich nicht. Und tatsächlich, das Radio erfreute mit kräftigen tönen und sauberem Empfang. Lediglich im UKW-Bereich mußte etwas nachabgeglichen werden. Von jetzt ab, glasklarer, empfindlicher Empfang. Die Lautsprecher wurden am Tontrafo nach Plan verdrahtet. Der Ton, einfach genial! Skala auf das Chassis und... Der Lautstärkenpoti ist zu kurz. Links befindet sich für den hinteren Knopf eine taube Achse. Die zentriert die Achse des Lautstärkenreglers. Ich habe sie als Verbindungsachse umgewidmet. Einen kleinen Achsstummel eingeschraubt. Paßt. Alles in allem ein sehr leistungsfähiges, wenn auch recht schlichtes Radio. Das Gerät ist mein neues Werkstattradio. Keine Angst, wir machen da ja nur Technik. Das steht auf dem Regal sehr gut. Und wird mich fortan erfreuen. Also, Mark, hier vielen Dank für das hochwertige Gerät. Es hat mir viel Mühe gemacht. Aber es hat sich gelohnt. Achja, die beiden Seilzüge von den Tonreglern habe ich ersetzt. Die blenden zeigen wieder an. Für das AM-Seilrad habe ich Ersatz verwendet. Nun aber noch ein paar Bilder.
Tja, meine Loewe-Opta Truxa hatte ich letzten Sonntag schon dem Peter für seine Gartenlaube geschenkt. Das Radio ist natürlich kein Vergleich zu diesem tollen REMA-Radio. Ich habe noch eine Version vom Frank mitgebracht. Aber dazu demnächst mehr.
ja, der Mark wollte zu unserem Treffen ja bekanntlich zu Hause etwas an Radios und Zubehör abbauen. So fragte er im Sommer, ob er seinen REMA1200 II jemanden schenken könnte. Seine einzige Option war das Gerät zerlegen und die Ersatzteile zu vermarkten. Er wies aber auch darauf hin, dass das Radio schon demontiert wäre. Nun habe ich mir erst das Angebot noch mal rausgesucht. Ich wollte vor diesem Bericht wissen, war es der Mark, oder ein anderer. Ganz klar, hätte der Mark so zu reparieren angefangen, hätte ich ihn unter 4 Augen darauf angesprochen. Aber nein, es war jemand anders. Also können wir mal auf die Demontagen und Reparaturversuche eingehen. Der Mark hatte mir das Radio so mitgebracht, wie es zerlegt war. Das Chassis, das Gehäuse, die Skala und die Rückwand. Achja und eine große Tüte mit Anbauteilen. Als ich mir das Gerät ansah, schwankte ich kurz zwischen Teileträger und Reparaturfall. Naja, Reparaturfall war mir lieber. Interessant bei dem Gerät ist, wenn man eine Bereichstaste drückt, dann wird der Tastendruck in eine Drehbewegung verwandelt. Hier in dem Chassis befinden sich mehrere runde Bereichsschalter, wie wir sie aus den tastenlosen Radios kennen. Auch hat das Radio 3 Lautsprecher, das muss also einen tollen Klang haben.
Bei der vorläufigen Schadenaufnahme stellte ich fest: Das AM-Skalenrad war gebrochen. Der Lautstärkenregler war auseinander, der Ratio Elko war von der Röhrenfassung der EABC 80 entfernt. Die Anschlußdrähte waren noch vorhanden. Sämtliche Elkos wurden abgelötet und es wurden axiale Elkos eingelötet. Diese Arbeit wurde recht gut verrichtet. die Seilzüge der beiden Tonblenden waren durchschnitten. Aber die Anzeigeblenden waren vorhanden. Als Plus wurde das Alu-Chassis gesehen. Der Vorbesitzer hatte alles schön gereinigt. Im Gerät sind schon viele Styroflex-Kondensatoren verbaut. Augenmerk noch mal auf die 3 Lautsprecher. Die sind vom Tastensatz aus abschaltbar. Ich ging als daran, für den Lautstärkenregler einen Ersatz einzubauen. Einen Ratio-Elko gab es auch wieder. Die alten Pappkondensatoren wurden ersetzt. Sämtliche Röhren getestet. Die Kontakte der Wellenschalter wurden vorsichtig gereinigt. Belag mit dem Glasfaserstift abgetragen. Bei einer Kontrolle gingen die AM-Bereiche ganz leise, kaum hörbar. UKW Fehlanzeige. Die ECC85 war nur Handwarm. Man weiß dann immer, daß die Spannungsversorgung geprüft werden muss. Und - zu meiner Verblüffung - der runde Wellenschalter für UKW war von der drehbaren Welle gerutscht und wurde beim Umschalten nicht mehr betätigt. Er brauchte nur wieder auf die Achse geschoben werden. Schon war nach Betätigung die Betriebsspannung für den UKW-Tuner wieder da. Aber auch hier konnte man den Ton nur erahnen, so leise war er. Aber es konnten mehrere Sender abgestimmt werden. Die Enstufe war vom Steuergitter der EABC80 intakt. Sie konnte mächtig brummen bei Berührung. Die Röhren hatte ich ja vorher alle geprüft. Die waren noch erstaunlich gut. Nur die Endröhre war etwas schwach, hier waren an der Röhrenfassung zeitweise die Kontakte zusammen gekommen. Dies war wohl bei der "Wüterei" unter dem Chassis passiert. Nee, nicht von mir! Ich prüfte jetzt sämtliche Spannungsversorgungen der HF-Röhren. Siehe da, die Hauptanode der ECH81 hatte keine Spannung. Wie das. Nun sah ich, dass am Bandfiltereingang ein gebrochener Widerstandsrest war. Der Widerstand ist wohl beim Elkoersatz zerbrochen und wurde teilweise abgeknipst. Das sah man natürlich nicht. Und tatsächlich, das Radio erfreute mit kräftigen tönen und sauberem Empfang. Lediglich im UKW-Bereich mußte etwas nachabgeglichen werden. Von jetzt ab, glasklarer, empfindlicher Empfang. Die Lautsprecher wurden am Tontrafo nach Plan verdrahtet. Der Ton, einfach genial! Skala auf das Chassis und... Der Lautstärkenpoti ist zu kurz. Links befindet sich für den hinteren Knopf eine taube Achse. Die zentriert die Achse des Lautstärkenreglers. Ich habe sie als Verbindungsachse umgewidmet. Einen kleinen Achsstummel eingeschraubt. Paßt. Alles in allem ein sehr leistungsfähiges, wenn auch recht schlichtes Radio. Das Gerät ist mein neues Werkstattradio. Keine Angst, wir machen da ja nur Technik. Das steht auf dem Regal sehr gut. Und wird mich fortan erfreuen. Also, Mark, hier vielen Dank für das hochwertige Gerät. Es hat mir viel Mühe gemacht. Aber es hat sich gelohnt. Achja, die beiden Seilzüge von den Tonreglern habe ich ersetzt. Die blenden zeigen wieder an. Für das AM-Seilrad habe ich Ersatz verwendet. Nun aber noch ein paar Bilder.
Tja, meine Loewe-Opta Truxa hatte ich letzten Sonntag schon dem Peter für seine Gartenlaube geschenkt. Das Radio ist natürlich kein Vergleich zu diesem tollen REMA-Radio. Ich habe noch eine Version vom Frank mitgebracht. Aber dazu demnächst mehr.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.