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PE Rex Motor
#1
Hallo Forenmitglieder,

Ich habe heute erstmalig einen PE Rex aus einer Graetz Grazioso Truhe auf dem Tisch. Bei mir gab es ähnliche Fehler wie bei Martin, dessen Fragen im Februar besprochen wurden. Der originale Motor war fest, aber nicht durch verharzte Lager sondern von durch Wärme verformte  Spulenkörper (wie auch auf Martins Fotos zu sehen). Die Wicklungen waren alle unterbrochen obwohl nichts verschmort aussah. Ich habe aber noch ein Schrott Chassis, dessen Motor und 1,6µF Kondensator + 700 Ohm Widerstand besser aussahen und habe das komplett gewechselt. Nach kurzer Zeit raucht allerdings der Widerstand. Ich habe also die originale Platte mit Kondensator und Widerstand wieder eingesetzt. Der Wiederstand wird zwar heiss hat aber keine Glasur mehr, die qualmen könnte. Aber jetzt fällt dafür auf, dass der Motor sehr warm wird. Mein Modell hat keinen Spannungsumschalter. Ich gehe also davon aus, dass der Motor für 220V angeschlossen ist. Jetzt habe ich schon mehrere Plattenspieler repariert, aber noch nie wurde ein Motor heiß. Hat jemand schon mal die Stromaufnahme gemessen? Wie hoch sollte die im Normalfall sein? Das könnte eine schnelle Prüfung ermöglichen. Interessant finde ich, dass die durch Wärme verformten Spulenkörper gleich bei zwei Geräten auffallen. Ein kurzer Test hat ergeben, dass die Platten mit der richtigen Drehzahl abgespielt werden. Lange Testphasen will ich unter diesen Bedingungen noch nicht machen.
Mein Gerät hat ebenfalls kein Typenschild und im Gegensatz zum von Anton früher gezeigten Schaltbild nur einen Widerstand 700 Ohm und nur einen Kondensator 1,6µF in der Motorschaltung. Vielleicht weiss ja noch jemand Rat.

Gruß Matthias
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#2
Zunächst: Viele Plattenspieler, die in Musiktruhen verbaut wurden, hatten von der Truhe aus eine Stromversorgung mit 110V! Weil sie von der Truhe aus versorgt wurden, hatten sie auch keine eigene Spannungsumschaltung. Wenn Du das Gerät auf der Werkbank hast, legst Du natürlich 220V an. Bitte messe mal die Stromversorgung für den Plattenspieler, die aus der Grazioso Truhe kommt.

Dann wären je ein Foto von der Oberseite und der Unterseite des Plattenspielers gut. Dann schaue ich nach, ob ich Unterlagen zum Gerät habe. Vom PE Rex gab es unterschiedliche Varianten.

Typenschild befindet sich normalerweise unter dem Plattenteller.

Hier ist ein Rex A4 mit nur einem Widerstand und ohne Spannungsumschaltung, allerdings in der 220V Version:

   

   

Wenn Dein Gerät einen 700 Ohm Widerstand hat, dann spricht das für die 110V Version, siehe Stückliste:

   

   

Zum Download habe ich die Serviceanleitung als pdf auf meine Dropbox geladen. Darin enthalten sind auch Motorskizzen und Angaben zu Stromaufnahme:

https://www.dropbox.com/s/3xisj974dk6csy...d.pdf?dl=0
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Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#3
Danke Anton für die rasche Antwort.
Ich habe zwar vermutet, dass ich irgendwie mit 110V Konstellation zu tun habe, bin aber davon ausgegangen, dass das kaum noch verwendet wurde (bestenfalls bei Exportvarianten). Daher bin ich bei den Widerstands- /Kondensatorkombinationen auch von den gleichen Werten ausgegangen.
Hier die Fotos meiner PE Varianten:

Zu diesem Chassis (dem Organspender) gehörte ein 1,6µF Kondensator und ein 700 Ohm Widerstand (hier nur aufgelegt). Damit war das eine 110V Variante und wird deshalb zu warm. Ich habe das Chassis so erworben, kann also zur Herkunft nichts sagen.

