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Mobiles Prüffeld
#1
Hallo Radiofreunde,

in dem nachfolgend aufgeführten Thread habe ich um Hilfe zur Abholung eines Gerätes gebeten:

http://radio-bastler.de/forum/showthread...Pfullingen

Unser Forum Mitglied linsepe hatte sich bereit erklärt, die Abholung und den Weitertransport durchzuführen,
wofür ich ihm gar nicht genug danken kann.
Gestern traf es bei mir ein. Profihaft verpackt, ohne Transportschaden, einfach Klasse.

Danke Peter!

   

Zum Inhalt des ominösen Pakets.
Der Verkäufer hatte es als Röhrenprüfgerät (mit einem mehr oder ewiger gutem Foto) bezeichnet.
Fürwahr, es ist ein großes, stabiles Holzgehäuse mit einer stattlichen Anzahl an Röhrensockel und Messgeräten.
Nach einer Grobreinigung sieht es schon recht ordentlich aus, schaut einmal selbst:

   

   

Aber die wahre Überraschung steht in Form einer Zeichnung auf der Innenseite der abnehmbaren Rückwand:

   

es handelt sich um ein Meisterstück mit folgenden Meß- und Prüfmöglichkeiten:

1. Messung der Leistungsaufnahme = B1
2. Röhrenvorprüfung [Heizfadenbruch, Elektrodenschluß] = Sockel a-k, GL1-2, R17, Sch 2, Z
3. Röhrenprüfgerät mit regelbarer Heiz- Anoden, Schirmgitter und Gittervorspannung,
    ferner einer Dioden-Meßspannung. Gleichzeitige Anzeige von Anoden und Schirmgitterstrom
   und einer Spannung zur Aufnahme von Röhrenkennlinien = Sockel 1-18, Sch10,11,R1, 2, 16,
   Sch3-6, R26, M1 B14,15
4. Regenerieren von Röhren siehe 3.
5. Spannungsmessungen 5 Bereiche =≈ M1
6. Strommessungen 6 Bereiche =≈ M1
7. Glimmlampenprüfeinrichtung =≈ B7-10
8. Prüfungen mit Skalenlämpchen 4V =≈ B34, 16
9. Outputmessung [Gleichstromsperre] B12, Sch11
10. Tonfrequenzmessgenerator regelbar B11, R15
11. Kapazitäts, Induktivitäts, Widerstandsmessungen mit verschiedenen Meßspannungen
      = B3, 4, 5, 6, 9, 10, M1
12. Prüfwiderstände und Kondensatoren B13, Sch9

Leider fehlen die ersten 3 Seiten - und ein Hinweis auf das Datum (Baujahr).
Vielleicht hat ein Mitleser nähere Informationen???

Ich bin mit dem Kauf mehr als zufrieden (auch wenn ein Mitbewohner ein wenig skeptisch ist…)


.jpg   Kitty.jpg (Größe: 111,6 KB / Downloads: 341)


und werde weiter berichten.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#2
Sieht echt Meisterhaft aus, könnte aus Anfang 50er Jahre stammen und mir auch sehr gefallen, Glückwunsch zu diesem Glückskauf.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
Oh, wow!
Auch wenn die Draht Widerstände teilweise nicht mehr so klasse aussehen - oder sind die selbst gewickelt und müssen so? Aber das wird das geringste sein.
Dürfen wir den Preis erfahren?
Gruß,
Uli
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#4
Hallo Radiofreunde,
in der Zwischenzeit habe ich ein wenig weiter geforscht. Dabei kam das Folgende heraus:

- das Gerät war über längere Zeit Feuchtigkeit ausgesetzt
- die Kontakte der Drehschalter sind stark korrodiert
- offene Anschlussklemmen etc. sind ebenfalls stark korrodiert
- einer der Drahtwiderstände ist defekt
- der Draht des Schiebewiderstand ist mehrfach unterbrochen

Der defekte Drahtwiderstand besitzt einen Aufdruck 1K, also 1000 Ohm. Da dürfte Ersatz schnell
verfügbar sein.

   

Bei dem Schiebewiderstand sieht es anders aus. Ein Stück Draht von 92cm Länge
besitzt einen Widerstand von 530 Ω. Da komme ich also auf ca. 580 Ω / m.

