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Russischer Kurzwellenempfänger P-326
#1
Hallo liebe Leute,

Heute möchte ich mal meinen russischen Kurzwellenempfänger "P-326" (Deutsch: R-326) vorstellen.
Ja, es ist militärisches Gerät, oder zumindest ehemaliges militärisches Gerät, aber ob es heutzutage noch benutztz wird, wage ich zu bezweifeln.
Aber im Gegensatz zu vielen militärischen Funkgeräten, kann man mit diesem Gerät noch richtig was anfangen, bzw. hören.

Aber zuerst mal einige technische Daten:

Hersteller: Aleksandrov Radio Works (ARZ)
Typ: Shoroh P-326
Baujahr: ca. 1970
Röhrenbestückung: 19 (1Ж29Б-В 1Ж24Б 1Ж37Б)
Trasnsistorbestückung: 2 (П216Б)
Stromversorgung: 2,5 Volt
Wellenbereiche: Kurzwelle 1-20 MHz in 6 Bereichen
Bedienelemente: Lautstärke, Abstimmung, Wellenbereichsumschaltung, Antennenanpassung, Betriebsart, Bandbreite, Verstärkungsregelung, Skalenbeleuchtung, BFO, Eichtaste, Skalenkorrektur.
Gehäuse: Aluminiumguss
Besonderheiten: Spritzwassergeschützt.
Anschlussmöglichkeiten Rückseite: Stromversorgung 2,5 Volt, Kontrollinstrument Batteriespannung.
Abmessungen:   225 x 270 x 370 mm
Gewicht: ca. 14 Kg

Und zuerst auch mal einige Bilder.
Öhm ja, erstmal nur ein komischer Kasten:
   

Nach Abklappen der Frontabdeckung wird es schon etwas interessanter:
   

Unten links der Lautstärkeregler, daneben NF-Leitungsausgang 200 Ohm, Erdungsklemme, Kopfhörerausgang.
Der große Doppelknebel ist für die Wellenbereichsumschaltung, schräg nach rechts der Betriebsartenumschalter.
Soviel ich bisher weis: A1 breit, A1 schmal, und A3, also CW (Morse) und Telefonie (Sprechfunk bzw. Radio).
Alles in AM.
Links in der Mitte unverkennbar die Antennenbuchse, die ist nicht original, aber viele Geräte haben diese PL-Buchse nachgerüstet, die russische Norm ist da etwas komischer...
Daneben der legendäre Nastroika-Feintrieb zur Abstimmung, das hintere Handrad mit den groben Griffmulden ist zur Skala 2:1 übersetzt und das vordere fein geriffelte ist mit 60:1 übersetzt. Somit ist eine sehr feinfühlige Abstimmung möglich.
Rechts daneben ist der Schalter für die automatische Verstärkungsregelung, ich müsste erst wieder in der umfangreichen Dokumentation nachlesen, aber ich meine, drei Stufen: 0,2 Sekunden, 0,02 Sekunden und AUS.
Links über der Antennenbuchse ist der Schalter für die Skalenbeleuchtung, es wird nur die Feinskala von hinten durchleuchtet.
Daneben über dem Nastroika-Feitrieb die Bereichsanzeige und Grobskala, damit man ungefähr weis wo man ist... Wink
Der runde Knopf rechts oben neben der Grobskala ist für den BFO, daneben eine Eichtaste.
Rechts oben eine kleine Skala für den BFO und oben in der Mitte die Feinskala zum genauen Einstellen der Frequenz.
Mann mann, watt ein "Klimbamborium"... Wink

Aber es kommt noch besser:
   

Mit der Schlitzschraube zwischen dem Lautstärkeregler und der Antennenbuchse kann man die angeschlossene Antenne vorabstimmen. 1,5 Meter Stabantenne, 4 Meter Stabantenne oder 12 Meter Langdraht.

Weiter gehts mit den "Feinheiten":
   

Mit den beiden Schlitzschrauben (Viereck und Dreieck) links neben der Feinskala kann diese korrigiert werden, einmal mechanisch durch verschieben der Glasscheibe mit dem Skalenzeiger und einmal elektrisch durch Korrektur des Drehkondensators.

