Baustellen und Reanimation
Jeder von euch kennt das vermutlich, man bekommt ein altes Radio, dreht an den Knöpfen, drückt auf die Tasten
und ist versucht, den Stecker in die Steckdose zu stecken, was man dann doch nicht tut. Der Stelltrenntrafo wird
hervor gewuchtet ein Amperemeter wird angeschlossen und die Spannung wird langsam hochgefahren. Dabei wird
das Amperemeter kritisch beobachtet.
So habe ich es also gemacht und nachdem der Zeiger immer deutlicher nach rechts ging, abgebrochen. Das bedeutet
Arbeit.
Nach eingehender Sichtung ergaben sich folgende "Baustellen":
1 Die Achse des Tonhöhenpotis sitzt fast fest, verharzt.
2 Die Tastatur ist schwergängig und bleibt hängen, verharzt.
3 Der Drehko hat Lamellenschluss, glücklicher Weise an den äußeren Lamellen.
4 Der Drehko sitzt auf Gummis, die sich auflösen. Dadurch wird der Drehko beim Sender einstellen schräg gezogen. Neue Gummis notwendig.
5 Das Netzkabel wurde abgeschnitten und mit einer Lüsterklemme ein neues Stück angesetzt. Die Flickstelle wird nach innen verlegt und gelötet.
6 Der Träger für die MW-Antenne ist derart verformt, daß die Antenne herum taumelt, Richtarbeit und hoffen, daß nichts abbricht.
7 Die Lautsprecherkabel sind mit einer Lüsterklemme verbunden, praktisch aber häßlich, wird durch Lötverbindung ersetzt.
Eigentlich sind das erträgliche Fehler. Im Gestrüpp unter dem Chassis herumzusuchen und zu löten ist schlimmer. Trotzdem, ein Kondensator
und ein Widerstand mußten noch ersetzt werden, bei beiden war der Schaden gut erkennbar.
Nach diesen Reparaturarbeiten kam die Philetta wieder an den Trennstelltrafo und sie lohnte die Arbeit mit Gute-Laune-Musik.
Hier ist sie nun, fertig restauriert und spielbereit.
Gruß
Wilhelm
PS. Der Werktisch ist frei, der nächste Patient kann kommen
oder wie man so treffend sagt:
Nach dem Radio ist vor dem Radio