   

Die Frage lautet: wie lang war der Originaldraht bzw. welchen Gesamtwiderstand hatte er??
Was die Sache so kompliziert macht ist der sehr kleine Drahtdurchmesser. Geschätzt liegt er unter 1/10 mm…..
(Morgen wird gemessen!)

   

@Uli: der Preis war 50€ 

Fortsetzung folgt!
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#5
Hallo Norbert,

Das ist schade, daß das Gerät in einem so desolaten Zustand ist. Da hätte man vielleicht doch den Marshall mitnehmen sollen?
Solche Schiebewiderstände hatte Rosenthal in früheren Zeiten. Bei der Wertermittlung des ehemaligen Widerstandes dieses Drahtwiderstands spielt das seinerzeit verwendete Material eine wichtige Rolle; man hat damals Konstantandraht verwendet, aber auch irgendwelche Legierungen.
Konstantan war in alten Bügeleisen als Heizing drin. Der Widerstand auf dem Bild sieht nach Rosenthal aus, genau weiß ich das aber auch nicht. Evtl. ist sowas auch in den Fernsehern der frühen 1960-iger Jahre drin als Vorwiderstand für die Röhrenheizungen.

Seit es Halbleiter und Mikroprozessoren gibt, braucht man sowas ja nicht mehr.

Grüße aus BL

Peter
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#6
Hallo Peter,

ich sehe die Sache ziemlich locker - es ist halt nicht zu ändern.
Ob der Schiebewiderstand von Rosenthal ist?? Leider hat er keinen Aufdruck.
Denke auch schon über Alternativen nach für den Fall, dass es keinen passenden Ersatz geben sollte.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#7
(19.07.2016, 17:49)norbert_w schrieb: Die Frage lautet: wie lang war der Originaldraht bzw. welchen Gesamtwiderstand hatte er??

Durchmesser von Draht (d) und Röhrchen (D) messen, sowie Abstand der beiden Schellen (a) auf dem Widerstand, alles in mm.
Pi x D x (a/d) sollte ziemlich genau die Länge in mm ergeben!? Und den Widerstand/Längeneinheit hast Du ja schon. Da sollte sich irgend ein veränderbarer Widerstand in der "Gewichtsklasse" finden lassen.
Denke aber, das wird zu Deinen kleineren Problemen mit dem Gerät gehören, das Interessanteste wird sein, herauszufinden wie das alles funktioniert. (Wenn es mal funktioniert)

(19.07.2016, 17:49)norbert_w schrieb: @Uli: der Preis war 50€ 

Dafür hätte ich das Ding DEFINITIV auch genommen!
Gruß,
Uli
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#8
Hallo Radiofreunde,

habe mal kurz gemessen und gerechnet:

Abmessungen des Schiebewiderstandes:
ø 30,5 mm, Abstand der Anschlüsse: 41 mm
angenommener ø Widerstanddraht: 0,1 mm

daraus ergibt sich
Länge Widerstanddraht 3,14 x 30,5 mm x 410  -->  39,286 m.

Bei 580 Ω/m beträgt der Gesamtwiderstand 22,786KΩ.

Fortsetzung folgt!
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#9
Hallo Radiofreunde,
es geht weiter…

Ich habe angefangen, Messungen am Gerät durchzuführen und zu notieren.
Es ist mein Ziel, eines Tages den Schaltplan zu zeichnen…

Schwer zu glauben, aber am ersten (Dreh)Drahtpotentiometer messe ich eine Unterbrechung..
Da hilft nur, das Poti auszubauen und die Lupe auszupacken.
Bitte entschuldigt das schlechte Foto.

   

Der Widerstandsdraht ist an 2 Stellen unterbrochen. Die Drahtenden in Reichweite zu bekommen ist eine Sache,
aber sie zu verbinden ist eine ganz andere Sache.

   

Der Draht lässt sich nicht löten, so bleibt 'auf die Schnelle' nur das Verrrödeln übrig.

   

Gemessen wird ein Widerstandswert von 380 Ohm. Schnell das Poti wieder einbauen...

Fortsetzung folgt!
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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