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Rundskala eichen
#1
Hallo, ich plane , als Neuling, eien Audioempfänger aufzubauen (1,8 bis 22 MHz). Gibt es eine Möglichkeit, mit einfachen Mitteln Frequenzen auf der Rundskala zu definieren? Ich stelle mir das so vor: Minisender sendet schmalbandiges Signal, das ich dann mit einem konventionellen KW-Radio empfange und damit die Frequenz feststelle. Dann stelle ich das Audion entsprechend ein und habe die Frequenz. Allerdings verfüge ich weder über Sender noch über Amateurfunklinzenz. Gibt es vielleicht Minisender mit geringer Sendeleistung für wenig Geld (kleiner bausatz)? Rolleyes
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#2
Beim Audion-Empfänger geht die Kapazität der Antenne mit in die Abstimmung ein. Je nach Länge bzw. Art der Antenne sind die "Frequenzen" der Sender an einer anderen Stelle der Abstimmskala zu finden. Auch die Rückkopplung beim Audion verändert die Abstimmung, d.h. man muß je nach Stärke der Rückkopplung den Empfangskreis nachstimmen um den Sender "zu behalten."
Das Ganze verschärft sich mit steigender Empfangs-Frequenz, also besonders bei KW Empfang.

Aber als Projekt, um Erfahrungen zu sammeln, ist das Ganze sicher interessant. Bloß nicht dann allzu enttäuscht sein, wenn die Resultate nicht den Vorstellungen entsprechen.

MfG DR
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#3
Vielen Dank! Ich hatte nicht mit einer so schnellen Antwort gerechnet :-)
Ich verstehe, die Frequenz "schwimmt" also, so dass eine Skala nie präzise sein kann. Würde sich denn eine grobe Skala erstellen lassen? Der "regerative receiver", den ich gerne erstellen würde, ist in 4 Bereiche gespreizt. Abstimmung erfolgt hier nicht über Kondensator, sondern über Potentiometer (ebenso die Feinabstimmung). Kann man davon ausgehen, dass sich die Frequenzen in etwa linear über den Bereich verteilen? Ich denke z.B. an den MFJ 8100, der von Haus aus eine grobe Skala mitbringt. Vielleicht ist die nur sehr willkürlich gesetzt und täuscht eine Frequenzverteilung vor, die so nicht real ist..
Alles in allem würde ich ja sehr gerne einen präzisen Doppelsuper bauen, aber ohne Bausatz (mit vorbereiteten Platinen) komme ich da nicht weit. Und z.Z. finde ich auch nichts am Markt. Ein paar Geräte habe ich ja schon gebaut (FM, Internetradio, Verstärker usw.), Elektronik und Gehäusebau (Eigenbau) haben mir viel Freude bereitet. Bei KW bin ich einfach durch die käufliche Technik etwas gebremst, an die werde ich nicht heran kommen können.
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#4
Hi Frank,

beim Chinamann gibt es für unter 10Teuronen Frequenzzähler bis 65MHz.
z.B. dieser hier an einer Philetta:

   

Es gibt hier im Forum genug Beiträge, die sich damit befassen.
Du könntest dann Deine Empfangsfrequenz ablesen und auf die Rundskala übertragen.
Viel Erfolg beim Bau des Empfängers.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#5
Lieber Wolfgang, vielen dank für Deine Nachricht! Klingt ja sehr interessant. Kann man denn beim Audion (Regenrative Receiver) den Frequenzzähler anschließen? Ich hatte über google gelesen, dass das gar nicht gehen soll... Kannst Du dazu etwas sagen?

