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Adventsbastelei Signalinjektor
#1
Signalgeneratoren und Signalinjektoren gibt es viele, meist sind es sehr komfortable Geräte, die die verschiedensten
Signale in bestimmbaren Frequenzen und Amplituden visuell und akustisch ausgeben können. Das ist viel Komfort um
einfache Fehler (die es ja meist sind) bei einem stummen Radiogerät aufzuspüren. Oft ist man auch zu faul, die ganze
Mimik dafür aufzubauen (zumindest geht es mir so). Also brauche ich so etwas wie einen Prüfstift ohne Kabel und Netzstrom-
anschluß, mit dem man ohne große Einstellerei ein unverwechselbares Signal an beliebiger Stelle einspeisen kann.

Natürlich gibt es das schon, aber manchmal möchte man  ganz einfach dabei auch seinen Bastelspaß haben.

Auf einem Flohmarkt fand ich einen Maniküre/Pediküre-Set, bei dem mir das Gehäuse des Schleifmotors besonders ins Auge
fiel. Gesehen, gefeilscht und gekauft für zwofuffzisch. Hier ist das Set, sauber und vermutlich nie gebraucht (sah man an den
Schleifstiften).


   


Freundlicher Weise ließ sich der Schleifer problemlos zerlegen. Keine Verschweißungen, alles gesteckt und eingerastet.


   



Für die Erzeugung eines annähernden Rechtecksignals wurde eine einfache elektronische Grundschaltung, ein astabiler Multivibrator
gewählt, Stromversorgung sollte eine Batterie/Akku, Größe AAA sein.

Für den Aufbau der Schaltung wurde ein Stückchen Punktrasterplatine verwendet. Die beiden Transistoren sind NPN-Universaltypen
(hier 2N2222). Der Multivibrator schwingt mit 736 Hz, also im Hörbereich. Damit ist auch eine akustische Fehlereingrenzung denkbar.


   
Mit der Punktrasterplatine und bedrahteten Bauteilen kommt man hier gerade noch räumlich aus. Es würde aber auch noch wesentlich
kleiner gehen bei Verwendung eines speziellen Prints Und/oder SMD-Bauteilen.


   
Auch bei gedruckten Schaltungen müssen gelegentlich "Freileitungen" gespannt werden.


Da kein geeigneter Batteriekasten zur Verfügung stand, wurde einer gezeichnet


   


und anschließend gedruckt


   


Alles fertig zum Einbau. Die Transistoren und die Kondensatoren müssen noch etwas zurecht gedrückt werden, aber dann passt
der neue Inhalt ins Gehäuse. In den Hals des Gehäuses wurde eine Gewindebuchse eingeklebt und in dieser wird die Tastspitze
eingeschraubt, jederzeit auswechselbar. Der Massekontakt ist an der Rückseite herausgeführt und zum Abgreifen mit einem
2mm Hirschmannstecker abgeschlossen.


   



Fertig und funktioniert



   



Und so sieht das Ausgabesignal aus



   



Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Hallo,

absolut genial.

die Oberwellen des MV können bestimmt bis in die AM ZF reichen.
Mein Gesellenstück 1967 war ein MV aus ECC 81 und der EL 84, umschaltbar als Signalverfolger.
Ich glaube die Rechteckfrequenz war 1 Khz und die Oberwellen haben herrlich bei der Fehlersuche geholfen.
Ein Tastkopf war da auch recht praktisch. 

Tolle Bastelei... Smiley20 Smiley20 Smiley20
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#3
Prima Idee Willhelm, so ein Teil habe ich auch mal am Flohmarkt für 5€ gekauft, ich habe Rostflecken damit entfernt auf den Chasis. 100€ für einen Dremel, da bin ich zu geizig gewesen..
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Schön, daß ihr die Adventsbastelei gut findet und danke für die Würdigung. Erste Tests
waren erfolgreich. Man kommt bei der Fehlersuche wesentlich schneller voran.

