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seltsamer Ton beim REMA Toccata 940/2
#1
Hallo, liebe Radiobastler,

ich bin gerade dabei, mein REMA Toccata 940/2 auf Vordermann zu bringen. Als ich es heute einschaltete, kam als einziger Ton ein "tack-tack-tack-tack-tack" über die Boxen, etwa in der Geschindigkeit von 100 Mal pro Minute. Das Gerät stand längere Zeit bei mir in der Garage und ich hatte es einen Tag in der Wohnung, um Kriechströme durch Feuchtigkeit auszuschließen. Was kann das sein? Hat jemand eine Idee? Wenn man hier eine Audiodatei hochladen könnte, würde ich dieses Geräusch mal reinstellen.

Viele Grüße
Karsten
Auch aus quadratischen Radios kann man Rundfunk hören! Wink


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#2
Mach doch ein Youtube Filmchen, den kannste dann hier einstellen...

Zum Problem, ja Feuchtigkeit am Tastenaggregat?? Spiel mal Klavier auf allen Tasten.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#3
Moin Karsten,

das sollte Motorboating sein. Möglichkeiten gibt es einige, fehlerhafte Kondensatoren, fehlerhafte Versorgungsspannung, Übergangswiderstände in einer Röhrenfassung. Sofern noch nicht geschehen, sollten als erstes die Kondensatoren überprüft und ggf. ersetzt werden. Fassungen und Sockel reinigen und dann die Spannugen überprüfen.

Einen Tag um die Feuchtigkeit aus dem Gerät zu bringen ist seeehr wenig.

Beste Grüße

Peter
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#4
Karsten,
die Mühe mit der Audiodatei kannst Du Dir schenken, weil sich da keiner reindenken kann, wo das Herkommt. Du solltest schon einige Messungen gemacht haben. Gerade lange Lagerung in Räumen mit höherer Luftfeuchtigkeit kann viele Kontaktprobleme schaffen. Hier mal ein kleiner Meßplan, wie ich hier vorgehen würde.

Erst mal ohne Netzspannung anzulegen:
- Alle Feinsicherungshalter auf Korrosion untersuchen, wenn grün angelaufen, mit Dremel und Stahlputzrädchen die Sicherungshalteklammern innen von Grünspan befreien, etwas Kontaktspray KONTAKT60 auf einen Pinsel sprühen und die Klammern dünn einpinseln. Grundsätzlich neue Sicherungen mit den aufgedruckten Werten einsetzen.
- Netzschalter auf 0 Ohm- Durchgang prüfen.
- Netzschalter einschalten, ein Digi im Ohmbereich an die beiden Kontakte des Netzkabels und den Primärkreis auf Durchgang messen. Es sollte ein Widerstand im Bereich 50 bis 200 Ohm angezeigt werden.

Ist dies der Fall, dann Netzspannung anlegen und Gerät einschalten:
- Rohspannungen prüfen und mit dem Schaltplan vergleichen. Die für die Endstufen kann man über den großen Becherelkos messen.
- Dann die Spannung für die Vorstufen und den Empfänger prüfen.
- Sollte das "Tackern" immer noch zu hören sein, mal darauf achten, ob die Lautsprecherschutzrelais im gleichen Rhythmus mittackern. Ist das der Fall, nacheinander die Sicherungen Si807 und Si808 (2A träge) ziehen und feststellen, welcher Kanal ggf. eine Gleichspannung auf den Lautsprecherausgang draufhaut. Natürlich auch diese Sicherungshalter vorher auf Korrosion untersuchen. Im Idealfall sollten an der "heißen" Lautsprecheranschlußbuchse, also dem runden Stift gegen Masse weniger als 50mV zu messen sein.

Mach das erst mal, dann sehen wir weiter. Schaltung könnte ich raussuchen und Dir mailen.
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#5
Peter,
REMA Toccata940 nix Röhren! Big Grin
Ist sich HiFi- Gerät mit Sand drin!
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#6
Ich hatte mal Motorboating bei einem Saba Schwarzwald W2, das klang eher stumpf und wie ein Pumpen im Lautsprecher. Schuld waren alle 4 Elkos im Netzteil. Sie hatten gute Werte und sonst kam es zu keinem Brummen, sie waren auch nicht auffällig, aber sie waren Auslöser für das Pumpen im Lautsprecher, dem sogenannten Motorboating, wie Peter sagt.
Ob das nun bei einem Transistor-Gerät auch auftreten kann, weiss ich allerdings nicht.
Viele Grüße 
Philipp
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#7
Hallo,

vielen Dank für die Tipps. Das klingt nach viel Arbeit. Ich werde das Teil erst einmal hinten anstellen und die anderen Geräte überholen, die ich noch dastehen habe. Das REMA Marcato z.B. funktioniert einwandfrei und muss nur gesäubert werden.

Viele Grüße
Karsten
Auch aus quadratischen Radios kann man Rundfunk hören! Wink


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#8
Hallo,

ich habe mir heute noch einmal mein REMA Toccata vorgenommen. Als ich es allerdings einschaltete, um nach Wolframs Fehlersuchplan vorzugehen, trat das Motorboating nur wenige Sekunden auf und dann war ganz Ruhe im Karton. Es gab keinen Mucks mehr von sich. Deshalb ging ich erst einmal von einem Fehler im Netzteil aus. Die Sicherungen sind alle in Ordnung, nur einer der Becherelkos scheint einen Treffer wegbekommen zu haben. Es sind zwei Stück mit 4700 µ/40 V. Der eine hat einen Innenwiderstand von 1,8 kOhm, beim anderen sind es gerade einmal 0,7 Ohm. Das kann ja wohl kaum in Ordnung sein, weshalb ich auch dort den Fehler vermute. Könnte eventuell ein anderes Bauteil diesen Elko abgeschossen haben?

