Hallo Freunde,
wie ging es nun eigentlich weiter mit Meinem Philips 290U?
Ich bekam netter Weise von Anton ein komplettes Chassis. Jetzt mal ein Hinweis zu Philips-Geräten. Es ist am Typschild immer zu erkennen, wurde das betreffende Modell z. B. in Frankreich vertrieben, oder in Deutschland, oder in Tschechien usw..
Das sollte mir natürlich zu denken geben. Das Gerät vom Jupp trug die Bezeichnung BF290U Also Frankreich.
Das Gerät vom Anton trug die Bezeichnung BD290U, also Deutschland.
Als ich mir das Chassis vom Anton vornahm dachte ich, alles schön komplett. Tontrafo funktioniert auch. Auch der originale Lastwiderstand war noch im Chassis.
Was hättet Ihr gemacht? Klar, an sich liegt doch hier der "Stilbruch" auf der Hand. Ich beschloß also, das Chassis vom Anton betriebsklar zu machen und wollte es dann in das Gehäuse tun.
Nach getaner Arbeit dann wurden die Röhren umgesteckt. Auf Anton's Chassis waren keine Röhren. Und schon hatte ich mir wieder ein Ei gelegt.
Das Gerät vom Anton war nicht zur Funktion zu bewegen.
Grundsätzlich nehme ich mir dann das Röhrenhandbuch und vergleiche penibel die anliegenden Spannungen. Im Netzzbereich war ja alles klar. Ebenso um die UL41.
Stutzig wurde ich bei der Überprüfung der vermeintlichen UBC41 Belegung. Hier konnte etwas nicht stimmen. Ein Blick auf die Röhre von Jupp's Radio zeigte mir auch, dass dort eine UBC41 verbaut wurde.
Ein Blick ins Radiomuseum.org brachte mir dann die Erleuchtung! in Anton's deutsche Philetta wurde eine UAF42 gebaut. In dem Gerät vom Jupp steckte eine UBC41.
Die Verwirrung war dann groß, als ich im Radiomuseum.org zur Sicherheit das französische Gerät suche. Was stand dort in den Röhrenangaben? UAF42!
Ruft man nun das Schaltbild ab, sieht man, dass hier eine UBC41 ihren Dienst tut. Also ist hier die Angabe im Radiomuseum.org, zumindest in der Anfangsseite falsch. Klar werde ich das noch zur Korrektur anmelden.
Was ich tat. Ich wollte ja nun auch den Stilbruch vermeiden. Die Rückwand von Jupp's Philetta hat als Typschild BF290. Ein Tauschchassis hätte nun die Bezeichnung BD290U.
Also habe ich alles, was Anton's Chassis zu bieten hatte auf die französische Philetta gebaut. Tontrafo, Lautstärkenregler, Lastwiderstand usw. Der Ladeelko war auch bei Anton's Chassis taub. Der erhielt einen neuen Elko. Nun der große Moment. Das Radio spielt sehr toll. Empfang auf allen 3 Wellenbereichen.
Fazit: Es ist sehr wichtig bei Chassistausch unbedingt auf die Bauteilebestückung zu achten.
Bei den Vorkriegsmodellen ist das ja sowieso klar. Verwendete man in Deutschland Ende der 30 er Jahre oft 4 Volt-Röhren, so findet man bei Frankreich, Tschechei-Geräten usw. die roten Röhren mit 6 Volt Heizspannung.
Hier mal ein paar Bilder.
Das ist das französische Chassis vom Jupp. Ich wollte die Enfernung des dicken Nikotinbelages natürlich umgehen. Auch sieht man hier, dass der originale Lastwiderstand nicht mehr vorhanden ist.
Dann das Chassis vom Anton.
Sehr sauber, alle Bauteile vorhanden und i. O.. Trotzdem Bequemlichkeit zahlt sich nicht immer aus.
So ist also das französische Chassis im französischen Gehäuse mit der Rückwand mit dem französischen Typschild vereint.
Auf diese Weise trifft die Aussage vom Jupp weiter zu: "Eine französische Philetta, verkauft im Saarland".
Und den Endzustand des Gerätes zeige ich Euch dann umgehend. Soviel schon mal - die würde der Jupp bestimmt gerne wieder zurück haben wollen.