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Philips 638A kracht
#1
Hallo,

es geht um das Gerät hier:
   

Es befindet sich weitgehend im Orginalzustand. Die Röhren sind geprüft und ok. Das Gerät funktioniert, hat aber einen lästigen sporadischen Fehler. Mitunter fängt es nach einiger Zeit in Betrieb an zu kracheln und krachen. Es handelt sich nicht um Kontaktprobleme (bewegen des Wellenschalters beseitigt das Problem nicht) sondern ein Bauteilproblem. Klopft man leicht auf den Lautstärkeeinsteller dann ist es wieder weg, kommt aber nach einiger Zeit wieder.
Das Kracheln ist in beiden Wellenbereichen und im TA-Betrieb vorhanden wonach ich von einem Problem im NF-Teil ausgehe.

Da das Gerät in einem schönen Orginalzustand ist möchte ich den Fehler suchen und beheben ohne eine Radikalkur zu machen.

Habt ihr eine Idee, wie man den Fehler findet ? Smiley57 Ich habe das Chassis mal ausgebaut gehabt da es hier keine Wartungsöffnung gibt. Beim Probebetrieb funktioniert natürlich alles. Nach dem Einbau kam der Fehler nach einiger Zeit wieder..... Thumbs_down

Gruß
Oliver
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#2
Ich denke da das der Lautstärkepoti keinen richtigen Kontakt auf die Kohlebahn oder gegen Schleiferring hat.
Messing lässt oft nach Jahren durch Materialermüdung nach.
Die Feder Wirkung geht dann fast bis null. da wirst du wohl den Poti mal zerlegen müssen.
Vorher kannst du ja mal einen anderen mit gleichen Werten provisorisch dort einbauen und das Radio laufen lassen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Hallo Frank,

den Lautstärkeeinsteller hatte ich bereit mal zerlegt und gereinigt. Sehr interessante Konstruktion:

   

Es gibt keinen 'Schleifer' sondern es wird über die Feder kontaktiert (roter Pfeil), Die Feder dreht sich nicht, sondern wird an entsprechender Stelle durch ein Lederstück (blauer Pfeil) an die Kohleschicht gedrückt. Hierdurch entsteht nur wenig Abrieb.

Zusätzlich noch ein Bild von unten, damit ihr seht, warum ich da nicht unnötig drin rumbasteln möchte:

   

Gruß
Oliver

   
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#4
Hallo Oliver,

ja, dieses Gerät besitze ich auch. Ein  toller Vierkreiser! Interessant die über Kreuz angebrachten Gewindestangen. Nimmt man die alleine schon raus, verändert sich das Empfangsverhalten völlig. Die Krachstörung kann natürlich viele Ursachen haben. Ich hatte beim einem Philips Hamburg seinerzeit sehr lange nach diesem Fehler gesucht. Es war dort der Tontrafo. Von ihm gingen diese unangenehmen Störungen aus. Gemein ist ja nun, dass diese Störungen nur sporadisch auftreten. Das ist schon eine nervige Angelegenheit.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Hallo Oliver.

eine Ferndiagnose ist natürlich immer schwierig, aber solche Krachstörungen hatte ich bei gleichaltrigen Geräten oft dann, wenn eine Lötstelle einer Röhre oxydiert war.
Ich habe also an allen Röhren alle Lötpunkte nachgelötet (Sockel und obenliegende Röhrenkappen), dabei zugleich auch geschaut, ob die Metallabschirmung (Goldlack) der Röhren noch einwandfrei kontaktiert ist.

Unabhängig davon kann natürlich immer noch eine der Röhren einen inneren Schaden haben, der bei zunehmender Erwärmung auftritt.

Daneben sind insbesondere bei Philips-Geräten dieser Jahre die Widerstände zu untersuchen. Oftmals finden sich an deren Enden Metallkappen aus Messing, das gerissen ist und bei Erwärmung des Widerstandes keinen sauberen Kontakt mehr gibt.

