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29.08.2017, 19:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.08.2017, 19:24 von Andreas_P.)
Hallo Freunde,
als wir neulich bei Detlef (Radionar) zu Besuch waren, fiel mir in seiner Radiosammlung ein Blaupunkt-Radio auf, das in Sammlerkreisen der "Blender" genannt wird.
Ich mag das Gerät optisch und die Restaurierung des Gerätes wird wieder interessantes zu Tage bringen.
Sieht man sich dieses Radio nun von vorne an, dann denkt man, 2 Lautsprecher sind dort verbaut, sicherlich eine hochwertige Technik usw.
Aber hier in unserem Fall sieht das anders aus. Das Gerät besitzt nur 1 Lautsprecher. Mein Gerät hat leider keinen. Aber Detlef hat mir ein Original mit geliefert. Das paßt also schon mal. Das Radio besitzt die Röhrenbestückung: AK2, AF7, AB2, AL4 und AZ1. Fachleute sehen es hier schon, das ist ein Reflex-Super. Von außen bedienbarer Wellenschalter? Auch hier Fehlanzeige. Das Gerät schaltet während des Abstimmvorganges zwischen Langwelle und Mittelwelle um.
Zum Zustand des Gerätes: Das Radio sieht vom Chassis her an einigen Stellen etwas angerostet aus. Der Rost wird nur mit Stahlwolle angeschliffen und dann mit verdünntem Leinöl-Firnes versiegelt.
Schlimmer das Gehäuse. Der Lack ist teilweise schon abgeblättert. Das kennen wir schon. Leider befindet sich oben auf dem Gehäuse der obligatorische Wasserfleck einer Blumenvase oder eines Blumentopfes.
Das Furnier wurde hier zwar angehoben. Aber es hat noch eine gewisse Stabilität. Trotzdem sind diese Fehler immer sehr schwierig behandelbar. Wie geht man hier vor. Also auf keinen Fall mit dem Bügeleisen und Pressen versuchen. Das gibt an dieser Stelle einen Totalschaden. Angelöster Knochenleim ist darunter eh nicht mehr vorhanden.
Für solche Zwecke verwendet man eine große Spritze mit Kanüle. Der Holzleim (Ponal) ist aber zu dickflüssig, als dass man ihn so in den Spritzkörper füllen könnte.
Hier verwendet man verdünnten Holzleim. Aber aufpassen, der Holzleim hat durch die Konsistenz dann nicht mehr die normale Haftkraft. Man geht mit der Kanüle von außen ins Zentrum des Furnierschadens. Und aufpassen, dass die Kanüle nicht in das Grundholz piekt. Sonst ist die Kanüle dicht, man drückt und irgendwann springt die Kanüle vom Spritzkörper ab.
Auf diese Weise läßt sich der Gesamte Furnierschaden mit verdünntem Holzleim unterspülen. Man sollte für 10 Minuten mit Zwingen eine dickere Holzplatte mit untergelegter Kunststoffolie auf die Schadstelle pressen.
Zur Kontrolle wird dann die Platte noch einmal aufgenommen und mit dem Finger die gesamte Schadstelle abgeklopft. Klingt eine Stelle hohl, sofort noch mal etwas Holzleim einspritzen.
Dann sollte die Pressung über Nacht erfolgen. Ja, wie dann das Resultat aussieht zeige ich euch dann.
Hier ein paar Bilder
Das Radio von vorne. Ich finde, sehr gefällig
Drei Aufnahmen vom Wasserschaden. Keine Angst, auch das ist machbar.
Hier alles, was für die Reparatur benötigt wird. Dicke Pferdespritze und verdünnter Holzleim.
Hier wurde probehalber gepreßt. Noch einige lose Stellen wurden unterspritzt.
Das Chassis unterhalb. Das sieht unangetastet und unvermurkst aus.
Gut, dass sich in dem Gerät nicht so viele Spritzgußteile befinden. Die Schwungmasse, jedenfalls ist unreparabel.
Oh, Ihr habt das sicherlich gesehen. Ja, ich habe noch ein 2. Gehäuse mit solch einem ähnlichen Schaden in Arbeit. Die Vorgehensweise ist aber identisch.
Mal sehen, wie meine Unterspritzung gewirkt hat.
Es ist übrigens sehr wichtig, vor der Verleimung den Altlack schonend zu enfernen. Hinterher könnte sich das schadhafte Furnier evtl. wieder lösen.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf der Arbeit -- optisch wird er etwas hermachen...schlicht und dennoch charakterstark
---
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet...Dirk
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29.08.2017, 19:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.08.2017, 19:49 von Morningstar.)
Na da hast du ja wieder was vorgenommen.
