13.09.2016, 22:26
Hallo liebe Leute,
Heute möchte ich mal meinen russischen Kurzwellenempfänger "P-326" (Deutsch: R-326) vorstellen.
Ja, es ist militärisches Gerät, oder zumindest ehemaliges militärisches Gerät, aber ob es heutzutage noch benutztz wird, wage ich zu bezweifeln.
Aber im Gegensatz zu vielen militärischen Funkgeräten, kann man mit diesem Gerät noch richtig was anfangen, bzw. hören.
Aber zuerst mal einige technische Daten:
Hersteller: Aleksandrov Radio Works (ARZ)
Typ: Shoroh P-326
Baujahr: ca. 1970
Röhrenbestückung: 19 (1Ж29Б-В 1Ж24Б 1Ж37Б)
Trasnsistorbestückung: 2 (П216Б)
Stromversorgung: 2,5 Volt
Wellenbereiche: Kurzwelle 1-20 MHz in 6 Bereichen
Bedienelemente: Lautstärke, Abstimmung, Wellenbereichsumschaltung, Antennenanpassung, Betriebsart, Bandbreite, Verstärkungsregelung, Skalenbeleuchtung, BFO, Eichtaste, Skalenkorrektur.
Gehäuse: Aluminiumguss
Besonderheiten: Spritzwassergeschützt.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Stromversorgung 2,5 Volt, Kontrollinstrument Batteriespannung.
Abmessungen: 225 x 270 x 370 mm
Gewicht: ca. 14 Kg
Und zuerst auch mal einige Bilder.
Öhm ja, erstmal nur ein komischer Kasten:
Nach Abklappen der Frontabdeckung wird es schon etwas interessanter:
Unten links der Lautstärkeregler, daneben NF-Leitungsausgang 200 Ohm, Erdungsklemme, Kopfhörerausgang.
Der große Doppelknebel ist für die Wellenbereichsumschaltung, schräg nach rechts der Betriebsartenumschalter.
Soviel ich bisher weis: A1 breit, A1 schmal, und A3, also CW (Morse) und Telefonie (Sprechfunk bzw. Radio).
Alles in AM.
Links in der Mitte unverkennbar die Antennenbuchse, die ist nicht original, aber viele Geräte haben diese PL-Buchse nachgerüstet, die russische Norm ist da etwas komischer...
Daneben der legendäre Nastroika-Feintrieb zur Abstimmung, das hintere Handrad mit den groben Griffmulden ist zur Skala 2:1 übersetzt und das vordere fein geriffelte ist mit 60:1 übersetzt. Somit ist eine sehr feinfühlige Abstimmung möglich.
Rechts daneben ist der Schalter für die automatische Verstärkungsregelung, ich müsste erst wieder in der umfangreichen Dokumentation nachlesen, aber ich meine, drei Stufen: 0,2 Sekunden, 0,02 Sekunden und AUS.
Links über der Antennenbuchse ist der Schalter für die Skalenbeleuchtung, es wird nur die Feinskala von hinten durchleuchtet.
Daneben über dem Nastroika-Feitrieb die Bereichsanzeige und Grobskala, damit man ungefähr weis wo man ist...
Der runde Knopf rechts oben neben der Grobskala ist für den BFO, daneben eine Eichtaste.
Rechts oben eine kleine Skala für den BFO und oben in der Mitte die Feinskala zum genauen Einstellen der Frequenz.
Mann mann, watt ein "Klimbamborium"...
Aber es kommt noch besser:
Mit der Schlitzschraube zwischen dem Lautstärkeregler und der Antennenbuchse kann man die angeschlossene Antenne vorabstimmen. 1,5 Meter Stabantenne, 4 Meter Stabantenne oder 12 Meter Langdraht.
Weiter gehts mit den "Feinheiten":
Mit den beiden Schlitzschrauben (Viereck und Dreieck) links neben der Feinskala kann diese korrigiert werden, einmal mechanisch durch verschieben der Glasscheibe mit dem Skalenzeiger und einmal elektrisch durch Korrektur des Drehkondensators.
Noch eine Korrekturmöglichkeit:
Hier kann die Skala des BFO korrigiert werden, auch wieder wie oben beschrieben, mechanisch und elektrisch.
Über den Sinn kann ich nur mutmaßen, ich denke man hört doch was der BFO macht, naja, egal...
Widmen wir uns nun der Rückseite des Gerätes.
Hier das Akkufach:
Dort kommen zwei NC-Akkus mit jeweils 1,2 Volt 14 Ah rein. Nun ja, klar, die gibt es nicht mehr, also da ist noch etwas Bastelarbeit angesagt...
