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Körting R100WL
#21
Also wenn das so einfach ging, dann war das meiner Meinung nach doch Teer. Ich bin mir nicht sicher, ob sie 1932 schon andere Vergußmassen benutzt haben, als Teer. Der Vorteil von Teer ist, dass man statt Öl Wasser benutzen kann. Nach Erkalten/Erstarren des Inhalts kann man diesen abschöpfen und entsorgen und das Wasser auch leichter entsorgen, als das Öl. Aber trotzdem auch mit Öl eine gute Idee.
Trotzdem immer gut, wenn ein Plan funktioniert. [Bild: 015.gif]
Viele Grüße 
Philipp
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#22
Philipp glaube mir es ist kein reiner Teer oder Bitumen den das Zeug läuft bei 50°C wie Oel weg damit kann man keinen Trafo vergießen.
Überlege mal wie warm ein Trafo im Sommer wird.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#23
Richard,
Teer ist nicht gleich Teer. Es gibt die unterschiedlichsten Sorten mit sehr unterschiedlichen Schmelz- (Erweichungs-) Temperaturen.
- Braunkohlenteer entsteht bei der Verkokung von Braunkohle, ca. 55°C
- Steinkohlenschwelteer, Niedertemperaturteer, ca. 60° - 75°C
- Steinkohlenkokereiteer, Hochtemperaturteer, ca. 75° - 95°C
Da Teere toxische Inhaltsstoffe haben, wurde 1970 in der BRD und 1990 in den neuen Bundesländern deren Einsatz im Straßenbau verboten und durch asphaltartige Stoffe ersetzt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Papierkondensatoren, sowohl aus alten Ost- sowie Westgeräten, mit den jeweils verfügbaren Teeren vergossen wurden. So leicht, wie die Dinger auslaufen, besonders die aus den ostdeutschen Kondensatorenwerken, Markierung "RFT 905", weist schon auf Teer hin. Ein einfacher Nachweis für Teer ist, diesen mit ein wenig lösemittelhaltiger weißer Farbe (Nitrofarbspray) zu beprühen. Nach kurzer Zeit wird die Farbe durch die reichlich im Teer vorhandenen zyklischen Kohlenwasserstoffe gelblichbraun, bei Asphalt und anderen Vergußmassen nicht!
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#24
Smiley20 Thumbs_up Beer prost
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#25
(10.02.2016, 14:06)Andreas_P schrieb: Ob es wirklich nicht mehr stinkt, das erfahre ich nachher! Rolleyes

Und, hat es noch gestunken? Big Grin

Ich habe solche Sachen auch immer gemacht. Rückleuchten und Streuscheiben in der Spülmaschine,  zerlegte Scheibenwischergetriebe auf dem Küchentisch, ...

Bin seit 10 Jahren geschieden. Big Grin

Aber prima, dass es geklappt hat. Thumbs_up
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#26
Mußt Du den Trafo eigentlich entsorgen? Wo er "ausgeschalt" ist, kannst Du ihn doch vielleicht wieder reparieren und gleich wieder vergießen?
Gruß,
Uli
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#27
Ja ja vor kurzen hat einer zu mir gesagt:
Hast du noch Sex oder bastelst du schon an Radios.
Und nur weil ich ihm von meinem neu entdeckten Hobby erzählt habe.
Scheint ein komischen Ruf zu haben das Hobby.
Aber mir egal ich bin Opelfahrer...
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#28
(11.02.2016, 23:21)Ator schrieb: Ja ja vor kurzen hat einer zu mir gesagt:
Hast du noch Sex oder bastelst du schon an Radios.
Und nur weil ich ihm von meinem neu entdeckten Hobby erzählt habe.
Scheint ein komischen Ruf zu haben das Hobby.
Aber mir egal ich bin Opelfahrer...

Ich bin seit einem Jahr geschieden. Das lag aber nicht am Hobby, sondern an der Frau.
Hier sollte man die Ursachen nocht verwechseln. Der Spruch mit dem Sex kommt aber vom Golf spielen. Anscheindend gibt es auch dort den Neidfaktor.
Trotzdem schuldet Andreas uns noch eine Antwort..... :-)
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#29
Hallo Marco, Du Opelfahrer!!!