Noch eine Korrekturmöglichkeit:
   

Hier kann die Skala des BFO korrigiert werden, auch wieder wie oben beschrieben, mechanisch und elektrisch.
Über den Sinn kann ich nur mutmaßen, ich denke man hört doch was der BFO macht, naja, egal... Wink

Widmen wir uns nun der Rückseite des Gerätes.
Hier das Akkufach:
   

Dort kommen zwei NC-Akkus mit jeweils 1,2 Volt 14 Ah rein. Nun ja, klar, die gibt es nicht mehr, also da ist noch etwas Bastelarbeit angesagt...  Smiley58
Über dem Akkufach ist ein Umschalter, um zwischen zwei Skalenlampen zur Beleuchtung der Feinskala auszuwählen, es könnte ja eine kaputt gehen. Man sorgt halt vor... Wink

Nun noch aber ein kurzer Bericht über den Erwerb, die Inbetriebname, Empfangseigenschaftern usw.

Gekauft habe ich den Empfänger bei Ebay, naja, der Preis..., wie soll man es beschreiben, leicht dreistellig, also um die 130 Euronen. Ich denke das ist recht günstig, weil die Geräte auch bei Amateurfunkern recht beliebt sind.
Der Empfänger kam leidlich verpackt (umwickelt mit Paketpapier) bei mir an, aber ich denke selbst die Post kann dem Gerät nicht viel anhaben.
Es gibt Leute, die trauen dem Gerät einen halbstündigen Aufenthalt im Erdkern zu... Wink

Nun ja, letztendlich war er bei mir und ich bin bei der Inbetriebname solcher Geräte noch vorsichtiger als bei z.b. bei Allerweltradios.
Also stabilisiertes Labornetzteil mit 2,5 Volt ran, immer wieder die Spannung kontorlliert und eingeschaltet.
Der Transverter pfiff munter vor sich hin, und nach Aufdrehen der Lautstärke hatte ich schon einen Sender drin.

Ich mag ja bissel unerfahren sein, aber so einen Empfänger habe ich noch nicht gehabt. Mein EKV13 und meine Sailor-Empfänger können mit diesem Gerät an einer 15 Meter Langdraht nicht mithalten, ich weis nicht nicht, aber die schweigen sich da irgendwie bissel aus...

Was kann man nun mit dem Gerät hören?
Klar, erstmal alle Kurzwellenrundfunksender im passenden Bereich, Amateurfunk in den gängigen Bändern auch. Und -für mich recht interessant-, einige kommerzielle Funkdienste wie z.B. Wetterkartenempfang.

Leider habe ich berufsbedingt (Landwirtschaft) im Moment nur wenig Zeit für Radios und andere Empfänger und somit konnte ich erstmal nur die grundlegenden Funktionen des R-326 ausprobieren, aber die Empfangleistungen sind -ich sag mal vorsichtig- sehr gut, ich weis nicht recht, aber sowas hatte ich noch nicht...

Also, der Herbst/Winter kommt bestimmt und ich werde sich noch einige Sachen berichten können, falls ihr mögt.


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#2
Moin Axel  Smile

Donnerwetter, da hast Du ja echt einen SEHR speziellen Empfänger ergattert. Ich glaub,
ich muß Deinen Bericht wohl noch mehrmals lesen. Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für's Zeigen  Thumbs_up

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
Bei verschlossenem Deckel wirkt das Gerät ein wenig wie ein Gerät aus der technischen Ausstattung der Enterprise zum Auffinden außerirdischer Lebensformen Smile Mit 14 Kilo allerdings für die "Moderne" wohl etwas zu schwer. Es wirkt tatsächlich, wie für die Ewigkeit gebaut. Da wird es die DHL schwer haben, an der Dezimierung alter Geräte mitzuwirken. Sehr stabil!
Für militärische Anwendungen gebaute Geräte sind für ihr Ausgeklügeltheit und Wertigkeit bekannt. Gerade in Verbindung mit einem Feintrieb kann ich mir gut vorstellen, dass das KW-Surfen damit richtig Spaß macht.
Glückwunsch zu dieser Neuerwerbung.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#4
Das ist echt ein tolles Teil,

es wurde in der Mehrzahl beim Militär eingesetzt.
Der Hersteller baute u. a. auch die berühmten Kurzwellen Transmitter R 109 mit der gleichen Stromversorgung .

