Südfunk Weltsuper

[Radiobastler]

Hallo zusammen,

dieses Gerät habe ich aus der Bucht gefischt und gestern abgeholt:

  img_0001_02.jpg (Größe: 166,03 KB / Downloads: 456)

Hersteller: Südfunk-Apparatebau, Dr. Ing. Robert Ott; Stuttgart
Röhrenbestückung: ECH11, EBF11, EM11, EL11 und AZ11
Wellenbereiche: LW, MW, 2x KW, UKW-Vorbereitung

Das Gerät habe ich gekauft, weil meine Eltern früher so eines hatten und da doch einige Erinnerungen dran hängen.
Leider wurde das Gerät nach einem Trafoschaden entsorgt.


Hier das Gerät von hinten:

  img_0001_01.jpg (Größe: 168,05 KB / Downloads: 397)

Die Bilder zeigen das Gerät noch ungereinigt nach dem abholen.

Eine erste Durchsicht hat ergeben, dass die falsche Rückwand montiert ist!
Montiert ist die Rückwand der Allstromvariante.
Sollte also jemand so eine Rückwand übrig haben, bitte melden.

Weiterhin suche ich noch den Schaltplan für dieses Gerät, leider konnte mir im DRF bis dato niemand weiterhelfen.

Weiterhin steckt anstelle der ECH11 eine ECH42 mit Zwischenadapter im Gerät.

Als weitere defekte wurde ein gerissenes Skalenseil sowie die AZ11 mit lockerem Glaskolben festgestellt.
Das sind aber alles Sachen, welche sich reparieren lassen.

Nun muss als nächstes das Gerät zur Reinigung und Aufarbeitung zerlegt werden.

Für die Instandsetzung werde ich dann einen neuen Beitrag eröffnen.


Grüße

Martin

[Dietmar]

Tja Martin, das mir dem Schaltplan wird schwer. Ich habe mal gesucht in meinen Möglichleiten, aber nichts. Bei weiteren Untersuchungen anhand der Röhrenbestückung kommen allerdings nur zwei Geräte in Frage, das Horny Super Prinz41 und 46. Vielleicht hilft es dir.

[Vagabund]

Habe auch mal nachgesehen, habe zwar Südfunk, aber nicht das besagte Modell.

[Bastelbube]

...was mich so etwas wundert,
dass das Alstromgerät, in seiner NF-Stufe, mit einer UCL bestückt ist
und der Wechselstromempfänger nur mit einer EL.
Ich denke mal, dass da auch eine ECL11 hinein gehört...
Gruß,
Rolf

[Radiobastler]

Hallo Rolf,

ein Kollege aus dem DRF hat mich darauf hingewiesen, dass es wohl französische Quellen gibt, wonach bei der Wechselstromausführung das Triodensystem der EM11 als NF-Vorstufe dient.

Im übrigen hat das auch SCHAUB bei der Regina II gemacht, wenn diese mit einem Pendler UKW-tauglich gemacht wurde.
Dann wurde einfach das Triodensystem der EM71 als NF-Vorverstärkung genutzt.


Grüße

Martin

[Bastelbube]

...oh ja, das kann natürlich sein,

viele Grüße,
Rolf

[Radiobastler]

Hallo zusammen,

nach langer Zeit ging es heute mit dem Weltsuper weiter!

Bestandaufnahme:

- Eine bereits im Frühjahr vorgenommene Röhrenprüfung ergab, dass alle Röhren noch im 'grünen Bereich' sind.

- In der Fassung der EM11 steckte eine EFM11, die Verdrahtung der Fassung ist jedoch für EM11.
Hier wird auch, wie bereits vermutet, das Triodensystem zur NF-Vorverstärkung benutzt.

- Netzkabel hat Isolationsfehler durch versprödetes Isoliermaterial

- Falsche Sicherungen im Netzteil, 10A primär und 1A für Anodenstrom 
Glücklicherweise hat das der Netztrafo überlebt!

- Netzschalter ohne Funktion, konnte jedoch repariert werden.

- Der Lautsprecherstoff ist verbraucht (im Lautsprecherbereich dünn geworden).

- Das Gehäuse ist bis auf eine oder zwei kleine Wellen am Gehäusedach in Ordnung und hat immer noch seinen ursprünglichen Glanz.

Die Instandsetzung wird sich allerdings nicht ganz einfach gestalten, denn so eine verbaute Kiste habe ich noch nie gesehen!

Da es mir bis heute nicht gelungen ist, für dieses Gerät einen Schaltplan aufzutreiben, werde ich im Zuge der Aufarbeitung die Schaltung aufnehmen.

Das Netzteil habe ich heute überarbeitet (Fotos und Schaltplan folgen).
Dieses ist über eine Steckverbindung mit dem eigentlichen Chassis verbunden.
Als Stecker dient ein Stahlröhrensockel.

Zum Schluss noch eine Bitte an die Administratoren:
Könnte dieser Beitrag in die Rubrik 'Reparaturen' verschoben werden?
Danke!


Grüße

Martin

[DiRu †]

In der "Funkschau-Schaltungssammlung, Band 1951/52" sollte die Schaltung des Südfunk Weltsupers unter Nr. 217 auf Seite 104 zu finden ein, wie aus dem Inhaltsverzeichnis hervor geht.

Bei den mir verfügbaren Kopien fehlt leider gerade diese Schaltung.

MfG DR

[Radiobastler]

Hallo zusammen,

hier die versprochenen Bilder des Netzteilblocks:

Vor dem aufarbeiten:
   

Nach dem aufarbeiten:
   

Leider sind in dem Gerät viele Bauteile auf senkrecht stehenden Lötleisten angeordnet, was die Verfolgung der Verdrahtung sehr erschwert.
   

   

Das wichtigste Werkzeug ist momentan der Durchgangsprüfer zum verfolgen der Verbindungen.

Und hier das, was ich gestern Abend noch herauszeichnen konnte:
   

Insbesondere den Gegenkopplungszweig vom Lautsprecher möchte ich mir nochmals ansehen, nicht dass ich dort einen Abzweig übersehen habe.

Das Gerät sieht insgesamt etwas 'gebastelt' aus, aber wahrscheinlich musste man in der Saison 1949/1950 verwenden, was gerade verfügbar war.
Möglicherweise wurden die hier montierten, wohl vorgefertigten Lötleisten auch in anderen Geräten verwendet.
Andererseits ist das Gehäuse in seiner Ausführung von hoher Qualität, was Lackierung und Furnier angeht.
Hier muss außer dem Ersatz der Lautsprecherstoffes nichts gemacht werden.
Erstaunlich für ein Gerät, welches schon 67 Jahre 'auf dem Buckel' hat.


Grüße

Martin

Nachtrag: Eben habe ich festgestellt, dass im Schaltplan ein Fehler ist!
Die Röhrenheizung ist natürlich nicht mit der Anodenspannung verbunden sondern mit Masse!