26.05.2016, 20:27
Nun ist er fertig, der auf einem Trödelmarkt erworbene Grundig Teddy Boy T (das T steht für Transistor). Zuerst ein Bild
und die Beschreibung des fertigen Gerätes.
Hersteller: Grundig
Typ: Reisegerät/Kofferradio
Modell: Teddy Boy T
Baujahr: 1958
Röhrenbestückung: DF97, DF97, DF97, DF97, DK96
Transistorbestückung: OC71, OC71, OC72, OC72, OC76
Kreise: 8 AM, 10 FM
Prinzip: Superhet
Wellenbereiche: L, M, UKW
Leistung: 0,2 W
Lautsprecher: per. dyn., Oval
Stromversorgung: 220 V AC / Trockenbatterie 6 V DC
Bedienelemente: 3 Drehknöpfe für Drehko, Lautstärke und Tonhöhe; 3 Tasten für Wellenbereiche
Gehäuse: Thermoplastischer Kunststoff mit Struktur (kein Überzug)
Abmessungen: 310 x 190 x 120 mm
Gewicht: 4,2 kg
Ehemaliger Verkaufspreis: 328 DM
Besonderheit: Bei Batteriebetrieb wird die Anodenspannung (60 V) mit einem eingebauten Transverter erzeugt. Daher keine spezielle Anodenbatterie notwendig.
Der Kaufzustand war erträglich, aber er versprach Bastelarbeit. Nachdem er am Stelltrenntrafo hochgefahren war, spielte
er auf Mittel- und Langwelle, bei UKW brummte er nur.
Beide Antennen waren abgebrochen, aber die Antennenfüße waren vollständig. Die Ferritantenne war aus den Haltern und hing nur noch
am seidenen Faden. Ein Halter war verschwunden. Die Wellebereichstastatur klemmte heftig, ansonsten war das Radio absolut im Original-
zustand, keine modernen Bauteile, ein herrliches Gestrüpp. So sollte es auch bleiben, der Originalzustand sollte erhalten bleiben.
Der Antennenfuß und der klägliche Rest der Antenne
Am Anfang ist immer die Putzorgie mit Ausbau des Chassis und eventueller weiterer Teile. Der Chassisausbau gestaltete sich schwierig, da die
Firma Grundig Chassis und Lautsprecher zuletzt mit sehr kurzen Drähten verbunden hatte und dieser Umstand nur schwer erkennbar war. Aber,
wie einmal ein Zahnarzt zu mir bemerkte, als er mir einen querstehenden Weisheitszahn entfernen sollte: Rausbekommen haben wir bis jetzt
Alle, mehr oder weniger leicht...
Hier ist es:
Ist das nicht ein herrliches Gestrüpp ?
Eine Suchanfrage im Forum für die Antennen brachte leider keinen Erfolg. Also mußte ähnliches angepasst werden. Ich fand auch eine Firma,
die 6 mm Antennen anbot, leider kürzer als die Originale. Bestellt, schnell geliefert, es waren jedoch 7mm Antennen. Rückgabe und Umtausch
gegen etwas längere Antennen ging mit der Firma problemlos, lediglich ebay machte daraus einen gewaltigen Verwaltungsakt, der unter
dem Pseudonym "Käuferschutz" stand. Es hat anschließend richtig Ärger gemacht, diesen Vorgang zu töten.
Die neuen Antennen wurden des ersten Gliedes (7 mm) beraubt und das darunter liegende 6 mm-Glied mit dem Kugelstück des alten Antennen-
restes versehen. Die Drehbank bekam Arbeit, 2 Kunststoffnippel für die Spitzen und Einbau in die Antennenfüße, es passt. Die Antennen sind
zwar jetzt etwas kürzer, aber man bekommt selten alles originalgetreu.
Den fehlenden Halter für die Ferritantenne hatte ich auch schon gefräst, da fand ich den Originalhalter im vorderen Gestrüpp, ich war wohl
etwas voreilig
Die Tastatur erforderte einige Reigungsarbeit, natürlich wegen der verharzten Originalschmiere. Nach der anschließenden Montage und
Anschluß der internen Antennen ist auch UKW einwandfrei und ohne Brumm zu empfangen. Der Empfang ist auf allen Wellenbereichen sehr
gut, die Tonqualität ist durchschnittlich.
Abschließend noch zwei Bilder vom fertigen Gerät.
Was mir an diesem Gerät besonders gefällt, ist einmal die gemeinsame Verwendung von Röhren und Transistoren. Zu Zweiten aber besonders das
Vorhandensein eines Spannungswandlers, der es ermöglichte, aus einer 6 V-Trockenbatterie 60 V Anodenspannung zu gewinnen und damit
auf eine zusätzliche Anodenbatterie zu verzichten. Ich vermute, daß dies 1958 bei Kofferradios eine besondere Neuheit war. Haben das Andere
auch gemacht?