Die Empfindlichkeit des Empfängers übertrifft mit Sicherheit die von Heimelektronik.

Pflege das Teil schön und lasse es immer mal arbeiten.

Wenn Du möchtest würde ich Dir die Hilfen für den Radiomann ПАМЯТКА РАДИСТИ übersetzen.
Dann musst Du aber den Deckel komplett knipsen.




ПАМЯТКА РАДИСТИ
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#5
Nehme ich Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#6
Ich habe bei der NVA u.a. mit dem R-130 (ein KW-Empfänger zum Einbau in Fahrzeugen) gearbeitet. Das waren echt tolle Teile. Sehr empfangsstark und seeeehr robust.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#7
Moin Axel,

was für ein Brummer! Viel Spaß beim Kurzwellensurfen.
Du hast eine 15Meter-Langdraht, schreib doch bitte etwas dazu.

Beim Bund hatte ich in den letzten Jahren nicht mehr mit den SEM-Typen,
sondern mit den alten amerikanischen VRC, GRC und PRC zu tun.
Das waren genauso schwere und stabile Geräte.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#8
Hallo,
hier mal das Teil zum Kauf.

R 326


Ist schon spannend die Militärtechnik.

Nicht umsonst haben die Militärs deren Entwicklung absolut voran getrieben.

Ich durfte einiges davon erleben.

Fla Raketen Wolchos, mit denen der "Powers" abgeschossen wurde.

1968 in Moskau konnte ich das Modell 1:1 von Gagarins Weltraumkapsel sehen, später dann die Radartechnik und bis zur Wende die gesamte Bandbreite der Flugsicherungstechnik.

Alles militärisch und nicht dreimal erfunden.


http://www.ostron.de/Funktechnik/KW-Empf...6-326.html



[url=http://www.ostron.de/Funktechnik/KW-Empfaenger-R-326-326.html][/url]
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#9
Moins,

R-326...die war auch in den Zil's der NVA (Funkaufklärung) installiert. Soweit wie ich mich noch erinnern kann gab es ein Kabel/Anschluss wo bei einem Defekten Quarz .. den von einem anderen Gerät mit benutzen kann.
Mein Lieblingsgerät aus dieser Zeit ist immer noch die R-250 bzw. die R-399 A

<-Rolf->
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#10
Hallo Wolfgang,

Meine "Langdraht" ist nichts besonderes. Da ich zur Miete wohne, ist sie einfach über der Wohnung im Spitzboden gespannt. Halt nur 15 Meter 1,5 qmm KFZ-Litze. Momentan noch ohne Anpassung, ein Balun ist zwar in Arbeit, aber die liebe Zeit...
Ich habe aber auch schon seit einigen Jahren eine originale russische Langdrahtantenne auf Haspel für dieses oder ähnliches Gerät. An meinem UAZ469 ist auch der originale NVA 10 Meter Teleskopfunkmast (HTM-10) dran, dafür habe ich auch die sogenannte Sputnik-Antenne. Auch die Kulikov-Antenne ist bei den Liebhabern russischer Geländefahrzeuge irgendwie ein Muss...

Daniel, danke für dein Übersetzungsangebot. Ich werde den Deckel noch fotografieren.
Beim Angebot von Ostron ist ja ein Foto mit deutscher Anleitung dabei, es gab die Geräte auch mit komplett deutscher Beschriftung für die NVA, aber ich bin auf die russische Beschriftung  Recht Stolz.

Allen anderen danke ich sehr für das Interesse an diesem Gerät.
Ich selbst durfte bei der Armee nur Wache stehen, habe mich damals auch nur für die Fahrzeuge interessiert. Mit Funktechnik bin ich damals leider nicht in Berührung gekommen.
Ich denke, mit den R-107, R-109 u.ä. kann man nicht soviel anfangen, die Frequenzbereiche sind zu speziell, einige können evtl. noch CB Funk hören, aber Senden darf man damit ja auch nicht. Also nix für mich.
Obwohl, Kult sind sie natürlich auch und ich kenne auch Leute, die sowas haben.

