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Siemens Club Special RK 320 Eingangsimpedanz des Tape-Eingangs zu hoch
#1
Hallo zusammen,

es geht um das Transistorradio Club Special RK 320 von Siemens. Dieses besitzt einen Tape-Eingang an den ich gerne ein Smartphone o.ä. über den Kopfhörerausgang per Klinke anschließen möchte. Kabel von DIN nach Klinke sind bei Amazon günstig zu erwerben. Da linker und rechter Kanal kurzgeschlossen werden (siehe angehängte Schaltung) und ich die Stereo-Ausgänge des Smartphones nicht einfach über ihren Innenwiderstand miteinander verbinden möchte, habe ich jeweils 1kOhm-Widerstände vor den Eingang geklemmt. 
Nun habe ich das Problem, dass die Musik durch den hohen Widerstand R124 von 100kOhm (siehe angehängte Schaltung) nur sehr sehr leise aus dem Radio tönt. Deshalb würde ich gern den Widerstand drastisch reduzieren, indem ich einen deutlich kleineren Widerstand (z.B. 100 Ohm) parallel schalte. Die Dimensionierung dieses Parallelwiderstands würde ich allerdings lieber elektrotechnisch fundiert treffen und bräuchte dafür eure Unterstützung. Deshalb lautet meine Frage, wie ich diesen Widerstand korrekt auslege und auf was ich achten muss?

Vielen Dank und viele Grüße
Kolja


.pdf   Eingangsimpedanz.pdf (Größe: 290,83 KB / Downloads: 42)
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#2
Hallo Kolja,

Du kannst den Widerstand auf 10 kOhm verkleinern ohne Probleme (weniger hat kaum Sinn/Effekt, höchstens die Tonblende funktioniert dann weniger). Aber viel Empfindlichkeitsgewinn wirst Du nicht erzielen, da das Lautstärkepoti mit 200 kOhm auch recht hochohmig ist. Die Last hinter den 100 kOhm ist also hochohmig, so daß die Verringerung des 100 kOhm-Widerstandes die Empfindlichkeit wohl kaum mehr als verdoppeln wird.

Viele Grüße

Ingo.
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#3
Ich sehe im Schaltplan eine Endstufe die in vielen Geräten aus dieser Zeit Standart war .
Soll bedeuten das ca. 300mV am Eingang zu Vollausteuerung reichen, und diesen Pegel schafft locker jeder Kopfhöhrerausgang eines Smartphones .
Könnte es sein das dein Kabel einfach defekt ist ? ( nicht alles bei Am...n ist auch sein Geld wert )

Steck doch mal probehalber einfach mal ein Stück Draht an Pin 3,5 der Diodenbuchse, da sollte es beim anfassen schon im Lautsprecher brummen .

LG Silvio
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#4
Ich hab das mal aus der Hobby Bastelecke kopiert

Bei DIN sind die Signalspannungen geringer und liegen zwischen 5 und 10 Millivolt. Wer ein Wiedergabegerät z. B. ein Tape-Deck mit DIN-Stecker an einen modernen Verstärker mit Cinchbuchsen anschließt, wird in der Regel erst bei hochgedrehtem Lautstärkeregler etwas hören, weil das Signal recht schwach ist.

Schließt man umgekehrt ein Aufnahmegerät, z. B. ein Tonband oder ein Tape-Deck mit DIN-Buchse über einen Adapter an den Ausgang eines Verstärkers mit Cinchbuchsen an, so ist das Ausgangssignal des Verstärkers viel zu stark. Dadurch wird das Tonbandgerät oder Tape-Deck hofffnungslos übersteuert. Ein Herunterdrehen des Aussteuerungsreglers hilft hier nicht viel, wie manche vielleicht meinen, denn am Eingang eines Tonbandgerätes oder Tape-Decks befindet sich eine Verstärkerstufe, die zur Entkopplung vom einspeisenden Gerät dient. Durch das zu starke Signal wird diese Verstärkerstufe übersteuert und das Signal ist dann verzerrt. Da sich die Aussteuerungsregler erst hinter dieser Verstärkerstufe befinden, ist es auch klar, daß ein Herunterdrehen der Regler nichts mehr nützt!