Vielen Dank für's Lesen.
Gruß
Wilhelm
und die Beschreibung des fertigen Gerätes.
Hersteller: Grundig
Typ: Reisegerät/Kofferradio
Modell: Teddy Boy T
Baujahr: 1958
Röhrenbestückung: DF97, DF97, DF97, DF97, DK96
Transistorbestückung: OC71, OC71, OC72, OC72, OC76
Kreise: 8 AM, 10 FM
Prinzip: Superhet
Wellenbereiche: L, M, UKW
Leistung: 0,2 W
Lautsprecher: per. dyn., Oval
Stromversorgung: 220 V AC / Trockenbatterie 6 V DC
Bedienelemente: 3 Drehknöpfe für Drehko, Lautstärke und Tonhöhe; 3 Tasten für Wellenbereiche
Gehäuse: Thermoplastischer Kunststoff mit Struktur (kein Überzug)
Abmessungen: 310 x 190 x 120 mm
Gewicht: 4,2 kg
Ehemaliger Verkaufspreis: 328 DM
Besonderheit: Bei Batteriebetrieb wird die Anodenspannung (60 V) mit einem eingebauten Transverter erzeugt. Daher keine spezielle Anodenbatterie notwendig.
Der Kaufzustand war erträglich, aber er versprach Bastelarbeit. Nachdem er am Stelltrenntrafo hochgefahren war, spielte
er auf Mittel- und Langwelle, bei UKW brummte er nur.
Beide Antennen waren abgebrochen, aber die Antennenfüße waren vollständig. Die Ferritantenne war aus den Haltern und hing nur noch
am seidenen Faden. Ein Halter war verschwunden. Die Wellebereichstastatur klemmte heftig, ansonsten war das Radio absolut im Original-
zustand, keine modernen Bauteile, ein herrliches Gestrüpp. So sollte es auch bleiben, der Originalzustand sollte erhalten bleiben.
Der Antennenfuß und der klägliche Rest der Antenne
Am Anfang ist immer die Putzorgie mit Ausbau des Chassis und eventueller weiterer Teile. Der Chassisausbau gestaltete sich schwierig, da die
Firma Grundig Chassis und Lautsprecher zuletzt mit sehr kurzen Drähten verbunden hatte und dieser Umstand nur schwer erkennbar war. Aber,
wie einmal ein Zahnarzt zu mir bemerkte, als er mir einen querstehenden Weisheitszahn entfernen sollte: Rausbekommen haben wir bis jetzt
Alle, mehr oder weniger leicht...
Hier ist es:
Ist das nicht ein herrliches Gestrüpp ?
Eine Suchanfrage im Forum für die Antennen brachte leider keinen Erfolg. Also mußte ähnliches angepasst werden. Ich fand auch eine Firma,
die 6 mm Antennen anbot, leider kürzer als die Originale. Bestellt, schnell geliefert, es waren jedoch 7mm Antennen. Rückgabe und Umtausch
gegen etwas längere Antennen ging mit der Firma problemlos, lediglich ebay machte daraus einen gewaltigen Verwaltungsakt, der unter
dem Pseudonym "Käuferschutz" stand. Es hat anschließend richtig Ärger gemacht, diesen Vorgang zu töten.
Die neuen Antennen wurden des ersten Gliedes (7 mm) beraubt und das darunter liegende 6 mm-Glied mit dem Kugelstück des alten Antennen-
restes versehen. Die Drehbank bekam Arbeit, 2 Kunststoffnippel für die Spitzen und Einbau in die Antennenfüße, es passt. Die Antennen sind
zwar jetzt etwas kürzer, aber man bekommt selten alles originalgetreu.
Den fehlenden Halter für die Ferritantenne hatte ich auch schon gefräst, da fand ich den Originalhalter im vorderen Gestrüpp, ich war wohl
etwas voreilig
Die Tastatur erforderte einige Reigungsarbeit, natürlich wegen der verharzten Originalschmiere. Nach der anschließenden Montage und
Anschluß der internen Antennen ist auch UKW einwandfrei und ohne Brumm zu empfangen. Der Empfang ist auf allen Wellenbereichen sehr
gut, die Tonqualität ist durchschnittlich.
Abschließend noch zwei Bilder vom fertigen Gerät.
Was mir an diesem Gerät besonders gefällt, ist einmal die gemeinsame Verwendung von Röhren und Transistoren. Zu Zweiten aber besonders das
Vorhandensein eines Spannungswandlers, der es ermöglichte, aus einer 6 V-Trockenbatterie 60 V Anodenspannung zu gewinnen und damit
auf eine zusätzliche Anodenbatterie zu verzichten. Ich vermute, daß dies 1958 bei Kofferradios eine besondere Neuheit war. Haben das Andere
auch gemacht?
Vielen Dank für's Lesen.
Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben
so ist es gut, so ist es recht
von Fallersleben