By the way: auf Deinem Foto sieht es so aus, als habe die AB1 keine Kappe auf ihrem obigen Anschluss sitzen. Optische Täuschung?

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#6
Ich würde testweise mal den dicken Teerkondensator neben dem Lautstärkeregler abklemmen und prov. durch einen passenden, neuen Kondensator ersetzen. Alte Teeries neigen auch manchmal zu solch einem Verhalten. Wenn damit dann Ruhe ist, eben doch den alten Teerie aushöhlen und neu bestücken. Das wäre ein Test ohne großen Aufwand, aber mit schnellem Ergebnis.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#7
Das ist ein sehr schwieriger Fehler. Wenn du das Chasis ausgebaut hast ist der Fehler weg. Ja, da kommen alle möglichen Bauteile in Frage. Wie siehts aus wenn du
das Chasis eingebaut hast und die Befestigungsschrauben des Chasis gelöst hast, ist der Fehler da??
Durch verwindung des Chasis kann sowas ja auch kommen...
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Hallo Ihr,

lieben Dank für eure Ideen. Aktuell steht mein Werktisch voll so dass ich noch nicht an den Philips gehen kann.

@Andreas,
Das Gerät habe ich auf einem Treffen gekauft weil das Chassis sehr imposant aussah. Nähere Nachforschung ergab dann, dass es sich um einen Vierkreiser handelte was ich schon spannend fand. Der wirklich gute Zustand hat mich dann überzeugt das Gerät zu kaufen zumal der Verkäufer mir die Möglichkeit gab die Röhren zu prüfen was ich schon Klasse fand.

@Klaus,
Ich habe die Suche seinerzeit auf den NF-Teil begrenzt und die Röhrenpins der beiden Röhren nachgelötet und die Abschirmung neu verbunden. Ich hätte noch eine passende Röhre für die Vorstufe. Das könnte ich noch testen. Die Widerstände werde ich dann auch noch genauer inspizieren. Seinerzeit hatte ich mit Kältespray probiert den Fehler zu finden was leider ohne Befund war.

Nunja - die AB2 ist an der Kappe nicht angeschlossen. Das hat mich auch irritiert ist aber korrekt. Es wird nur eine Diode verwendet.

@Anton,
ich würde gerne eine Möglichkeit finden das defekte Bauteil zu lokalisieren ohne zu löten. Wenn wirklich nichts anderes geht bleibt nicht anderes übrig. Aber erst mal alle Möglichkeiten ausschöpfen.

@Dietmar,
Der Fehler ist in der Tat schwer zu finden. Wenn ich das Gerät jetzt einschalte wird es funktionieren. Der Tip mit den gelösten Schrauben ist gut. Das kann man gut testen.

Gruß
Oliver
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#9
Hallo ihr,

man sollte auch seine eigenen Arbeiten mit gesundem Misstrauen betrachten. Ich habe die E446 gegen ein zweites Exemplar getauscht und das Radio funktionierte längere Zeit.
Darauf hin habe ich mir meine Lötstellen der orginalen Röhre unter der Lupe angeschaut und musste feststellen, dass die Anschlussdrähte der Röhre das Zinn nicht richtig angenommen haben. Vermutlich waren die Drähte so korrodiert, das Sie das Zinn nicht richtig angenommen haben.
Was also tun ?
Und jetztdas was man NICHT machen sollte.
Ich habe die Flüsse der Röhre in Lötfett getaucht und diese dann nochmal gelötet. Die Lötstellen sind nun mit ausreichend Hitze in Ordnung.

Wo war der Fehler ?

Ganz einfach - beim Löten hält man die Röhr auf dem Kopf. Dann läuft das Lötfett ins innere des Sockels und verteilt sich dort schön am Boden. Das Ergebnis bewunderte ich dann als ich das Radio dann einschaltete. Der Ton war mit einem netten Brumm über lagert und ich dachte an einen neuen Fehler im Netzteil.
Das hat mich dann einen Nachmittag gekostet um heraus zu finden, dass das Netzteil OK ist. Der Brumm war al,erdings weg, nachdem ich die gelötete Röhre gezogen habe.
Was war passiert ?
Der Sockel hat nun ein Isolatiosproblem was ich mit meinem UHP heraus gefunden habe.