Fotos von innen und von "artgerechten Antennen" werde ich auch noch machen, aber erstmal steht die Maisernte an. Sad
Einige kleine Sachen sind ja innen auch noch zu erledigen, z.B. knarzt der Deko für den BFO etwas, aber das dürfte nix dolles sein.


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#11
Mann, was ihr nur weißt und habt. Ich kenne mich nur mit MAZ,KRAZ,KAMAZ,ZIL,ZIS und GAZ!
Spass bei Seite, super Gerät, bisschen schwer aber die russischen Soldaten sind kräftig gewesen. Gratulire!
Gruß,
Ivan
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#12
Mensch Ivan,

Hast du schon jemals LEICHTE Russentechnik gesehen...?
Big Grin  Big Grin  Big Grin


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#13
Ja,Axel in die Baubranche unterwegs war nix leichteres aus der UdSSR dabei. Äeee, doch Столичная für 2 lewa (6 Mark) etwa.Smile
Gruß,
Ivan
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#14
"Russische Mikroelektronik - aus dem ganzen gefeilt und von innen begehbar" Big Grin
Hat das Teil schon mal jemand mit dem R311 verglichen?
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#15
(14.09.2016, 20:42)navi schrieb: ..... aber die russischen Soldaten sind kräftig gewesen. 

Mit der schweren Russentechnik musste sich auch die NVA bemühen......
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#16
(14.09.2016, 21:30)navi schrieb: Ja,Axel in die Baubranche unterwegs war nix leichteres aus der UdSSR dabei. Äeee, doch Столичная für 2 lewa (6 Mark) etwa.Smile

Dieser russische Landwein, den der Chruschtschow so liebte, war aber in der UdSSR CCCP für Rubel zu haben.
Lewa war viele Jahre in Bulgarien ein Zahlungsmittel. Exclamation Exclamation Exclamation
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#17
Bin ja als Vulgäre geborenSmile
Gruß,
Ivan
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#18
Mann diese Google Grammatik nervt mich sehr, obwohl Netz gerade ist ein richtiger Treffer. Smile
Trotzdem bin als BULGARE geboren.
Gruß,
Ivan
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#19
Netz (Google) = jetzt
Gruß,
Ivan
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#20
Hallo,

Heute geht es weiter mit einigen Bildern und Info's vom inneren Aufbau. Der Beitrag wird wohl wieder etwas länger, sorry... Smiley26

Nach Lösen von vier Schrauben hinten lässt sich die Stromversorgungseinheit (links im Bild) abnehmen:
   

Sie beinhaltet das eigentliche Akkufach, den Stecker für die externe Stromzufuhr 2,5 Volt, Schalter für externe Stromzufuhr/Akkubetrieb, Buchse für das Spannungskontrollinstrument, bissel Entstörgedöhns und den Schalter um die Lampen der Skalenbeleuchtung mechanisch umzuschalten. Der braune Stecker oben verbindet die Stromversorgungseinheit über mehrere Kontakte mit dem Gerät:
   

Auf der Unterseite, dominiert ganz klar der Trommelkanalwähler. Er wirkt wie aus einem Stück gefeilt, das hat aber wohl seinen Sinn, sämtliche Schwingkreiselemente sind abgeschirmt im Innern verborgen. Verständlicherweise hatte ich kein Interesse, sie mir näher anzuschauen...  Wink
   
   

Auf der linken Seite gibt es ausser Abschirmblechen nichts zu sehen.
Schaut man auf die rechte Seite, fällt sofort der Drehkondensator ins Auge. Er wird von dem "riesigen" Zahnrad rechts angetrieben, auf dem auch die Grobskala sitzt. Das Kunststoffzahnrad links treibt dann weiterhin die Feinskala an, dazu kommen wir aber gleich:
   

