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NVA Armee-Rundfunk-Empfänger ARE80
#1
Ein freundliches "HALLO" gerufen ins Forum,

dies ist mein erster Beitrag hier und ich nutze diesen "Faden" gleich mal - nicht nur um DANKE zu sagen ganz allgemein für die Tips und Tricks, die ich hier im Forum rausgesaugt habe - sondern, um meinen Erfahrungsbericht bezüglich der Reparatur eines ARE80 kund zu tun.

Und kurz zu meiner Person: Ich bin Rüdi, 47 Jahre alt, geboren und aufgewachsen im Mecklenburger Grenzgebiet an der Elbe ziemlich genau gegenüber Dannenberg. Ich arbeite in Hamburg bei SIEMENS und zu Hause bin ich in Perleberg in Brandenburg. Mehr dazu jederzeit gern auf Anfrage.

Der ARE80 ist der Armee-Rundfunk-Empfänger, welcher speziell für die NVA der DDR entwickelt wurde. Einige Infos dazu findet man breit verstreut im Netz auf vielen "Heimseiten" und auch in verschiedenen Foren. Nur leider gibt es sehr wenige bis gar keine Rep-Berichte, oder ich habe einfach nichts gefunden, wer weiß?

Um den Informationsstand bezüglich Rep-Erfahrungen speziell zum ARE80 zu verbessern, möchte ich also meinen kleinen Beitrag leisten. Unter der Überschrift Stern-Recorder R4100 mache ich das deswegen, weil das Chassis und die Komponenten des ARE weitgehend baugleich zum Sternrecorder R4100 (und seinen nächsten Verwandten KR450 usw.) sind, bis auf ein paar Kleinigkeiten, wie z. B. die KW-Lupe, die veränderte Klangregelung, und die Zusatzschaltung zur Verwendung des ARE im Batteriebetrieb am Bordnetz verschiedener KFZ.

Doch nun genug der einleitenden Worte, kommen wir zum Rep.-Bericht:

Das Fehlerbild sah so aus: UKW-Empfang nur sehr leise bis gar nicht möglich. Abstimmanzeige ohne Regung. Kassettenteil (bis auf mechanische Probleme, wie quietschen und leiern) ordnungsgemäß in Funktion, MW und KW -Empfang mausetot. Ach ja, die Skalenbeleuchtung (Sufitte) war auch ausgefallen, aber das ist ja nich kriegsentscheidend und schnell zu lösen.Big Grin

Ausgehend von den "Erstmaßnahmen", wie Prüfung der Betriebsspannungen am Netzteil, Prüfung der NF-Endstufe und vorbeugender Austausch einiger Elkos im Netzteil begann dann die "echte" Fehlersuche im Radioteil. Hierzu hatte ich mich stundenlang durch etliche Forenbeiträge gearbeitet, um überhaupt erst mal (wieder!) zu verstehen, wie so ein Radioteil aufgebaut ist und wie es normalerweise funktioniert. Ich bin zwar ausgebildeter Elektronikfacharbeiter (Carl-von-Ossietzky Teltow, fall sich jemand erinnern möchte Wink ) gleichwohl waren die Radiowellen, HF, ZF, Superhet usw. nie so richtig meins. Ich habe immer lieber Verstärker gebaut, datt brummt soooo schöööön, wenn man(n) am Eingang dran grabbelt... und wenn der Bass aus den Boxen drückte, dann bekam ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht ...

... doch zurück zum ARE: Nach vielen Forenbeiträgen hatte ich also so etwas wie eine Fehlersuchstrategie. Der folgend schmiss ich nun den 10,7er Keramikfilter raus in der Annahme, der UKW-Empfang würde besser werden. War er auch kurz, aber das täuschte...