Gruß
Karsten
Auch aus quadratischen Radios kann man Rundfunk hören! Wink


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#9
Nee. glaube ich nicht.
Hast du nicht so ein China Tester ? um die Elkos zu messen ?
Ich würde da gleich beide wechseln.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#10
Hallo Karsten,

hast Du beide Elkos im eingebauten oder ausgebauten Zustand gemessen?
Bei Elkos ist die Kapazität und der ESR maßgeblich. Was meinst Du mit "Innenwiderstand"?
0,7 Ohm ESR ist Ordnung; 0,7 Ohm Isolationswiderstand (Gleichstromwiderstand) dagegen nicht.
1,8 k ESR ist auch nicht in Ordnung. Du siehst, die Angaben reichen nicht.


Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#11
Hallo Eric,

ich habe den Widerstand erst einmal nur im eingebautem Zustand, und selbstverständlich ausgeschaltetem Gerät, mit dem Multimeter gemessen. Ich werde aber beide einmal ausbauen und meinen AVR-Tester verwenden. Mal sehen, was dabei herauskommt.

Gruß
Karsten
Auch aus quadratischen Radios kann man Rundfunk hören! Wink


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#12
Wolfram: Kontakt 60 auf den Sicherungshalter???
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#13
Karsten,

wie ich Dir schon sagte sind Bauteil-Messungen im eingebauten Zustand nur mit Erfahrung durchzuführen und zu interpretieren.
0,7 Ohm über den einen Elko gemessen deutet auf einen Kurzschluss, den es weiter zu lokalisieren gilt.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#14
Werner,
was befürchtest Du durch diese Aktion. Die Sicherungsklammern sind aus Ms, die Sicherung ist vernickelt, also keine veredelten Kontakte Mit Dremel und Putzrädchen kommt man da schlecht dazwischen. Ich habe ja geschrieben, ....ein wenig..., eben zur Konservierung.
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#15
Hallo nochmal,

ich habe die zwei Elkos ausgelötet und mit dem AVR-Tester geprüft. Das Ergebnis war wie folgt:

Kondensator 1: 5237µ, ESR 0,28; V loss 4,3%
Kondensator 2: 4935µ, ESR 0,28; V loss 3,2 %

Dann habe ich mit dem Multimeter von beiden den Widerstand noch einmal im ausgebauten Zustand gemessen.

Kondensator 1: 5,66 MOhm
Kondensator 2: 11,8 MOhm

Der Unterschied ist doch ziemlich groß. Wolfram, die Sicherungen, insgesamt 7 Stück, habe ich alle erneuert und die Klemmen alle mit dem Glasfaserpinsel und hinterher Kontaktspray behandelt. Der Widerstand wird auch bei jeder mit 0 angezeigt.

Gruß
Karsten
Auch aus quadratischen Radios kann man Rundfunk hören! Wink


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#16
Hallo Karsten,

die Elkos sind in Ordnung. Wo der 0,7-Ohm-Kurzschluss aus Beitrag #8 herkommt musst Du suchen. Der muss auch noch mit den ausgebauten Elkos zu messen sein.

Gruß,
Eric
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

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Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#17
Karsten,
wie schon geschrieben, die Elkos sind i.O.. Also wieder rein damit. Du entfernst erst mal die Sicherungen Si.807 und 808, jeweils 2Aträge. Da sind die Endstufen außen vor, die kommen dann später dran. Dann an den beiden Netzteilplatinen die reingehenden Wechselspannungen und die Gleichspannungen, die rauskommen, messen. Minuspol des Digis an Chassis oder an Punkt 813 bzw. 805 der Platinen (Schiene "V"). Die Schaltung kommt jetzt.

   

Die Spannungen an den Leiterplattenpunkten 815 und 816 können etwas höher sein, da ja die Endstufen nicht als Last vorhanden sind. Wenn Du das erfolgreich praktiziert hast, dann Gerät ausschalten und erst eine, dann auch die andere Sicherung für die Endstufen reindrücken und messen, was passiert, bzw. ob eine Sicherung fliegt. Dann sehen wir weiter.

Edit: Schaue Dir auch dringend den Widerstand R812, 6,8Ohm, Baureihe 25.311, an. Der wirkt als Schutzwiderstand und ist oftmals verbrannt, wenn eine Endstufe defekt ist. Der Widerstand sitzt zwischen Leiterplatte und Trafo. Bei manchen Ausführungen wurde der Widerstand auch durch eine Sicherung ersetzt.
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#18
Hallo zusammen,

Wolfram, erst einmal vielen Dank für den Schaltplanausschnitt und die Tipps, auch von Dir, Eric. Ich werde mich dann morgen mal ums Ausmessen kümmern, weil ich gleich zur Arbeit muss. Dazu brauche ich nämlich Ruhe.

Viele Grüße
Karsten
Auch aus quadratischen Radios kann man Rundfunk hören! Wink


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