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AM Stereo (CQUAM) Modulator mit TBA120 und TBA520
#1
Hallo liebe Radiofreunde,

da ich über diverse Geräte verfüge die AM Stereo nach dem Motorola CQUAM Verfahren wiedergeben können wollte ich nun auch einen Modulator in Halbleitertechnik bauen der passende Signale erzeugen kann. Einen Modulator mit Röhren habe ich bereits der muss allerdings noch "in Schön" aufgebaut werden...

Als Einstieg möchte ich die Funktionsweise eines CQUAM Stereomodulators grob anreißen:

1) Wie bei UKW Stereo wird das Signal vom rechten >R< und linken >L< Kanal in einer Matrix zu L+R und L-R gewandelt.
2) Das Summensignal L+R wird einem normalen AM Modulator zugeführt.
3) Das Differenzsignal L-R wird dazu benutzt die Phase der Trägerschwingung zu modulieren. 
4) Diese Trägerschwingung wird dann dem AM Modulator von Punkt 2 zugeführt
5) Zur Kennung von Stereosendungen wird dem Signal unter Punkt 3 noch ein 25Hz Pilotton beigemischt


Wer sich für diese Technik im Detail interessiert findet eine von Dietmar R. (DiRu) geschriebene hervorragende Abhandlung in der alle seinerzeit entwickelten Verfahren erklärt werden. Dieses Dokument findet Ihr hier:

http://www.radiomuseum.org/forumdata/upl...%5F2%2Epdf

Für mich war das die Grundlage um diesen Modulator den ich hier vorstellen werde zu bauen.

Wer jetzt denkt "AM Stereo?, dafür habe ich kein Gerät, damit ist das Projekt für mich nicht interessant" der sollte trotzdem diesen ersten Teil anschauen. Ich werde nämlich mit Punkt 2) der Auflistung beginnen und hier einen AM Modulator vorstellen der auch für Mono verwendbar ist und auf dem sehr bekannten IC TBA120 basiert.

Der TBA120 ist eigentlich für FM Demodulation gedacht gewesen, aber da er einen Multiplizierer enthält der einigermaßen "von Außen" zugänglich ist kann dieser Chip auch als AM Modulator verwendet werden. Angenehm dabei ist die Tatsache, dass der Baustein auch noch einen Begrenzerverstärker enthält der als Oszillator genutzt werden kann. In der Variante des Stereomodulators setze ich diesen Begrenzer ein um das Phasenmodulierte Trägersignal passend zu begrenzen. Hier ein Bild des "Innenlebens" des TBA120:


.png   TBA120AS2.png (Größe: 11,5 KB / Downloads: 1.377)

Der Multiplizierer ist im Block "Freq. Discr." zu finden. Die Trägereingänge "0°" sind intern fest mit dem Ausgang des Begrenzerverstärkers verbunden und somit nicht zugänglich, was aber in unserem Fall kein Nachteil ist. Der andere Eingang "90°" des Multiplizierers ist aber an den Pins 7 und 9 herausgeführt. Das ist günstig, da wir hier die modulierende NF zuführen können.

Ein Problem sind hier die zwei Kondensatoren "C" die leider in allen Varianten des TBA120 ab der "S" Variante enthalten sind, also im TBA120S/AS/T/U nur der TBA120 ohne Zusätze und der baugleiche SN76660 enthalten diese Kondensatoren nicht. Für den Ursprünglichen Zweck -der FM Demodulation- sind diese Kondensatoren sinnvoll für unser Projekt stören sie. Es wird nämlich dadurch ein Teil der Trägerspannung die vom Begrenzerverstärker kommt in den 2. Eingang des Multiplizierers eingekoppelt was für AM Modulation stört. Abhilfe schafft hier ein Abblocken des Eingangs 2 an den Pins 7 und 9 mit externen Kondensatoren die groß genug sind die eingekoppelte Trägerschwingung zu eliminieren. Im Schaltplan geschieht das durch C11 (100n) am Pin 9 und C12 (10n) an Pin7. An letzterem wird auch die modulierende NF zugeführt, deshalb würde hier ein 100n Kondensator die Höhen beschneiden. Da der Eingang an Pin 7 sehr empfindlich ist habe ich einen Spannungsteiler 2x 1k->100Ω an diesen Pin geschaltet. Das bewirkt eine sehr niedrige Impedanz an Eingang von Pin 7 wodurch der 10n Abblockkondensator das Signal nicht nennenswert verfälscht. Mit diesen Maßnahmen ist es auch möglich TBA120S zu verwenden. Andere Varianten habe ich nicht getestet.

