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Grundig 4088
#1
Hallo Freunde
ich habe dieses Gerät auf dem Tisch. Da es jeden Tag spielen soll habe ich alle Kondensatoren gewechselt. Beim vorletzten Kondensator ist mir ein Röhrchenkondensator der an den Pin 8 , 22nF der EF89 geht, zerbrochen, der sitzt paralell zum 56K Widerstand. Kann ich den mit meinen normalen Kondensatoren ersetzten?? oder muß dort wieder ein Keramischer rein??

   


.jpg   Bild gescannt.JPG (Größe: 73,3 KB / Downloads: 571)
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#2
Hallo Dietmar,

ja, Pech gehabt. Aber an die Stelle kannst Du auch ausnahmsweise einen normalen Kondensator setzen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Vielen Dank Andreas, morgen werde ich es machen und dann kommt wieder die spannende Frage?? Spielt es???
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Mal ne Frage:
Gehen die so schnell kaputt oder ist dir da ein grobes Missgeschick passiert?
Ich mein die wirken relativ stabil ok Keramik ist nicht flexibel aber dennoch...
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#5
Ja, nun du siehst ja wie dünn die Wandung ist. Und nun ist der auch ziemlich lang, ein Druck mit dem Lötkolben und er bricht.

Thommi
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#6
Music 
Mir ist schon einige Male ein Röhrchenkondensator zerbrochen.
Weil ich nur wenige als Ersatz habe und natürlich nie den richtigen hab ich immer MKT axial eingesetzt.

Das hat in jedem Fall funktioniert.
Viele Grüße
Bat Günther
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#7
Hallo Andreas und Dietmar,

ich würde den wieder mit einem keramischen Kondensator ersetzen, und nicht mit einem normalen Wickelkondensator.
Hintergrund: Dieser kapazitive Teiler ist Bestandteil der so genannten Schirmgitterneutralisation. Hans M. Knoll hat hier im RM.org einen ausführlichen Artikel geschrieben, im konkreten Fall siehe Bild 5 in seinem Artikel. Die an diesem Teiler liegenden Kondensatoren müssen auch bei der FM-ZF von 10,7 MHz noch "kapazitiv" sein, normale Wickelkondensatoren können (je nach Aufbau und Wert) sich da bereits wie Induktivitäten verhalten. Also besser einen keramischen einsetzen.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#8
Hallo Kollegen,

der Eric hat natürlich Recht. An dieser Stelle sollte man aus Gründen der Schirmgitterneutralisation einen induktionsarmen Kondensator einsetzen. Also keinen normalen Wickelkondensator sondern einen

(i) keramischen Scheiben- oder Röhrchenkondensator oder

(ii) einen mit Stirnkontaktierung (MKT, MKS oder ähnliche), bei denen die Induktivität des Wickels durch die Belagkontaktierung über die gesamte Seitenfläche kurzgeschlossen wird - wie hier erklärt wird.

Hier mal ein Bildchen von verschiedenen Kondensatortypen aus meiner Bastelkiste:

   

Alle haben 22 bzw. 25nF, nur die Nr. 7 hat 47 nF. Nr. 1-3 sind normale Wickelkondensatoren - also an der von Dietmar bezeichneten Stelle nicht so vorteilhaft. Nr. 4 - 7 sind güstiger, weil induktivitätsarm. Nr. 5 und 6 sind übrigens bebündelte Röhrchenkondensatoren (um bei gegebener Kapazität die Baulänge kurz zu halten ... siehe unten).

Wie auf der Seite von WIMA erklärt wird ist es natürlich nicht so, dass die MKT, MKS usw. Kondensatoren überhaupt keine Induktivität haben, aber sie ist so klein, dass sie bei den hier auftretenden Frequenzen meist eine untergeordnete Rolle spielt. Aber immerhin sind es doch pro Zentimeter ca. 8nH (abhängig von der Länge und Dicke der Anschlussdrähte und der Länge und Dicke des Kondensators selbst.)

