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Siemens Taschensuper RT10 - Reparatur
#21
Anton, du must noch nicht aufgeben. Ein paar Untersuchungen kannst du noch problemlos machen. Es ist alles schön dokumentiert. Schnapp dir die Lupenlampe und notiere die Spannungen an den Transistoren. Dann wird man weitersehen.
Für den Kondensator nimmst du 4,7n. Mit 47n wäre der Tiefpass zu heftig.
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#22
Ach Jupp, ich hab noch soviele, andere Baustellen. Da widme ich mich lieber den Geräten, mit denen ich auch klarkomme. Ich fürchte mit meinen Wurschtfingern da mehr kaputt als heile zu machen.

Erfreulicherweise haben sich bei mir Wolfram (scotty), Peter (laurel1) und Harald (radioljub01) fast gleichzeitig gemeldet, und wollen sich der Geräte für mich annehmen. Das finde ich sehr nett und freue mich darüber. Das hat aber Alles noch viel Zeit! Vielleicht melden sich die Reparateure-, wenn es dann mal soweit ist, hier mit den Ergebnissen der Fehlersuche.

Ganz lieben Dank Allen, die bis hierhin schon mit Rat und Tat geholfen haben.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#23
Na Anton, dann können wir hoffentlich die vollständige Genesung des Kleinen noch mitverfolgen. Darauf wäre ich sehr gespannt.

Gruß
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#24
(24.05.2017, 00:13)Anton schrieb: Ach Jupp, ich hab noch soviele, andere Baustellen. Da widme ich mich lieber den Geräten, mit denen ich auch klarkomme.

DAS kann ich nachvollziehen! Siehe Moschti's Signatur.
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#25
Hallo RT10- Fans,
nachdem mir Anton das Gerät im Juni (!!! Asche auf mein Haupt) zugeschickt hatte, habe ich gestern angefangen, mich dem Patienten anzunehmen. Zuerst konnte ich feststellen, dass sich schon mehrere "Klebemeister" an den Anschlüssen für Lautsprecher, UKW- Rahmenantenne in der Rückwand und UKW- Resonanzantenne über Druckknopfanschluß, im langen Trageriemen integriert, versucht hatten. Nachdem ich mehrere Lagen von draufgepappstem Lötzinn und abgerissenen Anschlußlitzen runtergeschmolzen hatte, habe ich die Schaltung und die Anschlußpunkte, die ich natürlich vor dem Ablöten notiert hatte, verglichen und Erstaunliches festgestellt. Hier ein Schaltplanauszug vom UKW- Eingangsteil.

   

Der Bestückungsplan mit den Anschlüssen.

   

Ich habe die Anschlußpunkte für die Antennen, basierend auf dem Schaltplan, folgendermaßen markiert:
A- Masse, gleichzeitig der erste Anschluß der UKW- Rahmenantenne, die in der Geräterückwand integriert ist.
B- Anschluß der UKW- "Tragegriffantenne" (Resonanzantenne)
C- zweiter Anschluß der UKW- Rahmenantenne

Interessanterweise war die UKW- Trageriemenantenne an die Masse angelötet, was natürlich wirkungslos ist und im Zusammenspiel mit der nun fast unwirksamen, da falsch eingespeisten Rahmenantenne zum beschriebenen schlechten UKW- Empfang führt. Die Resonanzantenne gehört also an den Anschluß B. Die UKW- Rahmenantenne demzufolge an die Punkte A und C. Damit stellt sich eine für einen UKW- Tuner mit selbstschwingender Mischstufe und einer Vorstufe, sowie zweifach- Variometer- Abstimmung recht akzeptable FM- Empfindlichkeit ein.
Für die AM- Bereiche ist eine Ferritantenne eingebaut. Damit konnte ich am Abend mehrere Stationen auf LW und MW hören. Ich habe aber festgestellt, dass die Schwundregelung recht hektisch arbeitete und die Höhen etwas beschnitten waren.
Auf der Platine, am AM- Gleichrichter kamen mir zwei Bauelemente recht komisch vor, die andere Werte als im Schaltbild hatten. Zum einen der Scheibenkondensator 47nF an Punkt D, der lt. Schaltung 4,7nF haben sollte und zum anderen der Elko an Punkt E, der eigentlich 50µF haben sollte, jedoch war ein 10µF Elko eingelötet.
Nachdem ich die beiden Bauelemente entsprechend der Schaltung richtig bestückt hatte, waren auch die mir aufgefallenen Mängel in den AM- Bereichen beseitigt.
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#26
Vielen Dank Wolfram! Das Radio ist mittlerweile bei mir und spielt super. Zeit spielte dabei für mich keine Rolle Wolfram, alles prima!

Da auch die beiden anderen Radios wieder bei mir sind, schreibe ich kurz, was mir Harald (radioljub) und Peter (linsepe) jeweils dazu geschrieben haben. Ich hatte die Berichte der Beiden noch aufgehoben, bis alle Geräte wieder hier sind und gesammelt über die Erfahrungen berichtet werden kann:

Zunächst Harald:

