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Fernschreibtechnik Telex
#1
Hallo,
ich bin immer noch manch mal Stöbern, in meinem Fundus fiel mir ein zusammengerollter Lochstreifen in die Hände.

Er enthält die von mir erstellte Abschlusszeitung vom Studium.

Es war damals nicht so ganz einfach 33 Exemplare zu erstellen.

In meine technische Verantwortung gehörte auch das ACC - Briefing am Flughafen LE.
Dort arbeiteten 6 Fernschreibmaschinen mit den Lochstreifensendern für die Koordinierung der Flüge national und international über das damalige SITA Netz.
Zwischen dem alljährlichen Messeflugbetrieb war das ACC weniger frequentiert und ich beschloss den  Inhalt der Zeitungen auf einem Telex  zu schreiben und einen Lochstreifen damit zu stanzen.
Mit Genehmigung meines großen Chef durfte ich einige Rollen der doppelseitigen dafür verwürgen.

Nun fütterte ich die 6 Maschinen mit den Lochstreifen und nach einiger Zeit konnte ich die Zeitungen aus den Rollen fertig stellen.

Fernschreiben Telex

Noch eine Geschichte zum zum Telex.

1984 wurden aufwendige Investitionen am FH LEJ durchgeführt. Wir mussten die Nachrichtentechnik komplett dafür realisieren.
Der Wetterdienst, unser ACC und auch die Sicherheitsorgane klapperten noch mit den mechanischen T 100 Teilen.
Mir war es gelungen jeden der T 100 durch den von Zwönitz nach gebauten Siemens  elektronischen FT 1200  zu ersetzen.
Als ich das  im wöchentlichen Rapport stolz bekannt gab, kam eine mächtige Reformante der Sicherheitsorgane.
Ihnen war schon bekannt, dass man die abgestrahlten Oberwellen dieser Geräte missbräuchlich empfangen könnte!!!
Also ließ ich für die Genossen 5 der T 100 überholen.
Die restlichen konnte ich sogar "schwarz" verkaufen.
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#2
Hi,

dazu kann ich auch etwas beitragen.
Ende der 70iger des vergangenen Jahrhunderts hatte ich als Fernmeldeausbilder beim Bund u.a. auch eine Fernschreibmaschine.
Als Frischverheirateter schrieb ich damit einen Lochstreifen mit dem mehrfachen Text "Ich liebe Dich".
Diesen Lochstreifen klebte ich an den Enden zusammen und hatte damit ein Endlosband.
Damit druckte ich dann gefühlte 10Meter Papier aus, meine Frau fand das überwältigend.
Den Lochstreifen und die Papierrolle hat sie heute noch!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#3
Hallo,
auch wenn dass klassische Telex-Netz heute abgeschaltet ist, so kann man doch übers Internet mit einem entsprechenden Umsetzer immer noch fernschreiben. Und es gibt Deutschlandweit einige Sammler die da mitmachen...nur so ein Fernschreiber ist halt auch ein ziemlicher Trümmer...

Mehr Informationen dazu wie fernschreiben auch heute noch möglich ist: https://www.i-telex.net/

Gruß,
Lukas
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#4
Faxen machen, macht auch Spaß.

Auch fast ausgestorben. Fax Betrieb wird hier noch klassisch betrieben.
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#5
Das ist ja spannend Wolfgang,

da ich wenig Ahnung von den Fernschreibern hatte, wusste ich das mit der Endlosschleife nicht.
Ich sah nur wie die unser Fernschreibmiezen Lochstreifen mit dem gleichen Inhalt an verschiedene Empfänger sendeten.

Bei der Armee durften wir bei unseren Nachrichtenfritzen im Sommer 1968 über "Reuters" die aktuellen Resultate von Olympia lesen über empfangen per Funk. War illegal, aber hat Spaß gemacht.

Das es so ein I-telexnet gibt war mir neu, macht aber Sinn macht das schon und so manche Maschine rattert wieder.
Natürlich das mächtige Trumms.

Trotzdem ging damit eine spannende Ära der Nachrichtenübermittlung zu ende und schön, dass es solche Museen gibt, welche es für die Nachwelt erhalten.
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#6
Nachrichtenagenturen habe ich auch beim Bund 1964 per Siemens Fernschreiber im Funkwagen mitgelesen. Dieser FS hatte so eine schöne Feder, wenn man die aushängte, schrieb er nur noch Katakana. Das hat mich im Manöver vor dem Panzerfaust schießen bewahrt. War für mich zu laut.
Franz
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#7
Franz, Du alter Drückeberger! Big Grin

Aber "gedrückt" haben wir uns doch bestimmt alle einmal! Smiley58
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#8
stimmt Wolfgang, leider hat es nicht in der Hauptsache ( W18 ) geklappt. Hatte mir durch Beziehungen ( u. nicht umsonst )ein Magen-leiden gekauft. War auch beim Tech. Hilfswerk, hat aber alles nicht geholfen . Immerhin, berufsbedingt verbrachte ich dann 15 Monate als FM Kammerbulle und wurde schlußendlich "Natozepra". ( Haupthandelsstelle für Ba30 )
Gruß Franz
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#9
Zitat:stimmt Wolfgang, leider hat es nicht in der Hauptsache ( W18 ) geklappt. Hatte mir durch Beziehungen ( u. nicht umsonst )ein Magen-leiden gekauft. War auch beim Tech. Hilfswerk, hat aber alles nicht geholfen . Immerhin, berufsbedingt verbrachte ich dann 15 Monate als FM Kammerbulle und wurde schlußendlich "Natozepra". ( Haupthandelsstelle für Ba30 )
Gruß Franz