Wenn du möchtest und dir das weiter helfen würde, ich habe da zwei Schwungräder. Keine Ahnung aus welchem Gerät.
Nicht Original aber dafür vollkommen in Ordnung.
Außendurchmesser 80 mm, 10 mm Breit und 6,0 mm Bohrung.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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Schön Andreas, dass du wieder zuschlägst! Das wird bestimmt wieder ein Schmuckstein.
Man lernt nie aus!
Freundliche Grüße von Heiner.
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Ein dankbares Gerät, Andreas,
Ich freue mich es in Deinen Händen zu sehen. Bei Dir bekommt er sicherlich die neue Kleidung und wird zum Singen gemacht!
Gruß,
Ivan
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Norbert
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(29.08.2017, 19:18)Andreas_P schrieb: ...Der Holzleim (Ponal) ist aber zu dickflüssig, als dass man ihn so in den Spritzkörper füllen könnte.
Hier verwendet man verdünnten Holzleim. Aber aufpassen, der Holzleim hat durch die Konsistenz dann nicht mehr die normale Haftkraft.....
Hallo Andreas.
Hier muss ich mal eine Frage loswerden, die mich schon öfter beschäftigt hat, mir dann aber wieder entfallen ist. Welche Art von (käuflichem) Holzleim / Weißleim sollte man bei Furnierarbeiten verwenden:
- die schnelltrocknende Variante (wenige Minuten)
- oder die langsam trocknende Variante (> 1h)?
Ponal z.B., um nur einen Hersteller zu nennen, bietet beide Typen an.
Ich frage dies sowohl für unverdünnte Anwendung als auch für die von Dir beschriebene Wasserverdünnung.
Gruß
k.
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klaus
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Hallo Klaus,
ja, das ist schnell beantwortet. Man sollte das langsam trocknende Ponal verwenden. Aus folgendem Grund: Bei solch einem Wasserschaden, wie wir das hier sehen, muss man mehrmals unterschiedliche Stellen unterspritzen. Würde das Zeug jetzt sehr schnell fest, dann kommt man an die Stellen, die noch ncht benetzt wurden schlechter ran. Mit dem "Langzeit-Ponal" ist man in der Lage, gewisse Stellen noch mal mit der Spritzkanüle etwas anzuheben und die Stellen weiter auszuspritzen. Also - grundsätzlich Ponal mit längerer Abbindezeit.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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(30.08.2017, 08:04)Andreas_P schrieb: Also - grundsätzlich Ponal mit längerer Abbindezeit.
Prima, danke.
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Hallo Frank,
vielen Dank für Dein nettes Angebot. Ich hatte mal so grob über meinen Radioschrott geschaut. entweder sind die Räder zu groß, oder wesentlich kleiner und breiter. Ich werde die Schwungmasse mal messen. Mal sehen, ob ich mit einem von Dir klar komme.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Hallo Andreas
Das ist bestimmt ein Radio nach Deinem Geschmack (?) Ich finde, daß es noch ganz gut aussieht, dafür, daß es gute 80 Jahre
schon hinter sich hat. Ich wünsche Dir gutes Gelingen bei der Gehäuse~Restauration und auch für die Technik Ich freue mich auf
die Fortsetzung Deines Berichts.
Herzliche Grüße aus West~Mecklenburg, von Peter
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Hallo Freunde,
heute früh war es dann soweit. Der spannende Moment. Die Holzplatte wurde vom Furnierschaden abgehoben. Das Ergebnis 100 %. Alles perfekt.
Nun mußten die Leimreste mit feinem Schleifpapier abgetragen werden. Die Holzfläche ist wieder völlig fest. Das Furnier sauber verleimt. Optisch sieht man kaum etwas von der Reparatur. Mit der Kamera besehen, fallen leichte Risse auf, die sich nicht ganz vermeiden lassen.
Die schlechteste Wahl ist, hier Holzspachtel zu verwenden, der einigermaßen farblich paßt. Passen tut der nämlich nie. Ich verwende hier Holzspachtel, der hellbraun ist. Dann mische ich mir je nach Holzfärbung etwas Mixol ein. Dieses Zeug gibt es in vielen unterschiedlichen Farben. Damit bekommt man einen fast passenden Farbton hin.
Ich mische mir Holzspachtel etwas dunkler an. Dann sehen solche Risse aus, als wenn sie Maserungen sind. Das Gehäuse hatte einen kleinen Brandfleck. Durch das Schleifen wurde das Furnier minimal entfernt. Durch den Spachtelauftrag sieht die Stelle jetzt aus, als ob sie mit zur Maserung gehört. Der Betrachter sieht das nicht. Auch mir wird diese Stelle nach einiger Zeit nicht mehr ins Auge fallen.