Den Schaltplan dieses Teils des Projektes findet Ihr hier als pdf:


.pdf   TBA120-AM-Modulator-Mono.pdf (Größe: 48,54 KB / Downloads: 138)

Der Träger kann auf drei Arten erzeugt werden: a) intern mit Quarz oder Keramikresonator, b) intern mit einem LC Schwingkreis oder c) extern zugeführt. Letztere Variante wird für den Stereomodulator benötigt. Das Teil kann aber auch als reiner Mono AM Modulator eingesetzt werden. Hierzu sind die Optionen a) und b) gedacht. Das Modulierte Ausgangssignal steht an Pin 8 zur Verfügung. Allerdings ist dieses hier nicht Sinusförmig, da der Begrenzerverstärker ein Rechtecksignal als Träger liefert. Der Tiefpass bestehend aus L1, C13 und C14 eliminiert die im Signal enthaltenen Oberwellen, so dass an dessen Ausgang ein sauberes Sinussignal entsteht. Die Dimensionierung ist für Frequenzen im oberen MW Bereich ausgelegt. Der Tiefpass ist relativ gering bedämpft, so dass mit C14 eine leichte Resonanz auf der Trägerfrequenz eingestellt werden kann. Der Trimmer C14 ist also auf maximalen Ausgangspegel einzustellen.

Eine niederohmige Ausgabe des Signals übernimmt wieder der bewährte LT1227. Das modulierte Signal steht an der BNC Buchse P4 mit einer Impedanz von 75Ω zur Verfügung.

Da ich den Stereomodulator modular aufbauen möchte, werde ich zuerst diesen Schaltungsteil als eigenständige Platine entwerfen und so gestalten, dass Er später entweder einzeln oder als Teil des Strereomodulators betrieben werden kann.

Im nächsten Teil werde ich den L-R Teil und die Matrix vorstellen. Mein Ziel ist es zum Sammlertreffen im Juli einen solchen Modulator mitzubringen.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#2
Da hast du dir ja was vorgenommen!  Tolles Projekt ..... das werde ich verfolgen und evtl. "mitspielen"!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Hallo Zusammen,

hier nun der nächste Teil des Projektes. Die Platine die ich mit KiCAD erstellt habe für den konventionellen AM Modulator ist mittlerweile fertig und funktioniert mit dem TBA120 recht gut. Hier der dreifach Nutzen:

   

Ich habe diese so entworfen, dass sie eigenständig, also ohne den Stereoteil als normaler Mono-Modulator betrieben werden kann. Hier zunächst der Schaltplan mit den finalen Werten. Am Ausgang steht ein Signal mit ca. 2V Amplitude an 75Ω zur Verfügung. Das sollte auch für größere Signalverteilungen reichen ;-)

   

Die Modulation mit dem TBA120 ist sehr gut wie die folgenden Bilder des Modulationstrapezes und der Signale zeigen. Hier habe ich ein 1kHz Sinussignal auf einen Träger von 1476kHz Moduliert. Die Kurve ist sehr linear was eine verzerrungsarme Modulation bewirkt.

   

       

Die Fertige Platine habe ich in drei Varianten bestückt. Die erste (unten) ist mit einem Keramikresonator 1500kHz bestückt die zweite (oben) ist für eine externe Trägerzuführung ausgelegt und wird mit dem noch als Drahtverhau aufgebauten Stereoteil verwendet werden. Die Dritte (rechts) werde ich mal mit dem LC Schwingkreis bestücken und testen wie die Frequenzstabilität ist.

Hier ein Bild der (teil)bestückten Platinen.

   

Dann musste ich natürlich noch testen wie sich die Platine mit meinem als Grundkonzept aufgebauten Stereoteil verträgt. Dieser ist noch lange nicht fertig aber rudimentär funktioniert er schon recht gut und ich konnte gestern Abend schon AM Stereo mit meinem Sony SRF-A100 Radio (oben im Bild) hören.

   

Hier noch ein paar Tips zum Abgleich und Aufbau. Wie vorher schon beschrieben kann der Modulator mit Keramikresonator/Quarz betrieben werden (Option 1 im Plan) oder mit einem LC Schwingkreis (Option2) als Frequenzbestimmendes Element.

Option 1: Hier ist nur ein Quarz Y1/Y2 zu bestücken und für den anderen eine Drahtbrücke einzulöten. Ich habe das aus Layoutgründen so gelöst. Die Komponenten Fi1, C3, C1 und P2 entfallen.