Und was noch wichtiger ist, es hat Spaß gemacht, die Bastelei. Danach habe ich viel
entspannter meine 6 Wasserfässer im Garten ausgepumpt und sie damit vor dem Auffrieren
gerettet.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#5
Hallo Wilhelm,
da ich so ein ähnliches Gehäuse habe, würde ich mich auch an so eine nützliche Bastelei machen.
Ich hätte aber zum besseren Verständnis gerne den einfachen Sch. Plan.
Bitte skizziere einfach die Schaltung mal.
Haben wohl alle kapiert, ausser mir.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#6
(03.12.2016, 23:31)marcello schrieb: Bitte skizziere einfach die Schaltung mal.

Guten Morgen Marcello,

hier ist die Skizze

   


Viel Spaß mit der Bastelei.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#7
Hallo Wilhelm und Danke für die Skizze.

Noch die Transis bestellen und danach mach ich mich an die Arbeit.
Habe mir folgendes Gehäuse ausgesucht, besser gesagt ein anderes habe ich nicht.

   

Die Kenner der älteren IT Technik wissen wohl wozu der kleine Prüfer benutzt wurde.
Ich habe keinerlei Ahnung und anderswo auch keine andere Verwendung dafür.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#8
Guten Morgen Marcello,

bei den Transistoren kannst Du jeden beliebigen Kleinleistungstransistor NPN verwenden.
Wenn Du die extra bestellst, sind die Versandkosten viel höher, als der Preis der Transistoren.

Solltest Du noch nicht bestellt haben, kann ich Dir 2 Stück schicken. Bei Interesse, bitte PN
mit Adresse. Das kostest Dich dann nix.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#9
Hallo Wilhelm,

ich habe noch nichts bestellt.
Bin noch beim überlegen wg. dem doch etwas engen Gehäuse.

   

Zum teil sind auch meine Kondis etwas zu voluminös, hoffe aber das es passen wird.
Ich möchte die 2 Schalter und auch die LED`s behalten so das keine Löcher nachher zurückbleiben.
1 Schalter soll Funktion haben und so auch eine LED.
Wenn alle Teile wegrasiert sind sieht man schon besser.
Eine Aussparung in der Platinen mitte wird Platz für die Batterie bringen.
Hoffe das die kleine AAA Batterie doch auch einige Zeit halten wird.
Sollte die LED direkt angeschlossen werden nach dem Schalter?

Dein Angebot zu den Transis nehme ich gerne an. Eine PN folgt.

Da plagt mich aber noch die Neugier zu den kleinen Lämpchen ähnlichen Gebilden auf der Platine.
Was könnte das sein?

         
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#10
Hallo Marcello,
du willst doch nicht allen Ernstes einen Porsche ausschlachten um in die Karosserie einen Tretroller zu basteln.
Um so einem kleinen Multivibrator ein Gehäuse zu verschaffen reicht schon ein alter etwas dickerer Kugelschreiber.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#11
Hallo Bastelfreunde,

angeregt von Wilhelm's Adventsbastelei habe ich mal meinen früheren "Messinjektor" hervorgekramt und heute zerlegt zwecks Dokumentation von Aufbau und Gehäuse. Die Schaltung selbst ist so ziemlich die gleiche wie von Wilhelm, die verwendeten Transistoren sind BCY 58 von Siemens; man hätte aber auch BC 107 oder ähnliche nehmen können, ist eigentlich nicht entscheidend. Es ist ein einfacher Multivibrator, diskret aufgebaut.

Als Spannungsquelle habe ich eine Zelle aus einem ehemaligen Laptopakku zweckentfremdet. Wenn diese Akkus nicht mehr so wollen wie sie sollen, dann ist da nie der ganze Akkusatz defekt, sondern zumeist nur eine der in Reihe geschalteten Zellen. Es sind in diesen Akkupacks (wie die auf Neudeutsch jetzt heißen) meistens 6 Zellen eingebaut. Ist eine davon defekt, so funktioniert der gesamte Akkupack nicht mehr, aber die restlichen 5 Zellen wären ja noch gut und für irgendwelche anderen Anwendungen durchaus noch brauchbar. Man muß sich da dann allerdings mit der Thematik Lithium-Ionen-Akku und deren Eigenschaften, was das Aufladen anbelangt, sehr genau beschäftigen. Selbstredend gehört auch das Thema Balancer hier dann mit dazu. Ansonsten verwendet man eben althergebrachte Akkus und Trockenbatterien wie die auch in den Transistorradios üblich waren und noch sind.