Für diesen Fall habe ich in den 80er Jahren einen Adapter von Cinch auf DIN-Stecker gehabt, der zusätzlich im Aufnahmezweig pro Stereokanal einen Widerstand enthielt, um die Signalstärke zu reduzieren. Diesen habe ich z. B. zum Anschluß meines Tape-Decks mit DIN-Buchse an die Cinchbuchsen meines Verstärkers benutzt. Leider habe ich diesen Adapter nicht mehr.

Man kann solche speziellen Adapter aber heute hin und wieder noch kaufen, oder mit ein bißchen Fingerspitzengefühl auch leicht selbst anfertigen. Die Widerstände können im DIN- oder im Cinchstecker untergebracht werden. Die Widerstandswerte liegen in der Regel bei 470 Kiloohm, nur sollte man wegen des geringeren Rauschens besser Metallfilmwiderstände benutzen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
(23.01.2017, 23:37)ingo schrieb: Hallo Kolja,

Du kannst den Widerstand auf 10 kOhm verkleinern ohne Probleme (weniger hat kaum Sinn/Effekt, höchstens die Tonblende funktioniert dann weniger). Aber viel Empfindlichkeitsgewinn wirst Du nicht erzielen, da das Lautstärkepoti mit 200 kOhm auch recht hochohmig ist. Die Last hinter den 100 kOhm ist also hochohmig, so daß die Verringerung des 100 kOhm-Widerstandes die Empfindlichkeit wohl kaum mehr als verdoppeln wird.

Viele Grüße

Ingo.

Hallo Ingo!

Vielen Dank für deine Antwort, die ich leider noch nicht ganz verstehe... Wenn ich den Widerstand durch einen 10kOhm-Widerstand ersetze, dann habe ich doch bei voll aufgedrehter Lautstärke (Poti = 0 Ohm) einen Eingangswiderstand von 10kOhm. Vorher hatte ich bei voller Lautstärke einen Eingangsiderstand von 100kOhm. Somit ist der Widerstand doch um ein zehnfaches kleiner oder? Das bedeutet für mich, dass sich die Empfindlichkeit deutlich mehr als verdoppelt. Wo ist mein Denkfehler?

Vielen Dank und viele Grüße
Kolja
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#6
(24.01.2017, 08:52)Silvio schrieb: Ich sehe im Schaltplan eine Endstufe die in vielen Geräten aus dieser Zeit Standart war .
Soll bedeuten das ca. 300mV am Eingang zu Vollausteuerung reichen, und diesen Pegel schafft locker jeder Kopfhöhrerausgang eines Smartphones .
Könnte es sein das dein Kabel einfach defekt ist ? ( nicht alles bei Am...n ist auch sein Geld wert )

Steck doch mal probehalber einfach mal ein Stück Draht an Pin 3,5 der Diodenbuchse, da sollte es beim anfassen schon im Lautsprecher brummen .

LG Silvio

Hallo Silvio!

Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe das Kabel durchgemessen und ich konnte nur die 1kOhm messen, die ich dazwischen geklemmt habe. 

Viele Grüße
Kolja
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#7
(24.01.2017, 09:03)Dietmar schrieb: Ich hab das mal aus der Hobby Bastelecke kopiert

Bei DIN sind die Signalspannungen geringer und liegen zwischen 5 und 10 Millivolt. Wer ein Wiedergabegerät z. B. ein Tape-Deck mit DIN-Stecker an einen modernen Verstärker mit Cinchbuchsen anschließt, wird in der Regel erst bei hochgedrehtem Lautstärkeregler etwas hören, weil das Signal recht schwach ist.

