Eigentlich ist das kein Restaurations-/Reparatur-thread, den man posten würde/müsste.
Aber einerseits ist das (finde ich) kein alltägliches Radio, zumindest in D, andererseits wurde ich gerügt, daß ich keine Berichte zeige.
Also los, eine Kurzvortellung.
Es handelt sich äußerlich um ein eher kleines Radio. Größer als die Vertreter der Küchenradios, aber kleiner als 2 VE301 nebeneinander. Überhaupt kein Vergleich zu den Gegentakt-Brummern, die ich sonst so mag (mochte, aber das ist ein anderes Thema).
Ich schreibe bewusst "äußerlich", weil innen ist das Radio ziemlich groß - 11 Röhren in so einer kleinen Kiste hat man nicht oft. Das liegt daran, daß der UKW-Teil zwar fest integriert ist, allerdings noch aufgebaut wie ein UKW-Einbauteil, das man aus den frühen 50ern kennt. Allerdings ein voll- und hochwertiges UKW Teil mit induktiver Abstimmung, ausgestattet mit 6BK7A 6BH6 6BH6 6J6 und EAA91.
Das war auch schon gleich das erste und größte Problem bei dem Gerät! Alle Röhren (ausser der EAA natürlich) platt bis völlig platt! 6BH6 ist E90F - hatte ich eine in der Schublade und eine der beiden aus dem Gerät ließ sich im Funke so weit reanimieren, daß sie wieder halbwegs funktioniert. 6J6 ist ECC91, auch noch eine gefunden, Glück gehabt. Für die 6BK7A, noch eine Doppeltriode, gibt es - zumindest nach .ORG - keinen Ersatz und sowas hab ich beim besten Willen auch nicht. Kurze Rundfrage bei den Radiofreunden ergab auch keine Treffer. Also Layout und Heizung vergleichen und probehalber eine ECC85 statt der toten 6BK7A gesteckt. Leider schwingt die nicht an. Last Chance für das Radio: PCC88. Schwingt - und - TON! Yeah
So wenig musste ich technisch noch für kaum ein Radio tun, hat nach der erfolgreichen Röhrentausch-Aktion auf allen Bereichen gespielt wie eine eins! Ok, den UKW-Bereich musste ich noch ein bisschen nachtrimmern damit der passt, aber das war's dann auch schon. Zum Glück, denn es gibt anscheinend keine Schaltpläne für die Kiste!
Ich hab übrigens sogar den Koppel-C zur EL41 gelassen. Gemessen und der ist 100%! Ist auch ein Typ, den ich bisher nicht kannte, scheint aber gut zu sein! Ansonsten sind noch etliche braune Plastikbomber drin, die alle mehr oder weniger jenseits sind, das stört allerdings die Funktion nicht in einer Art, die mir negativ auffallen würde. Ergo bleiben die - bis auf weiteres zumindest - drin.
Was mir POSITIV aufgefallen ist: Das Gerät hat ad a) einen sehr guten Klang und hört, ad b) auf allen Wellenbereichen die sprichwörtlichen Flöhe! Sogar auf KW an meinen 3m provisorisch im Keller gespannten Draht einen Sender am anderen. Und die eingebaute KW-Lupe macht die Sendersuche zur reinen Freude. MW-Test war zugegebenermaßen nicht möglich bzw nicht sinnvoll. Ich hab keine Antenne und dann noch tagsüber.... Hole ich ggfs mal in einer der nächsten Nächte nach, ist mir allerdings auch nicht SO wichtig.
Das Gehäuse vom Gerät ist vollständig, aber übel "verranzt" und mit etlichen Ding's und Dong's "verziert". Bewegt sich aber alles noch in einem Bereich, wo ich über "lassen" nachdenke. Das Gerät ist 60 Jahre alt, mit 60 ist man nicht mehr rosig wie ein Baby, sondern das Leben hat seine Spuren hinterlassen. Jetzt hat man die Wahl, sich als Schönheits-Chirurg zu betätigen oder als Kosmetiker. So lange die "Haut" noch dran ist und nicht in Fetzen hängt, bevorzuge ich deutlich letzteres.