.jpg   PE2.JPG (Größe: 132,42 KB / Downloads: 157)
Das Ersatzchassis hat ein Typenschild

.jpg   PE1.JPG (Größe: 135,2 KB / Downloads: 156)
Der defekte Motor mit den verformten Spulenkörpern:

.jpg   PE3.JPG (Größe: 152,01 KB / Downloads: 153)
Der PE aus der Graziosotruhe:

.jpg   PE4.JPG (Größe: 118,07 KB / Downloads: 151)
Diesmal ohne Typenschild:

.jpg   PE5.JPG (Größe: 140,58 KB / Downloads: 152)
Den Wert vom Widerstand kann man nicht mehr erkennen, messbar sind 2,53 KOhm.
Der Kondensator ist ebenfalls nicht lesbar, mein Ersatz hat 1,5µF (was dann vermutlich falsch ist).

.jpg   PE6.JPG (Größe: 122,96 KB / Downloads: 150)
Im MOment habe ich den Dreher nochmal auf dem Tisch und teste ihn mit 110V. Ich muss auch noch ein paar Geräusche beseitigen. Die Schnellmessung an der der Klemme der Truhe gibt keinen Wert aus. Ich muss das Chassis aber dann sowieso noch einmal herausnehmen und dann sehe ich wo die Spannung herkommt. Ich vermute, der Netztrafo wird bei 110V abgegriffen, mal sehen.
Noch eine allgemeine Frage zur Nutzung. Lässt sich dieser Abspieler auch ohne Wechslerfunktion betreiben? Ich möchte nächstes WE einen Plattenabend im erweiterten Familienkreis machen und bin nicht sicher, ob ich die Mechanik bis dahin vollständig gängig habe. Ich würde einen kurzen Zentrierstift einsetzen und die Platten einzeln auflegen, wenn das irgendwie geht.
Sobald ich die Messwerte vom Grazioso Chassis habe, ergänze ich das noch.

Gruß Matthias
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#4
Schalte mal an der Truhe den Betrieb auf Phono/TA. Oft wurde die Spannung für den Plattenspieler erst dann eingeschaltet.

Der PE Rex A3 (Dein Gerät = Monoversion) arbeitet nur im Wechselbetrieb als Vollautomat. Im manuellen Betrieb muss der Tonarm von Hand auf die Platte gelegt werden, wird aber am Plattenende automatisch zurückgeführt, arbeitet dann also als Halbautomat. Im manuellen Betrieb nicht den Startschieber betätigen, sondern einfach nur den Tonarm von der Stütze nehmen (Motor wird eingeschaltet) und in die Einlaufrille der Platte legen (Der Startschieber startet den Wechselmechanismus, liegt aber kein Plattenstapel auf, sondern nur eine Einzelplatte mit Kurzachse, läuft der Tonarm auf Plattengrößenabtastung ins Leere und geht dann wieder zurück zur Tonarmstütze und schaltet ab, ohne die Platte zu spielen).

Dass die Plastikverkleidung an den Motoren oft so verschmort aussieht, muss nicht zwangsläufig etwas mit einer falsch angelegten Spannung zu tun haben. Oftmals-, und aus Unkenntnis, blieben in alten Truhen die Plattenspieler ständig eingeschaltet, obwohl der Motor wegen Verharzung fest saß. Dann wird der Motor ebenfalls heiß. Das Radio spielte ja noch, also nutze man nur noch das Radio...
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#5
So, die Truhe läuft schon mal zufriedenstellend zusammen mit dem Plattenspieler. Die Verkabelung war allerdings vor längerer Zeit (an den Lötstellen hätte ich es nicht sofort erkannt) sehr ungeschickt geändert worden.Die defekte Sicherung wurde durch Direktanschluss übergangen und die Zuleitung zum PE war unsinnig verlegt und letztendlich stromlos. Der Ersatzmotor war aber sicher auf 110V verdrahtet und ich habe es so belassen. Mit 110V auf der Werkbank wurde er nicht sonderlich heiß. Ich habe den Trafoabgriff bei 110V benutzt (der praktisch bei etwa 130V liegt) und jetzt geht es. Das mit dem Verharzen und Stehenbleiben des Ankers wird wohl die treffenste Erklärung sein. Mich freut, dass das Abtastsystem noch gut funktioniert und ich nicht noch einen Ersatz benötige. Der manuelle Betrieb funktioniert gut, mit etwas mehr Zeit nehme ich mir die Wechslermechanik vor.
Nochmals danke an Anton für die prima Hilfestellung!

Gruß Matthias
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#6
Gerne! Freut mich, dass der Rex wieder Platten spielen darf.
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