Du kommst aber auch auf Themen. Das ist doch eine ernste Dokumentation wubsmiley . Da schreiben wir doch nichts über Sex am Radio.

Nee, Franz Bernhard, das sage ich nicht!! Tongue
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#30
Aber ohne das zwischenmenschliche wird es schnell trocken.
Smiley48
Grüße vom Marco aus Oberbayern.
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#31
Hallo Freunde,

es geht jetzt weiter mit der Instandsetzung des Körting R100 WL. Es war der Lautsprecher an der Reihe. Die Membrane war nicht zu retten. In diesem Falle schaue ich immer nach, ob die Schwingspule des Lautsprechers intakt ist. Ich habe jetzt einen kleinen Lautsprecher in meinen Beständen gefunden. Hier ist es gleichgültig, ob die Membrane aus einem permanent magnetischen oder elektrodynamischen Lautsprecher kommt. Hier in diesem Fall ist es problematisch einen passenden Ersatz zu finden, weil der Lautsprecherkorb recht flach ist. Der von mir als Teileträger favorisierte Lautsprecher hatte auch, was seine Membrane betrifft, die beste Zeit hinter sich. Trotzdem erst mal ausbauen. Die Verklebung am Membranenrand löst man mit einem Heißluftfön. Nicht zu nahe dran gehen, sonst verbrennt die Membrane. Jetrzt, wenn die Membrane gelöst wurde, mußte ich die im Durchmesser kleinere Schwingspule abtrennen. Nun konnte ich die Membrane problemlos entnehmen. Ich habe nun das loch in der Membrane vergrößert, so dass die Spule des Körting-Lautsprechers dort durch paßt. Nun erst habe ich den rostigen Lautsprecher komplett zerlegt, entrostet und, ganz wichtig!! den mittleren Bolzen auf dem die Membrane läuft vor dem Lackieren abkleben. Bei der Demontage dann habe ich gesehen, dass ein Wicklungsanschluß der Feldspule abgerissen war. Aber ich hatte Glück. ca 5 mm vom Draht konnte man noch erreichen. Als Ersatz für die vorherige Lötzunge habe ich eine Lötöse verwendet. Die konnte man bequem an den Längsschlitzen am Pappgehäuse der Feldwicklung befestigen. So hat man einen prima Lötstützpunkt. Die Feldspule hat jetzt wieder Durchgang. Nach der Lackierung mit Zinkspray Silber wurde die Feldspule mit der Hilfswicklung wieder auf den Mittelbolzen geschoben. Durch Rostenfernung ging das kinderleicht. Alles wurde zusammen geschraubt. Nun kommt die Reservemembrane ins Spiel. Die Schwingspule wurde durch die Membrane gesteckt. Die Membrane muß jetzt von außen fest geklebt werden. Ich habe hierfür Patex genommen. Die Membrane war geringfügig kleiner im Durchmesser. Sie mußte also so ausgerichtet werden, das sie möglichst zentriert im Korb ist. Sobald das Patex anzog, habe ich die Schwingspule mit Holzleim fixiert. Dazu habe ich die mittlere Schraube der Zentrierspinne nicht sehr fest angezogen. Man konnte also die Schwingspule, falls nötig etwas verschieben. Als der Holzleim angetrocknet war, kam die große Erleichterung. Die Schwingspule läßt sich ohne Berührung nach oben und unten bewegen. Die Membrane wurde nun mit dünnem Tempo (1Lage) stabilisiert. Nach Trocknung der Membrane kam die technische Prüfung. Klasse, die Arbeit hat sich gelohnt. Der Lautsprecher funktioniert ohne Einschränkung. Wieder ein Teil vom Körting gerettet. Also, schaut mal auf die Bilder.