Der 10,7er Keramikfilter war es nicht. Der originale ist wieder drin. Es waren drei Scheiben-C`s rund um den A281 ZF-Verstärker. Die Spannung am Pin 12 des A281 lag lediglich bei 3 Volt, wo es 8 sein müssten. Nicht umsonst sind die Soll-Spannungswerte im Stromlaufplan angegeben und denen SOLLte man(n) dann auch Beachtung schenken. Und auf der Suche nach den fehlenden Volts konnten es nur noch wenige Bauteile sein, die in Frage kamen. Und weil die Scheiben-C`s eh so dicht beieinander lagen, dass sie sich gegenseitig im Wege waren beim Austausch, habe ich gleich alle 3 ausgelötet und 3 neue eingesetzt. Nachdem ich also die drei Scheiben-C`s ausgetauscht hatte, lies sich der UKW-Empfang in bester Güte durchstimmen und ich erschrak schon fast, mit welcher Lautstärke dieses Gerät zu beeindrucken vermag. Nun zeigte auch das Zeigerinstrument wieder, wozu es da ist. Es regte sich munter als Abstimmanzeige. Nun muss ich noch den Batteriebetrieb testen und die eingebaute Zusatzschaltung für die Anpassung des Batteriebetriebes bei Bordspannungsversorgungen während KFZ-Betrieb des ARE. Ach ja, und das Kassettenteil braucht natürlich auch noch Zuwendung, es quietscht noch wie blöde und ob sich was aufnehmen lässt, werde ich noch testen. Schließlich soll der ARE80 wieder vollumfänglich diensttauglich zur Verfügung gestellt werden.

Und wen es weiter interessiert: Bilder folgen gleich im nächsten Beitrag und der Erfahrungsbericht geht weiter, wenn ich den ARE wieder zusammengebaut habe.

Fortsetzung folgt

Beste Bastlergrüße

Rüdi
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#2
... und hier wie versprochen ein paar bildliche Darstellungen:

[Bild: la99-54-4668.jpg]

Der kleine Schraubendreher soll die Position der Scheiben-C`s markieren [grin]

[Bild: la99-52-9e17.jpg]

[Bild: la99-53-b166.jpg]

Und hier die Übeltäter im Stromlaufplan lokalisiert C125, die anderen beiden sind nicht markiert: C126 an Pin 7 und C127 an Pin 5.

Fortsetzung folgt, versprochen Smiley53

Beste Bastlergrüße

Rüdi
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#3
Sehr interessant was du da schreibst. ich hätte auch auf den 10,7 Keramikfilter getippt. Es ist bekannt, das diese ab und zu mal sterben. Auch die Roten Arbeiterfahnen neigen zum Ausfall.
Mich würde mal der Asfall der Kondensatoren interessieren, hatten die einen Kurzschluß oder nur enorme Wertänderung. Klar doch UKW bei diesen Radios ist schon beeindruckend.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#4
Die "Arbeiterfähnchen" kann ich leider mangels Messtechnik nicht kapazitiv ausmessen. Lediglich mein Fluke-Multimeter könnte zur Widerstandswertermittlung dienen. Ich habe die drei Scheiben-C`s nach nicht weggeschmissen und werde sie demnächst (aber erst Anfang nächster Woche) noch mal rauskramen und Ohm-mäßig messen. Ich werde berichten.

Beste Bastlergrüße

Rüdi
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#5
Hallo Rüdi,

Willkommen im RBF! Bitte für jedes Gerät einen neuen Beitrag aufmachen. Ich habe Deinen Bericht nun abgetrennt und einen neuen Bericht daraus gemacht. Du kannst aber gerne noch eine Verlinkung zum Bericht von Frank dazuschreiben, um den Bezug zu diesem Gerät herzustellen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#6
Hallo Rüdi,

besten Dank für Deine Vorstellung und den sehr ausführlichen Reparaturbericht. Smiley47
Ich wünsche Dir viel Spaß und viele hilfreiche Tippe in diesem prima Forum. Idea
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#7
Ja auch von mir ein herzliches Willkommen hier.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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