Also im ersten Versuch mal mit Autopolitur an den gammeligen Lack und - WOW. 3/4h und leichten Muskelkater später kann ich schon beschließen "das bleibt so"! Ich hab mal versucht, den Deckel zur Hälfte zu polieren und die andere Hälfte im Fundzustand zu lassen, leider "schönt" das Bild die unpolierte Seite arg, das sah in natura wesentlich übler aus, dick brauner Gilb auf dem Lack, alles stumpf und matt usw.
Das war eine Nachmittags-"Restauration" à la Uli - zugegeben, so einfach hat man es nicht oft. Herausgekommen ist ein hübsches Radio, das hervorragend spielt und seinen "Charakter" behalten hat. Im Gegensatz zu vorher kann man es jetzt allerdings ohne Ekelgefühle anfassen
Das einzige, was mich noch stört, ist der Lautsprecher-Stoff. Vielleicht gehe ich da mal irgendwann mit Jupp ran, der wollte mir schon lange seine Reinigungsmethode mal zeigen - ich trau mich da nach 2 schlechten Erfahrungen nie.
So, Ihr habt bis hier tapfer gelesen, also muss ich Euch auch mit Bildern belohnen, ich weiß doch, daß Ihr gerne guckt
Der Vergleich vor (rechts) und nach (links) der Politur. Sieht leider nicht annähernd so dramatisch aus, wie in Wirklichkeit.
Die Unterseite. Ganz mittig sieht man eine Röhrenfassung. Wenn man von dort genau nach links wandert, sieht man einen silbernen Kondensator, 20nF. Das ist der Koppelkondensator (wenn ich mich nicht GANZ böse verguckt hab), der drin war und bleibt.
Hier ist das UKW-Teil schön zu sehen.
Auch ein schöner Rücken...
Frisch verheiratet!
Sieht doch wieder gut aus! (jaja, bis auf den Stoff...)
Und spielt so toll! Und sogar die EM34 leuchtet noch ein bisschen!
Aber einerseits ist das (finde ich) kein alltägliches Radio, zumindest in D, andererseits wurde ich gerügt, daß ich keine Berichte zeige.
Also los, eine Kurzvortellung.
Es handelt sich äußerlich um ein eher kleines Radio. Größer als die Vertreter der Küchenradios, aber kleiner als 2 VE301 nebeneinander. Überhaupt kein Vergleich zu den Gegentakt-Brummern, die ich sonst so mag (mochte, aber das ist ein anderes Thema).
Ich schreibe bewusst "äußerlich", weil innen ist das Radio ziemlich groß - 11 Röhren in so einer kleinen Kiste hat man nicht oft. Das liegt daran, daß der UKW-Teil zwar fest integriert ist, allerdings noch aufgebaut wie ein UKW-Einbauteil, das man aus den frühen 50ern kennt. Allerdings ein voll- und hochwertiges UKW Teil mit induktiver Abstimmung, ausgestattet mit 6BK7A 6BH6 6BH6 6J6 und EAA91.
Das war auch schon gleich das erste und größte Problem bei dem Gerät! Alle Röhren (ausser der EAA natürlich) platt bis völlig platt! 6BH6 ist E90F - hatte ich eine in der Schublade und eine der beiden aus dem Gerät ließ sich im Funke so weit reanimieren, daß sie wieder halbwegs funktioniert. 6J6 ist ECC91, auch noch eine gefunden, Glück gehabt. Für die 6BK7A, noch eine Doppeltriode, gibt es - zumindest nach .ORG - keinen Ersatz und sowas hab ich beim besten Willen auch nicht. Kurze Rundfrage bei den Radiofreunden ergab auch keine Treffer. Also Layout und Heizung vergleichen und probehalber eine ECC85 statt der toten 6BK7A gesteckt. Leider schwingt die nicht an. Last Chance für das Radio: PCC88. Schwingt - und - TON! Yeah
So wenig musste ich technisch noch für kaum ein Radio tun, hat nach der erfolgreichen Röhrentausch-Aktion auf allen Bereichen gespielt wie eine eins! Ok, den UKW-Bereich musste ich noch ein bisschen nachtrimmern damit der passt, aber das war's dann auch schon. Zum Glück, denn es gibt anscheinend keine Schaltpläne für die Kiste!