Die Reparatur sah dann so aus, dass ich den Sockel angebohrt und mit Tunerspray gespült habe. Nun ist der Brumm weg und das Chassis läuft eine halbe Stunde oh e Störung.

Ich hoffe, dass es das nun war....


Gruß
Oliver
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#10
(13.11.2016, 19:23)olli0371 schrieb: Hallo ihr,

man sollte auch seine eigenen Arbeiten  mit gesundem Misstrauen betrachten. Ich habe  die E446 gegen ein zweites Exemplar getauscht und das Radio funktionierte längere Zeit.
Darauf hin habe ich mir meine Lötstellen der orginalen  Röhre unter der Lupe  angeschaut und musste feststellen, dass die Anschlussdrähte der Röhre das Zinn nicht richtig angenommen haben. Vermutlich waren die Drähte so korrodiert, das Sie das Zinn nicht richtig angenommen haben.
Was also tun ?
Und jetztdas was man NICHT machen sollte.
Ich habe die Flüsse der Röhre in Lötfett getaucht und diese dann nochmal gelötet. Die Lötstellen sind nun mit ausreichend Hitze in Ordnung.

Hallo Olli,

das Problem des Nachlötens, das Du beschreibst, ist sicher manchem geläufig, der das schon mal gemacht hat. Bei mir hat es eigentlich immer gefunzt, wenn ich das alte Lötzinn nach Erhitzen aus dem Stift ausgeklopft und anschließend mit neuem Zinn, das ordentlich Flussmittel enthält, nachgelötet habe. Dabei habe ich immer nur wenig einfließen lassen und die Röhre, solange das Zinn in dem gelöteten Pin noch heiß war, etwas mit dem "Kopf" aufgeklopft (Gummiunterlage), damit das neue Zinn ein wenig sackt. Dann sieht man, ob die Lötstelle tragen würde, oder ob der Draht aus einer kalten Lötstelle ragt. Dann nacharbeiten und etwas mehr Zinn verwenden, nicht zu viel.
Falls das Ganze hoffnungslos im Pin korrodiert ist: den Pin mit dem Drahtende um etwa 1-2 mm abfeilen, dann verlöten.

Bisher habe ich noch jede RE/RES/RENS damit wieder flott bekommen.

Bei den Typen mit geschlitztem Stift: dort ist der Draht ja oben unter dem Bakelitsockel verlötet -> dann dort etwas anfräsen und verlöten. Hält.

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#11
Hallo ihr,

das Radio funktioniert noch immer und spielt mehr oder weniger regelmäßig am Wochenende. Der Fehler scheint also wirklich an den Lötstellen der Röhre gelegen zu haben.

Gruß
Oliver
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#12
Smiley14 Thumbs_up Thumbs_up Thumbs_up
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#13
(15.01.2017, 17:38)olli0371 schrieb: Hallo ihr,

das Radio funktioniert noch immer und spielt mehr oder weniger regelmäßig am Wochenende. Der Fehler scheint also wirklich an den Lötstellen der Röhre gelegen zu haben.

Gruß
Oliver

Als Fehler ein "Klassiker".
Hatte erst letztens auf einer Radiobörse eine RENS 1820 erstanden und vor Ort mittels "Vollnetz36"-Röhrenprüfer getestet. Zu Hause angekommen dann ins Gerät gesetzt und...nichts. Sockel saß fest, also Null Spiel.

Sorgfältiges, geduldiges Nachlöten brachte die Röhre wieder in den technischen Neuzustand, Ausschlag am W19 liegt bei fast 100%, Leistung im Radioapparat perfekt. In bin sicher, diese Röhre wurde wegen des Wacklers im Röhrensockel seinerzeit ausgemustert, denn ihre Leistung ist wirklich enorm (Telefunken, graue Abschirmung).

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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