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17.04.2016, 18:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2016, 18:45 von anton.)
Hallo zusammen!
Da ich ja ein Faible für aussergewöhnliche Geräte habe, konnte ich bei dieser winzigen Belchdose mal wieder nicht nein sagen.
Es handelt sich um ein sehr kleines 4-Röhren-Radio von Arvin. Es hat die Masse 165 x 133 x 102 mm und ist somit nur wenig grösser als ein Jotha Liliput, dabei jedoch ein Superhet!
Das Gehäuse besteht komplett aus Blech. Dieser Bauart geschuldet ist das Allstromradio mit einem Massebus ausgestattet, damit man auch nach dem erstem Einschalten noch lebt und sich der Kaufpreis irgendwann rentiert...
Die Röhrenbestückung besteht aus: 12SA7 12SQ7 50L6GT 35Z5GT
Das Gerät empfängt lediglich Mittelwelle, wurde 1946/47 gebaut und wird mit 117V betrieben.
Zum Zustand des Radios ist zu sagen, dass das Gehäuse schon einige Rostschäden hat, dafür aber keine Dellen. Ich stelle mir immer noch die Frage, ob ich es neu lackiere oder original lasse. Die Farbe ist jetzt auch nicht gerade der Bringer, da es das Gerätchen auch in rot, gelb, grün und elfenbein gab. Ist halt immer so'ne Sache... Naja, mal sehen.
Die Knöpfe sind nicht original und unterstreichen momentan noch den zugegebenermassen tristen Look des Radios. Da habe ich mir aber schon einen Chickenheadknopf für die Abstimmung und einen entsprechenden Knopf für AN/AUS-Lautstärke bestellt. Beide Knöpfe in cremefarben, mal sehen, wie das dann aussieht.
Zur Technik: Es liegt eine ältere Reparatur vor, wo 3 Elkos, alle Kondensatoren und ein Widerstand erneuert wurden. Die restlichen Widerstände habe ich alle durchgemessen und für gut befunden. Es spielt am Modulator (ca. 5-10m Luft zwischen den Antennen) recht gut und lautstark, hatte aber doch Schwächen im Fernempfang. Mit Langdraht geht es einigermassen. Unter 5m ist der Empfang nur sehr leise. Zwei Abgleichschrauben (? .. siehe Foto unten) habe ich dann etwas nachjustiert, das verbesserte den Empfang auch massgeblich.
Das Poti bedurfte auch noch etwas Pflege...
Der Lautsprecher hatte einige Risse, die ich geflickt habe.
Vom Klang kann man nicht viel erwarten.
Beste Grüsse
Thorsten
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17.04.2016, 18:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2016, 18:33 von Alexander 2.)
Hallo Thorsten
Ein schönes Radio. Ich finde es Wahnsinn wie viele Radios du in so kurzer Zeit hier vorstellst. Wo stellst du die alle hin? Ok die meisten brauchen etwas weniger Platz wie eine Truhe, aber auch die brauchen Platz.
Kannst du evtl mal ein Übersichtsbild deiner Sammlung einstellen. Das muss doch aussehen wie in einem Radio Geschäft der 30er - 40er Jahre.
Liebe Grüße
Alexander
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17.04.2016, 18:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2016, 19:15 von anton.)
Interessantes Gerät, wenn auch mit gewöhnungsbedürftiger Optik. Erinnert einwenig an die alten Autoradios mit Röhrentechnik, könnte aber auch ein Heizgebläse sein Bei org. habe ich ein Modell mit einer verchromten Front gesehen. Ob das so original verfügbar war, oder ein Sammler da Hand angelegt hat, weiß ich nicht, aber das sah schon chic aus.
(17.04.2016, 18:32)Alexander 2 schrieb: Ein schönes Radio. Ich finde es Wahnsinn wie viele Radios du in so kurzer Zeit hier vorstellst. Wo stellst du die alle hin? Ok die meisten brauchen etwas weniger Platz wie eine Truhe, aber auch die brauchen Platz.
Kannst du evtl mal ein Übersichtsbild deiner Sammlung einstellen. Das muss doch aussehen wie in einem Radio Geschäft der 30er - 40er Jahre.
Da hat Thorsten schonmal so Einiges gezeigt: http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=4438
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Hallo Alexander!
Och, soooo viele Radios habe ich gar nicht. Da haben manche wesentlich mehr Geräte...
Aber ich beschränke mich schon auf Kleinradios und Vorkriegsmodelle, damit alle Radios einen Platz bekommen. Irgendwo stapeln macht ja auch keinen Sinn...
Zudem mag ich die kleinen Dinger sehr. Zum Genusshören habe ich meine SABAs und meinen grossen Grundig.
Beste Grüsse
Thorsten
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Danke Anton, dass Du das Typenschild umgedreht hast. Brauche ich nicht mehr zu bearbeiten, sehr gut.
Das verchromte Gehäuse ist nicht original, finde ich aber auch sehr schick!
Heizlüfter? Ja, könnte dafür durchgehen...