Option 2: Hier ist Fi1 und eventuell C3 zu bestücken wenn Fi1 keinen Kondensator enthält. Man kann aber auch mit C3 den Bereich der Arbeitsfrequenz eines gegebenen Filters verschieben um z.B. mit einem AM ZF Filter den LW Bereich zu nutzen. Das Layout ist für Filter der Fa. Toko und vergleichbare gedacht die in vielen alten AM Transistorradios zu finden sind. In dieser Variante entfallen die Teile R4 Y1/Y2, C1, P2 und C5. Der Kondensator C4 koppelt hier das Ausgangssignal auf den Schwingkreis zurück und sollte mit 5-10p bemessen werden.

Abgleich: Oszi X Ablenkung (Kanal2) an den Eingang L oder R anschließen, Oszi Y (Kanal1) an Punkt L1/C14 anschließen. Mit dem Signalgenerator ein Sinussignal mit 400mVss und ca. 1kHz an den L oder R Eingang anlegen. Mit dem Trimmer RV1  Das Modulationstrapez so einstellen, dass es im Minimum gerade zu Null wird. Den C-Trimmer C14 auf Amplitudenmaximum einstellen, dies sollte ca. in Mittelstellung sein wenn die Arbeitsfrequenz um 1450 kHz liegt. Danach kann noch der gewünschte Ausgangspegel mit RV2 eingestellt werden. Zum Schluss eventuell C14 noch einmal nachgleichen. Fertig. ist der TBA120 Mono-Modulator.
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#4
Hallo Semir,
tolles Project, vor allem würde mich die Mono-Variante interessieren,
evtl., um sich einen kleinen Heimsender,
mit mehreren Frequenzen zu bauen.
Was würde denn ein 3fach-Nutzen kosten, falls Du diesen, oder mehrere,
nachordern würdest?
Vielleicht ist ja auch noch der ein oder andere, in unserem Forum,
an dieser Leiterplatte interessiert...
Viele Grüße,
Rolf
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#5
sehr interessant semir, ich liebe ja modulatoren! eine platine würde ich auch nehmen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#6
Das ist ja interessant, das sehen wir dann bestimmt in Nauen zum Treffen.
Da muss ich ja meine Monika wieder mitbringen Smile
Leider kann ich mich derzeit nicht damit befassen, es fehlt einfach die Zeit dazu.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
Hallo Semir,

die Oszi- Modulationsbilder mit dem TBA120 sehen ja schon atemberaubend gut aus – echt Bilderbuchmäßig ! Smiley14

Leider ist aber der TBA120 wohl doch nicht so sehr bekannt, denn er ist bei keinem der üblichen Elektronik- Distributoren zu finden !

Grüße, Jacob
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#8
Ich glaube Semir hat noch 47 Stück auf dem Tisch liegen Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#9
Hallo Jacob, hier bei donberg.de gibts den für 0,99Cent
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#10
(22.03.2017, 09:07)J.R. schrieb: Hallo Semir,

die Oszi- Modulationsbilder mit dem TBA120 sehen ja schon atemberaubend gut aus – echt Bilderbuchmäßig ! Smiley14

Leider ist aber der TBA120 wohl doch nicht so sehr bekannt, denn er ist bei keinem der üblichen Elektronik- Distributoren zu finden !

Grüße, Jacob
Hallo Jacob,

danke für das Lob, ich war auch erstaunt wie gut der TBA120 in dieser Form funktioniert. Eigentlich ist das ja ein FM demodulator. Das IC wurde oft in Fernsehern der 70er und 80er Jahre als Tondemodulator eingesetzt. Auf so manchem Schrottchassis dürfte da noch einer zu finden sein. Auch bei Ebay bekommt man die Teile oft günstig.

Viele Grüße

Semir
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#11
(22.03.2017, 10:00)Dietmar schrieb: Hallo Jacob, hier bei donberg.de gibts den für 0,99Cent