Nebenbei gesagt, trifft das Gleiche natürlich auch auf die keramischen Kondensatoren zu! Hat so ein Röhrchenkondensator eine Körperlange von 2 cm plus jeweils 0,5cm lange Anschlußdrähte, so liegt die Gesamtinduktivität einer solchen Komponente schon bei 20nH! (Berechnung) Betrachtet man die Resonanzfrequenz des Kondensators allein, so ergibt sich bei 20mm Körperlänge eine Induktivität von 12nH. Mit seiner Kapazität von 22nF ergibt sich eine Eigenresonanzfrequenz von 9,8 MHz - also garnicht so weit entfernt von der ZF von 10,7 MHz. Alles sch... kompliziert!

@ Eric: Der schöne Artikel in RM.org, auf den Dein Link zeigt, stammt nicht vom Hans Knoll sondern vom Andreas Steinmetz. Leider ist er bei seiner Abhandlung überhaupt nicht auf die fatale Rolle der Induktivitäten eingegangen. Da wird es nämlich erst so richtig interessant. Ich staune, dass der Hans das nicht kommentiert hat!

@ Dietmar: hast du Dich da nicht verguckt? Ich lese im Schaltbild: 8,2 nF und nicht 22 nF.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#9
Also damit könnte ich aushelfen, wenn benötigt.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#10
Der zerbrochene Keramik-Kondensator ist Teil der Neutralisation der ZF Stufe. Daher sind erstens der genaue Wert, zweitens die genaue Bauform und drittens die exakte Einbaulage (einschließlich der Länge der Anschlußdrähte) wichtig, damit die Neutralisations-Brücke abgeglichen ist.
Bei diesem Gerät bezieht sich diese Neutralisierung sowohl auf die 10,7 MHz, als auch auf die 470 kHz ZF. Sie ist noch nicht getrennt einstellbar wie in späteren Modellen. Das kommt erschwerend hinzu.

Also bitte hier möglichst präzise arbeiten. So, wie mit dem weißen Rollko wird es nicht zufriedenstellend funktionieren, wenn es nicht sowieso schwingt.

MfG DR
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#11
Ja ich hab mal einen 10n dort verbaut. Radio eingeschaltet und es kommt auf alle Wellen nur geschrachel aus dem Lautsprecher, auch bei TA. Schei..., warum können die Grundigs bei mir nicht einmal spielen. Aber vor der Kondensatorkur war es genauso, deshalb dachte ich die Kur bringt was.Huh

@DiRu, was ist mit dem weissen der wurde eins zu eins getauscht. Den 8,2n habe ich nicht da muß ich besorgen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#12
Hast Du evtl. mal in den Bandfiltern nachgesehen, ob dort die parallel geschalteten Kondensatoren in Ordnung sind? So etwas habe ich schon erlebt , bei einem Grundig.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#13
Der "weiße" ist der 6,8nF Kondensator? Dieser ist aber auch Teil der Neutralisation-Brücke!
Aus dem Foto oben ist zu erkennen, daß der alte Kondensator abgezwickt wurde. Es sind noch die umhüllten Drähte zu sehen. Das Ersatz-C sollte auch wiederum identisch zum originalen sein und vor allem gleiche Länge der Anschlußdrähte haben und an gleicher Stelle eingebaut sein. Sonst gibt es Probleme mit der Neutralisation der FM-ZF auf 10,7MHz.

Vorschlag: zunächst die Reparatur an dieser Stelle zurückstellen und erst die Probleme im NF-Teil des Gerätes beseitigen. Dann von "hinten" nach "vorne" die weiteren Punkte abarbeiten.

MfG DR
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#14
Interessant wäre es ja auch, wenn man mal ein Foto des Chassis von unten im Zustand nach dem Ausbau sehen kann. Vieles erleichtert doch die Hilfe, wenn man weiß, was da vorher für Bauteile montiert waren. Leider sehe ich auch immer öfter, das selbst im R.M.O. keine Fotos vom Chassis oder Detail Aufnahmen veröffentlicht werden. Da kann man nur Raten, was da Original mal verbaut war.
Erfahrungsgemäß gehören da aber ausschließlich Keramik Röhrchen rein.
Wenn es zu Verzerrungen auch im TA Bereich kommt, tippe ich auf den Niederfrequenzteil. Meine Suche würde bei den überprüfen der Gitterspannungen beginnen. Bei einem Loewe Opta aus meiner Sammlung, kam es auch zu solchen Verzerrungen, dort plagte ein defekter Gitterableitwiderstand die arme Endröhre. Nach Austausch, war der Spuk vorrüber. Vermutlich hatte ein Kondensator diesen auf dem Gewissen. Äußerlich sah man das dem Widerstand nicht an.
Radiogrüße Detlef

