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Midget- Receiver Type 31/1- Nachbau
#1
Nachdem mir heute das Wetter die Lust auf Außenarbeiten genommen hat, habe ich mich entschlossen, den Nachbau des "Sweetheart" zu starten. Die vergangenen Tage habe ich anhand der mir vorliegenden Fotos versucht, eine möglichst genaue Zeichnung des Chassis zu entwerfen. Anhand bekannter Größen, wie Röhrendurchmesser und -länge habe ich die Maße von den meist perspektivisch verzerrten Fotos umgerechnet und bin scheinbar der Realität recht nahe gekommen. Hier die vorläufige Zeichnung.

   

Wie schon angedeutet, habe ich heute früh die Blecharbeiten gestartet, da auch mein Rücken "grünes Licht" gegeben hat und man sich doch ein bißchen bewegen soll.
Als Material für das Chassis habe ich 1mm dickes Alu genommen. Vielleicht nicht entsprechend dem Original, denn auf einem meiner Fotos ist die Innenseite eines solchen Chassisbleches angerostet, was eigentlich auf Stahlblech hindeutet. Aber weil sich Alu mit Amateurmitteln besser bearbeiten läßt, habe ich das eben genommen. Nach etwa 5 Stunden Klempnerei hier das Ergebnis.

   

   

   

Alle Bohrungen sind noch nicht ausgeführt, besonders die für die zwei Bedienknöpfe, aber das kommt noch. Wenn die Bearbeitung abgeschlossen ist, montiere ich die Röhrenfassungen und den Drehko wieder ab. Dann Alu- Haftgrund drauf und zum Schluß die Endlackierung. Den originalen Kräusellack bekommt man nicht mehr, vielleicht tut es ein dunkelgrauer Seidenglanzlack auch. Aber so weit bin ich noch nicht. Nun kommt noch die rückseitige Pertinaxplatte und die Skalentrommel dran, die ich wahrscheinlich aus Messing drehen werde.
Ich werde weiter berichten, wenn's was Neues gibt.
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#2
Genial! Versuche so ein Original zu finden obwohl das schwer sein werden könnte.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#3
Typisch Wolfram, mal wieder sehr beeindruckend!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#4
Der Stand für heute abend. Der Rückkopplungsdrehko ist schon mal probeweise drin, da muß ich noch eine längere Achse anlöten. Ich habe nur einen Trimmer mit Schraubenziehereinstellung, die Achse ist da zu kurz. Die rückseitige Pertinaxplatte ist auch soweit fertig. Die 2mm Buchsen für Antenne und Erde, sowie ein paar Lötösen für Anoden- und Heizspannung sind schon drin. Es fehlt nur noch die Spulenbefestigung und die KH- Buchse. Ich werde wahrscheinlich eine offene 3,5mm Mono- Klinkenbuchse verwenden.

   

Dummerweise sind die beiden Trimmer und die Röhrenfassungen aus amerikanischer Produktion und haben UNF #4-40, also 7/64" Gewinde. Eigentlich mehr original so, da für den Empfänger amerikanische Röhren, und auch englische Bauelemente verwendet wurden. Also habe ich die und auch die restlichen Gewinde mit 7/64" geschnitten. Genügend Schrauben habe ich noch da.

   

   

Morgen geht's dann weiter.
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#5
und ich sage dir: richtig so, da Fassung auch aus amerikanische Produktion stammt.

Weiter so, Wolfram
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#6
Schrecklich!
Bei Wolfram muss ein Eigenbau immer besser aussehen und qualitativ wesentlich besser sein als ein Werksgerät. ICH KRIEG KOMPLEXE!

Spaß!
Das macht wirklich Spaß, Dir zuzuschauen, auch wenn's nur virtuell ist!
Gruß,
Uli
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#7
Beeindruckend! Das Thema werde ich gerne weiter verfolgen! Ich bin mir sicher, dass es ein superschönes Projekt wird!
Gruß,
Ivan
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#8
Heute am Sonntag habe ich noch die restlichen Durchbrüche für die Drehkos gebohrt. Damit die vier Schrauben, mit denen zukünftig die Abdeckkappe befestigt werden soll, auch nach mehrmaligem Gebrauch noch ein Gewinde vorfinden, habe ich aus 1,5mm starkem Messingblech entsprechende Gewindeverstärkungen gefertigt. Die 5x16mm großen Klötzchen bekamen das nun schon übliche UNF #4-40- Gewinde. Am Alu- Blech des Chassis habe ich sie mit jeweils zwei vernickelten Messinghohlnieten 1,5x5mm befestigt.

   

Fertig grundiert sieht das Chassis schon recht passabel aus.