Schließt man umgekehrt ein Aufnahmegerät, z. B. ein Tonband oder ein Tape-Deck mit DIN-Buchse über einen Adapter an den Ausgang eines Verstärkers mit Cinchbuchsen an, so ist das Ausgangssignal des Verstärkers viel zu stark. Dadurch wird das Tonbandgerät oder Tape-Deck hofffnungslos übersteuert. Ein Herunterdrehen des Aussteuerungsreglers hilft hier nicht viel, wie manche vielleicht meinen, denn am Eingang eines Tonbandgerätes oder Tape-Decks befindet sich eine Verstärkerstufe, die zur Entkopplung vom einspeisenden Gerät dient. Durch das zu starke Signal wird diese Verstärkerstufe übersteuert und das Signal ist dann verzerrt. Da sich die Aussteuerungsregler erst hinter dieser Verstärkerstufe befinden, ist es auch klar, daß ein Herunterdrehen der Regler nichts mehr nützt!

Für diesen Fall habe ich in den 80er Jahren einen Adapter von Cinch auf DIN-Stecker gehabt, der zusätzlich im Aufnahmezweig pro Stereokanal einen Widerstand enthielt, um die Signalstärke zu reduzieren. Diesen habe ich z. B. zum Anschluß meines Tape-Decks mit DIN-Buchse an die Cinchbuchsen meines Verstärkers benutzt. Leider habe ich diesen Adapter nicht mehr.

Man kann solche speziellen Adapter aber heute hin und wieder noch kaufen, oder mit ein bißchen Fingerspitzengefühl auch leicht selbst anfertigen. Die Widerstände können im DIN- oder im Cinchstecker untergebracht werden. Die Widerstandswerte liegen in der Regel bei 470 Kiloohm, nur sollte man wegen des geringeren Rauschens besser Metallfilmwiderstände benutzen.

Hallo Dietmar!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Sie widerspricht etwas meiner Beobachtung, oder? Demnach müsste ja der Tape-Eingang sehr empfindlich sein. Ich beobachte aber eher, dass er sehr unempfindlich ist, da die Musik vom Smartphone bei voller Lautstärke nur sehr leise tönt (deutlich leiser als beim Radio hören ). 

Viele Grüße
Kolja
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#8
Steck doch das kabel mal an einen Laptop - wie laut ist es dann ?
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#9
(24.01.2017, 21:58)Kolja schrieb: Wenn ich den Widerstand durch einen 10kOhm-Widerstand ersetze, dann habe ich doch bei voll aufgedrehter Lautstärke (Poti = 0 Ohm) einen Eingangswiderstand von 10kOhm. Vorher hatte ich bei voller Lautstärke einen Eingangsiderstand von 100kOhm. Somit ist der Widerstand doch um ein zehnfaches kleiner oder? Das bedeutet für mich, dass sich die Empfindlichkeit deutlich mehr als verdoppelt. Wo ist mein Denkfehler?

Hallo Kolja,

der Eingangswiderstand ist das, was Du von außen in das Gerät hineinmißt.
Die Spannung am Verstärkereingang teilt sich, wenn Du das Poti voll aufdrehst (oberer Anschlag) in der Originalschaltung so auf, daß ein 100 kOhm-Widerstand (R124) in Reihe ist und dahinter gegen Masse der Eingangswiderstand des Verstärkers, dem das Poti mit seiner Außenbeschaltung parallel liegt. Wenn der Eingangstransistor eine hohen Stromverstärkung hat und in seine Basis hinein ein Wechselstromeinganswiderstand von einigen 100 kOhm meßbar wäre, braucht man nur die realen Widerstände R136,R137,R172 parallelschalten, was einen Einganswiderstand von ca. 83 kOhm ergibt. Real ist er geringer, weil die Außenbeschaltung des Potis (gehörrichtige Lautstärke) und das Klangpoti den Eingangswiderstand verringern. Rechnen wir mit 50 kOhm, so teilt sich die Eingangsspannung 3:1 (R124+Rein)/Rein=(100 kOhm + 50 kOhm)/50 kOhm. Der Einganswiderstand, den eine externe Quelle sieht, beträgt 150 kOhm. Ersetzt Du nun R124 durch 10 kOhm, so teilt sich die Eingangsspannung (10 kOhm + 50 kOhm)/50 kOhm also 6:5, Du bist also um den Faktor 3*5/6=2,5 empfindlicher - also doch etwas besser, als ich ursprünglich dachte, aber eben auch nicht viel mehr. Der Eingangswiderstand, den eine externe Quelle sieht, beträgt nun ca. 10 kOhm + 50 kOhm = 60 kOhm.