Über dem Akkufach ist ein Umschalter, um zwischen zwei Skalenlampen zur Beleuchtung der Feinskala auszuwählen, es könnte ja eine kaputt gehen. Man sorgt halt vor...
Nun noch aber ein kurzer Bericht über den Erwerb, die Inbetriebname, Empfangseigenschaftern usw.
Gekauft habe ich den Empfänger bei Ebay, naja, der Preis..., wie soll man es beschreiben, leicht dreistellig, also um die 130 Euronen. Ich denke das ist recht günstig, weil die Geräte auch bei Amateurfunkern recht beliebt sind.
Der Empfänger kam leidlich verpackt (umwickelt mit Paketpapier) bei mir an, aber ich denke selbst die Post kann dem Gerät nicht viel anhaben.
Es gibt Leute, die trauen dem Gerät einen halbstündigen Aufenthalt im Erdkern zu...
Nun ja, letztendlich war er bei mir und ich bin bei der Inbetriebname solcher Geräte noch vorsichtiger als bei z.b. bei Allerweltradios.
Also stabilisiertes Labornetzteil mit 2,5 Volt ran, immer wieder die Spannung kontorlliert und eingeschaltet.
Der Transverter pfiff munter vor sich hin, und nach Aufdrehen der Lautstärke hatte ich schon einen Sender drin.
Ich mag ja bissel unerfahren sein, aber so einen Empfänger habe ich noch nicht gehabt. Mein EKV13 und meine Sailor-Empfänger können mit diesem Gerät an einer 15 Meter Langdraht nicht mithalten, ich weis nicht nicht, aber die schweigen sich da irgendwie bissel aus...
Was kann man nun mit dem Gerät hören?
Klar, erstmal alle Kurzwellenrundfunksender im passenden Bereich, Amateurfunk in den gängigen Bändern auch. Und -für mich recht interessant-, einige kommerzielle Funkdienste wie z.B. Wetterkartenempfang.
Leider habe ich berufsbedingt (Landwirtschaft) im Moment nur wenig Zeit für Radios und andere Empfänger und somit konnte ich erstmal nur die grundlegenden Funktionen des R-326 ausprobieren, aber die Empfangleistungen sind -ich sag mal vorsichtig- sehr gut, ich weis nicht recht, aber sowas hatte ich noch nicht...
Also, der Herbst/Winter kommt bestimmt und ich werde sich noch einige Sachen berichten können, falls ihr mögt.
Viele Grüße,
Axel
Heute möchte ich mal meinen russischen Kurzwellenempfänger "P-326" (Deutsch: R-326) vorstellen.
Ja, es ist militärisches Gerät, oder zumindest ehemaliges militärisches Gerät, aber ob es heutzutage noch benutztz wird, wage ich zu bezweifeln.
Aber im Gegensatz zu vielen militärischen Funkgeräten, kann man mit diesem Gerät noch richtig was anfangen, bzw. hören.
Aber zuerst mal einige technische Daten:
Hersteller: Aleksandrov Radio Works (ARZ)
Typ: Shoroh P-326
Baujahr: ca. 1970
Röhrenbestückung: 19 (1Ж29Б-В 1Ж24Б 1Ж37Б)
Trasnsistorbestückung: 2 (П216Б)
Stromversorgung: 2,5 Volt
Wellenbereiche: Kurzwelle 1-20 MHz in 6 Bereichen
Bedienelemente: Lautstärke, Abstimmung, Wellenbereichsumschaltung, Antennenanpassung, Betriebsart, Bandbreite, Verstärkungsregelung, Skalenbeleuchtung, BFO, Eichtaste, Skalenkorrektur.
Gehäuse: Aluminiumguss
Besonderheiten: Spritzwassergeschützt.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Stromversorgung 2,5 Volt, Kontrollinstrument Batteriespannung.
Abmessungen: 225 x 270 x 370 mm
Gewicht: ca. 14 Kg
Und zuerst auch mal einige Bilder.
Öhm ja, erstmal nur ein komischer Kasten:
Nach Abklappen der Frontabdeckung wird es schon etwas interessanter:
Unten links der Lautstärkeregler, daneben NF-Leitungsausgang 200 Ohm, Erdungsklemme, Kopfhörerausgang.
Der große Doppelknebel ist für die Wellenbereichsumschaltung, schräg nach rechts der Betriebsartenumschalter.
Soviel ich bisher weis: A1 breit, A1 schmal, und A3, also CW (Morse) und Telefonie (Sprechfunk bzw. Radio).
Alles in AM.
Links in der Mitte unverkennbar die Antennenbuchse, die ist nicht original, aber viele Geräte haben diese PL-Buchse nachgerüstet, die russische Norm ist da etwas komischer...
