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Notradios
#1
Hallo zusammen,

angeregt durch Thorstens Vorstellung der Nachkriegseinkreiser möchte ich Euch mal zwei Notradios vorstellen.

.jpg   DSCF1128.jpg (Größe: 184,44 KB / Downloads: 214)
Dieses Gerät wurde in der ehemaligen DDR gebaut.
Ich bekam es ohne Röhre und Lautsprecher, ebenso fehlte der Übertrager.
Trotzdem hat es mich 'gejuckt', das Gerät wieder aufzubauen.
Hier noch die aus zwei Stahlröhrenfassungen gebaute 10-polige Fassung:

.jpg   DSCF1116.jpg (Größe: 216,42 KB / Downloads: 178)
Das Gehäuse aus ursprünglich wohl unbehandeltem Holz habe mit ein wenig Wachslasur aufgehübscht.
Bestückung: UEL51, Selengleichrichter

Das zweite Gerät ist ein Esslinger Produkt.
Dieses Gerät gehört unserem Freund Dieter und sollte lediglich wieder funktionsfähig gemacht werden.

.jpg   DSCF1171.jpg (Größe: 184,44 KB / Downloads: 175)
Bemerkenswert an diesem Gerät ist die Mischbestückung aus zwei Amerikanischen Stahlröhren und einer Gleichrichterröhre der C-Serie.
Da es in Esslingen nach dem Krieg mindestens eine mit Amerikanischen Besatzungssoldaten belegte Kaserne gab, bei denen auch Zivilbeschäftigte tätig waren, lässt die Herkunft der Stahlröhren erklären.
Beide Röhren sind Pentoden, was das Gerät verhältnismäßig empfangsstark macht.
Röhrenbestückung: CY1, 2x 12SG7


Grüße

Martin
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#2
Hallo Martin!

Sehr interessante Geräte! Danke fürs Zeigen. Smile
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#3
Hochinteressant. Das mit der sauber zersägten Röhrenfassung habe ich auch noch nicht gesehen. Konsequent mit rotem Punkt gekennzeichnet, damit man weiß, wie herum die UEL51 einzustecken war.
Alleine an solchen Details sieht man, wieviel Mühe in ein solches Gerät investiert werden musste.

Die Eigenbauten genießen in Sammlerkreisen ein Mauerblümchendasein, was eigentlich schade ist.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#4
Ich bin auch ein absoluter Fan von sogenannten "Notradios", die in allen möglichen und unmöglichen Werkstätten gefertigt wurden. Aber als "Notradios" möchte ich nur solche Konstruktionen bezeichnen, die zwischen Mai 1945 und dem offiziellen Produktionsbeginn von Radioapparaten im Jahr 1948 gefertigt wurden. In den Jahren dazwischen war eine großtechnische und kommerzielle Produktion von Radios durch einen Beschluß der Alliierten verboten. Max Grundig durfte ja seinen "Heizelmann" nur deshalb verkaufen, weil er das Gerät als Bausatz anpries. Die Röhren durften nicht im Bausatz liegen und mußten separat erworben werden. Damit hat er das Verbot der Alliierten umgangen.
Das Gerät mit der UEL51 hat entweder ein Bastler gebaut oder hat ein Notradio später umgebaut, denn die besagte Röhre gab es in den Jahren unmittelbar nach dem Kriege noch gar nicht. Die wurde erst seit 1950 produziert und war eine Neuentwicklung speziell für die DDR- Nachkriegs- Einkreiser als Nachfolger für die VE's und DKE's.
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