allerdings kommen da 6,95 Versandkosten aus Irland dazu sowie die dort üblichen 23% MwSt.
Dann kann man auch bei eby-Händlern kaufen, z.B. IC BAUSTEIN TBA120 10892
bei etwas höheren Stückzahlen sucht man sich einen Händler der die Versandkosten separat berechnet. z.B.: 5x TBA120S FM IF amplifier and demodulator circuit
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#12
Semir hast du nun den TBA 120 oder den TBA 120 S verwendet??
Interessante Entwicklung.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#13
Richard,
es gab vom TBA120 und dem DDR- Äquivalent "A22x" folgende Varianten:
TBA120S = DDR- Typ A220 - Grundschaltung
TBA120T = DDR-Typ A223 - zusätzlich mit Lautstärkesteller
TBA120U = DDR- Typ A224 - mit Lautstärkesteller und vorgesehen für Keramikfilter
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#14
Zur Ergänzung:
in der Bucht gibt es 5 St TBA120S (A220D), Produktionscode X4 vom Halbleiterwerk Frankfurt/Oder für 3,66€. Das sind IC's, die scheinbar zur Wendezeit im Halbleiterwerk Frankfurt/Oder produziert worden sind, aber schon die "West"- Bezeichnung tragen.
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#15
Richard: Das dürfte egal sein. Soweit ich mich erinnere, hat der S-Typ nur eine zusätzliche Z-Diode integriert. Diese war wohl am Pin 12 zugänglich. Da Semir diesen Anschluss nicht benutzt, dürften beide Typen funktionieren. Oder?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



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#16
Hallo Zusammen,

Zum Thema TBA120 bei Ebay. Der Händler wo ich 50 Stück gekauft habe (Frank, das hast Du richtig gezählt Smile ) ist der mit dem Angebot für €3,60 - die funktionieren prima! Es gibt aber auch noch andere Anbieter. Ich hatte auch noch welche in der Schublade, wollte aber nicht so knapp sein...

Leider unterscheiden sich die vershiedenen Varianten in ein paar Punkten die einen Einsatz als Modulator erschweren. Ich hatte oben die Problematik mit den intenen Kondensatoren ja erklärt. Alle TBA außer dem TBA120 ohne Zusätze haben diese Kondensatoren. Um das Problem zu lösen habe ich die unerwünschte HF mit 100n/10n abgeblockt (siehe oben, erster Post). Damit gehen:

TBA120
TBA120S
TBA120AS

Die anderen Varianten habe ich nicht vorrätig und kann Sie deshalb nicht testen. Da ich keine der Funktionen nutze die bei den verschiedenen Varianten hinzugekommen sind wie z.B. Lautstärkeregelung sollten aber auch alle andern gehen. Ich habe absichtlich im Layout die nicht verwendeten Pins frei gelassen und nicht z.B. an Masse gelegt.

Der einzige Typ der vermutlich nicht gut funktionieren wird ist die Variante für die Keramikfilter im Diskriminator. Hier wurde ein Widerstand mit ca. 600 Ohm eingebaut der die Eingänge die ich zur Modulation benutze verbindet. Ich könnte mir vorstelllen, dass hier nur eine sehr niederohmige Ansteuerung das Probelm löst aber da ich diese Variante nicht habe kann ich es nicht testen. Wenn Jemand hier mir so einen TBA120 zuschicken kann würde ich das aber gerne machen.

Ich bin Im Moment allerdings auf einer Dienstreise in ex Yugoslawien und das Projekt ruht bis zum WE...

An Alle die mich wegen Platinen angepostet haben: Ja ich bin gerne bereit welche zu machen aber aus Zeitgründen bitte ich um etwas Geduld. Preise werde ich im Einklang mit den Forumsregeln per PN schicken. Da ich die Platinen zu Hause mache wird das etwas dauern. Das Ätzbad muss ich am WE erst mal neu anrühren...

das Projekt ist komplett in KiCad gemacht. Diese Open Source Software gibt es kostenlos für Windows, Mac und Linux. Wenn ich wieder zu Hause bin poste ich die Daten für den ersten Teil gerne, die sind nur auf einem anderen Rechner. Layout Daten werde ich zukünftig direkt hier als zip Datei anhängen, da KiCAD keine rechtlichen  Einschränkungen hat wie es bei Eagle der Fall war - Was bin ich froh, dass ich gewechselt habe...
Viele Grüße
Semir
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#17
Hallo,

ich finde das Projekt fantastisch ! Und dann so ein gutes Ergebnis. Das ist genau der Reiz, den das Basteln auch heute noch zu bieten hat.

Die TBA120 waren mMn. eigentlich sehr weit verbreitet, da gibts wohl kaum Probleme, welche zu beschaffen, wenn ich mich recht erinnere, gibt es weitere ähnliche Typen, auch russische (?? bin aber nicht sicher).
Nur mal blöde Idee: Vielleicht ist es möglich, auch andere Typen von ZF-Demodulatorschaltkreisen mit Synchrondemodulatoren (AM, Bild-ZF) zu verwenden, z.B. TDA440, TDA 2541 ? Falls der Vorschlag zu blöd ist, bitte Nachsicht, hab noch nichts recherchiert, man müßte ja auch die ganze Schaltung unstricken und so eng ist die Beschaffungslage ja sicher nicht...

