Hallo Radiofreunde
Heute war ich noch Fleißig, es geht weiter mit dem Owin. Auch wenn mich momentan mein Blaupunkt mit seiner Drucktastengeschichte beschäftigt, habe ich den Kopf immer noch frei für den kleinen Owin, der mir immer mehr ans Herz wächst. Über die Einbauproblematik mache ich mir jetzt noch keine Gedanken, da habe ich ja schon eine Theorie, wie man da vorgehen kann. Viel mehr interessiert mich, funktioniert das mit dem Wellenschalter, werden die geschalteten Kontakte sauber geschlossen? Das der Owin funktioniert, das werden wir sehen. Aber zunächst die Probleme der Mechanik
abarbeiten.
Das Problem! Eine der Kontaktlaschen ist abgebrochen. Ich möchte versuchen, an den verbliebenen Rest die daneben liegende Messinglasche anzulöten. Sie stammt aus einem defekten Drehwiderstand und es ist einen Versuch Wert. Natürlich könnte man versuchen die komplette Kontaktplatte nach zu bauen, aber es wird jetzt gebastelt und versucht mit einfachsten Ergebnissen wieder etwas zu Richten.
So hatte ich mir das gedacht. Alle Metall Oberflächen mit dem Glasfaserstift reinigen, dann ausrichten und anlöten.
Erste Anprobe, das dürfte so funktionieren, auch wenn es nicht ganz so perfekt aussieht. Für einen Test dürfte diese Konstruktion genügen. Vielleicht verbessere ich das noch, das Teil kann man ja sehr gut wieder ausbauen. Oder es geschieht mal wieder ein Wunder und man findet so was in einem Bastelkonvolut.
Weiter geht es mit den Kontakten. Einige waren gerissen und fielen ab, Zwei hatte Andreas schon ersetzt, mit Lötösen aus Lötleisten. Das ist eine gute Idee! So machte ich das auch mit zwei weiteren Kontakten. Vorteil dieser Kontakte ist, das die Zunge vom Wellenschalter darübergleiten kann, ohne das es hakelt. Außerdem spielt es m.M. keine Rolle, ob die Kabel nun von vorn oder von hinten an die Spule geführt werden.
Zwei Kontakte kommen noch zum Einsatz. So schöne Neue Kontakte wie Andreas habe ich nicht, bei mir wird eben auch altes Material verwurstet und findet selbst im desolaten Zustand noch Verwendung.
Warum Kompliziert, wenn es auch einfach geht. Beim Wellenschalter sieht es ganz gut aus, nur mein Bericht wird wieder alle Rahmen sprengen. Kontakte noch blank machen mit dem Glasfaserstift.
Ich habe Fertig! und zum Einbau bereit! Zunächst muß der Schalter mitsamt Halter auf das Chassis.
Danach kann erst der Kipp-Schalter unter dem Chassis befestigt werden, da er die Muttern abdeckt. Dieser Schalter mit seiner Befestigung hat auch seine Tücken, da er zwischen Chassis und Pertinax zwei Büchsen montiert bekommt. Das muß man dann alles auf einmal zusammmenfummeln, also Schrauben halten, Büchsen halten und am Besten mit Fingern, die wie eine Pinzette geformt sind. Die habe ich nicht und so mußte wieder die gute Karosserieknete helfen. Damit fixiert man alles und dann klappt es auch.
Wieder am Platz, noch einige Kabel nachlöten und dann wird oben weiter gebaut. Den Elko oben rechts werde ich noch versetzen, da ich den Blockkondensator ganz links im Chassis befüllen werde, da hat er Platz und der andere kann da auch noch mit rein. Dann sieht es schon wieder Originaler aus. Auch die modernen Kondensatoren werden nach der Generalprobe in historischen Hüllen verschwinden.
Es ist alles sehr übersichtlich an dem Owin. Einige Kondensatoren müssen noch überprüft werden. Oben rechts im Chassis ist dieser Knebelschalter, der mit den Büchsen, da benötigt man ruhige Nerven. Jetzt wo er eingebaut ist, sieht man dem Burschen nicht an, was er für ein Theater beim Einbau machte. Ganz Ehrlich, ich stand irgendwie unter Strom, als ich damit abgeschlossen hatte! So ein Fummelkram!
