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Nordmende WSG 326/1 Sichtgerät für Wobbler
#1
Hallo Freunde,

Seit gestern nachmittag besitze ich ein originales Sichtgerät Typ Nordmende WSG 326/1 für meinen Wobbler Nordmende UW 958. Das Sichtgerät hatte einmal seinen Dienst bei Sennheiser verrichtet, wie man auf einem an der Frontseite angebrachten Aufkleber noch ablesen kann. So sieht das Sichtgerät im noch ungereinigten Zustand aus (Bild vom Verkäufer): 


.jpg   Sichtgerät_WSG_326_1.JPG (Größe: 19,17 KB / Downloads: 313)

Das wird eine Menge Arbeit werden, bis dieses Spezialoszilloskop wieder in altem Glanz erstrahlt. Die Skalenbeleuchtung ist nur ein-und ausschaltbar, aber nicht in der Helligkeit regelbar. Ich mache noch weitere Bilder vom Innenleben und stelle auch noch die technischen Eckdaten von dem Gerät ein. Vorerst die Technischen Daten aus dem RM org; eine Beschreibung oder gar ein Benutzerhandbuch wie bei solchen Messgeräten im allgemeinen üblich war bei diesem guten Stück bedauerlicherweise nicht mit dabei.  Also, die nachstehenden technischen Daten stammen aus einem Dokument aus dem RM org.

   

Die im WSG 326/1 eingesetzte Oszillografenbildröhre hat einen Durchmesser von 14 cm; im Vergleich hierzu hat der Nordmende Universalwobbler UW 346/U-2 mit eingebautem Sichtgerät lediglich eine Oszillografenröhre von 7 cm Durchmesser, was unter Umständen bei kleinen Signalen die sichtbare dargestellte Kurve sehr klein erscheinen läßt. Die Röhre des WSG 326/1 stellt da schon  mit ihrer deutlich größeren Schirmfläche einen deutlich besseren Abgleich-und Ablesekomfort bei der Aufnahme von Durchlaßkurven (ZF, Ratio-S-Kurve) dar. Auch eine TV-ZF-Durchlaßkurve konnte so mit ihren markanten Eckpunkten 33,4 und 38,9 Mhz sehr viel größer und genauer dargestellt werden.

Ich berichte hier weiter, wenn ich das Gerät geöffnet habe und das Innenleben vorliegt.





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#2
Ein schönes Teil und mit 11 Röhren auch noch schön "warm" Big Grin
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#3
Hallo Peter,

nun hat dein Wobbler ja seine Ergänzung bekommen.
Du kriegst das bestimmt gut gerichtet.
Bin neugierig auf weiteren Bericht.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#4
Hallo,

Heute habe ich mich endlich mal dazu durchgerungen, dieses monströse Sichtgerät zu öffnen und den darin befindlichen Staub vorsichtig mit dem Handstaubsauger (Vorwerk V 100) zu entfernen. Entstaubt hat dieses Gerät anscheinend noch niemand. So kam da dann der Staub von einem (fast) halben Jahrhundert in der Industrie zutage. Es ist noch immer eine ganze Menge Staub in dem Gerät drin, weil ich auch mit dem kleinen Handsauger nicht in alle Ecken und Winkel gekommen bin.
Das Gerät hat für seine Größe einen beachtlichen Netztrafo, ein wirkliches Riesending. Dazu dann 2 gewaltige Netzelkos und als Hochvoltgleichrichter 2 (!) DY 86 bzw DY 802. Die Betriebsspannung kommt von einer EZ 81 und eine kleine Glimmstabiröhre ist auch noch drin. Man hat sich also schon viel Mühe gegeben bei der Konstruktion/Entwicklung dieses Spezialoszilloskopes. Für die Fertigung, also den Abgleich von HF-ZF Baugruppen in den Rundfunk- und Fernsehempfängern zu damaliger Zeit, war so ein Sichtgerät schon ein gewisser Luxus für den Abgleich. Man hat sich einfach leichter getan, weil man eine sehr viel größere Darstellung der jeweiligen Messkurve vor sich hatte. Auch die Strahlhelligkeit ist nach all den Jahren noch immer durchaus gut ebenso wie die Bildschärfe. Die Horizontalfrequenz ist natürlich nicht so hoch wie bei einem Serviceoszilloskop. 20 kHz dürften so ziemlich das Äußerste sein, was sich mit diesem Sichtgerät noch vernünftig (?) darstellen lassen dürfte. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert, weil ich diese alten HF-Stecker nicht mehr habe. Ich muß mir also für solche Zwecke 2-3 Adapter auf 75 Ohm BNC bauen, damit ich da dann so halbwegs wieder in die Nähe der ursprünglichen Ein- und Ausgangswiderstände dieser Messgeräte aus damaliger Zeit komme. Sowas geht natürlich immer mit gewissen Verlusten an Pegel und Anpassung einher; für unsere Zwecke im Bastelkeller aber durchaus noch im vertretbaren und zulässigen Rahmen.

Die Bilder vom Inneren des Gerätes, mit etwas weniger Staub

   

Die Bildröhre wird von einem wirklich gigantischen Mu-Metall Abschirmzylinder völlig eingehüllt


   

Die Anodenspannungszuführung durch den Mu-Metallzylinder


   

   

Der Netztrafo mit den beiden Siebelkos


   

Die Hochspannungsgleichrichter


   

Den Bildschirm vorsichtig mit ein wenig Reinigungsschaum für Flachbildschirme abgewaschen. Leider gehen damit
nicht alle vorhandenen Kratzer und Flecken vollständig weg. Mit den üblichen Reinigern gehe ich mal lieber nicht an
diese empfindliche Plexiglas-Skalenscheibe dran. Lieber ein/zwei Fleckchen als wie eine zwar fleckenfreie, aber dafür
dann auch ruinierte Skalenscheibe; diese wäre dann nicht mehr so ohne weiteres zu ersetzen.

Ich habe ja inzwischen einen Nordmende Tannhäuser 59 hier stehen mit den markanten Abgleichpunkten auf der Rückseite des Chassis. Wenn der wieder spielt, dann versuche ich mich mal an dessen ZF Durchlasskurven. Die Messpunkte für diesen Zweck sind auf diesen Nordmende Geräten ja angegeben. Mal sehen, wie da dann die Kurven mit dem UW 958 und dem WSG 321/1  aussehen. Wenn ich damit dann soweit bin, mache ich wieder Fotos davon. Das Gehäuse von dem Tannhäuser ist da erst mal zweitrangig, das kommt dann später dran, wenn das Radio zu meiner Zufriedenheit spielt. Das wird aber auch wieder ein kleines Weilchen dauern; möglicherweise bis in den kommenden Winter.  Als Rentner hat man mitunter doch nicht so viel Zeit zur Verfügung; die diversen Arzttermine schränken  doch erheblich ein und die inzwischen chronische und leider auch schlechter gewordene Krankheit tut ein Übriges. Augenblicklich mit dem neuen Insulin geht es gerade so; dennoch gibt es auch da Tage, da geht es einfach nicht .
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#5
klasse Baustelle, richtig schön.
Der wird sich ein par Kondensatoren wünschen, das ist bei Nordmende eigentlich immer so
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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