Nordmende Rigoletto 56

[Franz Bernhard]

Im Auftrag für die Tochter meiner Lieblingskusine habe ich das
Nordmende Rigoletto 56
wieder spiel- und Wohnzimmertauglich gemacht:

Hersteller: Nordmende
Typ: Rigoletto 56
Baujahr: 1955/1956
Röhrenbestückung: EL84, EABC80, EF89, ECH81, ECC85, EM34
Stromversorgung: 240 V, 220V, 150 V, 125V, 110 V
Wellenbereiche: LW, MW und UKW (bis 100 MHz)
Bedieneinheiten:
Links, frontseitig Poti für Lautstärke,
Klangregler: Höhen links neben den Tasten, Bässe rechts neben den Tasten,
rechts frontseitig Sendewahlknopf (keine getrennte Verstellung von LW, MW und UKW),
Tastenfunktionen (5) von links nach rechts: Ein/Aus, TA, LW, MW, UKW
Ein/Ausgänge: Dipol, Langdrahtantenne, Erde, Zusatzlautsprecher, Schallplattenspielereingang
Lautsprecher: 1 Bass Lautsprecher, zwei Hochtöner seitlich
Gehäuse: Holz, Glas und Kunststoff (umlaufendene Blende)
Abmessungen: 55 cm x 35 cm x 26 cm (B, H, T)
Gewicht: 9 KG

Es ist ein Standardradio der Mittelklasse mit gutem Klang auf Grund der Lautsprecherausstattung, die dem damaligen Trend des 3D-Klanges folgt.
   
   
   

Das Radio war als ich es bekommen habe in einem guten Zustand.
Folgende Arbeiten wurden erledigt:
- Entfernen des Staubes vom Chassis und Gehäuses mittels Staubsauger
- Ersatz des Skalenseiles für UKW und Einrichten des Skalenzeigers
- Austauschen der Teerkondensatoren
- Austauschen des Skalenhintergrundes durch passendes Transparentpapier
- Ersatz des EM 34 durch eine russische Ersatzröhre, Anfertigung einer passenden Halterung
- Spezialreinigung der Potis und des Tastenkontaktesatz
- Ersatz des zweiadrigen Netzkabels durch ein stoffummanteltes Kabel
- Säubern der Kunststoffteile, insbesondre der Tasten
- Polieren des Gehäuses mit Möbelpolitur
- Kopien des Schaltplanes, der im Radio vorhanden war, aber schon zerfällt, Umbauanleitung für die EM34 , der originale Schaltplan wurde in einen festen Umschlag ins Radio gelegt; hinzu kamen die ausgetauschten Kondensatoren

Unverändert bleiben die Röhren, der Säulengleichrichter und die Glättungselkos.

Das Radio spielte nach der Reinigung der Tastatur mit sehr gutem Klang. Die Reinigung der Tastenkontakte war etwas schwierig, da diese nur schlecht zugänglich sind.

Beim Austauschen der Kondensatoren bin ich auf einen kombinierten Kondensator, 10 nano Farad mit 10 Megaohm Widerstand gestoßen. Da die Werte jenseits von Gut und Böse waren habe ich das Teil geöffnet. Der Widerstand liegt innerhalb des Kondensators. Ich habe die beiden Ersatzbauteile eng zusammengelegt und mit einem Kupfermantel umgeben. Im Probebetrieb gab es keine Problem mit dem Brummen.

       

[Dietmar]

Ein wieder sehr schönes Gerät Franz Berhard. Die Messingleisten waren die so schön??

[anton]

Schön, das Du mal wieder Zeit zum basteln gefunden hast Franz. Scheint ja diesesmal ein dankbares Objekt gewesen zu sein, wo Du Deinem Ruf als "Totalrestaurator" nicht gerecht werden musstest. Wie Andreas schon schrieb, ist es auch mal schön ein Radio zu machen, dass keine Zicken macht und nicht mit ständig neuen Problemen aufwartet.

Schöner Klassiker der 50er Jahre Ära, der Rigoletto!

[Jean_Berlin]

Hallo Franz Bernhard,

der ist wirklich wieder wunderschön geworden! Bei den Nordmende-Radios frage ich mich immer wieder, ob die Bauhöhe der Filterbecher, deutlich höher als die der Mitbewerber ihrer Zeit, einen Vorteil beim Empfang gebracht hat. Die Konkurrenz war damals sehr stark, wurde das auch beworben?

Viele Grüsse,
Jean

PS: Ich vermute es ist eine EM34?

[Peter-MV]

Hallo Franz

Klasse, vielen Dank für Deinen schönen Bericht. Dieses Radio gefällt mir sofort auch SEHR gut
Respekt, wie Du es wieder so meisterlich aufgearbeitet hast, ich staune immer und freu mich dazu

Na, die Tochter Deiner Lieblingskusine hat bestimmt viel & lange Freude daran

Beste Grüße, von Peter

[Karl-Heinz]

Hallo Franz Bernhard -
. . . da will und kann ich mich den Vor-Beitragenden nur gerne anschließen: Ein richtig schönes Wohnzimmer-Radio - in einem sehr guten Zustand und Aussehen - damit ein 50-er Jahre Hörspiel genießen - was will man mehr !

[Franz Bernhard]

Wie Andreas schon schrieb, ist es auch mal schön ein Radio zu machen, dass keine Zicken macht und nicht mit ständig neuen Problemen aufwartet.

Schöner Klassiker der 50er Jahre Ära, der Rigoletto!

Hallo,

ja , das war ein Radio fast ohne Zicken, wenn da nicht eine kalte Lötstelle mit Wackelkontakt gewesen wäre.....

Das Gehäuse hat noch eine kleinen Schaden am Funier, der kaum auffällt.
Die Messingleisten waren so gut erhalten. Ein wenig Politur und alles wird schön.

Nordmende Radios leiden unter Beschädigung der Skalenscheibe durch Klebestreifen, die den Lack angreifen. Das war auch hier ein klein wenig so und ist unverändet geblieben.

Das Radio hat nur eine ZF Stufe. Vondaher ist der Empfang eben nur Mittelklasse. Bei zwei ZF Stufen ist eine wesentlich bessere Ausbeute zu erreichen. In die gro0en Becher habe ich nich mal reingeschaut.

Warten wir mal den Dauertest ab, ob die Röhren, die Elko und der Gleichrichter den Dauerbetrieb aushält.....

[Gartetalbahn]

Hallo Franz-Bernhard,

diese Bauform gefällt mir sehr gut, Ich habe ein Schaub-Lorenz Tivoli und ein Loewe Opta Planet.

Den Planet musste ich neu lackieren, die Zierstreifen sind geklebt. Steht jetzt in der Studentenbude meiner Tochter und jeder Besucher feiert das Radio.

Ein sehr schönes Gerät hast Du da! Danke für den Bericht.

Gruß Günther

[Opa.Wolle †]

Hallo Franz,
tausche bitte in Beitrag #1 die EM84 gegen eine EM34 aus, dann stimmt es wieder.
Ansonsten ein schönes Radio, erinnert mich an den Loewe meiner Eltern.

Erst lesen, dann schreiben! Jean hatte die EM84 bereits erwähnt.

[Franz Bernhard]

Dank an Moderator Vagabund: Nun ist der Fehler beseitigt....