Nach dem Spachtelvorgang gab es noch mal einen Feinschliff. Die Frontstreben sind seitlich in schwarz abgesetzt. Diese Stellen wurden wie im original schwarz gebeizt.
Ich konnte es kaum erwarten. Probeauftrag Schellack. Das Gehäuse ist perfekt geworden. Das Furnier ist an der Schadstelle immer noch leicht dunkel. Bei normalem Betrachten fällt eine ehemalige Beschädigung kaum noch auf. Das wird ein sehr schönes Gehäuse. Und Detlef (Radionar)? Der wird staunen.
Hier sieht man nur noch eine dunklere Partie im Holz. Feinschliff hat das Gehäuse hier bereits hinter sich.
So mache ich das mit dem Holzspachtel. Man erhält eine fast passende Farbe. Trotzdem immer etwas dunkler färben.
Ich habe zur Politur Schellack in Rubinrot genommen. Der Farbton gefällt mir sehr gut.
Nach der kompletten Schellack-Prozedur hat man hier natürlich ein sehr schönes Gehäuse.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Hallo, Andreas,
Spachtelst Du das ganze Gehäuse mit Holzspachtel durch? Man kann ihn als Porenfüller statt Bimsmehl nutzen oder eher nicht?
Gruß,
Ivan
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Nein, Ivan,
natürlich nur die Unebenheiten, wie Löcher und Risse werden auf diese Weise behandelt. Da müssen wir schon noch mit Bimsmehl arbeiten. Man kann ja auch Schnellschliffgrund nehmen. Nur ist hier das Furnier dann etwas blasser.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Bravo Andreas!
Lob und Anerkennung
Nette Grüße
Norbert
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Hallo Andreas,
mich erstaunt es immer wieder, wie Du Schrottgehäuse wieder zum Leben bringst,
alle Hochachtung...
Viele Grüße,
Rolf
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31.08.2017, 11:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2017, 11:55 von Radionar.)
Es ist schön zu sehen, wie aus dem ziemlich runtergekommenen Blaupunkt wieder ein schönes Radio wird. Da ich ja in meinen Beständen noch zwei dieser Modelle habe, beide mit sehr desoltaten Gehäuse, habe ich mir nun bei beiden die Schwungräder angesehen. Auch hier sind die Räder völlig verformt durch die Zinkpest bei dem Spritzguß.
Was mir allerdings auffiel, man kann durchaus andere Räder verwenden. Der Abstand bei eingebauten Chassis ist noch weit genug vom Gehäuse entfernt. Es dürfte also nichts ausmachen, wenn das Rad etwas größer ausfällt, da die Aussparung ohnehin großzügig gefräst wurde.
Ich würde das mit den Rädern von Frank ausprobieren.
Radiogrüße Detlef
Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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hier sind mal die Werksunterlagen:
Blaupunkt_3W56.zip
die Dimensionen der Schwungscheibe stehen nicht dabei. Miss doch mal aus, Andreas.
Gruß,
Jupp
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Hallo Freunde,
zunächst an Jupp: Vielen Dank für Deine - wie so oft - umfangreiche Gerätedokumentation. Ich habe sie mir erst Samstag herunter geladen. Die benötigte ich aber auch.
Ich dachte mir Samstag Abend - da fehlt mal wieder ein technisches Abenteuer. Das Gerät das mich diesmal in seinen Bann zog, war das Chassis vom Detlef seinem 3W56. Dieses Gerät ist ein Reflex-Super mit einer ausgeklügelten Schaltung.
Ich möchte hier gar nicht so auf die gewohnten Vorarbeiten eingehen. Selbstverständlich wurde mit dem Ohmmeter zunächst der Netztrafo überprüft. Es fanden sich keine Besonderheiten. Die Sicherungshalter wurden dann als Erstes sehr sorgfältig gereinigt. Auch die Sicherungen waren noch i. O. Der Netzschalter, gekoppelt mit dem Lautstärkepoti mußte natürlich zunächst einmal gebrückt werden. Mal sehen, ob man ihn wieder herrichten kann. Der Elko wurde geprüft. Auffällig war, dass hier keine Kapazität mehr vorhanden war. Zum test kamen unter das Chassis vorübergehend 2 neue Becherelkos. Später wird der alte elko eröffnet und die beiden Elkos kommen dort hinein. Davon dann mehr.
Die im Chassis befindlichen Kondensatoren sehen aus wie die gewohnten Teerkondensatoren von Philips. Diese hier bestehen aus vergossenen Kunststoffgehäusen. Hüllen abnehmen o. Ä. ist hier leider nicht möglich. Man könnte von diesen Gehäuse Abgüsse machen und neue Kondensatoren mit Kunstharz vergießen. Diese Prozedur ist vielleicht für ein sehr hochwertiges Radio gerechtfertigt.