   

   

   

   

   

   

Noch mal als Hinweis. Das verwendete Tempo-Material muss natürlich völlig mit der Membrane verklebt werden. Meine Frau hatte mir mal einen Tapetenkleber, ähnlich wie Holzleim, nur dünner mitgebracht. Den habe ich hier verwendet. Der hat sich schön verbunden und trocknet recht schnell. Funktionieren tut auch verdünnter Holzleim. Man sollte aber nur die Reparaturstellen verkleben, incl Tempo und nicht versuchen, die gesamte Membrane "einzukleistern". Ergebnis wäre eine schlechte Wiedergabe. Zum Abschluß bekam der Lautsprecher einen neuen Filzrand. Sieht doch alles gut aus?!

Um diesen Bericht nicht zu lang werden zu lassen kommt als Nächstes die Montage des Netztrafos.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#32
O, je wenn ich manch meine Membranen-Reparaturen zurückblicke, schäme mich. das hast Du prima gemacht, Andreas! Du musst richtig Zeit und Nerven investiert haben, aber das Ergebnis lohnt sich. Smile
Gruß,
Ivan
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#33
Ist schon beachtlich, was du so alles zusammen firmelst. Da nehme ich den Hut ab. Thumbs_up
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#34
Ja, vom Andreas kann man richtig was lernen.
Ich habe so auch schon so manchen Lautsprecher noch retten können. Leider habe ich sonst nichts im Fundus, der LS muss also noch verwendbar sein. Aber ich würde die Vorgehensweise so auch machen. Gut gemacht und ich versuche mir auch eine Scheibe für zukünftige Herausforderungen abzuschneiden.
Viele Grüße 
Philipp
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#35
Hallo Freunde,

danke für Euer Lob.

Heute zeige ich Euch nun mal, was aus dem Netztrafo geworden ist. Zunächst mal an Uli: Den defekten Netztrafo würde ich natürlich nicht noch einmal bearbeiten. Der ist mit der Vergußmasse so eingepampt. Das kann man vergessen.

Ich hatte dann, nachdem die rostige Trafobox lackiert war, begonnen, den intakten Netztrafo für den Einbau vorzubereiten. Am Spannungswähler war die durchgehende Metallschiene, die die Verbindung zu den unterschiedlichen Anzapfungen herstellt (110 Volt - 240 Volt) abgerostet. Ich hatte mich aber ohnehin schon entschieden, diese Anschlüsse nicht alle nach oben an den Spannungswähler zu ziehen. Ich habe jeden einzelnen Anzapf mit einem dünnen Schrumpfschlauch versehen und diesen über die jeweils eigene Isolierung gezogen und erhitzt. Dann habe ich für die gesamten Drähte einen dickeren Schrumpfschlauch gewählt und dann noch etwas mit Isolierband stabilisiert. Ich habe dann den Anschluß vom Primäreingang und das 240 Volt-Kabel nach draußen gezogen. Die Sicherungslamellen am Spannungswähler waren so gammlig, dass sie total zerbröselt waren. Körting hatte in dieser Zeit Sicherungen, die etwas länger und auch etwas dicker waren. Ich habe beim Ersatz normale Lamellen genommen und auch die jeweiligen Abstände etwas verkürzt. Paßt perfekt! Die anderen Drähte hatte ich auf ähnliche Weise heraus gezogen. Durch die Metallbox sind die Isolierungen usw. nicht zu sehen. Der Kabelbaum, der nach oben zum Spannungswähler und den Sicherungen geht, habe ich mit Textilschlauch isoliert.

Wie nun den Trafo in der Metallbox befestigen? Also erst war ich der Meinung, den Trafo mit Silikon auf das Chassis zu kleben. Oben die Box noch etwas mit Pappe auszufüttern. Das habe ich verworfen. Ich habe oben in den Deckel der Box etwas Silikon gespritzt. Den Trafo herein geschoben. Die freiliegenden Windungen wurden durch dünne Pappe von der Box isoliert. Nun habe ich den Trafo in das Silikon gedrückt. Von unten habe ich auch etwas Silikon auf die Trafolamellen gegeben. Anschließend habe ich ein Holzbrett zurecht geschnitten und dieses mit Rundleisten auch noch verklebt. Am anderen Tag konnte dann die Trafobox wieder auf das Chassis. Natürlich habe ich vorher die Anschlüsse vom Netztrafo getestet um Überraschungen auszuschließen. Alles verlief positiv. Seht mal auf nachfolgende Bilder.