   

Die Nietlötösen, die neben der Befestigung des Röhrentragers auch die Masseverbindung der Schaltung herstellen, hatte ich während des Grundierens mit Schrumpfschlauch überzogen. Dadurch sind sie schön blank verzinnt geblieben.

   

   

Beim nächsten Anfall von Bastelwut geht es an das Drehen der Skalentrommel und die Achsverlängerung für die Rückkopplung. Danach muß ich mir noch überlegen, woraus und wie ich die beiden Bedienknöpfe fertige. Wahrscheinlich werde ich schwarzes PVC oder POM nehmen.

Die Spule macht mir noch Kopfzerbrechen, da ich nicht weiß, was für ein Typ von Spulenkörper original dafür verwendet wurde. Es steht lediglich da: 1/2", also rund 12,7mm Durchmesser. Wenn man aber die angegebenen Induktivitätswerte in die Schwingungsgleichung einsetzt, kommt man nicht auf den angegebenen Frequenzbereich. Nirgendwo ist vermerkt, ob der Spulenkörper eventuell einen Abgleichkern hat. Wahrscheinlich bleibt mir nichts anderes übrig, als zu probieren.
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#9
Oh Wolfram! Sehr spannendes projekt. Ich lese aufmerksam mit. Mich würde interessieren, wie mikrophonisch das ganze ist. Die DF91 sind meiner Erfahrung nach da sehr anfällig.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#10
Hallo Wolfram!

Wieder ein sehr interessantes Projekt! Ich bin immer wieder verblüfft über Deine mechanischen Fertigkeiten, das Gerät sieht wirklich aus wie industriell gefertigt.

Zwei Dinge, die Dir hoffentlich weiterhelfen:

1) Grauen Schrumpflack (aus der Spraydose) gibt es noch, und sicherlich auch von anderen Anbietern.

2) Hattest Du nicht gesehen dass die Diskussion in antiqueradios.com fortgeführt wurde? Dort mehr Details zum Nachbau der Spule, und der im originalen Schaltplan verwendeten Begriffe D.S.C. (Double Silk Covered) und S.W.G. (Standard Wire Gauge).
Demnach:
L1 / 85µH / 80 Wdg. / 0,2mm
L2 / 7,1µH / 18 Wdg. / 0,3mm
L3 / 14,5µH / 25 Wdg. / 0,15mm

In dem antiqueradios.com-Artikel steht weiterhin: "The coil has a tuning slug inside the form (composition and dimensions not specified) attached to a threaded and slotted stud for tuning. [...] The core material (I used) is unknown but looks like iron dust and is about 3/8" diameter and 1/2" long on a 4 BA brass screw."

Wenn ich für die frequenzbestimmende Spule L2 mit den obigen Werten rückwärts rechne komme ich auf einen Kern mit einem Al-Wert von zirka 21 nH -- vielleicht nach einem solchen Kern Ausschau halten.

Gruß,
Eric

Edit:
(17.04.2016, 11:54)scotty schrieb: [...] Wenn man aber die angegebenen Induktivitätswerte in die Schwingungsgleichung einsetzt, kommt man nicht auf den angegebenen Frequenzbereich. [...]

Wieso, 7,1 µH || 100 pF ergibt ziemlich genau 6 MHz.
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#11
Eric,
danke für Deine Hinweise. Das mit den englischen Drahtbezeichnungen war mir klar. Mit der Gleichung und der Induktivität, da hatte ich einen Rechenfehler drin, da hatte ich mich verhauen. 7,1µH ist natürlich richtig.
Ich hatte auch schon die Vermutung, dass da noch ein Kern drin ist, denn mit einer einlagigen Zylinderspule auf 12mm Kern ist die Induktivität mit den angegebenen Windungen nicht zu erreichen.

P.S.: Danke für den Tipp mit dem Kräusellack. Ich habe mir gleich eine Dose bestellt. Auf die Autobranche wäre ich nicht gekommen.
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#12
Hallo Wolfram,

ich finde das sehr toll was Du da wieder hinbekommen hast! Bin mal gespannt auf die Empfangsleistungen des Geräts. Wie planst Du denn die Stromversorgung zu lösen? Anodenbatterien gibt es ja nicht mehr.

Auch ich werde das Projekt als Fan mitverfolgen es entwickelt sich ja sehr schnell!
Viele Grüße
Semir
---------------------------------
"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#13
@Wolfram: Ich hatte einfach nach "Schrumpflack" gegoogelt, da war das unter den ersten Links. Die englische Bezeichnung (Wrinkle) kannte ich nicht.