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#15
Ganz herzlichen Dank Freunde, ich habe eben die Heizung der Hütte angestellt und werde gleich mal um die Endröhre usw. die Widerstände Messen.

Detlef, leider habe ich kein Foto gemacht, die mache ich sonst IMMER, leider war die Kamera leer. Aber alle ausgebauten habe ich noch, das Bild kann ich dir bieten!

DiRu, der andere Kondensator saß an der selben Stelle, mit dem abknipsen hast du völlig Recht, ich habe die Isolierung sogar übernommen wegen der länge der Drähte. Dabei ist dann auch der Keramik zerbrochen, ich werde die Bandfilter mal kontrollieren, und berichten, allen vielen Dank für euer Kopfzerbrechen, mit eurer Hilfe wird es mir hoffentlich gelingen.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#16
Ja Freunde
auch das Gerät spielt wieder. Grund war der 170Ohm Widerstand an Pin 3 der EL84,der dann auf Masse geht, dieser hatte MOhm.


.jpg   Fehler.JPG (Größe: 78,03 KB / Downloads: 243)

sollte ich dennoch in die Filter schauen??? Und den Keramik Kondensator muß ich noch suchen, ob ich in den Schlachtchasis sowas finde?
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#17
Dietmar, Gratuliere!
Halt die Füße still, einen der gesuchten Keramik habe ich schon gefunden, den 8,2 nF
Und in die Filter schaue ruhig mal rein und wenn Du nur den Staub entfernst, das allein lohnt sich meistens schon. Auch schmierige Rückstände, wie Nikotin, haben mitunter sehr leitende Fähigkeiten, wenn da noch Feuchtigkeit dazu kommt.

So, der andere mit 6,8nF ist auch da, alles gebraucht und durchgemessen und OK
Schick mir deine Adresse
Radiogrüße Detlef

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#18
Heute ging es mit der "Höchstrafe" für mich an dem Gerät weiter. Der AM Seilzug war abgesprungen weil die Umlenkrollen alle fest waren. Den Seilplan hatte ich vor mir liegen. Aber nichts stand geschrieben ob der Drehko ein oder ausgefahren sein soll bei der angezeigten Stellung. Na da hilft nur Probieren. Da das Seil nicht gerissen war ist es nicht sooo schwer. Beim dritten, vierten Anlauf, hatte ich das Seil dann wieder mit vorher einem bösem Fluch aufgelegt. Beachten muß man folgendes, auf dem Bild ist der Drehko zu sehen, wenn man das Seil nach rechts auffädelt und zum Schluß das Stahlseilende hat man auch schon gewonnen. Vorher den Drehko irgenwie festklemmen das der sich nicht mehr bewegt.
Nun konnte ich noch ein wenig Kosmetik betreiben. Das Chasis glänzt wie eine Speckschwarte, sieht fast aus wie neu. Es hat ja auch schon 58Jahre auf dem Puckel. Das Gehäuse hatte ich gestern schon bearbeitet. Beim schreiben hier viel mir die Warnung von Detlef ein mal in den Bandfilter zu sehen, das mußm ich morgen unbedingt noch machen.

   

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#19
Hallo Dietmar.

Jeder Drehko wird vom eingedrehten Zustand ausgehend definiert.
Delta-C 520pF geht von eingedreht bis ausgedreht. Dort misst man danb 15 bis 20pF als ausgedreht.
Der Drehwinkel meist 180° +/- 1° oder 540° +/-3°
daher, die Seilpläne laufen IMMER von ein- nach ausgedreht
Gruss hans
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#20
Und wieder was gelernt.
Weil ich mache das auch immer nach der "Versuch macht kluch" - Methode Wink
Gruß,
Uli
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