   

   

   

   

   

Als nächstes werde ich Euch zeigen, wie das Restchassis aufgearbeitet wurde. Außerdem gibt es heute den ersten Betrieb des überholten Radios. Drückt mal die Daumen. Ich bin guter Dinge.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#36
Boah der Andreas!
Fährt hier mal wieder das KOMPLETTE "aus Scheiße mach Gold"-Programm!
Macht Spaß, bastel und schreib weiter!
Gruß,
Uli
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#37
Ich habe die Tage auch einen LS nach Andreas Methode, die ich mir am von ihm reparierten Graetzlautsprecher abgeschaut habe, instandgesetzt. Das geht hervorragend! Smile
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#38
Sehr heftig ist halt, wenn so ne Müllbude am Schluß spielt und wieder exzellent gut aussieht.
Das ist einfach ein so gutes Gefühl für einen selbst, das kann man kaum beschreiben.
Dann ne schöne Musik drauf und "plöpp" ne Halbe auf, da kann man die Seele einfach mal baumeln lassen.
Viele Grüße 
Philipp
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#39
Hallo Freunde,

ich freue mich immer über Eure Zustimmung und über Euer Interesse.

Gestern kam der große Moment. Ja, das Radio spielt. Aber der Reihe nach. Nachdem nun der Netztrafo auf das Chassis kam, störte mir der erhebliche Rost an der Chassisrückseite. Ich habe die Buchsenleisten gelöst und das Typschild entfernt. Dann hatte ich das Chassis genau bis zur Oberkante abgeklebt und die Rückseite mit Zinksyray silber eingesprüht. Das ist richtig toll geworden. Man sieht kaum einen Unterschied zum Restchassis. Die obere Chassisseite bleibt original. Hier ist nicht viel Rost. Ich möchte auch etwas alte Optik erhalten.

Bei der Inbetriebnahme des Gerätes war festzustellen, dass die vom neuen Netztrafo gelieferte Spannung zu hoch ist. Ganz klar, damit hatte ich gerechnet. Der Netztrafo stammt aus einem Körting Super mit AL4!! Alles kann man ja auf Anhieb nicht haben. Es muß also etwas Spannung durch einen Widerstand reduziert werden. Diesen Widerstand habe ich zwischen Röhrenkathode und dem 1. Elko geschaltet. 2 Manko. Der Heizwickel für die Röhren incl. RES164 hatte im Original eine Mittelanzapfung. Dies erspart dann den Entbrummer. Dies war mir entgangen. Ich habe jetzt zwischen den beiden Buchsenstreifen das Loch etwas vergrößert. Hier kam jetzt ein Entbrummer rein. Dieser hält gleichzeitig die Buchsenleisten in der Mitte. Der Entbrummer tut seine Arbeit tadellos und hinten an besagter Stelle fällt er nicht auf. Das schlimmste Manko ist der Wellenschalter. Hier sind die Nieten so labil gewesen, dass er vollends auseinander fiel. Den Betätigungshebel hatte man schon längst abgebrochen. Als Hebel bekam ich heute unverhofft Ersatz. Bilder - gibt's dann. Heute Abend geht es weiter. Leute ich werde zum Nachtarbeiter letzte Nacht war es 3.30 Uhr.

Achja, eine Bitte. Beim Reinigen ist mir natürlich gleich das Metallgehäuse vom Gerätestecker zerbrochen. Auch das war sehr labil. Die Dinger waren ja im alten Waffeleisen, am alten Bügeleisen usw. Ob da nicht irgendwo für mich ein Ersatzteil wäre? Da würde ich mich sehr freuen. So, dann schaut mal bis hierher.

   

   

Uli, ich habe übrigens gestern den von Stephan (Geburtstagsgrüße) empfohlenen SABA 330 WL abgeholt. Auweia!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#40
Hallo Andreas,

da sage ich nur: Thumbs_up Smiley14 

Ich bewundere, wie Du aus solchen Ruinen wieder fast neuwertige Radios 'zauberst'.

Da freue ich mich immer schon auf den nächsten Bericht.


Grüße

Martin
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