Der Aufbau selbst erfolgte in meinem Fall auf einem Reststück einer Lochrasterplatine mit diskreten Bauteilen. Man könnte so eine kleine Schaltung auch mittels eines IC's aufbauen oder ganz vornehm in SMD-Technik, auch hier sogar noch zusätzlich mittels eines entsprechenden IC's in SMD. Als Stromversorgung könnte auch eine der vielen erhältlichen Knopfzellen, so wie sie beispielsweise in Uhren ihren Dienst tun, zur Anwendung kommen. Das würde zwar einerseits das Gerät weiter miniaturisieren, aber andererseits die Gehäuseproblematik wieder auf den Plan rufen. Doch hier könnte ein 3D-Drucker ein passendes Gehäuse liefern. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Ein so elegantes Gehäuse wie bei Wilhelm's Gerät stand mir nicht zur Verfügung. Per Zufall fand sich aber noch im Fundus eine leere Verpackung einer Silvesterzigarre (alle Jahre wieder genehmige ich mir ab und an zum Jahreswechsel so eine Zigarre, wenn ich der Meinung bin, daß es ein gutes/schönes Jahr gewesen ist), welche ich nur aus dem Grunde aufgehoben hatte, weil diese Verpackung aus Aluminium ist und man darin beispielsweise einen Tastkopf oder etwas Ähnliches in dieser Art einbauen kann, wobei die allseitige Abschirmung schon von Haus aus vorhanden ist. Im vorliegenden Fall wurde es kein Tastkopf, sondern eben ein Signalinjector.

Die Bilder dieses Eigenbaues:

Als erstes die Gesamtansicht von dem Signalinjector

   

Das Ausgangssignal dieses Messstiftes


.jpg   SAM_2827_Oszillogramm_1.jpg (Größe: 114,36 KB / Downloads: 456)

Die Platine des Messstiftes

   

Das leere Gehäuse

   

Die Kontaktierung der Messspitze

   

Akku und Deckel mit Taster

   


So ein Signalinjector ist insoweit ein recht nützliches Testmittel, weil damit auf sehr einfache Weise eine Stufe eines (Radio-)Gerätes grob auf Funktion getestet werden kann. Dabei reicht oftmals schon, wenn man den Signalinjector im eingeschalteten Zustand nur in die Nähe der zu untersuchenden Stufe bzw des zu prüfenden Transistors oder auch dem Steuergitter der zu prüfenden Röhrenstufe bringt. Da sich die Ausgangsspannung im Bereich von X-Volt (= abhängig von der Betriebsspannung) befindet, ist eine direkte Signalkopplung oftmals nicht nötig; diese lose Kopplung reicht in den meisten Fällen aus. Die Frequenz des Ausgangssignales bewegt sich je nach Bauteilen im Bereich 800 - 1100 Hz, die Ausgangsspannung ist dabei je nach Spannungsquelle (und verwendetem Transistortyp) im Bereich von 1-3 Volt. Das ist für eine Ja/Nein-Aussage in den meisten Fällen erst einmal ausreichend. Das erzeugte Spektrum dieses Signalinjectors reicht bis in den KW-Bereich und kann sogar bei geeigneten Transistoren auch den UKW-Bereich erfassen. Im VHF-Bereich bei Einspeisung des Signales in den Antenneneingang eines TV-Gerätes (analoge Geräte) können sich sog. "Perlschnüre" auf dem Bildschirm zeigen.

Es gab diese Art Testequipment in früheren Zeiten von Herstellern wie beispielsweise Monacor zum Preis von etwa 20 DM; im RM org ist auch solch ein Gerät beschrieben. Diese Geräte hatten alle eine 1,5 V Trockenbatterie zum Betrieb. In jedem Fall ist der Aufbau eines solchen Gerätchens eine schöne Sonntagnachmittagsbastelei. Und es ist eine schöne und willkommene Übung für den Umgang mit dem Oszilloskop.