Beste Grüsse
Thorsten
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Sehr schönes, kleines Gerät, danke für's Vorstellen, kannte ich noch nicht. Sieht tatsächlich etwas aus wie eine Keramik Spardose in Radioform. ;-)
Lieben Gruß,
Markus
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Oh ja, ein " Puppenstuben Radio " wenn man nicht weis was es wirklich ist und kein Größenvergleich hat.
Das hätte ich auch mitgenommen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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Danke, Thorsten,
wieder ein super interessantes Gerät von Dir. Und es hat alles - auf so wenig Platz! Da schließe ich mich an Alexander zu - Du musst irgendwo einen vergrabenen Schatz gefunden zu haben
Gruß,
Ivan
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Hallo Ivan!
Die Blechdose ist aus der Bucht.
Und sie hat jetzt neue Knöppe. Kommen wegen dem Blitz recht weiß rüber, sind aber cremefarben.
Beste Grüsse
Thorsten
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Der ist ja drollig !
Kann man bei längerem Betrieb auf dem Blech des Gehäuses Eier braten?
Gruß
k.
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Gruß
klaus
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Ich find das Ding wirklich interessant! Auf die absolut minimalistische Idee, aus nur drei (!) Blechteilen das Chassis und komplette Gehäuse inklusive Skala zu pressen konnten auch nur die Amis kommen. Das Radio muss wirklich für schmale Geldbeutel entworfen worden sein.
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)
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@Klaus: Das Gehäuse wird im Vergleich zur Philetta nur moderat warm.
@Eric: Die Skala ist ein einzelnes geklebtes Blech.
Beste Grüsse
Thorsten
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...nicht schlecht,
das Gerät könnte mir auch gefallen...
Gruß
Rolf
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Das ist eben das Schöne an solchen amerikanischen 110V- Allströmern, dass die Heizspannung der einzelnen Röhren aufeinander abgestimmt sind und fast immer in der Summe 110V ergeben. Hier 2x12V + 35V + 50V ergibt 109V. Ein 47Ohm- Widerstand dämpft den Einschaltstromstoß und erzeugt beim Dauerbetrieb nur eine Verlustleistung von 1W.
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Ja, das ist bei den amerikanischen Kleinradios wirklich gut gelöst. Die 110/117V Netzspannung wirkt sich in diesem Zusammenhang positiv aus, da die sehr unwirtschaftliche Vernichtung von Spannung wie bei einem 220 V - Netz nicht anfällt.
Bei manchen europäischen Kleinstradios versuchte man ja manchmal, diesen Spannungsüberschuss per Widerstandsnetzkabel zu "verbrennen", oder per Widerstandsbox, die auf die Rückwand geschnallt war.
Trotzdem hätte ich vermutet, dass angesichts der kompakten Bauform und der dazu recht großen Röhren zumindest die Endröhre das Blechgehäuse doch deutlich erwärmt. Umso besser, dass selbst das kein Problem darstellt.
Gruß
k.
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klaus
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Klaus,
die Heizleistung ist nun mal bei diesem Gerätchen nur 110V x 0,15A= 16,5W, also weniger als eine Backofenlampe!
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Hallo Leute,
ja, die Spannung des kleinen Radios birgt aber auch Nachteile in sich. Ich habe wirklich überlegt, ob ich Euch diese Eselei schreiben soll. Heute war der Thorsten mal wieder zu Besuch bei mir. Er stellte mir das kleine Radio vor. Ich wollte mal die Röhren auf meinem Funke testen. Dann war an der Endröhre am Steuergitter ein Kondensator mit viel zu hoher Kapazität. Tja, das Radio lief gut. Wirklich imponierend, das kleine Radio. Dann, wie das so ist, quatscht man mit Thorsten. Regelt im Gespräch das Radio am Regel-Trenntrafo hoch, wundert sich noch, dass die Röhren so hell glimmen. Tja, und dann sieht man halt, dass der Regeltrenntrafo auf 220 Volt geregelt wurde. Ich habe gewöhnlich eine Maxime: Entweder es wird gequatscht oder es wird gebastelt. Beides mache ich an sich nie. Tja, das Resultat war eine zerschossene Gleichrichterröhre. Ich hatte noch Glück im Unglück, die anderen Röhren haben diese Dussligkeit überlebt. Ich habe einen Röhrenlieferanten (eBay) im Saarland. Nur gut, dass er solche Röhren für relativ kleines Geld verkauft. Ja, so ist das.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Andreas, sowas kann doch mal passieren, vor allen Dingen wenn man dauernd an "europäische Spannungen" gewohnt ist. Die Röhre ist ja wirklich noch günstig, und zum Glück sind die Elkos schon gegen 350-V-Typen getauscht, sodass die nichts abbekommen haben.
A pro pro 110V, was ich Dir noch sagen wollte: Denk dran dass bei Deinem Stassfurt Imperial W47 der Spannungswähler am Netztrafo noch auf 110V steht (bzw. stand). Das Radio muss also ziemlich lange nicht mehr am Strom gewesen sein...
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)
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Jaaaa, passiert halt! Zum Glück mit geringen Schaden
Gruß,
Ivan
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