Das beste Röhrenradio der DDR?

[Bernhard45]

Welches Röhrenradio (Truhen mal ausgenommen) war das technologische Spitzengerät in der ehemaligen DDR und sollte unbedingt mal ausprobiert werden? Warum war gerade Gerät xyz das Spitzengerät (ohne persönliche Emotion)?
Man hört immer wieder einige Gerätenamen, die ich hier aber nicht nennen möchte, um keinen Einfluss auf die Gerätewahl zu nehmen.

Ich bin gespannt.

[Morningstar]

Es kommt immer auf die Epoche an, Röhre oder Transistoriert b.z.w. eben die Sandtechnik.
Heli, Capri, REMA oder Goldpfeil waren da schon im oberen Bereich anzutreffen.
Warum nennst du keine Gerätenamen, wenn du hier eine Frage stellst.

[Dietmar]

Frank, Bernhard möchte doch keine Namen nennen weil er ein Objektives Urteil haben möchte.
Ich würde das an Röhrenradios festmachen, die Spitzengeräte. Also würde ich den Zeitraum 1952-1965 nehmen.
1952 dehalb weil ab diesen Jahren ja ein richtiger Technologiekrieg entstand wer das zu der Zeit beste Gerät baute. Jeder Hersteller setzte irgendwo noch einen drauf. Man müßte dann je nach Jahr unterscheiden.

Da ich mich mit den Ost-Geräten Überhaupt nicht auskenne sind andere hier gefragt. Der Wolfgang Eckhard wäre ein sehr guter Ansprechpartner, ich habe aber lange nichts von ihm gehört, meine letzte Mail wurde nicht beantwortet.
Ich habe eine Stradivari 2, die zu der Zeit wohl das non plus Ultra wahr...Die anderen Stradivaris kann ich nicht beurteilen.

[Thommi]

Da gibts bei Röhre eigentlich nur eines: Rossini 6010 oder noch besser 6011.
Das Spitzengerät war es, weil es 1.) HF-Stereo hatte (das gabs ohnehin erst ab 1964) und 2.) 2 Gegentaktendstufen hatte.

Thommi

[Morningstar]

Ja Stradivari 4 war eins der besten Geräte. Der Automatik ist dabei die Krönung, 14 Röhren Größe 800x450x320, das ist auch ein Klangwunder.
Dietmar, der Wolfgang antwortet mir auch nicht. Die Gründe sind aber mir bekannt.

[Andreas]

Richtig Frank.
Nicht zu vergessen die Geräte von Rema.
Hatten einen Stradivari 3. Super Teil. Der 4er spielt natürlich in einer anderen Liga.

Grüße von Andreas

[Hennes]

Ein interessanter Thread in dem die Meinungen und Ansichten wohl gegensätzlich sein werden. Mein einziges Ost Spitzengerät bisher war ein Rossini 6001. Toller Klang wie ich fand, andere Hörer fanden es wiederum nicht so toll im vergleich mit anderen Spitzengeräten. Leider besitze ich den Rossini nicht mehr und suche nach einem anderen zeitgenössischen Ost Spitzengerät der 50er Jahre da mir solch ein Ost Gerät jetzt in meiner Sammlung fehlt. Na ja kommt Zeit kommt Rat (Gerät). 

Ach bei der Stradivari 4 fällt mir auf das sich die Lautsprecherbestückung in Grenzen hält gegenüber anderen Spitzengeräten. Hören durfte ich aber noch nie eine.

[Daniel]

Hallo,

in der tat ein spannender Thread und gut gewählt.
Auch die Begrenzung bis 1965, ich denke da können wir überschaubar mitreden.

Anfang der sechziger Jahre begann die Stereowiedergabe von Tonträgern, danach mit Stereodekodern.
Ich erinnere mich noch genau, dass 1967 die Tochter eines Fernsehmeisters so ein komplettes Radio als Gesellenstück vorführte und da
In der DDR wurde m. W. von Mitte bis Ende der sechziger Jahr mit dem Ausstrahlen von Stereofonie Sendungen begonnen.

Ich für meinen Teil halte Beethoven und Stradivari davon alle Serien für absolute Premiumgeräte.