Nun kommen die Kabel vom Wellenschalter an die Spule. Ich hoffe, ich habe das jetzt alles Richtig gemacht und angeschlossen, wie es einmal war. Beim betrachten der Spule fällt mir spontan wieder ein, wie Andreas bei mir zu Besuch war und sagte, wie kriegt man das Chassis in das Gehäuse? Da steht die Spule etwa 2-3mm zu hoch! Die Lötösen waren auch locker, aber durch die Kabel ist das jetzt wieder alles stabil. Naja, zunächst andere Arbeiten. Das Einbaupuzzle ist später dran, aber probiert hatte ich natürlich schon mal, was da nun dran ist, mit dem Chassis, was nicht in das Gehäuse paßt.
Weiter geht es mit Kondensatoren und Kabeln! In dem Domina-Korsett steckt ein 2000pF Kondensator. Ja, sieht irgendwie eigenartig aus, er soll ja nur funktionieren, das wird dann wieder geändert, evtl. mit einer Textilhülle aus einem Schlachteradio. Den schwarzen 5000pF kann man so eingebaut lassen., aber wie ich mich kenne, werde ich nach erfolgreicher Funktionsprüfung die Kondensatoren in Original Hüllen verstecken.
Da sollen sie hin der Domina und der 250pF in dem Schrumpfschlauch. Oweh, was für Bezeichnungen!
Und hier kommt der 5000pF hin, zwischen die Büchsen des Lautsprecher.
Nichts für Esthetiker! Der Kondensator sieht sehr schräg aus! Ich glaube den laß ich so!
Die Kondensatoren an den Kathoden der REN904 kommen gleich in die Original Gehäuse, da ist zu wenig Platz, das man da öfter arbeiten möchte. Die Widerstände sind auch jenseits der 10 Kohm und werden erneuert.
Das ist der nächste der 0,2µF Kondensatoren, auch der 10Kohm Widerstand ( verdeckt) wurde erneuert. Alte Widerstände sind grundsätzlich zu kontrollieren.
Der 1µF Block, ihn ersetze ich durch einen nahezu unkaputtbaren Tropenfesten Siemens Kondensator.
Weiter geht es mit dem 2µF Blockkondensator, dieser wird ausgeräumt und soll sowohl den 2 und auch den 8µF Platz bieten. Die nun vorhandenen Elkos werden auf dem Gehäuse gekennzeichnet. Außerdem gibt es ja wie immer , die Historie der Reparatur, so das ein anderen Mechaniker da auch durchblickt.
Raum für neue Ideen! Da kommen jetzt der 2,2 µF und ein 10µF Elko rein. Platzsparend und funktionell, da der 1250Ohm Widerstand nun auch an Lötfahnen befestigt werden kann, was die ganze Verdrahtung vereinfacht.
So sieht das jetzt aus, alles kompakt am Block untergebracht .
Dafür ist nun auf der anderen Seite die Verdrahtung übersichtlicher. Was muß noch gemacht werden? Ein Netzkabel muß eingezogen werden, der Netzschalter wieder an seinen Platz gebaut werden. Außerdem müssen die Kabel zum Sperrkreis etwas sortiert und gebändigt werden.
Ich nähere mich dem Moment, wo das Radio wieder ans Netz kommt. Das neue Netzkabel ist eingebaut und auch der Netzschalter. Einige Schrauben sind durch kürzere ersetzt worden, Sicher ist Sicher, sie waren zu dicht an dem Schalterkontakt.
Der Sperrkreis wurde angeschlossen. Ein guter Satz Röhren dient für die ersten Versuche. Sie stammen zum Teil aus meinem Telefunken Katzenkof, der damit hervorragend funktioniert. Und nach kurzer Anheizzeit höre ich auch schon meinen Heimsender. Der Wellenschalter funktioniert, das ist doch mal was, nach so einer Bastelarbeit.
Hübsch sieht er aus, fast zu schade, das er wieder in einem Holzgehäuse verschwindet. In den nächsten tagen werden noch einige Spannungen kontrolliert, sowie die Kondensatoren endgültig in ein Historisches Gehäuse unter gebracht. Aber erst mal gibt es Musik zu hören!
Nun werde ich einen Kompletten Satz Röhren für den Owin beschaffen. Und dann geht es an das Gehäuse, da sind noch Schellackarbeiten nötig. Die Schellackpolitur wird aber erst in der warmen Jahreszeit gemacht.
Ein schöner passender Lautsprecher wäre ja schon da. Aber in meiner Sammlung sind auch noch andere Modelle, das muß man ausprobieren, was da Optisch am Besten zu paßt. Vielleicht ja auch der schöne Blaupunkt Lautsprecher, den mir Andreas kürzlich gegeben hat.
Nun ist es wieder viel zu lang geworden, aber wenn ich da einmal anfange.....
Mit dem Einbauexperiment geht es demnächst weiter.