Zitat:
  • Das Rauschen auf MW und LW lag am defekten NF-Vorverstärker-Transistor. Hier war übrigens ein OC604 eingebaut kein TF65, wie im Schaltbild angegeben. Ich habe ihn durch einen datenäquivalenten OC71 ersetzt.
    Die Tatsache, dass auch nach Tausch dieses Transistors auf MW und LW nichts zu hören war, lag an einem defekten ZF-Transistor OC170 -> interner Kurzschluss durch Whiskerbildung. Wurde auf Empfehlung vom Hans im DRF durch einen AF124 ersetzt. Danach spielten MW und LW.  UKW aber immer noch nicht.
  • Das lag am defekten UKW-Mischer Transistor OC171 (ebenfalls Whiskerbildung). Diesen habe ich durch einen OC170 ersetzt. Geht zwar nicht ganz so gut wie mit einem OC171 aber ausreichend. Ich habe es auch einmal mit einem AF124 versucht – das ging aber nicht so toll.
  • Nun spielt das Gerät zwar, aber die UKW-Abstimmung ist kritisch.  Vermutlich ist der Ratio-Kreis verstimmt. Kann man leider nicht ändern, da sich der Kern des Ratio-Filters ums Verrecken nicht drehen lässt. Geht man hier zu forsch vor, so bricht der winzige Kern und man hat ein richtiges Problem!
  • Ich habe auch noch die 2 Stück 10µF Elkos vor und hinter dem Lautstärkeregler getauscht, da diese häufig Probleme bereiten.
  • Nun kann man zwar fröhlich immer weiter Komponenten tauschen, um die Funktion des Gerätes zu optimieren.  Diese Vorgehensweise liegt mir aber nicht – ich bin da mehr für die mikroinvasive Methode – auch wenn das Gerät hinterher nicht 100ig läuft. Zum Vorführen reicht es allemal.

Im Att. noch einmal das Schaltbild, in dem ich die getauschten Teile durch Pfeile markiert habe.
(i)               Den UKW Mischer OC171M durch einen OC170
(ii)              Den ZF-Verstärker OC170 durch einen AF124
(iii)             Den TF65 NF Vorverstärker durch einen OC71
(iv)             Die beiden Elkos 10µ

   

Die Whiskerbildung bei den Transistoren OC171M und OC170 äußerte sich übrigens dadurch, dass das Transistorgehäuse (Anschluss „s“) nicht mehr von E, B und C isoliert war. Die Whisker bildeten zwischen „s“ und E, B und C unterschiedliche Leitbrücken mit einem Widerstand von einigen Kiloohm. In RMorg hatte jemand vorgeschlagen, diese durch einen Stromstoß wegzubrennen. Habe ich versucht, allerdings ohne Erfolg. Die Leitbrücken waren danach zwar verschwunden, aber die Transistoren  waren dann anderweitig beschädigt.

Und Peter:

Zitat:Hier ein kleiner Statusbericht.

Nach gefühlten 50 defekten Presskohlewiderständen, diversen Elkos und einem Transistor, spielt das Radio mittlerweile auf allen Bändern.
Was noch bleibt, er ist auf UKW zu  unempfindlich und spielt insgesamt deutlich zu leise. Für Ersteres komme ich wohl um einen Neuabgleich nicht herum, der defekte Transistor saß in der ZF. Beim Verstärker muß ich noch mal schauen, zumindest passt der Ruhestrom schon mal.

Selbst wenn Du Dir das Radio mit Panzertape direkt ans Ohr kleben würdest, müsstest Du ganz genau hinhören. Auch das wird sich finden, irgendwann die Tage geht es weiter.
bei der Endstufe ist der Treibertransistor defekt, Beta gerade mal noch 8.

Gemäß Schaltplan TF65, ab Werk war aber OC604 verbaut. Als Ersatztyp wurde ein AC125 verbaut.

Ergo: Alle drei Radios spielen wieder prima! Nochmals herzlichen Dank an die 3 Reparateure für die Mühen und Hilfe.
Letztlich hat sich gezeigt, dass die Fehlersuche und Reparatur sich auch wegen unterschiedlicher Angaben (teils auch fehlerhaft) in den zugehörigen Plänen recht schwierig gestaltet hat. Außerdem konnten nicht etwa einheitliche Fehlerbilder ausgemacht werden, sondern jedes Gerät hatte seine eigenen Probleme. Ich, mit meinem bescheidenen Wissen und null Kenntnissen von der Transistor- und Platinentechnik, wäre hier hoffnungslos überfordert gewesen. Aus deshalb bin ich froh, dass sich Harald, Peter und Wolfram den Geräten angenommen haben. Nun stehen sie in der Vitrine und sind sogar Alle vorführbereit.

Hier noch ein paar Abschlussfotos meiner RT10 Familie:

   

   

   

   

Und hier noch der Größenvergleich mit einem Einwegfeuerzeug:

   

Nun fehlt mir nur noch die Ausführung in rot.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#27
Das sind wirklich schöne Radios Anton!
Schön das alle 3 wieder spielen. Mir geht's da ein wenig wie Dir. Das ist mir alles ein wenig zu klein und zu empfindlich. Ich habe noch einen Grundig Prima Boy in ähnlicher Größe. Bei dem der UKW Empfang bei dem der UKW Empfang über den halben Skalenbereich ausfällt. Damit fühle ich mich auch überfordert.
Gruß aus Bremen

Enno
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#28
Gentlemen

Sorry, the post is in English.

I have a strange Siemens RT10. The audio section has 4 transistors. The change is made to the original coupling plate with jumping threads. Type is RT10S. See wiring diagram.

Pentti

   
   
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#29
Hello Pentti,

thank you for your interesting post concerning the SIEMENS model RT10S transistor radio that you have in your possession. I've never seen this model before, and since there was no other reaction following your post, apparently nobody else has.

I would imagine that SIEMENS followed a similar strategy as TELEFUNKEN with their first all-transistor radio "Partner".

The first version "PARTNER 1" appeared on the German market in 1957 / 1958. It was equipped with 5 transistors, two of which served as audio signal amplifier. As one might expect, the audio output power delivered by this amplifier was rather mediocre.

One year later, TELEFUNKEN produced the upgraded version "Partner 2", now featering a 3 transistor AF amplifier with accordingly higher output power.

I guess, SIEMENS boosted the audio amplifier of their RT10 for the same reason.

I wonder whether you are a member of radiomuseum.org. If so, you could propose the RT10S as a new model.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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