Ich nahm - wie üblich die schwarzen "Nostalgie-Kondensatoren" vom Volker. Diese fügen sich sehr schön in die Optik des Gerätes ein.
Übrigens mußte man beim Kondensatorersatz sehr gut aufpassen. Sah das Gerät auch unberührt aus, so hatte doch ein Schelm Bauteile mit durchweg falschen Werten verbaut. Ohne Kontrolle geht man hier in die Falle!
Als nächstes habe ich dann die Widerstände des Gerätes überprüft. Blaupunkt hatte hier einige Kordelwiderstände verbaut. Lt. jupp's übermittelten Lageplan konnte ich sofort sehen, wo diese Widerstände ursprüglich verbaut waren. Leider hatte mein Vorgänger Ersatz-Widerstände verbaut, deren Ohmwerte nur annähernd dem Original entsprachen. Ich habe sie durch identische Ohmwerte ersetzt.
Interessant war der Ersatz eines 1 Kiloohm-Widerstandes (Kordel) zumr Oszillator-Anode durch eine Brücke! Also Null Ohm. Hier wurde einfach wieder der lange Stoff-Isoliermantel über die Brücke gezogen. Ich habe dieses Konstrukt durch einen 1 kiloohm-Widerstand und Zuleitungsdraht ersetzt.
Ja, mehr war erst mal nicht an dem Chassis zu tun, von Reinigungsarbeiten abgesehen.
Nach dem Einsatz der entsprechenden geprüften Röhren spielte das Radio nach dem einstöpseln der Antenne. Allerdings nur auf LW.
Das Gerät hat keinen manuellen Wellenschalter. Es hat den sog. Kreiselantrieb. D. h. es wird zwischen 2 Wellenbereichem MW und LW automatisch umgeschaltet. Diese Lösung wurde bei Blaupunkt oft verwendet. Grob kann man sagen, der Drehko wird zur hälfte für die Abstimmung auf MW und für die andere Hälfte der LW benutzt. Das funktioniert auch i. d. R. sehr schön.
Nicht bei meinem Radio. Es ist angedacht, dass wenn der Kontaktsatz nicht für LW von den Kontakten gedrückt wird, dieser automatisch den Bereich der MW schaltet. Allerdings befinden sich die Kontakte auch bei der MW mindestens jeweils 1 mm auseinander. Ich habe mal Bilder von den filigranen Kontakten hier eingestellt. Mittels Justierschrauben kann man die Unterteile nachstellen. Aber der Drehgang der Schrauben reicht nicht aus, um MW-kontakt herzustellen. So ein Mist. Auch hat der Umsteller auf Lw nicht den Hebelweg, um die Kontakte für LW zu trennen.
Ich habe euch mal meinen provisorischen Umschalter gezeigt. Drückt man einen Kondensator gegen das Oberteil des Wellenschalters kann man sehr gut Mittelwelle empfangen. Nimmt man ihn weg, ertönt die LW.
Was kann man tun? früher hätte ich auf MW gebrückt. An sich ist das hier schade. Trotz des Reflexsystems empfängt das Gerät auf 2 Wellenbereichen. Das würde ich ja gerne beibehalten.
Nun hoffe ich, dass mein guter Freund Detlef (Radionar) diesen Bericht hier liest. Mal sehen, ob er weiss, was man hier tun kann. Er hat viel Erfahrung mit Blaupunkt Geräten.
Hier mal ein paar Bilder für Euch:
Das ist der gebrückte 1 Kiloohm-Widerstand.
An dieser Stelle des bunten Widerstandes befand sich ein Kordel-Widerstand. Der Ohmwert ist allerdings zu hoch. Er wurde ersetzt.
Hier ein Blick auf die Umschaltkontakte
Das ist der Nocken. bei LW-Stellung drückt der gegen die Kontakt-Oberseite und öffnet sie für LW
Hier noch mal Bilder von den Schaltkontakten
Nun sitzt die gesamte Kontaktanordnung auf einer Spritzgußhalterunge. Ich vermute, dass sie sich im Laufe der vielen Jahre verzogen hat.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Hallo Andreas
In dem Konstrukt ist ja ein Plastikteil als übertragungsstößel flexibel eingebaut. Wie man auf einm Bild sieht, ist dort ein flaches Rädchen zu sehen, das auf eine Stahlflachfeder drückt, wenn der Nocken des Drehko diesen Plastikhebel betätigt. Du mußt mal schauen, ob auf der anderen Seite, also dort wo der Nocken des Drehko diesen Plastik berührt, auch eine Rolle eingebaut ist. Fehlt sie, ist das eine der Ursachen.
Aber bastel da nicht allzu lange , hier liegt Ersatz für dein Radio bereit.
Radiogrüße Detlef
Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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