@Semir: 27V sind drei 9-V-Blöcke, bei einem Anodenstromverbrauch von 0,5 mA halten die recht lange.
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

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#14
Heut habe ich in der Bucht wahrscheinlich einen Volltreffer gelandet. Ich glaube, ich habe einen Spulenkörper geschossen, der dem Original bestimmt recht nahe kommt.

   

Das einzige, was ich nicht sehen kann, ist das Vorhandensein eines Kernes. Aber warten wir erst mal ab, bis das Ding in meinen Händen liegt.
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#15
Tja Wolfram, wenn ein wenig Glück im Spiel ist, dann ist es ein gutes Projekt. Interessant.
Ich lese passiv mit.
Viele Grüße 
Philipp
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#16
Wer kann, der kann > sollte unter Deinem Mitgliedsnamen stehen Wolfram Smile Was soll man dazu sagen, außer dass es wieder ein perfekt geplantes und umgesetztes Projekt ist und wird. Bleibt dann aber noch der spätere Härtetest mit Abwurf aus einer Propellermaschine und anschließendem Funktionstest. Wobei: Ich denke, Deine Version wird einen solchen Test noch eher unbeschadet überstehen, wie das Original aus Massenproduktion.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#17
Anton,
den Abwurf könnte ich durchaus probieren. Der Sportflugplatz Laucha bei Freyburg/U. ist ja nicht weit. Man muss nur noch rauskriegen, ob die den "nackigen" Wellpappekarton rausgeschmissen haben, was wahrscheinlich keinen allzu großen Unterschied zum heute durch die Pakettransporteure praktizierten rüden Pakethandling machen würde, oder ob die im Bündel an einem kleinen Lastenfallschirmchen ihrem Einsatz entgegen schwebten.
Vielleicht finde ich noch was im Netz. Aber zuerst muss ich weiter bauen. Hoffentlich schlägt heute die Spule und der Kräusellack bei mir auf.
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#18
Bestimmt wurde das Gerätchen an einem Mini-Fallschirm zu Boden gelassen, oder es wurde beim Abwurf von Materialversorgung und Nachschub, mit in eine Kiste gepackt und mit großen Fallschirmen abgeworfen.
Wie auch immer-; Ich bin gespannt auf das weitere Erstehen dieses Technik-Dokumentes.
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#19
Mit dem in der Bucht geschossenen 12mm Spulenkörper (Bild in Antwort #14) habe ich doch nicht so den Hauptgewinn gezogen. Es ist kein Kern vorhanden und auch keine Möglichkeit vorgesehen, einen Kern zu montieren. Auch ist die Befestigungsmutter aus Bakelit von ihrem Durchmesser zu groß. So viel Platz habe ich nicht auf der rückseitigen Montageplatte. Also, "selbst ist der Mann", Spulenkörper aus grauem PVC gedreht.

   

   

Für die Befestigungsmutter, die gleichzeitig die Kernbremse ist, habe ich 12mm Rundmessing genommen. In den Spulenkörper habe ich über die ganze Länge eine axiale Bohrung von 9mm Durchmesser eingebracht, die im am montageseitigen Ende ein Gewinde M10x1,0, etwa 10mm lang, erhalten hat. Die Befestigungsmutter erhielt dem entsprechend ein M10x1,0 Außengewinde und M4- Innengewinde für die Kernspindel.

   

Übrigens, dieser Kern stammt aus einem Funkgeräteschrottchassis unbekannter Herkunft.

Da verschiedene Bohrungen auf der schon vor einiger Zeit gefertigten Montageplatte aus Pertinax nicht so richtig stimmten, habe ich eine neue Platte ausgesägt und fertig gebohrt. Hier eine Gesamtansicht.

   

   

   

Hier seht ihr die verlängerte Achse des Rückkopplungstrimmers aus 6mm Rundmessing. Was nicht mehr zu sehen ist, ist der Schraubendreherschlitz in der Trimmerachse. Um eine einigermassen kraftschlüssige Verbindung zur ansonsten stumpf aufgelöteten Achsverlängerung zu erreichen, habe ich einen entsprechend geformten Keil stehen lassen, der genau in den Schlitz passt. Scheint ganz gut zu halten!

   

Das mit dem Kräusellack ist gar nicht so einfach! Da muß man einen goldenen Mittelweg finden, zwischen zu wenig gespritzt, "keine Kräuselung" und zu viel, "Nase läuft". Big Grin
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#20
Ja das ist wieder ein Zungeschnalzen Projekt Wolfram, zumindest für mich.

Zum Lack, vielleicht nur die Teile Lackieren die Waagerecht liegen, Trocknen lassen umdrehen und weiter Lackieren
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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