Vor kurzen hat Ivan mich angesprochen, wegen seinem Drehkondensator im Saba 521 WL. Wie bei fast allen Radios von Saba aus dieser Baureihe, sind die Drehkondensatoren durch die Zinkpest unbrauchbar. Ersatz gibt es nicht mehr, also kann nur ein Umbau weiterhelfen. Da ich bereits einige dieser Drehkondensatoren umgebaut habe, sagte ich zu und Ivan schickte mir den Originalen und einen Dreifachdrehko, der als Ersatzeinbau dienen soll.
Das komplett Programm habe ich Ivan angeboten Drehko-Ersatz und Skalenscheibe. Der neue Drehko hat auch anmontierte Trimmer, jedoch möchte ich die nicht übernehmen, da der Kapazitätsbereich nicht so groß ist , wie bei den Originalen. Und die Lösung mit den Originalen Trimmern ist Eleganter.
Um das ganze wie eine kleine Arbeitsanleitung zu gestalten habe ich dieses Thema etwas umfangreicher fotografiert. Zunächst wird einiges an Abmessungen vom Original notiert. Hier der Abstand der Antriebsscheibe, ca 1,5cm Allerdings wird dieses Maß auch von dem eigentlichen Antrieb, mit den zwei angepreßten Röllchen bestimmt.
Der Original Trimmer erlaubt den Bereich von ca. 4,3 - 42,3 pF
Der Drehko wird zerlegt und die Wanne komplett ausgeräumt.
Für den Ersatztdrehko muß Platz geschaffen werden, Er wird die Wanne in der Höhe voll in Beschlag nehmen.
Erste Anprobe, das sieht schon sehr gut aus, aber es werden noch einige Nacharbeiten nötig sein. Je weiter man bei solchen Arbeiten vorankommt, desto häufiger zeigen sich die Probleme, die allesamt nur Platzprobleme sind. Natürlich könnte man das auch Simpel gestalten und den Drehko einfach an der Frontplatte der Wanne anflanschen. Aber wie sieht das dann aus? Nein, schön mittig und außerdem würde es ohnehin Schwierigkeiten geben, denn der Ersatzdrehko hat eine 6,35mm Welle . Und 6mm benötige ich für die Antriebsdrehscheibe.
Der Drehko ist nun auch mittig , so das ich das Original Lagerschild wieder verwenden kann. Damit läßt sich das gut Zentrieren und man hat auch eine Vorahnung, wo man noch Nacharbeiten muß.
Die Bohrungen für die Schrauben werden angezeichnet. In dem Drehko selbst sind schon einige Bohrungen und auch 4mm Gewinde. Also muß genau gemessen werden. Dann wird der Drehko befestigt.
Nächstes Problem! Es ist kein Platz da, für die Plastikhalter der Originaltrimmer. Also muß der Drehko oberhalb bearbeitet werden. Das mache ich später, da das die Zeitintensivste Arbeit ist.
Jetzt werden die beiden Stege oben zugeschnitten. Ich möchte den Halter für die Skalenbeleuchtung übernehmen und den anderen auch, damit es etwas ansehnlicher wird. Mit je zwei Schweißpunkten wird das ganze gehalten. Das genügt.
Wird die Abdeckung montiert, sieht man davon nichts mehr.
Die Trimmer werden zur Probe montiert. Ich möchte wissen, wieweit stehen unten Schrauben hervor, Wieviel Platz benötigen die Plastikhalter.
Die Originalwanne wird lackiert, der Bereich unter den Glimmer abgeklebt. So ist Gewährleistet, das auch der vorherige Zustand eingehalten wird und der Kapazitätsbereich nicht verändert wird.
Die angebauten Trimmer von Ersatzdrehko werden entfernt und die Laschen so gut es geht mit Schrumpfschlauch in dreifacher Lage isoliert.
Was nicht passt, wird passend gemacht. Nun muß ich den Ersatzdreko ziemlich massiv mit Flex und Feile bearbeiten um den Platz zu schaffen, für die Plastikhalter der Originaltrimmer. Das sieht sehr Rabiat aus, geht aber nicht anders.
Die Schrauben der Originaltrimmer werden versenkt angeordnet. Sie dürfen nicht mit dem Gehäuse des Drehko in Berührung kommen, sonst funktioniert das nicht.
Nun wo alles paßt werden drei gleichlange Kabel an dem Stator des Ersatzdreko angelötet und nach oben an die Trimmer geführt, wo sie auch angelötet werden. Das war eigentlich das leichteste an der Aktion. Aber man muß bedenken, das man immer wieder für jeden Arbeitsgang das ganze wieder zerlegen muß und so vergehen Stunden für so eine Arbeit.
Die blinde Skalenabdeckung wird entfernt.
Die neue Abdeckung verleiht der Skala wieder frisches Aussehen.
Nun muß die Antriebscheibe , der Antrieb mit den Anpreßröllchen und die Skala angebaut werden. Schon sieht der Drehko wieder schön aus.
Ansicht von der Seite. So kann dieser Drehkondensator bleiben.
Oben ist die Blechabdeckung über den Trimmern. Und die angeschweißten Stege fallen auch nicht auf.
Von der Seite, man muß dazu den Drehko schon sehr schräg stellen, sieht man natürlich die Schweißpunkte und das ausgefranste obere des Ersatzdrehkos. Aber anders ging es hier nicht.
Nun bin ich gespannt, wie Ivan mit dem Saba weiterkommt, das Problem mit dem Drehko ist ja nun behoben.
Gutes Gelingen, Ivan