Als wir damals das NTSC- und PAL-System in der Ausbildung hatten, kam mir sofort der Gedanke, warum man so nicht Stereo kodiert/dekodiert (liegt ja auch nah). Hätte nie gedacht, daß das so ähnlich tatsächlich mal gemacht wurde.... oder bin ich da auf dem falschen Dampfer ? Man findet auch kaum was im Netz darüber...

Gruß Ingo
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#18
(22.03.2017, 20:13)ELEK schrieb: Nur mal blöde Idee: Vielleicht ist es möglich, auch andere Typen von ZF-Demodulatorschaltkreisen mit Synchrondemodulatoren (AM, Bild-ZF) zu verwenden, z.B. TDA440, TDA 2541 ? Falls der Vorschlag zu blöd ist, bitte Nachsicht, hab noch nichts recherchiert, man müßte ja auch die ganze Schaltung unstricken und so eng ist die Beschaffungslage ja sicher nicht...


Hallo Ingo,

Freut mich, dass Dir das Projekt gefällt. Die Idee den TBA120 zu verwenden kam mir wegen dem Thema AM Stereo. Wenn Du  Dir die Abhandlung von "DiRu" anschaust wirst Du beim CQUAM Encoder ein Blockschaltbild finden das einen QAM Modulator für das L-R und L+R Signal enthält der ähnlich einem PAL/NTSC Encoder arbeitet. Das Signal dieses QAM Modulators wird dann einem Begrenzer zugefürt der die Amplitudenänderungen des QAM Signals entfernt. Was übrig bleibt ist ein Träger fester Amplitude der nur noch die Phasenmodulation enthält. Dieses Signal wird wiederum einem konventionellen AM Modulator zugeführt der es nochmal mit dem L+R signal AM Moduliert. Genau hier kommt der TBA120 ins Spiel. Da dieses IC einen Begrenzer enthält und als AM Modulator zu gebrraucheen ist fiel meine Wahl darauf.

Deine Idee einen TDA440 oder TDA2541 zu verwenden hatte ich auch schon, aber das müsste mal näher geprüft werden. Es geht nämlich nur wenn der Multiplizierer im Schaltkreis mindestens einen Eingang hat der herausgeführt ist. Wenn alle Eingänge intern verschaltet sind funktioniert es nicht.

In einem anderen Thread hier hatte ich z.B. einen AM Mono Modulator mit TBA520 gebaut. Das ist ein doppelter Synchrondemodulator für PAL. Geht hervorragend als AM Modulator! Diesen Chip werde ich für den QAM/Phasenmodulator des AM Stereo Modulators verwenden. Als Drahtverhau spielt das bereits recht gut...

Ein weiterer Chip mit dem sich eine guter AM Modulator realisieren lassen müsste wäre der TBA990 der im Prinzip wie der TBA520 funktioniert.
Viele Grüße
Semir
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#19
Hallo Zusammen,

Für diejenigen die sich für AM Stereo interessieren und um den Plan nach dem ich dieses Projekt baue etwas klarer darzustellen habe ich mal ein Blockschaltbild der Komponenten  entworfen die ich zu diesem Projekt bauen werde:

   

Die Numerierung entspricht der Reihenfolge wie ich vorhabe die Blöcke zu bauen. Das ist aber nicht in Stein gegossen... den Teil #1 habe ich bereits mit dem TBA120 abgeschlossen. Als nächstes kommt Teil #2 dran. Das ist der Hauptteil mit Trägererzeugung und Phasenmodulator. Hier werde ich den TBA520 einsetzen von dem ich vor ein paar Monaten bei Pollin 100 für €0,15 das Stück gekauft habe Big Grin .

Als dritten Teil werde ich die Matrix "in Schön" aufbauen mit dem NE5532 Op-Amp

und zum Schluß als #4 kommt dann noch der Pilotton den ich aus einer höhern Freuquenz mit Hilfe eines 4060 CMOS Binärteilers zu erzeugen gedenke.

Eine analoge Aussteuerungsanzeige mit Drehspulintrument bekommt das Teil auch noch...
Viele Grüße
Semir
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#20
Das ist ein äußerst spannendes Projekt.
Neben den guten technischen Ideen ist auch die saubere Dokumentation hervorzuheben. Irgenwas zusammengetüttelt hat man ja schnell, aber ein sauberer Schaltplan ist meist selten....
Grüße
Christoph
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