Wir selber hatten erst den Beethoven, später  den Stradivari II. Leider waren deren Tuner nicht so ganz standfest und mussten immer mal abgestimmt werden.
Den Stradivari IV habe ich nicht so guter Erinnerung, häufig Automatikfehler, Lautsprecherumschaltung, katastrophale Relais.
Durch meine Lehre als Rundfunkmechaniker konnte ich die ganze Palette der Rochlitzgeräte erfahren.

Exoten, wie den Rossini oder auch die Undinen um nur einige zu nennen.

Ich glaube der Rema Tenor  galt als absolut gelungen, aber nur UKW.

So nun macht mal ein Ranking daraus.
P.S.
Mich friert es immer noch, wenn ich an die Verschleuderung meiner Rochlitzsterne denke.

[Morningstar]

Mensch Hennes, ich babe vor kurzen zwei Rossinis Goldpfeil Hartmannsdorf überholt und verschenkt.
Die üblichen Fehler, Kondensatoren und bei einem AÜ Windung unterbrochen. Ca. 100 Windungen abgewickelt, schon lief er wieder.

[Bernhard45]

Danke für die bisherigen Meinungen. Von einigen Geräten habe ich (als "Wessi") viel gelesen und gemerkt das diese wohl etwas besonderes in der Gerätelandschaft der DDR waren (Stradivari), andere wiederum (Rossini) waren mir bisher völlig unbekannt.

Wenn ich das Ranking (bis jetzt) mal zusammenfasse.

1.) Rossini 6001, 6010, 6011
gefolgt von
2.) Stradivari 2, 3 und 4 (wobei letztere einige Kinderkrankheiten in der Automatik hat)

die restlichen REMAs, Rochlitze usw. wären dann wohl nur im Mittelklassefeld angesiedelt.

Vielleicht kristallisiert sich ja durch weitere Meldungen ein Gerät heraus.

Gruß aus FFM

[Peter-MV]

Hallo Bernhard45  

Mit "beste" oder "bestes" tue ich mich immer sehr schwer. Sicherlich sind die genannten Radios Spitzen~Geräte.
Aber es gibt ja so viel Mögliches. Wenn ich an mein "Stern~Radio Erfurt 3D~ 6118/57 WU" denke, mit einem
riesigen Ausgangs~Übertrager und Massivholz(!)~Gehäuse => das Gerät hat einen super kräftigen, voluminösen
und weichen Klang mit seinen 3 Lausprechern, der ist dem Grundig~5040W (mit EL12) mindestens locker ebenbürtig,
und alle unsere Besucher staunen über den exorbitant guten Sound an dem Erfurt.

Andererseits hat dieses Radio z.B. keinen automatischen Sender~Suchlauf (wie z.B. manche SABA's).
Ich brauch das zwar nicht, aber für manchen mag das wichtig sein (?).

Also bitte nicht falsch verstehen, soll kein Anspruch auf "bestes" sein.
Meiner Meinung nach gibt es nicht ein "Bestes", sondern wenn schon, mehrere "Beste"  

Beste Grüße, von Peter

[Morningstar]

Hier mal Innenansichten:
Capri 6401

   

Rema 8001


  Innen_LP.jpg (Größe: 56,66 KB / Downloads: 926)

Goldpfeil

   

[segula]

Ich wurde mit einer Undine II 8176E groß, die meine Eltern besaßen.
Es spielte sehr gut.
Da es so viele verschiedene Ausführungen von Undinen gibt, habe ich diejenige, die wir hatten,
mal HIER gefunden.

[Bernhard45]

Hallo Peter,

es geht hier schon um DAS konstuktiv und technologisch fortschrittlichste Gerät der DDR, das kann natürlich auch eine Geräteserie sein.

So etwas wie "unsere Besucher staunen..." ist mir zu emotional. Wer weiß schon was die Besucher sonst so kennen? Die meisten Meschen lassen sich heute vom Klang eines Röhrengeräts beindrucken, das kann auch schon ein Einfachstgerät sein, denn in Zeiten von Plastikradios und MP3-Player mit "Ohrwürmern" ist der Besucher relativ schnell beeindruckt. Auch soetwas wie "Wir besaßen das Gerät Jahrelang" ist eher emotionaler Natur.
Mir ist auch klar das die obige Frage nur wenige Leute beantworten können, da man einen Überblick über das gesamte Repertoire dieser Zeit haben muss. Hier sind wahrscheinlich Techniker gefragt, die die Geräte jeden Tag repariert haben.