Daneben der legendäre Nastroika-Feintrieb zur Abstimmung, das hintere Handrad mit den groben Griffmulden ist zur Skala 2:1 übersetzt und das vordere fein geriffelte ist mit 60:1 übersetzt. Somit ist eine sehr feinfühlige Abstimmung möglich.
Rechts daneben ist der Schalter für die automatische Verstärkungsregelung, ich müsste erst wieder in der umfangreichen Dokumentation nachlesen, aber ich meine, drei Stufen: 0,2 Sekunden, 0,02 Sekunden und AUS.
Links über der Antennenbuchse ist der Schalter für die Skalenbeleuchtung, es wird nur die Feinskala von hinten durchleuchtet.
Daneben über dem Nastroika-Feitrieb die Bereichsanzeige und Grobskala, damit man ungefähr weis wo man ist...
Der runde Knopf rechts oben neben der Grobskala ist für den BFO, daneben eine Eichtaste.
Rechts oben eine kleine Skala für den BFO und oben in der Mitte die Feinskala zum genauen Einstellen der Frequenz.
Mann mann, watt ein "Klimbamborium"...
Aber es kommt noch besser:
Mit der Schlitzschraube zwischen dem Lautstärkeregler und der Antennenbuchse kann man die angeschlossene Antenne vorabstimmen. 1,5 Meter Stabantenne, 4 Meter Stabantenne oder 12 Meter Langdraht.
Weiter gehts mit den "Feinheiten":
Mit den beiden Schlitzschrauben (Viereck und Dreieck) links neben der Feinskala kann diese korrigiert werden, einmal mechanisch durch verschieben der Glasscheibe mit dem Skalenzeiger und einmal elektrisch durch Korrektur des Drehkondensators.
Noch eine Korrekturmöglichkeit:
Hier kann die Skala des BFO korrigiert werden, auch wieder wie oben beschrieben, mechanisch und elektrisch.
Über den Sinn kann ich nur mutmaßen, ich denke man hört doch was der BFO macht, naja, egal...
Widmen wir uns nun der Rückseite des Gerätes.
Hier das Akkufach:
Dort kommen zwei NC-Akkus mit jeweils 1,2 Volt 14 Ah rein. Nun ja, klar, die gibt es nicht mehr, also da ist noch etwas Bastelarbeit angesagt...
Über dem Akkufach ist ein Umschalter, um zwischen zwei Skalenlampen zur Beleuchtung der Feinskala auszuwählen, es könnte ja eine kaputt gehen. Man sorgt halt vor...
Nun noch aber ein kurzer Bericht über den Erwerb, die Inbetriebname, Empfangseigenschaftern usw.
Gekauft habe ich den Empfänger bei Ebay, naja, der Preis..., wie soll man es beschreiben, leicht dreistellig, also um die 130 Euronen. Ich denke das ist recht günstig, weil die Geräte auch bei Amateurfunkern recht beliebt sind.
Der Empfänger kam leidlich verpackt (umwickelt mit Paketpapier) bei mir an, aber ich denke selbst die Post kann dem Gerät nicht viel anhaben.
Es gibt Leute, die trauen dem Gerät einen halbstündigen Aufenthalt im Erdkern zu...
Nun ja, letztendlich war er bei mir und ich bin bei der Inbetriebname solcher Geräte noch vorsichtiger als bei z.b. bei Allerweltradios.
Also stabilisiertes Labornetzteil mit 2,5 Volt ran, immer wieder die Spannung kontorlliert und eingeschaltet.
Der Transverter pfiff munter vor sich hin, und nach Aufdrehen der Lautstärke hatte ich schon einen Sender drin.
Ich mag ja bissel unerfahren sein, aber so einen Empfänger habe ich noch nicht gehabt. Mein EKV13 und meine Sailor-Empfänger können mit diesem Gerät an einer 15 Meter Langdraht nicht mithalten, ich weis nicht nicht, aber die schweigen sich da irgendwie bissel aus...
Was kann man nun mit dem Gerät hören?
Klar, erstmal alle Kurzwellenrundfunksender im passenden Bereich, Amateurfunk in den gängigen Bändern auch. Und -für mich recht interessant-, einige kommerzielle Funkdienste wie z.B. Wetterkartenempfang.
Leider habe ich berufsbedingt (Landwirtschaft) im Moment nur wenig Zeit für Radios und andere Empfänger und somit konnte ich erstmal nur die grundlegenden Funktionen des R-326 ausprobieren, aber die Empfangleistungen sind -ich sag mal vorsichtig- sehr gut, ich weis nicht recht, aber sowas hatte ich noch nicht...
Also, der Herbst/Winter kommt bestimmt und ich werde sich noch einige Sachen berichten können, falls ihr mögt.
Viele Grüße,
Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta!
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