Anmerkung:

Es hat auch einen Prüfstift von Philips gegeben mit 2 Reglern für Ausgangsfrequenz und Ausgangsspannung. Der war in einem grauen Kunststoffgehäuse und hatte eine etwa 4-5 mm dicke und ca 80-100 mm lange vorn leicht abgekröpfte Prüfspitze. Dieses Messmittel hat deutlich mehr DMchen gekostet und war schon ein besseres Messmittel, hatte eine Ledertasche und 2-3 Mignonbatterien als Stromversorgung. Den Typ von diesem Messgerät weiß ich zu meinem Bedauern nicht mehr. Ich habe es auch bis dato weder im Net noch im RM org gefunden.













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#12
Hallo Marcello

Es ist doch echt schade um den schönen Ligiktester.
Gruß Helmut
----------------
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#13
Hallo Richard,

Du gehst aber hart mit mir ins Gericht, solltest mich doch bitte aufklären was dieser Porsche ist.
Ich sehe Dich ja nächste Woche, kannst das Teil haben. Hast du ein passenderes Häussle für mich?

Für mich ein unbekanntes Prüf Utensil wo ich mir schon öfters in die Hand gestochen habe beim hin und her räumen.
Mir kommt es sehr gelegen in das Gehäuse zu bauen.
Ein passenderes habe ich nicht.
Will jemand einen Tausch eingehen dann bitte melden.
Ich hatte noch heute abend vor daran aktiv zu werden.

Was soll ich mit einem "Ligik oder doch Logik" Tester?
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#14
Marcello bei mir findet sich bestimmt für mehr als 100 solcher Geräte Material.
Natürlich mit Gehäuse.
Gruß Richard
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#15
Hallo Richard und OK.

So, also bis nächste Woche.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#16
Für die Röhrenradio- Freunde geht es auch noch viel einfacher. Hier die Schaltung für ein Glimmlampensignalinjektor. Vorteile sind: wenige Teile,  Spannungsfest gegen höhere Spannungen,
Stromversorgung aus den zu untersuchenden Gerät entnehmbar und ggf. auch über Steckdose.
Benötigt werde nur drei Teile: eine Glimmlampe zB. aus einem alten Schalter mit Anzeige. ein 2,2MOhm Widerstand und ein 1nF Kondensator 400V=. Alles in ein Stiftgehäuse gepackt und eine Zwillingslitze mit
Krokoklemmen für die Stromversorgung sowie eine Prüfspitze auf die andere Seite.  Thumbs_up
Unn fatisch is de bibser, gelle.  Big Grin

Gruß Der Hesse

PS. wenn schaltbild benötigt wird bitte per Mail, da ich hier noch keine Bilder einstellen kann.
Gruß
Alfred der Hesse
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#17
Hallo Radiofreunde,

lang ists her, aber jetzt ist es soweit: Der Logiktester war einmal.
Wilhelm hat mich ja tatkräftig unterstützt.
Platine, Teile und natürlich den Impuls mir gegeben die Enfache Schaltung aufzubauen.
Auf diesem Wege nochmals vielen Dank.
Nicht vergessen will ich den Schubs vom Alfred dem Hessen.
Der Injektor lässt das Radio laut zirpen.

Ein bisschen Mona Lisa gehört noch dazu.
Die LED passten nicht hinen und werden oben drauf gepappt so das die Löcher verschwinden.

   

   

   

Die LED zünden erst bei etwas mehr als 2 V, so das es damit auch kein optisches Spektakel gegeben hätte bei 1,5 V.
Ich frage mich nur wie lange so eine kleine Batterie hält. Typ AAA.

Ich messe : Batterie 1, 57 V
                 Eingeschaltet 1,5 V  ( kaum Spannungsabfall )
                 Strom 10 mA
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#18
Guten Morgen Marcello,

prima, daß es sofort geklappt hat.

Bei 10 mA Stromaufnahme und der Batteriegröße AAA ergibt sich je nach Batterietyp
eine Gebrauchsdauer von 100 bis 140 Stunden. Das wird sich aber deutlich verringern,
wenn Du LEDs als optische Kontrolle mit einbaust. Dabei gibt es auch Typen mit geringer
Stromaufnahme.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#19
Guten Morgen Marcello,

Siehste geht doch.

Selbst ist der Mann.

Und ein Erfolgserlebnis obendrein.
Gruß
Alfred der Hesse
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