Wäre die Frage auf den Westen umgemünzt, so könnte ich bedingt dadurch, daß mein Sammelgebiet sehr begrenzt ist, auch keine qualifizierte Antwort geben.

[segula]

Hallo Peter,

es geht hier schon um DAS konstuktiv und technologisch fortschrittlichste Gerät der DDR, das kann natürlich auch eine Geräteserie sein.

So etwas wie "unsere Besucher staunen..." ist mir zu emotional. Wer weiß schon was die Besucher sonst so kennen? Die meisten Meschen lassen sich heute vom Klang eines Röhrengeräts beindrucken, das kann auch schon ein Einfachstgerät sein, denn in Zeiten von Plastikradios und MP3-Player mit "Ohrwürmern" ist der Besucher relativ schnell beeindruckt. Auch soetwas wie "Wir besaßen das Gerät Jahrelang" ist eher emotionaler Natur.
Mir ist auch klar das die obige Frage nur wenige Leute beantworten können, da man einen Überblick über das gesamte Repertoire dieser Zeit haben muss. Hier sind wahrscheinlich Techniker gefragt, die die Geräte jeden Tag repariert haben.

Wäre die Frage auf den Westen umgemünzt, so könnte ich bedingt dadurch, daß mein Sammelgebiet sehr begrenzt ist, auch keine qualifizierte Antwort geben.

Dann musst du dein voriges Ranking vergessen, diese Hitliste ist auch nicht durch technische Parameter untermauert.

[Hennes]

Mensch Hennes, ich babe vor kurzen zwei Rossinis Goldpfeil Hartmannsdorf überholt und verschenkt.
Die üblichen Fehler, Kondensatoren und bei einem AÜ Windung unterbrochen. Ca. 100 Windungen abgewickelt, schon lief er wieder.

Hallo Frank,

ja schade da hätte ich gerne einen von genommen.   Allerdings da ich schon einen Goldpfeil hatte würde ich es momentan bevorzugt auf einen Beethoven mit 3 mal EL 84 absehen. 2 mal EL 84 Gegentakt für Bass und Mittelton sowie 1 mal EL 84 für Hochton auch vom Design mein Favorit. Getrennte Endstufen für Bass und Höhen ähnlich der Philips Capella 753. Leider in gutem Zustand hier im Westen bei Selbstabholung schlecht zu bekommen.

[Chris B.]

Hallo!

Rema hat da auch schöne große gut ausgestattet Radios gebaut wie den Rema 1800 mit 5 Lautsprechern und Gegentaktendstufe, den Rema Allegretto mit EL12 mit den Ecklautsprechern. 

Da wäre auch noch der höchst seltene Rema "Symphonie" mit UKW. Dieser hat auch die EL12 in der Endstufe und 5 geeichte Kurzwellen! Dieses Radio hat einen 25 cm großen elektrodynamischen Lautsprecher mit Nawi Membran. 
Gebaut wurde es 1953/54 und kostete 650 DDR Mark!

Von EAW gibt es noch den großen "Amati" auch als AT1194 WKU bekannt! Dieses Radio ist auch was besonderes mit 2x EL11 und 2 elektrodynamischen Lautsprechern ausgestattet. Das Radio hat auch UKW und noch andere Feinheiten.

Da gibt es noch einige mehr die reichhaltig ausgestattet sind! Wie die großen von Gerufon, Heli, Elbia, Sonata und Stassfurt. 

Gruß Chris

[Micha]

Hallo an Euch,

habe einen Stradivari fast im täglichen Gebrauch:



Das Gerät ist für ein Röhrenradio schon beeindruckend! Man könnte einen kleinen Saal beschallen. Ich höre damit hin und wieder Radio auf UKW und nutze den Plattenspieler. Allerdings bräuchte das Gerät mal eine Überholung. Es ist seeehr basslastig geworden und die Kontakte kratzen gehörig. Dennoch bei Besuchern immer wieder ein Staunen...
Vielleicht komme ich irgendwann mal dazu, das Gerät wieder aufzufrischen.

Viele Grüße,

Micha