Bei welchem Chinesen wird man fündig? Aliexpr...?
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#6
Hallo Frank,
der Zähler am Audion, das funktioniert auch nicht. Wenn die Rückkopplung zwar angezogen, aber nicht überkritisch ist, schwingt dort nichts und die HF- Spannung, die am Eingangsschwingkreis ausgefiltert wird, ist mit ein paar µV so gering, dass da kein Digitalzähler anspringt. Ein Vorverstärker vor dem Zähler bringt auch nichts, da wegen der miesen Selektion der Audionschaltung auch alle benachbarten Signale mit verstärkt werden würden. Wird die Rückkopplung überzogen, dass das Audion schwingt, tritt dann der schon geschilderte Mitzieheffekt auf, sodass die theoretisch eingestellte Resonanzfrequenz, nicht gleich der Schwingfrequenz der Audionstufe ist. Auch der Einfluß der Antenne mit ihrer frequenzabhängigen Kapazität oder Induktivität würde die Skaleneichung ad absurdum führen.
Deshalb hatten die alten Audioneinkreiser meist nur eine Gradskala auf dem Drehko oder Variometer als Merkhilfe für einen gefundenen Sender.
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#7
Hallo Wolfram,
vielen Dank, so langsam aber sicher verstehe auch ich, wie der Audion funktioniert und dass das Vorhaben einer Frequenzskala ziemlich unsinnig war. Wahrscheinlich ist der Audion dann auch nicht ganz das Richtige für mich... Vor Jahren gab es mal von TenTec einen tollen Receiverbausatz (Doppelsuper, 1254), aber so etwas habe ich nicht mehr gefunden. Vielleicht eben schon technisch veraltet, obwohl ich noch immer an dieser Technik hänge. SDR ist ja schon beeindruckend und bietet neue Möglichkeiten, aber das einfache Hören , auch mal unterwegs, geht dann allenfalls mit Smartphone und RTL-SDR.

Ich freue mich aber sehr, uf dieses sehr lebendige Forum gestoßen zu sein. So viele freundliche und nützliche Tipps, es macht große Freude!!!

Viele Grüße
Frank
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#8
(03.08.2017, 18:49)FrankV schrieb: Vor Jahren gab es mal von TenTec einen tollen Receiverbausatz (Doppelsuper, 1254), aber so etwas habe ich nicht mehr gefunden. 

Es gibt den Bausatz "Stampfl Junior 1", siehe http://www.box73.de/product_info.php?products_id=3242
Das ist vielleicht für den Einstieg eine gute Alternative, da funktioniert dann auch ein Frequenzzähler dran.

Viele Bastlergrüße
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#9
Tschuldigung, Audion hatte ich überlesen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#10
Doch doch, es gibt schon Möglichkeiten, eichbare Skalen herzustellen. Die beim Tornisterempfänger Berta ist auch geeicht und schon aufs kHz genau. Nur muss man da wirklich tief in die Trickkiste greifen und alles sauberst planen, HF Mäßig korrekt aufbauen und schon Erfahrung haben. Zum Vergleich, der erwähnte Tornisterempfänger hat zwei HF Verstärkerstufen und eine Audionstufe. Das alles Eichbar in Gleichlauf zu bringen ist schon eine Herausforderung.
Um zumindest die Rückwirkung der Antenne zu eliminieren, sollte vor der Audionstufe noch ein HF Verstärker sitzen, der das ganze trennt. Die Rückkopplung nahezu rückwirkungsfrei aufbauen kann man auch, erfordert aber viele Experimente.

Möchtest du mit Röhren Basteln oder mit Transistoren? Wenn mit Röhren, dann setze dich mal mit Jürgen "Vorkreis" aus dem WGF in Verbindung, der hat auch das Audion bis auf die Spitze getrieben. Mit Frequenzzähler. Hier ein Beispiel: http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...8_250.html

Als Anfänger würde ich Dir empfehlen, die Frequenzbereiche mit Steckspulen zu realisieren. Ob sich die Frequenz linear oder anders auf der Skala verteilt, ist vom Schnitt der Drehkorotorplatten abhängig.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#11
Mehrkreisige Geradeaus-Empfänger sind selbstverständlich "eichbar". Es gibt genügend Beispiele dazu. Bei der Anfrage ging es aber um ein Audion ohne HF-Vorstufen. Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Und wenn nur ein Empfangskreis beteiligt ist, der direkt an die Antenne angekoppelt wird, ergibt sich immer eine entsprechende Rückwirkung, die bewirkt, daß dadurch die Stationen an einer anderen Stelle auf der Skala erscheinen, je nach Eigenschaften der gerade verwendeten Antenne.

MfG DR
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