Hier verstehe ich gar nichts, bitte mal für NVA Menschen unverschlüsselt... Smiley21
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#10
Hi Jürgen,

na, dann "übersetze" ich mal:

W18 = Wehrpflichtiger mit einer Dienstzeit von 18 Monaten
Tech.Hilfswerk = Technisches Hilfswerk, Ersatzdienst für die Bundeswehr
FM Kammerbulle = Fernmelde Lagerverwalter, Unteroffizier oder auch Feldwebel
Natozepra = Nato Zebra = höherer Mannschaftsdienstgrad (Haupt- bis Oberstabsgefreiter)
Ba30 (NBA030) = Bundeswehrbatterie = Monozelle = Typ "C"
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#11
Hallo Wolfgang, zu meiner Zeit war Hauptgefreiter das Ende der Fahnenstange. War normalerweise Dienstgrad der Überflieger wie z.B. LKW Fahrer, Küchenbulle u. ähnliche Wichtigs mit u. nach 12 jähriger Verpflichtungszeit. In meinem Falle kam ich dazu, weil ich dem FM Feldwebel aus einer Verlegenheit unter Umgehung meiner dienstl. Kompetenz spontan den Siemens Empfänger eines Funkwagens während eines Manövers repariert habe. Eigentlich wäre ich nur berechtigt gewesen, Röhren und Sicherungen zu wechseln.
Lang ist´s her Gruß Franz
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#12
Hallo Franz,

die Heimatschuztruppe der BW hatte sogar noch bis Ende der 70iger Jahre alte amerikanische Funkgeräte, z.B. GRC.....
Auch in diesen Geräten waren noch jede Menge Röhren verbaut.
Stimmt Franz, lang ist´s her!
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#13
   
das ist ein T100 Empfangschreiber mit Projektionsvorsatz
er beschreibt eine DinA5 Klarsichtfolie von der etwa 3Zeilen mit einer 1000Watt Lampe projeziert werden können
Kann jmd sagen wozu das gut ist ???
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#14
Seinerzeit war ich (Ende der 60er Jahre) SAZ (Soldat auf Zeit = Zeitsoldat) bei der NVA für 3 Jahre. Mein Job war als Chiffrierer beim  SAS- und Chiffrierdienst der NVA (Nationale Volksarmee) zu arbeiten. Die Technik waren seinerzeit 2 Typen russische Chiffriermaschinen, die nach dem Enigma-Prinzip arbeiteten, nur wesentlich sicherer. Ein- und Ausgang von chiffrierten Meldungen kamen fast ausschließlich per Fernschreiber als Lochstreifen. Diese wurden nach entsprechender Vorbereitung des Chiffriergerätes in den Lochstreifen-Leser eingelegt und am anderen Ende des Gerätes wurde ein ordentlicher Text ausgedruckt. Senden ging umgekehrt.
War kein schlechter Job, da ich ausschließlich dem Kommandeur und/oder dem Stabschef eines eines Fla-Raketen-Regimentes (später Brigade) unterstellt war. Ich war extrem auf Fernschreiben angewiesen, auf Grund der hohen Wichtigkeit liefen meine Meldungen naturgemäß vorrangig. Zur Not ging es aber auch über Funk (Morsen), allerdings mußte ich dann jeden handgeschriebenen Buchstaben manuell eingeben.
Letzter Dienstgrad war Feldwebel.

Was und wo auch immer man so etwas gemacht hat oder machen musste (siehe auch meine Vorredner), man ist nicht dümmer geworden und es hat stets seinen Horizont erweitert, insbesondere dann, wenn man immer die Augen offen hielt und hält. So auch in diesem Forum, man bleibt geistig immer fit !!
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#15
Telex lebt !

147,3kHz , DWD der deutsche Wetterdienst, das Seewetter.
Zum Empfang benötigt man ein Radio daß die Frequenz kann + BFO, sowie einen Telexadapter dazu, alternativ einen Decoder wie bei mir zu sehen.
Der Decoder kann ersetzt werden durch einen PC mit passender Software.

lG Martin

Bild:  Decoder Wavecom 4010 mit Campingfernseh als Monitor,
DWD kommt vom Telefunken E108Lw4 (ein kleiner 80z Monitor wär nett, hab leider keinen, der Fernseh kann nur 40z sauber darstellen)

   
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#16
Hallo. Martin echt spannend was da wieder abgeht.





Zitat:Seinerzeit war ich (Ende der 60er Jahre) SAZ (Soldat auf Zeit = Zeitsoldat) bei der NVA für 3 Jahre. Mein Job war als Chiffrierer beim  SAS- und Chiffrierdienst der NVA (Nationale Volksarmee) zu arbeiten.

Hallo Gelhaar, warst du im FRR Sanitz?
Ich habe im Winter 1967  in Retschow -  Rövershagen die Ausbildung zum Funkorter P 12 erlebt.
Als Feldwebel nach 3 Jahren, warst ein exzellenter Techniker.
Ich habe es zum Gefr. nach 1 1/2 Jahren geschafft, in Ashuluk beim Schießen wurde ich "geadelt"

Wir haben seinerzeit bei den Richtfunkern die Meldungen über die Olympiaergebnisse mittels Reuter und Telex erfahren. Mehr aber nicht,
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#17
Hallo Jürgen, Du hast Post !

Ich hoffe, ich habe den richtigen Poster angeschrieben.

Gruß Chris
Ehrlichkeit verschafft dir vielleicht nicht viele Freunde, dafür aber die Richtigen.
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#18
Ja Martin! Jetzt brauchst Du uns nur noch deine Segelyacht vorzustellen damit der DWD Seewetterbericht nicht umsonst dekodiert wird! ;-)
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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