Der Drehkondensator ist anschlaglos, man kann die Abstimmung munter im Kreis drehen, hört man am oberen Frequenzende auf, fangt man unten wieder an...:
   

Der Blick von hinten auf das Gerät ist schon etwas interessanter.
Oben rechts der Stecker der Stromversorgungseinheit, darunter das Kunststoffzahnrad vom Drehkondensator. Dieses treibt über ein Zwischenrad die Feinskala an, die links in dem großen runden Gehäuse sitzt. Oben am runden Gehäuse die beiden Skalen- bzw. Projektionslampen, die mechanisch von aussen vor die Optik geschwenkt werden können.
Die ganze Hebelage unter dem Gehäuse der Feinskala dient der Bereichsumschaltung. In der Dienstvorschrift zum Gerät wird darauf hingewiesen, die Bereiche nicht öfter als nötig umzuschalten, wenn man mal umschaltet, weiß man auch warum. Bei jeder Umschaltung denkt man, das im Gerät kiloschwere Massen umgelegt werden... Wink Trotzdem geht die Bereichsumschaltung irgendwie leicht und flüssig vonstatten, nichts klemmt oder hakt:
   

Schaut man von oben auf das Gerät, geht es nicht minder interessant zu.
Links wieder die beiden Projektionslampen, rechts daneben die auf Anhieb einzig sichtbare Bleistiftröhre, eine von 19 Stück... Die große schwarze Walze ist eine Blende, durch die das Licht seinen jeweils zum Frequenzbereich richtigen Weg zur Feinskala finden soll. Die Trimmkondensatoren links und rechts davon -die ein wenig an Sikatrop erinnern- dienen der elektrischen Skalenkorrektur jeweils der drei unteren und der drei oberen Frequenzbereiche:
   

Hier habe ich mal mal der Weg der Projektion von den Lämpchen zur Skala eingezeichnet. Vom Lämpchen ganz rechts durch Projektionsoptik der Feinskala, dann quer durch das Gerät und dann durch die Blende auf die Anzeigescheibe.
Über der Bleistiftröhre die beiden einzigen Transistoren des Gerätes. Sie sind für den Transverter der Spannungsversorgung. Dieser erzeugt aus 2,5 Volt Gleichspannung die Anoden und Gittervorspannungen. Die Heizspannungen der Röhren werden direkt aus den 2,5 Volt gewonnen:
   

Obwohl die Feinskala ja irgendwie rund sein muss, sieht die Anzeige linear aus. Irgendeinen optischen Trick müssen sich die Russen damals wohl einfallen lassen haben...:
   
   

Hier mal ein Bild mit Blitz auf die Scheiben der Feinskala, damit man die Skalenstriche erkennen kann. Sie können mit den Schlitzschrauben links und rechts von der Feinskala korrigiert werden, jeweils für die drei unteren und die drei oberen Frequenzbereiche. Das hatte ich im ersten Beitrag falsch beschrieben, ich dachte die rechten Schlitzschrauben wären zur Korrektur der BFO-Skala.
   

Soweit die Bilder.
Ein wenig beschäftigt habe ich mich mit dem Gerät auch schon, z.B. zum Oldtimertreffen hier bei uns in Schwerin wurde der Empfänger artgerecht an einem 10 Meter hohen HTM10 Halbteleskopmast mit aufgsetzter Sputnik-Kurzwellenantenne betrieben.
Auf dem schwarzen 4 Meter GFK-Mast meine Mini-Wipe, mit der der Empfänger auch sehr gut klar kommt.
Mittlerweile ist mein UAZ ein wenig der mobilen Funkstation "R-1125F" nachempfunden. Natürlich nur optisch, mit 700 Kg Funktechnik und Batterien ist das Auto wohl unfahrbar...
Der Empfänger durfte hier tagsüber bissel Wetterfax empfangen und abends einige interessante Kurzwellensender, z.B. den "UVB-76". Die Nächte hat der R-326 natürlich wohlverwahrt mit mir im beheizten Wohnwagen verbracht.  Wink
Das Treffen hat viel Spass gemacht und ich war doch über das Interesse der Besucher überrascht:
   
   


Viele Grüße,

Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
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