Ich hab übrigens sogar den Koppel-C zur EL41 gelassen. Gemessen und der ist 100%! Ist auch ein Typ, den ich bisher nicht kannte, scheint aber gut zu sein! Ansonsten sind noch etliche braune Plastikbomber drin, die alle mehr oder weniger jenseits sind, das stört allerdings die Funktion nicht in einer Art, die mir negativ auffallen würde. Ergo bleiben die - bis auf weiteres zumindest - drin.
Was mir POSITIV aufgefallen ist: Das Gerät hat ad a) einen sehr guten Klang und hört, ad b) auf allen Wellenbereichen die sprichwörtlichen Flöhe! Sogar auf KW an meinen 3m provisorisch im Keller gespannten Draht einen Sender am anderen. Und die eingebaute KW-Lupe macht die Sendersuche zur reinen Freude. MW-Test war zugegebenermaßen nicht möglich bzw nicht sinnvoll. Ich hab keine Antenne und dann noch tagsüber.... Hole ich ggfs mal in einer der nächsten Nächte nach, ist mir allerdings auch nicht SO wichtig.
Das Gehäuse vom Gerät ist vollständig, aber übel "verranzt" und mit etlichen Ding's und Dong's "verziert". Bewegt sich aber alles noch in einem Bereich, wo ich über "lassen" nachdenke. Das Gerät ist 60 Jahre alt, mit 60 ist man nicht mehr rosig wie ein Baby, sondern das Leben hat seine Spuren hinterlassen. Jetzt hat man die Wahl, sich als Schönheits-Chirurg zu betätigen oder als Kosmetiker. So lange die "Haut" noch dran ist und nicht in Fetzen hängt, bevorzuge ich deutlich letzteres.
Also im ersten Versuch mal mit Autopolitur an den gammeligen Lack und - WOW. 3/4h und leichten Muskelkater später kann ich schon beschließen "das bleibt so"! Ich hab mal versucht, den Deckel zur Hälfte zu polieren und die andere Hälfte im Fundzustand zu lassen, leider "schönt" das Bild die unpolierte Seite arg, das sah in natura wesentlich übler aus, dick brauner Gilb auf dem Lack, alles stumpf und matt usw.
Das war eine Nachmittags-"Restauration" à la Uli - zugegeben, so einfach hat man es nicht oft. Herausgekommen ist ein hübsches Radio, das hervorragend spielt und seinen "Charakter" behalten hat. Im Gegensatz zu vorher kann man es jetzt allerdings ohne Ekelgefühle anfassen
Das einzige, was mich noch stört, ist der Lautsprecher-Stoff. Vielleicht gehe ich da mal irgendwann mit Jupp ran, der wollte mir schon lange seine Reinigungsmethode mal zeigen - ich trau mich da nach 2 schlechten Erfahrungen nie.
So, Ihr habt bis hier tapfer gelesen, also muss ich Euch auch mit Bildern belohnen, ich weiß doch, daß Ihr gerne guckt
Der Vergleich vor (rechts) und nach (links) der Politur. Sieht leider nicht annähernd so dramatisch aus, wie in Wirklichkeit.
Die Unterseite. Ganz mittig sieht man eine Röhrenfassung. Wenn man von dort genau nach links wandert, sieht man einen silbernen Kondensator, 20nF. Das ist der Koppelkondensator (wenn ich mich nicht GANZ böse verguckt hab), der drin war und bleibt.
Hier ist das UKW-Teil schön zu sehen.
Auch ein schöner Rücken...
Frisch verheiratet!
Sieht doch wieder gut aus! (jaja, bis auf den Stoff...)
Und spielt so toll! Und sogar die EM34 leuchtet noch ein bisschen!
Gruß,
Uli
Uli