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REMA Trabant T6 und seine Varianten
#1
Guten Tag,
ich möchte hier nochmal einen Extrabeitrag zu dem REMA Trabant T6 starten. Bei der Durchsicht aller verfügbaren Unterlagen gibt es doch mehr Varianten als die im RM genannten. Vielleicht hat der ein oder andere Forennutzer noch zusätzliche Informationen oder kann mit einer weiteren Bauvariante dienen.
Vom REMA T6 habe ich bisher folgende Varianten entdeckt.
- jeweils in grünen und braunen Leinenbezug
1. T6 in Handverdrahtung mit den Wellenbereichen L, M, K (52m- 24m), ohne Batterieprüfer auf der Gehäuserückseite
2. T6 in Handverdrahtung mit den Wellenbereichen L,M, K (52m-24m), mit Batterieprüfer auf der Gehäuserückseite
3. T6 in Handverdrahtung mit den Wellenbereichen L,M,K (52m-24m), mit Batterieprüfer und TA/TB Buchse
4. T6 in Handverdrahtung, LMK mit Skalenbeleuchtung (3.5V/0.2A),mit Batterieprüfer, ohne TA/TB Buchse
5. T6 mit gedruckter Platine, Wellenbereiche L,M,K (52m-24m), mit Batterieprüfer ohne TA/TB Buchse
6. T6 mit gedurckter Platine, Wellenbereiche M, K1 (31-16m), K2 (90-41m), mit Batterieprüfer
zudem scheint es mehrere Variationen des Lautsprechergitters gegeben zu haben. 1. goldene diagonale Zierstreifen und 2. goldenes Gitternetz (siehe Bilder RM)
Interessant das ein Radio in 4 Produktionsjahren in sovielen Variationen erschienen ist. Ich bin sicher es werden sich noch weitere Varianten hinzugesellen.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#2
Das RM.org legt bei der Vergabe von "Varianten" mehr als kleinere Bauunterschiede
zugrunde, die bei der damaligen DDR-Fertigung auch verständlich waren.

Beim Rema Trabant T6 hat man sich wohl öfters an den Notwendigkeiten orientiert.
Irgendwann hat man eine TA-Buchse und eine Batterieprüfung spendiert, die Schallwand-
gitter hatten eine andere Struktur, die Printtechnik hielt Einzug bei den Radiogeräten, die
Batteriekästen waren anders entnehmbar, die Antennennippel hatten eine andere Form und Farbe,
sogar Bauteile wurden durch andere Typen substituiert.

Das wird eine vermutlich unlösbare Aufgabe sein, sämtliche Bauunterschiede beim Trabant T6 zu
erfassen und chronologisch zu katalogisieren, zumal gerade zu diesem Gerät wenig an Dokumentation
zur Verfügung steht. Aber schön, daß sich jemand damit befasst und eventuell neue Erkenntnisse gewinnt.
Da der Trabant T6 meine erste Intensivarbeit im Forum war, bin ich natürlich interessiert. Vielleicht
hilft der damalige thread hier im Forum etwas.

Als weiteren Bauunterschied kann ich beisteuern:
Trabant T6 (beige) mit zwei Kurzwellenbereichen, Mittelwelle und freier Verdrahtung und
Trabant T6 (grau) mit zwei Kurzwellenbereichen, Mittelwelle und Printplatte.

Beide Geräte stehen hier bei mir und sind beim RM.org dokumentiert.

Viel Erfolg bei der weiteren Recherche.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#3
Guten Abend Wilhelm,

vielen Dank für die Antwort. Ich versuche mich immer in die Entwickler hineinzuversetzen um festzustellen warum und wieso es zu Schaltungsänderung oder Funktionserweiterungen kam. Dies ist beim REMA T6 gar nicht so einfach, denn evolutionstechnisch scheinen die Änderungen nicht vorgenommen zu sein. Warum hat man die TA/TB Buchse wieder entfernt, warum die Skalenbeleuchtung später wieder weggelassen, warum das Batteriefach zusätzlich auf der Unterseite zugänglich gemacht?

Auf ebay habe ich gerade ein weitere Version des REMA T6 gesehen, der mit Printplatine (also spätes Modell), auch eine Skalenbeleuchtung hat. Genauso hat er auch eine DIN / Lautsprecherbuchse. Der Hauptschalter wurde auf das Lautstärkepoti gesetzt, die Wellenbereiche sind LMK und zusätzliche Taste für Skalenbeleuchtung. Als Ziermerkmal besitzt er wohl das seltenere Gitternetz.

Durch diese Variationen wird das Gerät immer interessanter für mich. Allerdings ist REMA jetzt nicht mein bevorzugtes Sammelgebiet, deshalb werde ich auch nicht versuchen alle Varianten zu bekommen. Ich habe meinen T6 nur durch Zufall bei einem Urlaub an der Ostsee entdeckt und mitgenommen, dazu gab es eine kleine Nutzungsgeschichte vom Vor- (Erst-)besitzer.

Gruß Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#4
Hallo Bernhard,

wie ich schon sagte, ich freue mich darüber, daß sich mal jemand intensiv mit so einer
Entwicklungsgeschichte befasst. Das ist ganz besonders interessant, wenn es sich um
ein DDR-Gerät aus dieser Zeit handelt. Wenn Du kannst, dann mache bitte weiter mit
Deinen Recherchen und berichte hier darüber.

Sicher hat man sich damals an ähnlichen Geräten des westlichen Auslands orientiert und
entsprechende Zuschnitte gemacht (z.B. Skalenbeleuchtung). Darüber hinaus wurde auch
Funktionen gekippt, die vorher als fortschrittlich angesehen wurden, aber für die dann im
eigenen Land kein Bedarf war (TA-Buchse). Weiterhin hat man sich auch an den Verfügbarkeiten
orientiert. Ich denke, solch eine Entwicklung lässt sich nur schwer mit unsren heutigen
Möglichkeiten vergleichen.

Als ich damals die Variante "2xKM" beim RM.org dokumentieren konnte, habe ich auch intensiv
recherchiert, wieso ausgerechnet in der DDR Reisegeräte mit gespreiztem Kurzwellenbereich
hergestellt wurden. Dabei kam eine abenteuerliche Geschichte mit einem Ölscheich heraus,
von der ich heute noch nicht weiß, ob da was dran war. Auf jeden Fall war's abenteuerlich.

Da wir in unserem Kreis einige sehr kompetente Mitglieder aus den neuen Bundesländern haben,
wäre es schön, wenn sie eventuell hier zum Wissensstand beitragen könnten.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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