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GRUNDIG 3367 - Abgleichproblem
#1
Mir ist ein GRUNDIG 3367 zugelaufen, der lange unsachgemäß in einer Garage gelagert war. Nach den üblichen Reinigungs- und Routinearbeiten konfrontierte ich ihn mit der Netzspannung. Er spielte grundsätzlich gut, aber auf UKW waren starke Verzerrungen feststellbar. Als erste Ursache fand ich einen zerbrochenen Kern im Ratiofilter. Das Filter wurde ausgebaut und der Kern bzw. seine Bruchstücke herausgefummelt. Danach stellte sich heraus, dass insgesamt drei Kerne in diesem Spulenkörper waren. Im Schaltbild und in der Abgleichanleitung finde ich diesen mittleren Kern nicht.

Wie ist dieser Kern vor dem Einbringen der anderen Kerne einzustellen?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#2
Moin Werner,

irgendwo macht der dritte Kern dort keinen Sinn, evtl. hat da jemand schon mal gebastelt. Ich würde nur Zwei verbauen und dann versuchen den Abgleich durchführen.

Beste Grüße
Peter
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#3
Der dritte Kern dient, soweit ich mich erinnere, der Einstellung der Kopplung im Ratiofilter.

MfG DR
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#4
Peter: Falls ich keinerlei konkrete Hinweise bekomme, hatte ich genau das vor.

DiRu: Tja .... mag sein, aber wie stelle ich den mittleren Kern ein? Sobald die beiden äußeren Kerne drin sind, habe ich zum mittleren Kern keinen "Zugang" mehr.

Evtl. kann Hans ja helfen.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



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#5
Hallo,
in der Tat sind drei Kerne nicht verbaut.
wie schon erwähnt gibt es keinen Sinn für den Abgleich.
Ich erinnere mich, dass die Kerne vor dem Abgleich eingedreht wurden und der Ratioelko abgelötet.
Diese Maßnahme diente der Verbesserung der Herstellung der Empfindlichkeit.
Ohne Wobbler habe ich gelernt, mit einem Multimeter am NF Ausgang messen.
Dazu den Nullpunkt verdrehen, starken Sender abstimmen und die Symmetrie herstellen.
Zum Wobbeln gibt es hier ja einen sehr hilfreichen Thread vom Michael.
Zum Ende den Elko nicht vergessen!!!
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#6
Bei Grundig gab es sowohl Ratio-Filter mit 2 Kernen als auch welche mit 3 Kernen.

Offensichtlich gibt es aber immer Leute, die stets alles besser wissen. Aber da kann man wohl nichts machen.

Hier liegt offensichtlich ein Ratio-Filter mit 3 Kernen vor.
Ab Fabrik wurde dieser Kern bis zu einer vorgeschriebenen Höhe eigedreht, so ca. 16mm.
Dann hatte der obere Kern ein durchgehendes Loch, damit man beim Endabgleich den 3. Kern noch nachstellen konnte und damit die Kopplung korrigieren.
Der Kern mit dem Loch ist mechanisch natürlich empfindlich und daher oftmals zerbrochen. Dann wird ein "normaler" Kern verwendet, und man hat das Problem, daß man an den 3. Kern nicht mehr heran kommt.

In so einem Fall hilft nur ein iterativer Abgleich. Das ist natürlich mühsamer. Man geht dabei so vor:
Der 3. Kern wird so etwa auf 16mm eingederht. Dann wird das Filter mit dem oberen Kern - so gut es geht - abgeglichen.
Aufgrund des erreichten Ergebnisses sieht man, ob die Kopplung genügt, oder ob diese verändert werden muß. Dazu wird der obere Kern wieder heraus genommen und der 3. Kern "blind" entsprechend verdreht.
Dann muß erneut mit Hilfe des oberen Kerns abgeglichen werden. Und man sieht, ob die S-Kurve nun paßt, oder ob ein weiterer iterativer Schritt erforderlich wird.
Der untere Kern sitzt vielleicht auch nicht mehr richtig? Folglich muß auch hier ggf. verstellt werden.
Also insgesamt etwas mühsam. Aber es sollte mit etwas Geduld machbar sein.
Aber man sieht, daß ein solcher Abgleich nur mit einem Wobbler möglich ist.

MfG DR
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#7
(21.08.2016, 13:08)DiRu schrieb: [...]

Offensichtlich gibt es aber immer Leute, die stets alles besser wissen. Aber da kann man wohl nichts machen.

[...]

Gottseidank, sonst würde ich nie was dazu lernen.
Zumindest gibt es hier sehr viele, die es besser wissen, als ich. Ich bitte aber auch zu bedenken, dass ein Forum von verschiedenen Meinungen und Wissenständen lebt, aber auch von Miteinander und Toleranz.
Ich wünsche einen guten und erholsamen Sonntag und vielen Dank für Deine Information, sie werden Werner sicher weiter helfen.
Viele Grüße 
Philipp
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#8
Hallo DiRu,

nachdem es keine weiteren hilfreichen Antworten mehr gab, habe ich das Gerät entsprechend deinem Vorschlag abgeglichen. Es war etwas mühsam, aber das Ergebnis ist sehr gut. Vielen Dank!

Frage: Woher hattest du das Maß 16 mm?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



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#9
(23.08.2016, 09:16)Werner schrieb: nachdem es keine weiteren hilfreichen Antworten mehr gab, habe ich das Gerät entsprechend deinem Vorschlag abgeglichen.

Ich glaube, qualifiziertere Antworten oder Vorschläge als von Dietmar sind sehr schwer zu bekommen - kein Wunder, wenn da nichts hilfreicheres mehr kommt.
Hans wird den Beitrag von Dietmar gelesen und innerlich abgenickt haben Wink
Schön daß das geklappt hat, klingt nach extrem mühsamer Fummelarbeit.
Gruß,
Uli
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