Viele Grüße

Ingo.
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#10
(25.01.2017, 00:43)ingo schrieb:
(24.01.2017, 21:58)Kolja schrieb: Wenn ich den Widerstand durch einen 10kOhm-Widerstand ersetze, dann habe ich doch bei voll aufgedrehter Lautstärke (Poti = 0 Ohm) einen Eingangswiderstand von 10kOhm. Vorher hatte ich bei voller Lautstärke einen Eingangsiderstand von 100kOhm. Somit ist der Widerstand doch um ein zehnfaches kleiner oder? Das bedeutet für mich, dass sich die Empfindlichkeit deutlich mehr als verdoppelt. Wo ist mein Denkfehler?

Hallo Kolja,

der Eingangswiderstand ist das, was Du von außen in das Gerät hineinmißt.
Die Spannung am Verstärkereingang teilt sich, wenn Du das Poti voll aufdrehst (oberer Anschlag) in der Originalschaltung so auf, daß ein 100 kOhm-Widerstand (R124) in Reihe ist und dahinter gegen Masse der Eingangswiderstand des Verstärkers, dem das Poti mit seiner Außenbeschaltung parallel liegt. Wenn der Eingangstransistor eine hohen Stromverstärkung hat und in seine Basis hinein ein Wechselstromeinganswiderstand von einigen 100 kOhm meßbar wäre, braucht man nur die realen Widerstände R136,R137,R172 parallelschalten, was einen Einganswiderstand von ca. 83 kOhm ergibt. Real ist er geringer, weil die Außenbeschaltung des Potis (gehörrichtige Lautstärke) und das Klangpoti den Eingangswiderstand verringern. Rechnen wir mit 50 kOhm, so teilt sich die Eingangsspannung 3:1 (R124+Rein)/Rein=(100 kOhm + 50 kOhm)/50 kOhm. Der Einganswiderstand, den eine externe Quelle sieht, beträgt 150 kOhm. Ersetzt Du nun R124 durch 10 kOhm, so teilt sich die Eingangsspannung (10 kOhm + 50 kOhm)/50 kOhm also 6:5, Du bist also um den Faktor 3*5/6=2,5 empfindlicher - also doch etwas besser, als ich ursprünglich dachte, aber eben auch nicht viel mehr. Der Eingangswiderstand, den eine externe Quelle sieht, beträgt nun ca. 10 kOhm + 50 kOhm = 60 kOhm.

Viele Grüße

Ingo.

Hallo Ingo,

vielen Dank für elektrotechnisches Wissen. 
Aber wenn R172 (Lautstärkepoti) doch parallel zu diesen hohen Widerständen liegt, verringert er ihn bei voller Lautstärke doch enorm, da der resultierende Widerstand einer Parallelschaltung immer kleiner ist als der kleinste Widerstand. Wie kommst du dann auf 83 kOhm? Hat nicht der Lautstärkepoti bei voller Lautstärke einen sehr kleinen Widerstand?

Viele Grüße
Kolja
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#11
Hallo Kolja,

ich habe gerechnet: Rein=1/(1/R172+1/R136+1/R137)=1/(1/200000+1/180000+1/680000)=83152
Wechselspannungsmäßig betrachtet liegen alle diese Widerstände parallel.
Wie gesagt, der Wechselstromeingangswiderstand des Verstärkers (in die Basis von V105 gemessen) wurde dabei vernachlässigt).

Viele Grüße

Ingo.
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#12
Genau wie Silvio schreibt, mach mal ein Laptop dran oder probier dein Kabel an einem anderen Gerät. Auch kann es Kontaktprobleme geben, in der Buchse des Radios oder auch in den Drucktasten.....
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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